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Rezensionen zu
Die Tochter des Medicus

Gerit Bertram

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"Die Tochter des Medicus" Autor: Gerit Bertram Preis: 14,99 Euro Verlag: Blanvalet Inhalt: Das Schicksal einer Frau wird zum Vermächtnis einer ganzen Familie ...Als Gideon Morgenstern in Regensburg das Erbe seines Großvaters antritt, ahnt er nicht, dass der Koffer, den der alte Mann ihm vermacht hat, sein Leben für immer verändern wird. Gideon, der stets gegen die Traditionen aufbegehrte und als Einziger in der Familie nicht Arzt wurde, entdeckt plötzlich die tragischen Zeugnisse einer längst verschwundenen Welt: alte Fotografien, ein Hochzeitsgewand und vor allem eine uralte Holztruhe. Diese gehörte Daniel Friedman, einem jüdischen Arzt, der 1519 in Regensburg bei einem Pogrom ermordet wurde. Als einzige Überlebende nahm seine Tochter Alisah den Medizinkoffer an sich und führte sein Handwerk fort. Doch als jüdische Frau war es nicht nur gefährlich, sondern auch verboten, als Ärztin tätig zu sein... Fazit: Da es sich hier nicht um meinen ersten historischen Roman handelt, hatte ich natürlich gleich von Anfang an, eine gewisse Erwartung. Ich wollte unterhalten werden und gleichzeitig lernen. Entgegen meiner Erwartung, die durch Gideons langweiliges Leben etwas gedämpft wurden, habe ich mich sofort in die Geschichte verliebt. Ich habe Alishas Erzählungen kaum aus der Hand legen können und ihr Schicksal hat mich unglaublich fasziniert. Ich finde die Beschreibung der Geschehnisse wirklich gut und zeitgetreu, sodass man während des Lesens das Gefühl hat, quasi neben ihr herzulaufen und alles mitzuerleben. Auch was das Lernen betraf, bin ich vollkommen zufrieden. Ich habe mich noch nie so mit dem Judentum beschäftigt und muss nach diesem Buch zugeben, dass ich diese Religion in vielerlei Hinsicht ehrlicher finde, als meine eigene. Die Beschreibung von Alishas Erlebnissen macht einen im Hinblick auf die Ereignisse der Vergangenheit unglaublich wütend. Dass ein einfacher Roman so viele Gefühle hervorrufen kann, spricht nur für seine Qualität. Der einzige Punkt, den ich nicht so gut fand, war das die Gefühle bei Gideon und auch bei Paula sehr einfach und steif beschrieben werden. Ich hätte mir gewünscht genauso in ihre Welt mit hineingezogen zu werden, was leider nicht passiert ist. Nichtsdestotrotz würde ich das Buch weiterempfehlen, wenn auch eher denen, die an dem Thema interessiert sind oder einen ersten Schritt in dieses Genre wagen wollen. 4/5

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„Die Tochter des Medicus“ ist ein Roman von Gerit Bertram, wobei der Autorenname als Pseudonym für das Autorenduo Iris Klockmann und Peter Hoeft steht. Bei diesem Roman handelt es sich um einen fiktiven, die eingebauten historischen Anteile beruhen allerdings auf wahre Begebenheiten. Autoreninfo: Iris Klockmann: ist gelernte Arzthelferin und wohnt mit ihrer Familie in ihrer Geburtsstadt Lübeck Peter Hoeft: war Altenpfleger und wohnt mit Frau und Sohn in der Nähe von Hannover Beide Autoren haben sich 2007 durch ein Internet – Schreibforum kennengelernt und schon viele schöne historische Romane gemeinsam geschrieben. Inhalt: Gideon Morgenstern erbt von seinem Großvater einen alten Koffer, nichts ahnend das der Inhalt sein Leben für immer verändern wird. Der Koffer ist ein Vermächtnis seiner Vorfahren und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Er enthält u.a. Fotografien, alte Briefe und Tagebücher. Stück für Stück taucht Gideon nun in uralte Familientraditionen ein. Alishas Schicksal aus dem 15. Jahrhundert berührt in dabei am Meisten. Bei einem Prognom in Regensburg wurde ihr Vater, jüdischer Arzt ermordet. Sie überlebte als einzigste aus der Familie und fand Unterschlupf in Frankfurt. Dort versuchte sie nun die Familientradition fortzuführen indem sie in die Fußstapfen ihres Vaters trat und versuchte als Ärztin und Hebamme den Menschen zu helfen. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn sie war Jüdin und sie war eine Frau. Dieses war eine Tätigkeit als Medicus untersagt. Meinung: Sehr bewegend erzählen die Autoren vom Schicksal der Menschen, von jüdischen Glauben und der jüdischen Kultur. Insgesamt ist ein Roman mit einer geballten Handlung entstanden, bei dem garantiert keine Langeweile aufkommt. Der Einstieg gelingt sehr schnell, sofort fühlt man sich hier mitten im Geschehen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die Gegenwart um 2013 und die Vergangenheit um 1519, dabei ist die historische Handlung mit ihren wahren Hintergründen sehr ausführlich und gut recherchiert. Ein umfassendes Glossar im Anhang ergänzen diese Hintergründ und sind sehr informativ. Der Schreibstil orientiert sich am Wesentliches, ist gut verständlich und liest sich somit gut, flüssig und schnell. Der Inhalt ist eine spannende und interessante Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat. Seite um Seite habe ich verschlungen und mit den Protagonisten mitgelitten und mitgefiebert. Alle Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, wirken authentisch und haben mich sehr bewegt. In Kürze: Schreibstil: sehr gut verständlich, liest sich schnell und flüssig Charaktere: wirken sehr authentisch und berühren den Leser Inhalt: überzeugt mit ausführlichen und sehr gut recherchierten Hintergrundinformationen Fazit: bewegende Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, absolut lesenswert

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Im Jahr 2013 erbt Gideon von seinem verstorbenen jüdischen Großvater, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, weil er entgegen der Familientradition nicht Arzt, sondern Buchhalter und Controller geworden und seinen eigenen Weg gegangen ist, neben dessen Haus in Regensburg einen alten Holzkoffer. Den Koffer wider das Vergessen. Mit dem Inhalt dokumentiert Gideons Familie seit Jahrhunderten ihr Leben, ihr Wirken und ihre Traditionen und findet darin Trost und Halt. Nun ist es an Gideon, den Koffer sicher aufzubewahren, ihn mit Achtung zu behandeln und irgendwann selbst Zeugnis über sich abzugeben, indem er etwas, das ihm viel bedeutet, für seine eigenen Nachfahren in den Koffer legt. Unter den Erinnerungsstücken entdeckt Gideon ein Tagebuch, das er nicht lesen kann, weil er kein Hebräisch beherrscht. Mit Hilfe der Studentin Paula gelingt es ihm jedoch, die Geschichte seiner Vorfahrin Alisah zu ergründen. Das Schicksal der jungen Frau lässt ihn auch sein eigenen Leben überdenken... 1519 werden die Juden in Regensburg gezwungen, innerhalb weniger Tage die Stadt zu verlassen, ihr gesamtes Wohnviertel und ihre Synagoge zerstört. Im Zuge dieses Pogroms wird der jüdische Arzt Daniel Friedmann ermordet. Infolgedessen erleidet seine Tochter Alisah, die ihrem Vater bei der Behandlung seiner Patienten sonst hilfreich zur Seite steht, ein Trauma und verliert ihre Stimme. Als einzige Überlebende der Familie findet sie Zuflucht in Frankfurt und versucht, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Allerdings ist ihr der Beruf des Mediziners eigentlich verwehrt, weil es Frauen verboten ist, zu studieren. Nur wenn Alisah ein doctor medicinae in Heilkunde unterweisen würde, wäre es ihr gestattet, als Chirurgin oder Hebamme zu arbeiten. Und so verfolgt Alisah zielstrebig ihren Traum... Die Geschichte der "Tochter des Medicus" auf zwei Zeitebenen, die gelungen miteinander verknüpft werden, weist eine detaillierte und fundierte Recherche auf. Die Autoren Iris Klockmann und Peter Hoeft, die unter dem Pseudonym Gerit Bertram schreiben, haben nicht nur den historischen Hintergrund ausführlich dargestellt, sondern machen den Leser auch in umfassender Weise mit dem jüdischen Glauben und Leben und der Kultur vertraut. Das ist interessant und wissenserweiternd. Im Übrigen tragen ein ausführliches Glossar und Nachwort ebenfalls hierzu bei. Der Erzählton zeigt sich in der Regel unaufgeregt, ruhig und entschleunigt, doch sehr einfühlsam. Dies vermittelt ein angenehmes Lesegefühl, das das nahe Erleben des Geschehens möglich macht. Die Protagonisten fügen sich gut in das Geschehen ein, sind mit erkennbarem Engagement charakterisiert worden und durchlaufen im Verlauf der Handlung eine nachvollziehbare Entwicklung. Die in der Vergangenheit im Mittelpunkt stehende Alisah zeichnet sich durch Herzenswärme aus, sie ist geistvoll und klug. Nach dem Tod und dem Verlust der Stimme verlässt sie den ihr vorbestimmten Lebensweg, da sie begierig ist, zu lernen und zu helfen. Ein Leben daheim, wie es die vorgeschriebenen Gesetze seit jeher verlangen, ist ihr nicht genug. Sie möchte stattdessen auf den Spuren jüdischer Ärztinnen wie Rebekka in Salerno, Floreta und Ceti, die sogar im Dienst spanischer Königinnen standen, folgen. Sie eignet sich medizinische Fähigkeiten an und beeindruckt durch ihre Art und Weise, Menschen kenntnisreich und beherzt zu behandeln. Gideon in der Gegenwart ist temperamentvoller Italiener, nicht besonders fromm, weshalb er gut wie nie die Synagoge besucht. Anfangs schenkt Gideon seinen jüdischen Wurzeln wenig Beachtung. Einst hatte er sich gegen die Familientradition für einen anderen Beruf entschieden. Im Laufe der Zeit ist er aber auch mit diesem nicht glücklich, ihm fehlt das Gefühl von Erfüllung und das sichere Wahrnehmen, die richtige Position gefunden zu haben. Zudem hat er viele Jahre an einem Ort gelebt, der nie zu einem Zuhause wurde. Während er Alisahs Geschichte erfährt, verändert er sich, verliert seine Lässigkeit, verspürt zunächst Trauer und legt eine Verletzlichkeit an den Tag, die den Leser für ihn einnimmt und freut, an seinem Wachsen und seiner Selbstfindung teilzuhaben. Alles erzählt "Die Tochter des Medicus" von Gerit Bertram vom Schicksal der Menschen an Wendepunkten ihres Lebens und eröffnet dem Leser dadurch nicht nur die Möglichkeit, sich mit jüdischem Glauben und der Kultur vertraut zu machen, sondern bietet ebenso einen Blick auf die medizinischen Gegebenheiten im Mittelalter.

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Bei dem Pogrom im Jahr 1519 in Regensburg verliert die junge Jüdin Alisha nicht nur ihre gesamte Familie, sondern durch die dramatischen Erlebnisse auch ihre Stimme. Mit dem Medizinkoffer ihres Vaters geht die junge Frau nach Frankfurt und betätigt sich dort als Heilerin und Assistentin eines Arztes. Da sie nicht sprechen kann, fällt es ihr schwer, sich bei ihren Mitmenschen verständlich zu machen. Ihr größter Wunsch ist, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und Ärztin zu werden. Aber das war zur damaligen Zeit schier unmöglich. Die Rahmengeschichte zu diesem Roman, der von einem sehr berührenden Frauenschicksal des 16. Jahrhunderts handelt, spielt in der Gegenwart in Regensburg. Gideon Morgenstern findet im Vermächtnis seines verstorbenen Großvaters einen alten Koffer, in dem sich zahlreiche Relikte aus der Vergangenheit befinden. Neben Fotografien und alten Briefen enthält dieser Koffer auch ein Hochzeitsgewand und einen uralten Holzkoffer. Wie sich herausstellt, war das der Arztkoffer Daniel Friedmanns, Alishas Vater, der damals, vor vielen hundert Jahren bei dem Pogrom ermordet wurde. Gideon, der bisher kaum etwas mit dem Glauben seiner Vorfahren zu tun haben wollte, entdeckt auch alte Tagebücher, die er jedoch nicht lesen kann, da sie in Hebräisch verfasst sind. Mit Hilfe der Studentin Paula gelingt es ihm, die alten Schriften zu übersetzen, und die beiden jungen Leute erleben eine Überraschung, ist dies doch ein aufrüttelndes Zeitzeugnis, von Gideons Vorfahrin Alisha eigenhändig verfasst. Je länger sich Gideon mit der Vergangenheit und den alten Tagebüchern beschäftigt und je mehr er über die damaligen Geschehnisse und über Alisha erfährt, umso stärker wird seine Faszination. Alishas Schicksal berührt ihn sehr, und er sieht sich selbst, sein Leben, seine Familie und die Religion seiner Vorfahren plötzlich aus einem ganz neuen Blickwinkel. Nicht nur Gideon und Paula nehmen intensiven Anteil am Schicksal der schönen Alisha, auch ich, als Leserin dieses Romans, war von der ersten Seite an gefesselt und berührt. Die beiden Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit mit Alisha und dazwischen die Gegenwart mit Gideon und Paula, laufen parallel nebeneinander her. Obwohl ich völlig in der Geschichte versinken konnte, fand ich die Wechsel zwischen den Zeiten nicht lästig. Ich habe sie nicht als Unterbrechungen wahrgenommen, sondern als Brücken, die Gideons Familiengeschichte aus Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Der Handlungsstrang über die Vergangenheit ist natürlich ungleich dramatischer als die Ereignisse der Gegenwart, denn was dem jüdischen Volk damals widerfahren ist, lässt sich aus humaner Sicht kaum begreifen. Zwar ist Alisha ein fiktiver Charakter, aber die historischen Ereignisse, die diesem Roman zugrunde liegen, sind leider nur allzu wahr. Im Anhang sind auch zahlreiche reale historische Personen verzeichnet, die im Verlauf der Geschichte Erwähnung finden. Die historische Handlung mit all ihren wahren Hintergründen ist meines Erachtens sehr ausführlich und gut recherchiert. Man erhält intensive Einblicke in das Leben einer jüdischen Gemeinde und erfährt sehr viel Wissenswertes über jüdische Bräuche, Regeln und Feiertage. Die vielen Erklärungen im Glossar, zu speziellen Bezeichnungen und Redewendungen, sorgen für ein gutes Verständnis. Die Rahmenhandlung mit Gideon und Paula rundet diesen eindrucksvollen und bewegenden Roman sehr schön ab, denn Gideon macht eine starke und faszinierende Veränderung durch, die ihren Auslöser in dem alten Koffer und in Alishas Tagebüchern hat. Bei Gideon, dem momentan jüngsten Nachfahren der Familie Morgenstern, schließt sich der Kreis, und es ist nun an ihm, das uralte Vermächtnis zu bewahren und vielleicht eines Tages weiterzugeben. Für mich gehört dieses Buch zu den „nachhaltigen“ Romanen, die mich noch lange nach dem Lesen beschäftigen und mir intensiv in Erinnerung bleiben.

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Meinung / Fazit: Der erste Satz im Klappentext "Als Gideon Morgenstern in Regensburg...." zog meine Aufmerksamkeit an, da ich seit einiger Zeit in der Nähe von Regensburg lebe. Über die Geschichte der Juden hier wusste ich nichts. Zwar war mir bekannt, dass es die Juden schon immer schwer hatten, aber dass es 1519 sogar hier ein Pogrom gab, war mir nicht bekannt. Der Einstieg in die Geschichte war mühelos und das Buch las sich wie von allein. Beginnend im Jahr 2013, zwischen Trient und Regensburg, beginnt die Geschichte um Gideon, der das Erbe seines Großvaters antritt. Zuerst uninteressiert an dem Erbe wurde Gideon dann doch von der Neugier gepackt und untersuchte den Inhalt des Koffers. Tagebücher in hebräischer Schrift stellten ihn vor ein Hindernis, da er der Sprache nicht mächtig war. Mit Paula, die er als Übersetzerin gewinnen konnte tauchten Gideon und auch ich ein in das Jahr 1519. Traurige Ereignisse umgaben Alisah, doch nie verlor sie ihren Mut. Eine wahrhaft starke junge Frau, die tapfer ihren Weg ging und die Werte ihres Glaubens nicht aus den Augen verlor. Auch Gideon und Paula überdachten ihr bisheriges Leben und schlugen einen anderen Weg ein. Gut gezeichnete Charaktere, ein flüssiger, angenehmer Schreibstil und eine wirklich gute Recherche gaben dieser Geschichte die richtige Würze. Nicht jeder Autor schafft es, mich so für ein Buch zu begeistern. Von mir eine Leseempfehlung!

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Inhalt: Gideon Morgenstern lebt und arbeitet im schönen Italien, als er eines Tages nach Regensburg kommen soll, um das Erbe seines Großvaters an zu treten. Als ihm nicht nur dessen Haus vermacht wird, sondern auch ein sonderbarer Koffer, den er hüten soll, ist Gideon zunehmend verwirrt. Denn schon lange hatte er keinen Kontakt mehr zu seinem Großvater, da es immer wieder Streitigkeiten zwischen den beiden gab. Denn Gideon hat mit der Familientradition der Morgensterns gebrochen, in dem er kein Arzt wurde. Als Gideon sich dann aber doch näher mit dem Koffer beschäftigt, stellt sich heraus, dass sich darin sehr alte Gegenstände und hebräische Aufzeichnungen seiner Vorfahren befinden. Gideons Interesse ist geweckt und er fühlt sich plötzlich wieder sehr verbunden mit seiner Familie. Und so begibt sich Gideon zusammen mit der Übersetzerin Paula auf die Spuren seiner Vorfahren und erlebt so die tragische Geschichte von Alisah Friedmann aus dem Jahre 1519. Persönliche Meinung: Nicht nur das wunderschöne Cover dieses Buches, nein auch Titel und Rückentext sprachen mich sofort an. Da ich von dem Autorenduo bereits ein Buch gelesen habe, war ich gespannt, ob mir dieses hier auch gefallen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist auch in "Die Tochter des Medicus" sehr gut, flüssig und einfach zu verstehen. Dies ist bei historischen Roman ja nicht immer der Fall. Doch hier handelt es sich ja auch nicht rein um einen historischen Roman. Die Geschichte springt zwischen den Jahren 2013 und 1519 hin un her und wir kommen einer wunderschönen, spannenden Familiengeschichte auf die Spur. Diese Art von Geschichten kennt man natürlich schon, doch hier ist der Zeitsprung größer, als er es gewöhnlich ist. Dies hat mir persönlich aber sehr gut gefallen und ich fand das Buch durchweg absolut spannend. Im Jahr 2013 begleiten wir Gideon Morgenstern dabei, wie er von seinem Großvater einen geheimnisvollen Koffer erbt. Darin befinden sich alte, meist medizinische, Andenken seiner Vorfahren und mittelalterliche Aufzeichnungen über den Beruf des Medicus und der Geschichte von Alisah Friedmann, die als Jüdin 1519 in Regensburg lebte. Als die Juden von dort vertrieben wurden verlor sie ihre Familie und schlug sich nach Frankfurt durch um dort als Ärztin zu arbeiten. Doch jüdische Frauen durften dies damals nicht und generell hatten es die Juden alles andere als einfach. Diese Thematik hat mir unglaublich gut gefallen. Natürlich haben wir alle schon vom Judentum gehört. Spätestens im Geschichtsunterricht zum Thema 2. Weltkrieg wird das ein Thema. Doch so ganz genau wusste ich persönlich gar nicht über diese Religion Bescheid. Oder darüber, wie verpönt Juden schon viel früher waren. Die Geschichte von Alisah war also nicht nur spannend und bewegend, nein, sie war für mich auch noch äußerst lehrreich. Es gab so viel zu entdecken für mich und ich habe einen Einblick in den jüdischen Glauben bekommen, der mich durchaus überrascht hat. Ich werde mich auch weiterhin mit diesem Thema auseinander setzen. Die Charaktere Gideon und auch Alisah sind mir beide sehr ans Herz gewachsen und es war fast schon ein wenig traurig, als ich mich am Ende des Buches von ihnen trennen musste. Beide sind sehr gut ausgearbeitet und man kann sich in die Handlungen und sie Gedanken sehr gut hinein versetzen. Autoren: Gerit Bertram steht für das Autorenpaar Iris Klockmann und Peter Hoeft. Die beiden lernten sich 2007 in einem Internet-Schreibforum kennen und stellten schnell fest, dass sie gemeinsam schreiben wollen. Iris Klockmann lebt mit ihrer Familie in Lübeck, wo sie auch geboren wurde. Sie ist gelernte Arzthelferin. Peter Hoeft lebt in der Nähe von Hannover und arbeitete sehr viele Jahre in der Altenpflege. Fazit und Bewertung: "Die Tochter des Medicus" ist ein wirklich sehr gut geschriebener, mitreißender und teilweise bewegender Roman, den ich absolut empfehlen kann. Auch für Historik Einsteiger ist dieses Buch sehr gut geeignet. Denn es spielt nicht durchgehend in der Vergangenheit und der Schreibstil ist sehr leicht und hat trotzdem Tiefgang. Ihr habt sicher keinerlei Probleme mit dieser Geschichte, also traut es euch ruhig zu und wagt euch in dieses Genre vor.

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Meine Meinung: Ich lese sehr gerne Bücher, deren Geschichten in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen. Gideon und Paula sind die Personen der Gegenwart, die in dem Buch auch eine eigene Geschichte haben. Gideon erbt von seinem Großvater einen Koffer mit Erinnerungen, leider kann er nicht alles lesen und da kommt Paula ins Spiel, sie hilft ihm alte Tagebücher zu übersetzen. Mit Hilfe dieser Bücher lernen sie und ich Alisah kennen. Alisah ist gerade mal 17 Jahre alt, als die Juden aus Regensburg vertrieben werden und sie auf einmal ganz alleine da steht. Die beiden Autoren haben die eindrucksvollen Erlebnisse von Alisah sehr gut beschrieben, Ich war an das Buch gefesselt und konnte gar nicht so schnell lesen, wie ich es am liebsten gemacht hätte. Auf das Ende, das meinen Vorstellungen entsprach, musste ich lange warten, denn es gab viel zu berichten, schließlich ist es ein recht dickes Buch. Und ich kann dazu sagen, dass es in keinster Weise langweilig war. Ich hatte ebenfalls nicht das Gefühl, dass verschiedene Situationen zu ausführlich beschrieben wurden, die beiden Autoren haben es genau richtig gemacht. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, Der Teil von Alisah wurde in der Ich-Form geschrieben, was ja auch Sinn macht, denn schließlich handelte es sich ja um ihre Tagebücher. So konnten wir bestens neben den Geschehnissen auch ihre Gedanken verfolgen. Ich fand diese besondere Reise in die Vergangenheit schon sehr interessant und eindrucksvoll. Wie muss sich Gideon da wohl gefühlt haben, schließlich war Alisah seine Ahnin. Neben dem Alltagsleben der Juden konnten wir alle auch viel darüber erfahren, was sich damals so alles abgespielt hat. Luther und seine Meinungen wurden heiß diskutiert. Das Verhalten der Christen gegenüber der Juden war ja schon immer sehr zwiespältig gewesen, was einem hier mal wieder vor Augen geführt wurde. Der Stand der Frau und wie Alisah damit klar kommt, als Jüdin den Beruf einer Medica ausüben zu wollen. Die Protagonisten in diesem Buch sind mir sehr sympathisch. Ich meine, bei Alisah war es keine Frage, die junge Frau musste sich den Herausforderungen stellen, aber auch die liebenswerten Wegbegleiter, die sie gefunden hat, konnte ich sehr gut leiden. Es versteht sich von selbst, dass es gerade in der Lebensgeschichte einer Jüdin viele Personen gibt, die ich nicht leiden konnte. Gideon, der junge Mann der Gegenwart, hat seinen Weg auch gefunden, was mir gefallen hat. Bei allem, was er so dachte oder tat fand er meine Zustimmung. Anfangs erwähnte ich Paula, die die Tagebücher übersetzt hat, dadurch hat sich in ihrem Leben einiges verändert. Fazit: Mir hat das Ergebnis der Zusammenarbeit der beiden Autoren sehr gut gefallen, Inzwischen weiß ich, dass dieses nicht das erste Buch ist und ich werde mir mit Sicherheit die anderen Bücher ebenfalls ansehen. Auf jeden Fall kann ich "Die Tochter des Medicus" als absolut lesenswert empfehlen.

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In diesem Buch gibt es zwei Zeitebenen. Einmal spielt das Buch in der Gegenwart. Dort geht es um Gideon Morgenstern. Als sein Großvater verstirbt erbt er einen Koffer, der sein Leben ändern wird. Denn in diesem Koffer verbirgt sich die Vergangenheit seiner Familie. Unteranderem findet Gideon auch das Tagebuch von Alisah Friedeman. Und da sind wir auch schon bei unserer zweiten Zeitebene. Denn hauptsächlich geht es in diesem Buch um Alisah. Sie lebte 1519 in Regensburg in der Judengasse zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester. Ihr Vater ist Medicus und Alisah möchte unbedingt auch als Ärztin tätig sein. Doch als Frau, und noch dazu als Jüdin ist es in dieser Zeit fast unmöglich. Als die Juden dann in Regensburg auf brutalste Weise vertrieben werden muss sich Alsiah als einzige Überlebende ihrer Familie auf den Weg machen um ein sicheres Zuhause zu finden. Was Alisah alles erlebt und ob sie es tatsächlich schafft als Ärztin zu arbeiten müsst ihr natürlich selbst lesen. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Das Buch beginnt in der Gegenwart in Trient 2013 und wir lernen erst einmal Gideon und sein Leben vor dem Erbe kennen. Als wir dann mit Alisahs Geschichte beginnen und in die Vergangenheit eintauchen ändert sich der Schreibstil zwar, aber er wird nicht kompliziert oder anstrengend oder so. Eine Begriffe die man jetzt nicht unbedingt so kennt werden auch hinten im Buch erklärt. Die Charaktere mochte ich alle eigentlich ganz gern. Mir waren die Charaktere sympathisch, die man als Leser wohl auch sympathisch finden soll und bin im Großen und Ganz gut damit zurechtgekommen. Sie waren auf jeden Fall alle gut ausgearbeitet. Ich hatte auch bei den vielen Nebencharakteren das Gefühl sie alle zu kennen und da ist mir auch niemand zu flach geblieben. Das Ende des Buches fand ich schön, allerdings zu unrealistisch. Irgendwie war alles zu Happy. Es hat sich einfach fast jedes Problem gelöst. Insgesamt hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen. Ich fand alle angesprochenen Themen sehr interessant und ich hab einiges erfahren, vondem ich vorher überhaupt noch nichts wusste.

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