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Rezensionen zu
Wo steckst du, Bernadette?

Maria Semple

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Die Grundgeschichte an sich ist nicht sonderlich neu und besonders. Aber die Figuren sind es. Bernadette Fox, ihr Mann Elgie Branch und ihre Tochter Bee leben in einer ehemaligen Mädchenerziehungsanstalt, die mittlerweile ziemlich heruntergekommen ist. Nicht nur deswegen ist der Ruf der Familie nicht der beste. Elgie ist selten da und dann steht er auch noch voll und ganz hinter den seltsamen Verhaltensweisen seiner Frau. Und diese gefallen den Nachbarn und den Müttern von Bees Mitschülern ganz und gar nicht. Bernadette redet nämlich nicht mit ihnen, hält sich von Schulaktivitäten fern und wirkt auch ansonsten nicht sehr herzlich. Immerhin lässt sie ihr krankes Kind in einer Bruchbude wohnen. Und dann lässt sie Manjula auch noch ihren kompletten Alltag planen. Zum Beispiel die Reise, die die Familie auf Bees Wunsch hin antreten will – in die Antarktis... Bis das titelgebende Ereignis eintritt, sind schon gut zwei Drittel des Buches vorbei. Und in diesen zwei Dritteln lernt man das Leben von Bernadettes Familie sehr genau kennen. Immer wieder taucht man in die Vergangenheit ein, um die Charaktere voll erfassen zu können. Vor allem, um zu verstehen, warum Bernadette so verschroben und seltsam ist. Die Geschichte kann man dabei vor allem über E-Mails, Briefe, Krankenakten und handschriftliche Zettel verfolgen. Allein durch die Kürze vieler dieser Schriftstücke liest sich das Buch schnell und wirkt rasant. Immer neue Entwicklungen aus den Perspektiven verschiedener Leute. Zusammengehalten werden diese Einzelteile von Bees übergreifender Erzählung. Für mich persönlich schafften diese kurzen Briefe auch die Spannung. Es ging immer weiter, aber nur die wichtigsten Dinge wurden mitgeteilt. Trotz des Austausches zwischen zwei Buchfiguren war man mitten in der Geschichte. Auch die Figuren mit all ihren Besonderheiten waren spannend. Ich wollte entdecken und aufdecken, auf das Verschwinden zusteuern. Doch umso weiter die Geschichte voranschritt, umso länger wurden die Briefe. Die verschiedenen Schichten der Figuren waren auch relativ schnell aufgedeckt. Man hörte immer wieder von denselben Charakteristiken, nur durch andere Menschen. Vor allem die Skurrilitäten von Bernadette waren am Ende immer dieselben. Verschiedene Menschen brachten nur ähnliche Beispiele, um alles zu untermauern. Das Verschwinden von Bernadette brachte dann noch einmal ein wenig Schwung in die Geschichte und auch die Spannung stieg wieder. Nun wollte ich doch wissen, wo sie war und wie sie so einfach spurlos verschwinden konnte. Ich mochte die 15-jährige Bee sehr gern, doch alle Erwachsenen in ihren Umfeld – Eltern wie Nachbarn – waren anstrengend. So besonders und individuell die Charaktere auch waren, sympathisch waren sie nicht. Vor allem durch die ungewöhnlichen Eigenschaften ist es schwer, sich in sie hineinzuversetzen. Insgesamt macht das Ungewöhnliche den Reiz des ganzen Buches aus. Doch spätestens nach der Hälfte scheint alles entdeckt und erklärt. Dann lässt auch die Spannung nach, die erst zum Schluss noch einmal aufkommt. Ich musste zwar weder wirklich lachen, noch war ich tief berührt, aber ich fühlte mich sehr wohl mit dem Buch.

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Worum geht es? Bernadette Fox ist schräg. Sehr schräg - aber auch sehr liebenswert. Sie lebt mit ihrem Ehemann Elgie -ein Manager bei Microsoft- und der Tochter Bee -eine liebenswerte Streberin- in Seattle. Mit den überengagierten Müttern in der Nachbarschaft kann sie sich überhaupt nicht anfreunden. Genau diese Mütter sind es, die Bernadette für unorganisiert, unverantwortlich und verrückt halten, wodurch es immer wieder zu äußerst amüsanten Auseinandersetzungen kommt. Bernadette engagiert eine indische Online-Assistentin, die sämtliche organisatorischen Aufgaben für sie und ihre Familie übernimmt. Eines Tages wird Bernadette jedoch einfach alles zu viel. Und auf einmal ist sie verschwunden... Meine Meinung Mannomann! Ein unheimlich durchgeknalltes, schräges Buch, welches durch viele humorvolle Dialoge und eine schwungvolle Lebhaftigkeit besticht. Kaum hat man angefangen die Geschichte zu lesen, nimmt diese auch schon ein unheimliches Tempo auf. Einmal in die Geschichte eingesogen, ist es unmöglich dieses Buch nocheinmal aus der Hand zu legen. Fazit Ich bin total verknallt. Sowieso in Bernadette, Eglie und Bee. Aber auch die anderen Charakteren in dem Buch werden ganz wunderbar beschrieben. Da gibt es schrullige Nachbarn, seltsame Mitschüler von Bee, freundliche Lehrer... Die Erzählung in Brief- und Dialogform hat mir äüßerst gut gefallen und ich kann mich nicht erinnern einmal einen ähnlichen Stil gelesen zu haben. Super Urlaubslektüre für eine beschwingte Zeit! Für Liebhaber von schrägem Humor absolut empfehlenswert!

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Meiner Meinung nach ist "Wo steckst du, Bernadette?" ein unheimlich lustiges und spannender Roman der zum lachen, weinen und mitfiebern einlädt. Absolut perfekt als leichte Abendlektüre für den Frühling/Sommer!

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Worum geht es in dem Buch? Bernadette Fox, chaotisch, leicht überfordert in manchen Dingen, Architektin ihrer Zeit und unglaublich liebenswert. Sie lebt mit ihrem Ehemann Elgie, erfolgreicher Microsoft Angestellter und Tochter Bee in einer ehemaligen Mädchenanstalt. Doch das Haus ist sehr heruntergekommen und droht zu verfallen. Denn Bernadette hat ihren Glauben an sich und ihre Fähigkeit Häuser neu zu erschaffen verloren. Doch Elgie und Bee sehen darüber hinweg, denn sie lieben Bernadettes Humor, Witz und ihre ganz eigene Art zu leben! Doch Bernadette wird des Öfteren heimgesucht von quälenden Ängsten. Solche die sie dazu veranlassen in eine Schockstarre zu verfallen und nicht weiter machen zu können. In solchen Momenten findet sie andere Mütter ganz besonders perfekt organisiert und hält diese für tierische Nervensägen. Um in solchen Momenten dennoch Dinge erledigt zu bekommen, beschäftigt sie eine Assistentin. Sie korrespondiert online mit Manjula, denn diese sitzt in Indien und arbeitet für 0,75 Dollar die Stunde, alle Dinge ab, die Bernadette ihr aufträgt. Angefangen über Restaurant Buchungen bis hin zu Bankgeschäften und der Planung des gemeinsamen Familienurlaubes, in die Antarktis! Antarktis? Bee, ihrerseits Streberin, hat über Monate an diesem Thema in der Schule gearbeitet und möchte nun alles in Natura sehen. Laut ihren Eltern hat sie sich dies auch mehr als verdient. Sie sieht Bernadette als Mutter an, nicht perfekt, nicht Mutter spezifisch, aber ihre Mutter und sie will auch keine andere. Doch plötzlich ist Bernadette verschwunden? Sie ist ausgebrochen aus ihrem Leben und hat sich auf und davon gemacht? Wo kann sie nur sein?! Wurde ihr alles zu viel? Wer ist Maria Semple? Maria Semple reiste die ersten Jahre ihres Lebens mit ihren Eltern kreuz und quer durch Europa, bevor sie nach Los Angeles und später nach Colorado zog. Sie studierte am Bernard- College und reichte nach erfolgreichem Abschluss ein Skript bei Twentieth Century Fox ein. Somit zog es sie nach LA. Mittlerweile lebt sie mit Tochter und Ehemann in Seattle. Schreibt Bücher, studiert nebenbei und hat es geschafft mit „Wo steckst du, Bernadette?“ 30 Wochen auf der NY-Times Bestsellerliste zu stehen! Wie hat mir das Buch gefallen? Ausgesucht habe ich mir das Buch, weil mich das Cover direkt angesprochen hat. Es war nur zweitrangig der Klappentext, denn viel interessanter fand ich Bernadette mit ihrer großen Sonnenbrille und dem Buchtitel. Umso erfreuter war ich, als ich bereits nach wenigen Seiten feststellen musste, genau mein Ding! Da liest sich ein Buch fast von alleine. Maria Semple, hat nicht einfach ein Buch geschrieben, nein! Sie hat ein Buch geschrieben welches eine Kombination aus Brief- und Dialogform bildet. Briefe und E-Mails, die zwischen den einzelnen Protagonisten geschrieben werden und die Erzählungen bzw. Dialoge werden aus der Sicht von Bee dargestellt. Aus der Sicht einer 15 jährigen! Das Buch ist eine wunderbare Komödie. Es hat doch einen recht schwarzen Humor, der in vollen Zügen in den Briefen und E-Mails ausgelebt wird. Des Öfteren gerät man ins schmunzeln und fragt sich zurecht immer wieder, das steht da nicht wirklich, oder? Das lesen alleine bereitet einem unendlich viel Freude und Spaß, denn die Abwechslung die dieses Buch mit sich bringt ist enorm. Maria Semple, legt ein ungeheures Tempo vor, gute Dialoge…vor allem wenn Bee sie wiedergibt und in ihren Gedanken durchspielt. Aber oftmals werden sogar Dialoge in Briefform abgebildet, indem kurze E-Mails ausgetauscht werden. Alleine, diese haben Pfeffer im Popo und schaffen es, binnen Sekunden das Blatt der gesamten Geschichte zu drehen. Dieses Buch ist voller Wendungen und glaubwürdiger Windungen, dass man in manchen Momentan in sich gehen muss um zu überlegen, ja wie war das nun wirklich?! Es ist eine Geschichte mit Ecken und Kanten, eine Geschichte die eigentlich traurig ist, wenn man darüber nachdenkt. Denn Bernadette hat sich in sich selbst verloren. Sie ist gescheitert mit einem Projekt und dieses hat ihr so zugesetzt da sie auch Jahrzehnte danach nicht in der Lage ist, ihren Glauben an sich selber wiederzufinden. Sie muss erst ausbrechen! Ausbrechen aus ihrem Leben, aus ihrer Familie, etwas alleine erleben und nachdenken. Erst dann begreift sie was wichtig ist und sie macht sich frei von dieser Last! Sie lernt was es heißt geliebt zu werden, dass Menschen an sie glauben und dass der wahre Glaube an sich selbst in ihr verborgen ist! Das alles erfährt Bernadette als sie ausbricht, wegläuft und unauffindbar ist. Eigentlich ist sie es nicht, denn sie hat eine Fährte hinterlassen, die ihre Tochter Bee anfängt zu verfolgen. Denn Bernadette wäre nicht Bernadette wenn sie sich nicht doch ein Hintertürchen offenhalten würde. Maria Semple hat grandiose Protagonisten erschaffen. Lediglich eine kleine Auswahl stelle ich vor, denn viele muss man lesen, aus dem Kontext verstehen lernen und begreifen was sie für ein Bindeglied in dieser Geschichte voller schwarzer Humor darstellen. Natürlich ganz weit vorne Bernadette. Sie trägt stets eine Sonnenbrille. Egal bei welchem Wetter, sie trägt stets die gleichen leicht altbackenen Klamotten (Capri Hose, Slipper und seit neustem eine Anglerweste unter ihrer Jacke). Ist ein wenig exzentrisch, vor allem dann wenn es um andere Mütter geht, ist unendlich liebevoll und sehr stolz auf ihre Tochter Bee, hat sich nach ihrem Architektendesaster nicht mehr verwirklicht, sondern verkriecht sich in einer Art Selbstmitleid. Ihr scheitern sitzt zu tief, dass sie an diesem kaputt geht! Rettet die Antarktis Bernadette oder fällt der Urlaub ins Wasser, weil sie ihre Ängste nicht in den Griff bekommt? Dann ist da noch Bee. 15 Jahre jung, talentierte Musikerin, Streberin und behält immer einen kühlen Kopf. Kühler zumindest als ihre Mutter! Die ganze Geschichte ist aus der Sicht von Bee erzählt und man erfährt gerade zum Ende des Buches vieles, was sie bewegt, wie sie zu Dingen steht und vor allem was sie an ihrer Mutter / Eltern liebt und schätzt. Bee ist für ihr Alter zwar klein und schmächtig aber von ihrem Verstand her eine ganz Große! Mehr will ich nicht verrate, außer dass es sich lohnt in dieses aberwitzige Buch, mit viel schwarzem Humor, ein wenig kriminalistischen Passagen und ganz viel Liebe einzutauchen. Ich vergebe 4 Herzen, für diese grandiose Entdeckung und vor allem für ein Buch was sich zu lesen lohnt. Mein Fazit: Jeder der sich neu entdecken will, jeder der eine Bernadette in sich hat (auch ohne Sonnenbrille) sollte dieses Buch zur Hand nehmen und anfangen darin zu lesen. In die einzelnen Protagonisten eintauchen, sich mitreißen lassen von der Schnelligkeit und hineinziehen lassen in eine Welt, die jedem von uns bekannt ist! Zudem macht dieses Buch total Lust auf einen Urlaub in der Antarktis!  Dieses Buch ist ein wahres Lesevergnügen und absolut gerechtfertigte 30 Wochen auf der NY Times Bestsellerliste! Hast auch du eine Bernadette in dir? XoXo Maren

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Lustig, unterhaltsam und regt zum Nachdenken an!

Von: Sabrina aus RLP

15.06.2015

Bernadette ist Ehefrau, Mutter und eigentlich eine sehr gute Architektin, jedoch hat sie aufgrund vieler verschiedener Faktoren, die ineinander verwoben sind, etliche Niederschläge einstecken müssen, die sie nie richtig verarbeitet hat. Und die bringen ihr nun Probleme über Probleme ein. Sie haust nicht nur mit ihrer Familie trotz ihrer prächtigen Finanzlage in einem verwahrlosten Haus in Seattle, sondern hat beispielsweise auch eine indische Assistentin über das Internet engagiert, die ihr das Leben erleichtern sollte. Und da sind auch noch die ganzen Gnitzen (Supermoms) die ihr das Leben nicht gerade leichter machen… Aus der Bahn wirft sie der Wunsch der Tochter Bee in die Antarktis zu fahren. Bernadette widerstrebt der Gedanke und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Das Buch hat einen ganz besonderen, etwas außergewöhnlichen Stil, da es nicht "einfach" herunter geschrieben ist, sondern sich verschiedenster Kommunikationsformen und Wege bedient. Es werden Briefe, E-Mails, Schulbenachrichtigungen und Ähnliches gekonnt zusammengepackt, sodass zumindest zu Beginn keinerlei Langeweile entsteht. Trotz der vielen Sprünge sowohl räumlich, als auch zeitlich und personell, führt die Autorin gut verständlich die Fäden zusammen. Die Sprache ist leicht verständlich und gut zu lesen. Positiv anmerken möchte ich die meist sehr gut gelungene Charakterisierung der Protagonisten (auch wenn sie mir nicht alle sympathisch waren), sowie die vielen gelungenen Witze und die aufgebaute Spannung, denn je weiter man liest, umso dringender will man wissen, wo Bernadette ist. Unter dem Strich ein meist lustiges, unterhaltsames Buch, dass zum Nachdenken anregt. Aufgrund einige Längen, die zwar nicht sehr ins Gewicht fallen, aber nun mal da sind, sowie der einen oder anderen offene Frage zum Ende des Buches(z.B. wie geht´s weiter?) verteile ich vier Sterne.

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Das Buch ist recht ungewöhnlich aufgebaut, es besteht aus unterschiedlichsten Fragmenten, durch die der Leser mehr über Bernadette und die Personen in ihrem Umkreis, u.a. ihre Tochter und ihren Mann, ihre indische Assistentin, aber auch unliebsame Menschen wie z.B. Lehrer und andere Mütter (lustigerweise meist nur „Gnitzen“ genannt) erfährt. Diese Fragmente können Emails, Faxe, Briefe, Protokolle etc. sein. So bekommt der Leser eine Vielzahl von Perspektiven geboten und muss teilweise selbst entscheiden, wem er denn Glauben schenken mag. Zwischendurch wendet sich Bee, Bernadettes Tochter, selbst an den Leser. Bee ist ein tolles Mädchen, die trotz der ganzen Schwierigkeiten einfach nur zum Knuddeln ist (auch als teils trotziger Teenager ;)). Ich dachte zu Beginn, dass Bernadette von Anfang an verschwunden sei, ist sie aber gar nicht! Das war aber überhaupt nicht schlimm, denn ich habe insbesondere ihre Emails an ihre indische Assistentin nur zu gerne gelesen. Dadurch, dass Bernadette zunächst noch präsent ist, erfährt man als Leser, wie sich die Situation langsam zuspitzt bis sie schließlich verschwindet und natürlich ist die spätere Suche ein zentrales Thema. Viel mehr möchte ich zur Geschichte eigentlich auch gar nicht verraten, da ich niemandem den Spaß beim Lesen nehmen will. Ich fand es unglaublich toll gemacht, wie sich die einzelnen Fragmente, ähnlich wie Puzzleteile, langsam zu einem großen Ganzen zusammensetzten. Dabei geht es zum Einen natürlich um Bernadette, ihre Vergangenheit und ihre Beziehung zur Familie, aber auch um die Leben der anderen Personen. Herrlich fand ich z.B. die Emails und Faxe, die sich zwei der sogenannten „Gnitzen“ geschrieben haben! Dadurch, dass die Perspektiven auf die Geschehnisse immer wieder wechseln, erkennt man doch, wie unterschiedlich Dinge von Personen wahrgenommen werden können. Meine Meinung über manche der Personen musste ich daher doch während der Lektüre revidieren, da ich mich in die Irre führen ließ. Für mich gibt es nur einen kleinen Kritikpunkt, der sich darauf bezieht, dass ich manche Passagen ein klein wenig langatmig empfand, z.B. wenn es um die Protokolle der Arbeit von Bernadettes Mann ging. Das kann man aber sicherlich verschmerzen ;) Mich hat das Buch durch seine ganz ungewöhnliche Art wirklich überrascht! Zwar behandelt das Buch teilweise nicht ganz einfache Themen, aber im Grunde ist es doch sehr humorvoll und einfach spritzig-witzig geschrieben. Dazu hat mir der Entwurf der einzelnen Personen einfach richtig gut gefallen!

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Als ich “Wo steckst du, Bernadette?” in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich sein könnte. Der Klappentext klang für mich schon ziemlich verrückt und ich wusste nicht so recht, was ich mit diesem Buch anfangen sollte. Die Bewertungen der Originalausgabe “Where’d You Go, Bernadette” waren aber so positiv und auch einige Blogger, denen ich folge, hatten das Original so überzeugend besprochen, dass ich einfach immer neugieriger wurde. Und nachdem ich das Buch vor ein paar Tagen beendet habe, bin ich sehr froh, ihm eine Chance gegeben zu haben. Obwohl ich sagen muss, dass ich den Anfang etwas gewöhnungsbedürftig fand. Als Leser wird man förmlich hineingeschmissen in ein Sammelsurium an Emails, Notizen, Arztberichten, Gutachten – denn aus mehr besteht die Handlung fast gar nicht. Fast wahllos erscheint die Aneinanderreihung von Fakten und einzelnen Szenen, mit denen man zunächst nur wenig anfangen kann. Auch muss man sich erst einmal einen Überblick über die Personen verschaffen, denn direkt zu Beginn des Buches wird man mit Charakteren konfrontiert, die zwar im Verlauf des Buches eine große Rolle spielen, aber zum Beispiel im Klappentext nicht erwähnt werden und daher zunächst nur schwer einzuschätzen sind. Dazu kommt, dass in diesem Buch sehr selten wirklich “erzählt” wird. Nur an einigen Stellen tritt die 15jährige Ich-Erzählerin Bee, Bernadettes Tochter, auf, um den Leser ein wenig an die Hand zu nehmen und das eine oder andere zu erklären. Aber ansonsten ist dieses Buch eine Sammlung von Schnippseln, die man als Leser zu einem großen Ganzen zusammenfügen muss. Es fällt zunächst schwer, sich zurecht zu finden und sich einen Überblick zu verschaffen. Aber nach und nach kommt man doch rein in die Handlung und vor allem rein in die Welt von Bernadette. Denn obwohl das Buch nicht aus ihrer Perspektive geschrieben ist, war sie für mich die absolute Hauptperson in diesem Debüt von Maria Semple und gleichzeitig auch meine Lieblingsfigur. Alles dreht sich um Bernadette, die völlig überfordert ist mit sich selbst, ihrem Leben und ihrer Vergangenheit. Da es bis auf Bee keinen richtigen Erzähler in diesem Buch gibt, sondern die Handlung nur anhand von Notizzetteln oder Emails vorangetrieben wird, gibt es auch niemanden, der die Figuren beschreibt und charakterisiert. Das passiert indirekt bzw. muss man es als Leser selbst übernehmen und schafft sich dadurch sein ganz eigenes Bild von den Figuren. Dabei ist das Buch rückblickend aufgebaut, denn zu Beginn des Buches weiß man direkt, dass Bernadette verschwunden ist. Wie es dazu kam und vor allem, wo Bernadette steckt, wird sich im Laufe des Buches bzw. erst ganz zum Schluss erklären. ;-) Dabei hat die Autorin Großes geleistet, denn dieses Debüt ist einfach nur genial und großartig konstruiert. Es ist faszinierend, wie wunderbar durchdacht die Handlung ist, wie wichtig selbst das kleinste Detail für die Auflösung des Buches ist und wie spannend dieser Roman doch tatsächlich auch ist. Denn obwohl er sich mit dem Alltag einer Familie beschäftigt, steckt doch so viel hinter diesem Buch. Und das fängt damit an, dass der Alltag von Bernadette, Elgie und Bee alles andere als normal ist. Elgie ist ein Workoholic, Bee ist ein enorm wissbegieriges Kind und Bernadette ist eine Einzelgängerin, die deswegen bei den Eltern der Schule, die Bee besucht, gar nicht gut ankommt. Denn Engagement der Eltern wird dort enorm hochgeschrieben. Und so nimmt alles seinen Lauf. Bis zu dem Punkt, an dem Bernadette einfach verschwindet. Stellenweise liest sich “Wo steckst du, Bernadette?” wie eine Satire, denn es gibt viele Szenen, bei denen ich nur mit dem Kopf schütteln konnte und nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll. Die Autorin hat einen gewissen Hang zur Übertreibung. Doch außerhalb des Möglichen liegt es nicht, was Maria Semple in ihrem Debüt beschreibt. Gerade in Amerika kann ich mir vorstellen, dass es die Unikate dieses Buches auch als reale Personen gibt. So genial ich die Konstruktion des Buches, seine Durchdachtheit und auch die Charaktere mochte, gab es für mich doch die eine oder andere Länge. Manche Emails waren mir einfach zu ausschweifend, manche Gutachten zu umfangreich. Dazu kommt, dass ich mir die Auflösung um Bernadettes Verschwinden doch spektakulärer vorgestellt hatte. Zwar ist das Ende total stimmig und passt auch perfekt zu den Charakteren, aber es war mir fast etwas zu einfach. Davon abgesehen war das Lesen von “Wo steckst du, Bernadette?” ein ganz tolles Erlebnis. Ich habe zusammen mit den Charakteren viel erlebt und werde die Autorin Maria Semple auf jeden Fall im Auge behalten. Auf ihre weiteren Veröffentlichungen bin ich schon jetzt sehr gespannt. Mein Fazit * * * * * * “Wo steckst du, Bernadette?” war für mich ein ganz besonderes Buch mit einem ganz besonderen Aufbau, einer ganz besonders durchdachten Handlung und ganz einzigartigen Charakteren.

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Bernadette Fox war eine Stararchitektin, von der man noch heute redet, obwohl sie nicht mehr in ihrem Beruf tätig ist. Ihr Mann Elgie hat einen verantwortungsvollen Posten bei Microsoft, so dass Geld bei ihnen zu Hause nie ein Thema ist. Es wird aus dem Vollen geschöpft. Sie sind vor Jahren nach Seattle gezogen, in ein Haus, das früher ein Mädchenpensionat war und das sehr renovierungsbedürftig war. Obwohl Architektin, kann sie sich nicht aufraffen, aus dem Haus etwas zu machen. Im Gegenteil, Bernadette ist unfähig, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Sie hat sich in Indien online eine "Sekretärin" gesucht, die so gut wie alles für sie organisiert, egal, ob es um Tischreservierungen geht oder um Reisebuchungen. Sie selbst tritt nicht in Erscheinung. Ihre 15-jährige Tochter Bee ist ihr ein und alles, trotzdem denkt sie nicht daran, in der Schule ehrenamtlich, wie all die anderen Mütter, für bestimmte Dinge in Erscheinung zu treten. So macht sie sich natürlich auch keinerlei Freunde unter den anderen Müttern, aber das ist ihr egal. Bee, die mit sehr guten Noten glänzt, wünscht sich, mit der Familie in die Antarktis zu fliegen. Die Organisation dazu soll Manjula, die indische Sekretärin, dafür erledigen. Kurz vor dem angesagten Urlaub verschwindet Bernadette... spurlos... Bernadette ist ein Frau, die das tägliche Leben nicht mehr auf die Reihe bekommt. Unfähig, persönliche Kontakte zu halten bzw. zu pflegen, sucht sie sich lieber eine Assistentin in Indien, die für sie für $ 0,75 die Stunde für sie alle lästigen Pflichten erledigt. Der Kontakt zu Manjula erfolgt per E-Mail und sie ist mit ihrem Arrangement mehr als zufrieden. Als sie von einer Mutter einer Schülerin aus der Klasse ihrer Tochter gebeten wird, doch die Brombeersträucher zu entfernen, die deren Garten verunziert, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Der Roman setzt sich größtenteils aus Handnotizen und E-Mails zusammen. Zwischendurch gibt es ein paar klärende Worte von Bee, Bernadettes Tochter. Anfänglich verwirrte mich das ganze ein wenig, obwohl ich schon Briefromane gelesen habe. Aber hier schien es mir irgendwie sehr konfus zu sein. Zettel, in denen es um Brombeerpflanzen geht und Mails, die scheinbar völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind. Aber sie sind alles andere als aus dem Zusammenhang gerissen, denn das ganze entpuppt sich als Vorgeplänkel zu einem einheitlichen Ganzen. Die Ereignisse überschlagen sich und nehmen ein Tempo an, dass man zu tun hat, Schritt halten zu können. Alles scheint sich gegen Bernadette verschworen zu haben. Rückblickend hat das Schicksal es aber auch nicht gut mit ihr gemeint, obwohl sie einiges durch ihre Arroganz selbst zu verschulden hatte. Aber die Lawine, die nunmehr auf sie einstürmt, machte mich als Leser schon betroffen, zumal sie doch nicht immer schuldig war. Als sie dann plötzlich eines Tages verschwand, hat man selbst als Leser ein großes Fragezeichen in den Augen, denn man selbst hat es ebenfalls nicht vorausgesehen und Null Idee, was denn nun passiert sein könnte. Aus einer anfänglich eher unsympathischen und unnahbaren Protagonistin konnte ich mich im Laufe der Zeit mit ihr anfreunden. Sie ist jetzt zwar nicht der Typ, den man gleich in sein Herz lässt, aber sie durchaus Potenzial dazu. Bee war für mich die Sympathisantin schlechthin. Sie hielt zu ihrer Mutter, egal was war. Sie war es auch, die intensiv die Suche nach ihr vorantrieb und versuchte, jeden bekannten Schritt von ihr nachzuvollziehen, um zu erkennen, wo sie denn abgeblieben war. Ein unterhaltsames Buch mit ungewöhnlichem Schreibstil, aber wenn man sich erst einmal eingelesen hat, mag man es gar nicht mehr aus der Hand legen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wollte ich genauso wissen, wo Bernadette abgeblieben war, wie alle anderen. Ein Buch, dass ich sehr gern gelesen habe.

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