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Rezensionen zu
Wo steckst du, Bernadette?

Maria Semple

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Von einem Tag auf den anderen verschwindet Bernadette Fox aus dem Leben ihrer Tochter und ihres Mannes. Die sensible, liebevolle und etwas chaotische Mutter scheint wie vom Erdboden verschluckt. Was es mit Bernadettes Verschwinden auf sich hat, erzählt “Wo steckst du, Bernadette?” von Maria Semple in ganz ungewöhnlicher Form. Aus Zeitungsartikeln, e-Mails und Notizen ergibt sich ein Ablauf von Ereignissen, der zu Bernadettes Verschwinden mündet. Nur wenige erzählerische Abschnitte lassen zwischendurch “direkt” am Geschehen teilhaben, Großteils wühlen wir uns durch die Spuren einer ungewöhnlichen Frau. Beinahe detektivisch setzt der Leser sich mit jeder neuen Quelle ein Stück des Bildes von Bernadette zusammen. Das mag anfangs verwirrend wirken, übte auf mich aber einen unwiderstehlichen Sog aus. Es kommen viele Stimmen rund um Bernadette zu Wort, die Lästereien der Nachbarin geben genau so einen Einblick in ihre Persönlichkeit wie ein Interview mit ihrem Mentor aus Studienzeiten. Durch Bernadettes Mailverkehr bekommt dann auch die Verschwundene selbst eine Stimme. Vor allem diese Abschnitte sind urkomisch und herrlich skurril. Diese Protagonistin ist so wunderbar unangepasst und chaotisch, dass ich sie einfach mochte. Ein Papagei im Taubenschlag! Neben diesem sehr unterhaltsamen und humorvollen, bunten Chaos von Buch versteckt sich in “Wo steckst du, Bernadette?” aber auch eine schöne und gefühlvolle Geschichte. Eine Geschichte darüber, wie wenig man doch Menschen manchmal kennt, auch wenn man glaubt alles über sie zu wissen. Es müssen keine “Leichen im Keller” sein, die uns entgehen. Vielmehr sind es die wahren Gefühle und Gedanken, die wir wohl häufig übersehen. Darauf macht dieses Buch ganz locker und dennoch sensibel aufmerksam. Eine schöne Botschaft. Ein bisschen geht es in diesem Buch auch um das Überwinden von Grenzen. Dafür sinnbildlich steht in der Geschichte die geplante Antarktisreise der Familie Fox. Auf Drängen der Tochter geplant und von Bernadette vorbereitet, wird diese Reise zu einem echten Abenteuer für alle Beteiligten. Unterm Strich, man merkt’s vielleicht, habe ich mich ein bisschen in dieses Buch verliebt. Locker flockig und trotzdem nicht inhaltlos, hat es mich gepackt. Ein Buch für den Liegestuhl im Sommerurlaub genauso wie für ruhige Abende im Winter. Für neugierige Leseratten wie mich, die Bücher in Brief- und Tagebuchform lieben ein echtes Herzstück.

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Eine Antarktisreise. Das wünscht sich Bee von ihren Eltern, als sie die geforderten hervorragenden Schulnoten nach Hause bringt. Ihre Mutter, Bernadette Fox, ist alles andere als begeistert von dieser Idee, doch kann sie ihrer Tochter nichts abschlagen, wo diese doch einen so schweren Start ins Leben hatte. So erklärt sich Bernadette - ehemaliger aufgehender Stern am Architektenhimmel, der nach einem kurzen Eklat verglüht ist - kurzerhand zur Reiseleiterin und nimmt die Planung - mit Hilfe einer vorzüglichen, ausländischen Sekretärin - für dieses Unterfangen in die Hand. Ihr Mann Elgie, Angestellter bei Microsoft und Verantwortlicher des neuen Projektes "Samantha 2" überlässt ihr diese Aufgabe gern, immerhin hat er mit seinem Projekt genug zu tun und ist mehr im Büro als Zuhause bei seiner Familie. Eigentlich könnte das Leben so richtig schön sein, wären da nicht die Vorstadt-Gnitzen, wie Bernadette die gehobene Nachbarschaft und Society in Seattle nennt, die ihr das Leben immer wieder versalzen. Dabei möchte Bernadette Fox doch nur eines: in Ruhe gelassen werden und ihren Alltag mit sämtlichen Herausforderungen meistern - zum Wohle von ihr und ihrer Tochter Bee. Doch dann geschieht etwas unvorhergesehenes und - obwohl Bernadette nur im Sinne einer Gnitze gehandelt hat - ihr ganzes Leben, wie es einst mal war, wird von Gnitzen, dem FBI und von ihrem Mann total auf den Kopf gestellt. Das ist der Moment, in dem es für Bernadette kein Zurück mehr gibt. Und auf einmal ist sie spurlos verschwunden - zwei Tage vor Weihnachten. Eine fieberhafte Suche beginnt ... Das Buch dreht sich wirklich um Bernadette, um ihr vorheriges Leben als aufstrebende Architektin, die umjubelt wird und einen sagenhaften Preis gewinnt, und die dann plötzlich - von heute auf morgen - nur noch Mutter ist und ihre sagenhaften Fähigkeiten gänzlich aus den Augen verliert. Sie gibt sich ganz ihrer Mutterrolle hin und ist, in den Augen ihrer Tochter Bee, doch eher eine Art "Übermutter" - immer da und stets von der totalen Kontrolle begleitet. Sie mag für den Leser eine undurchschaubare Person sein und vielleicht sogar unsympathisch daher kommen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Im Laufe der Geschichte lernen wir die wahre Bernadette erst richtig kennen und lieben. Ihr Mann Elgie hingegen, gibt sich vollends in die Hände von Microsoft und lebt sein Leben und seinen Traum als Entwickler. Von ihm bekommt man zu Beginn der Geschichte nicht viel mit, da er stets unterwegs ist und sich lediglich seiner "Samantha 2" widmet. Wen wundert es, dass er nicht nur seine Frau aus den Augen verliert und auf der Reise - der Suche nach seiner Frau - erst lernt, was ihm im Leben wichtig ist. Bee ist eine aufgeweckte junge Dame und nicht nur klug, sondern auch abenteuerlustig. Sie ist hilfsbereit und charmant, aber auch nicht auf den Mund gefallen. So wundert es den Leser im Laufe der Geschichte auch nicht, weswegen sie sich die Reise in die Antarktis gewünscht hat. Erst die vielen Hinweise, die sie für uns in dem Buch zusammengepackt hat, führt sie letztendlich an das Ziel in eine liebende Umarmung. Ja, nicht nur die Charaktere gehen auf Reise und entwickeln sich weiter. Auch der Leser tut es. Ungewöhnlich ist - neben diesen starken Charakteren - auch der Schreibstil der Autorin. Sie erzählt die Geschichte nicht einfach so runter und schmeißt dem Leser Fakten an den Kopf, nein, sie macht das Ganze doch eleganter. Wie in einem modernen Märchen à la "Hänsel und Gretel" wirft sie dem Leser Brotkrumen in Form von Mails und Briefen hin, damit dieser sich ein genaueres Bild von Bernadette und ihrem Umfeld machen kann. Sie hat ein wirklich amüsantes Versteck-Spiel entworfen und nimmt den Leser mit auf die Suche.

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Bernadette Fox, Anfang 50, hat sich selbst verloren, nachdem sie ihren größten Erfolg den Bach herunter gehen sah. Sie hat sich in Seattle verkrochen, in sich verschanzt und gibt sich ihrem eigenen alltäglichen Wahnsinn hin. Auf der einen Seite lässt sie ihr Leben von einer Assistentin in Indien managen. Niemand weiß, wie sie an Manjula gekommen ist, doch sie zahlt ihr großzügige 0,75 Cent Arbeitslohn die Stunde, dafür übergibt sie ihr sämtliche Vollmachten für ihr bescheidenes Dasein. Auf der anderen Seite hasst sie die Vollzeitmuttis, die sie boshaft Gnitzen nennt. Ihr eigenes Engagement für die Schule ihrer Tochter Bee besteht aus jährlichen Checks, für deren Deckung ihr Mann zuständig ist. Die Abneigung zu den Vorstadtfrauen beruht auf Gegenseitigkeit. Da die Gnitzen Bernadette nicht einfach in Ruhe lassen können, kommt es zu einem Krieg, aus dem Bernadette einfach spurlos verschwindet. Vorher wird ihr Vertrauen noch maßlos enttäuscht, als sie erfährt, dass Manjula nicht wirklich eine Assistentin aus Indien ist. Die Geschichte ist wir ein ICE, sie rast von dannen und man hat keine andere Chance als auf den Zug durch Bernadettes Fox Leben aufzuspringen. Man begegnet einer Frau, die hoch bejubelt wurde, wobei sie das selbst nie nachvollziehen konnte, denn alles, was sie tat, tat sie als Freigeist, der darauf erpicht war, Dinge zu optimieren. Sie ist nicht der Star, den man aus ihr machen wollte, fühlt sich jedoch um einen echten Erfolgsmoment, um ihre eigene Zufriedenheit betrogen, als ein reicher Hollywood-Schnösel IHR Haus kauft und einfach abreißt - weil er es kann. Das Leben meinte es seit diesem Vorfall nicht gut mit ihr und schenkte ihr nur eine Tochter, die die ersten fünf Lebensjahre auch ums Überleben kämpfte. Bernadette verliert sich, ihren Esprit, ihre Kreativität, den Bezug zur Realität und flüchtet sich in abstruse Ängste, die sie selbst behandelt. Die Protagonistin ist sehr liebevoll gezeichnet, in all ihrer Verschrobenheit, vermeintlichen Schwäche und Unentschlossenheit. Sie brauchte einen echt harten Tritt vor's Schienbein, bis sie sich endlich aufmachte, um sich wieder zu finden. Dass das in der Antarktis sein würde, hätte weder sie noch der Leser je gedacht. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Bee, der 14jährigen Tochter, die allerdings nur selten die Chance bekommt, die Geschichte darzubieten, denn dem Leser liegt ein FBI-Dossier vor, das aus etlichen Briefen, Berichten, Emails etc. besteht, die uns Bernadette vorstellen. Gespräche der Gnitzen, der Email-Kontakt mit Indien, Beschwerden, Anzeigen, Arztberichte zeigen uns eine Frau, über deren Scharfsinn man lachen muss, die man aufgrund ihres Gutmenschentums bedauert und auf die man ab und zu auch wütend ist, weil sie ihren Allerwertesten nicht hoch bekommt. Eine wirklich tolle Geschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Die Machart ist grandios, vor allem, dass die Autorin ihren Stil so durchgehalten hat. Am Ende wächst zusammen, was zusammen gehört und das mit sehr viel Liebe, Freiraum und Freiheit. Eine unbedingte Leseempfehlung! Vielen Dank dem Random House Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. *****

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Bernadette Fox ist eine chaotische und völlig schräge Hausfrau, die mit ihrem Mann Elgie und ihrer 14-jährigen Tochter Bee, in Seattle lebt. Die Familie kann sich einen großzügigen Lebensstandard leisten, denn Elgie ist ein hohes Tier bei Microsoft, doch Bernadette kann sich nicht aufraffen, ihr heruntergekommenes Zuhause, ein ehemaliges Mädcheninternat in bester Lage, zu renovieren. Lieber flüchtet sich die Mitvierzigerin in ihren Wohnwagen, der am Grundstück des Hauses parkt und kommuniziert heimlich mit ihrer indischen Assistentin Manjula, die Bernadettes komplettes Leben regelt. Ihre virtuelle recht Hand, bestellt Kleidung für die Familie, reserviert Tische in diversen Restaurants, erledigt die Bankgeschäfte und soll nun auch den Familienurlaub in die Antarktis organisieren. Bernadette ist zu solchen Höchstleistungen nicht im Stande, denn sie geht Menschen nach Möglichkeit aus dem Weg und die Super-Mütter in ihrer Nachbarschaft, allesamt engagiert und organisiert, kann Bernadette nicht ausstehen. Sie denkt nicht mal dran, sich ehrenamtlich für die Galer Street Privatschule ihrer Tochter nützlich zu machen und es ist ihr auch reichlich egal, dass sie sich damit keine Freunde macht. Ihren ehemaligen Beruf hat sie schon lange an den Nagel gehängt, doch sie kümmert sich fürsorglich um ihre kluge Tochter Bee. Die kleine Streberin, die eigentlich Balakrishna heißt, liebt ihre einmalige und skurrile Mutter und steht stets hinter ihr, wenn diese von den anderen Eltern, als verantwortungslos und arrogant abgestempelt wird. Als sich Bee eines Tages wünscht, mir der Familie Urlaub in der Antarktis zu machen, wird Bernadette von ihren üblichen Ängsten heimgesucht. Die Organisation überlässt sie schließlich Manjula, doch kurz vor der Abreise verschwindet Bernadette spurlos. „Wo Steckst du Bernadette?“ war eine großartige Überraschung, denn ich vermutete hinter der pinken Covergestaltung zunächst einen kurzweiligen und durchschnittlichen Frauenroman, aber bereits nach den ersten paar Seiten war ich vom Schreibstil der Autorin, von den schrägen Charakteren und vom Aufbau des Romans absolut begeistert. Besonders gelungen fand ich die Tatsache, dass sich die gesamte Geschichte aus Briefen und Nachrichten zusammensetzt. Mal erzählen Nachbarn und ehemalige Arbeitskollegen von den Geschehnissen, ein anderes Mal kommt Bernadette selbst zu Wort, oder wir verfolgen ihren E-Mail-Verlauf mit der indischen Sekretärin. Die Schilderungen aus der Sicht von Bernadettes Tochter Bee, gehen meist genauer auf die verschiedenen Ereignisse ein und liefern ein paar klärende Erläuterungen. So ist stets für Spannung gesorgt und man erhält als Leser vielschichtige Sichtweisen auf das Leben der durchgeknallten Persönlichkeit. Diese besondere Erzählweise machte das Buch für mich zu einem kleinen Highlight. Hinzu kommt der amüsante Schreibstil der Autorin und die humorvollen Dialoge, die mich einerseits zum Lachen, aber andererseits auch zum Nachdenken gebracht haben, denn hinter der Fassade aus schwarzem Humor, steckt sehr viel Tiefe. Nach und nach erfährt man mehr über Bernadettes Vergangenheit und es wird deutlich, dass auch die organisierten Elite Mütter, ganz und gar nicht perfekt sind. Beispielsweise Audrey Griffin, die untadelige Übermutter und Nachbarin, die mit ihrer besten Freundin Soo-Lin Lee-Segal in regem E-Mail Verkehr steht und über Bernadette böse tratscht und urteilt. Mit der Zeit erfahren wir aber auch, wie sich Bernadette und Elgie kennengelernt haben und warum aus der Hausfrau, diese scheue Persönlichkeit wurde, warum es Bee nicht immer leicht hatte und warum die Familie in dem verschlissenen, ehemaligen Mädcheninternat lebt. Als die Abreise in die Antarktis immer näher rückt, nimmt die Geschichte einen turbulenten Aufschwung, denn schlagartig scheint sich alles und jeder gegen Bernadette verschworen zu haben. Manjula ist nicht mehr erreichbar, Elgie will seine Frau in eine psychiatrische Anstalt stecken und plötzlich ist auch noch die russische Mafia auf dem Weg nach Seattle. Bernadette verschwindet schließlich spurlos und bis zum Schluss war ich gespannt, ob, wo und wann die durchgeknallte Ehefrau und Mutter, wieder auf der Bildfläche erscheint.

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Hätte mir vorher jemand gesagt, dass "Wo steckst du, Bernadette?" von Maria Semple zum größten Teil aus Email-Nachrichten und Berichten besteht, hätte ich das Buch vielleicht nicht gelesen. Das wäre jedoch ein großer Fehler gewesen. Umso mehr freue ich mich darüber, unbekümmert und unvorbelastet an dieses Buch herangegeangen zu sein - siehe da, es hat mich gepackt! Worum geht's? Im Mittelpunkt des Buches steht eine Familie. Sie besteht aus Bee, der herzkranken aber aufgeweckten Tochter, Vater Elgie, der bei Microsoft arbeitet und als Genie gilt und Mutter Bernadette, eine exzentriche Ex-Architektin, die mit den Müttern von Bees Mitschülern auf Kriegsfuß steht. Als diese Außeinandersetzungen Bernadette immer mehr in Rage bringen und ihr Mann immer mehr in Sorge um ihre geistige Gesundheit gerät, droht ein Eklat. Ist das Buch also ein Fanilienroman? Schwer zu sagen... Ich finde das Buch überschreitet immer wieder Genregrenzen, ist manchmal so amüsant wie ein Comedy-Roman, oft pointierte Sozialkritik, dann wieder berührendes Portrait einer unkonventionellen Familie. Irgendwie ein bisschen von allem. Das hätte Chaos bedeuten können, aber es funktioniert. Der Roman schafft die schwierige Balance zwischen den Genres, fesselt und fasziniert. Der, wie bereits erwähnt, ungewöhnliche Aufbau des Buches - eine Mischung aus kurzen erzählerischen Passagen, Schriftverkehr in elektronischer und Papierform, Arztberichten, Rundschreiben und Zeitungsartikeln verschafft den Lesern ein rundes Bild der Charaktere, denn so ist die Autorin nicht auf eine Sicht der Dinge beschränkt. Außerdem schafft es Semple uns zu überraschen, denn so mancher Charakter ist ander als zunächst gedacht, so manches kommt absolut unerwartet. "Wo steckst du, Bernadette?" ist ein ungewöhnlicher Roman, den ich mit nichts vergleichen kann, was ich bisher gelesen habe. Das Buch ist beim btb Verlag erschienen und in Buchhandlungen und online erhältlich.

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Chaotisch? Das trifft es, das Buch klang lustig, daher habe ich es gern rezensieren wollen. Bernadette Fox ist anders als andere Mütter, im Laufe des Buches erfährt man, durch welche Schicksalsschläge aus der gefeierten Stararchitektin die Bernadette wurde, die die anderen Mütter, die "Gnitzen der Galer Street Privatschule", nicht leiden können. Der Schreibstil ist verwirrend, er besteht aus einem Mix: Erzählung durch die Tochter Bee, die eigentlich Balakrishna heißt, E-Mails und handschriftliche Zettel. Die Ereignisse überschlagen sich und werden so konfus, dass sie tatsächlich passiert sein könnten. Ich war permanent hin und her gerissen, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht. Es war anders als erwartet, nicht so lustig , aber doch so schräg, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte, ich wollte doch wissen, was tatsächlich mit Bernadette passiert ist und was die merkwürdige Audrey, und ihr gestörter Sohn damit zu tun haben. Nach etwa 2/3 des Buches ist mir ein Licht aufgegangen, alles ergab einen Sinn und meine Sympathien haben sich doch arg verändert. Im Endeffekt war mir Soon-Li, die Admin von Elgie bei Microsoft die unsympathischste Person von allen. Elgie ist etwas unkonventionell und läuft im Büro und auch auf offziellen Veranstaltungen auf Socken rum, ein liebenswerter Spleen. Es missfällt ihm, dass seine Frau eine virtuelle Assistentin in Indien beschäftigt und verbietet ihr diese. Doch Bernadette, beschäftigt Manjula heimlich weiter und vertraut ihr alle sensiblen Daten an. Bis sich herausstellt, dass hinter der Firma die russische Mafia steckt, die die Bonusmeilen geklaut hat und sich auf dem Weg nach Seattle befindet... FAZIT Ich bin immer noch unschlüssig, ob ich das Buch mag oder nicht. Noch nie habe ich ein Buch derart verschlungen, obwohl ich zwiegespalten war. Doch! Ich würde es bereuen, dieses Buch nicht gelesen zu haben: ein verwirrend guter Edelstein.

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Hier haben wir endlich einmal ein Buch, welches mir rein durch den Inhalt aufgefallen ist. Das Cover ist passend, aber doch eher der typische Stil vom LYX Verlag. Bernadette lebt seit einem, für sie, schlimmen Erlebnis wie eine Einsiedlerin und lässt den Alltag von ihrer indischen Allroundhilfe Manjula regeln. Für den Fall, dass sie auf ihren Mann und ihre Tochter ebenfalls einmal keine Lust hat, kann sie sich in ihren Wohnwagen hinterm Haus zurückziehen. Da ihre Tochter Bee an einer Schule ist die für Gemeinschaft steht, ist sie den anderen Müttern ein Dorn im Auge. Jeder bringt sich in den Schulalltag mir ein, nur Bernadette und Elgie nicht. Elgie ist zu beschäftigt. Als hohes Tier bei Microsoft ist er immer zu 100 Prozent bei seinem Projekt und somit selten zu Hause. So kommt es, dass er gar nicht mitbekommt, wie seine Frau und das Haus verkommen und Bernadette einen kleinen Nachbarschaftskrieg anzettelt. Als die perfekte Nachbarin Audrey mit dem nicht so perfekten Sohn ihn dann darauf hinweisen, sieht Elgie nur noch einen Ausweg: Bernadette muss in Psychatrische Behandlung, am besten in Madrona Hill - einer Nervenheilanstalt. Und plötzlich ist eben diese wie vom Erdboden verschluckt. Mein Gott, dieses Buch ist unglaublich! Ich muss sagen, bei diesen Übermüttern in der Nachbarschaft, würde ich mich auch verkriechen :D Bernadette ist eine sympathische, etwas verschrobene Mutter und ehemalige Stararchitektin. Ihre Tochter Bee ist ein intelligentes und aufgewecktes Mädchen, das es nicht immer leicht hatte. Elgie ist der typische, schwerbeschäftigte Vater und Ehemann. Er geht in seiner Arbeit voll auf und finanziert somit den zurückgezogenen Lebensstil seiner Frau. Dieses Buch hat so viel Charm, Witz und Spannung, dass ich es kaum aus den Händen legen wollte. Auch ist es eine geniale Abwechslung, dass es zu einem Großteil aus dem Schriftverkehr der Protagonisten untereinander besteht. Irgendwie wird das Buch dadurch persönlicher und die einzelnen Charaktere realer. Ich konnte mich auch sehr gut mit Bernadette identifizieren, da ich ebenfalls nicht unbedingt der Norm entspreche wenn es um gewisse Dinge geht. Die ganze Geschichte wirkt unglaublich kompliziert, ist aber dennoch einfach und verständlich. Die Antarktisreise hat die Autorin so toll geschrieben, dass ich das Gefühl habe, selbst dabeigewesen zu sein. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch schon früher in die Hände bekommen. Definitiv eines meiner Monatshighlights! Fazit Wer Geheimnisse und Nachbarschaftskriege unter Frauen mag (Desperate Housewives Fans aufgepasst), dann solltet ihr diesem Buch eine Chance geben!:) Der Humor kommt hier ebenfalls nicht zu kurz

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Bernadette Fox ist nicht die angenehmste Person auf Erden. Sie ist ungern unter Menschen, nicht immer freundlich, schimpft gern beim Autofahren und hilft nicht ehrenamtlich in der Schule ihrer Tochter mit. Aber sie ist auch eine geliebte Ehefrau und Mutter, die Humor und verrückte Ideen hat. Sie legt im stetigen Clinch mit den anderen Müttern an der Privatschule ihrer 15jährigen Tochter Bee, und für einen winzigen Stundenlohn leistet sie sich eine virtuelle Assistentin in Indien, die ihr Alltagsdinge abnimmt und von der ihr Mann nichts wissen darf. Zum Schuljahresabschluss will die Familie auf eine Kreuzfahrt in die Antarktis fahren – doch dann ist Bernadette plötzlich verschwunden… Das Buch “Wo steckst du, Bernadette?” von Maria Semple wurde mir zunächst von der besten Freundin empfohlen, die das ganze im “Book Club” in Kanada auf dem Programm stehen hatte. Und ich kann verstehen, warum es ihr Spaß gemacht hat! Es handelt sich hier nämlich um keinen klassischen Roman, erzählt von einer Person. Zwar gibt es einen grundsätzlichen Erzähler: Bee, die Tochter der titelgebenden Bernadette. Doch die mischt sich eigentlich nur zwischenzeitlich ein. Zum Großteil besteht das Buch aus einzelnen Abschnitten: Emails, die Bernadette an Freunde geschrieben hat. Emails, die andere Mütter aus der Schule sich über Bernadette geschrieben haben. Emails von Bernadette an ihre indische Assistentin, die für 75 Cent in der Stunde alles organisiert, wofür Bernadette ansonsten unter Menschen gehen müsste. Berichte, Briefe, Akten, Erinnerungen – auf den ersten Blick wirkt vieles ganz zusammenhangslos, doch nach und nach ergibt sich ein immer deutlicheres Bild! Dabei steuert die Geschichte tatsächlich auf einen Höhepunkt zu, auch wenn es zunächst nicht so wirkt. Und dann wird es noch richtig spannend! Mir hat die Lektüre auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, weil es mal etwas anderes war. Keine “schwere Kost”, klar – aber das möchte man ja im Urlaub vielleicht auch gar nicht unbedingt. Ich habe das Buch an einem entspannten Strandtag komplett geschafft (bzw. habe abends in der Badewanne den Rest gelesen) und mir herrlich unterhalten gefühlt. Manches Mal konnte ich laut auflachen, und auf jeden Fall habe ich mitgerätselt. Tatsächlich gibt es zum Schluss eine Auflösung, das ist ja auch nicht selbstverständlich bei solchen Themen. Wer also keine Bücher mit offenen Enden mag, kann hier ruhigen Gewissens zugreifen (mir persönlich hätte es “offen” ja besser gefallen, aber nun gut, es hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan). “Wo steckst du, Bernadette?” ist somit auf jeden Fall meine persönliche “leichte Lektüre des Sommers”, wenn ich ein Buch nominieren müsste!

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