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Rezensionen zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe

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Eine tolle Familiengeschichte in drei Generationen

Buch & Aktuelles

Von: Nadine Böder aus Rotenburg

14.05.2018

Ich danke dem Verlag recht herzlich für dieses Buch, welches ich als Geschenk erhielt. Ich hätte mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft, aber so fiel es mir in die Hände und ich habe gedacht, gut, wenn du es schon hast lies mal rein. Ich konnte es dann nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte hat mich so gepackt, dass ich es in wenigen Tagen durchgelesen hatte und noch ganz begeistert bin, wie toll Brigitte Riebe die Geschichte der drei Frauen aus drei Generationen miteinander verknüpft hat. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehlen werde.

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Das Cover Das Cover zeigt eine junge Frau, die auf einen See blickt. Die hellen zarten Farben, das Kleid, das an die Fünfziger Jahre erinnert, sowie der See mit seinen Booten und den Bergen im Hintergrund, treffen perfekt die Geschichte am Bodensee. Die Geschichte (Achtung Spoiler!) Christiane auch Nane genannt ist auf dem Weg von Frankfurt an den Bodensee. Ihre Großmutter Eva ist gestorben und sie möchte ihr die letzte Ehre erweisen. Auch ihre Mutter Victoria kommt zur Beerdigung. Allerdings versteht die sich nicht gut mit ihrer Schwester Marlene, die inzwischen die Geschäfte der Mutter übernommen hat. Deshalb reist Vicky nach der Beerdigung auch gleich wieder ab. Nane geht es persönlich gerade nicht so gut und sie entscheidet sich etwas länger bei ihrer Tante zu bleiben, um eine Auszeit von ihrem Leben in Frankfurt zu nehmen. Marlene übergibt ihr ein Buch mit den Lebenserinnerungen ihrer Großmutter Eva Menzel aus den Jahren 1938 bis 1953. Sie beschreibt darin ausführlich ihr nicht einfaches Leben in Reichenberg (Sudetenland). Während ihr der Vater das Schnapsbrennen beibrachte, wurde ihre Mutter eine Alkoholikerin. Doch dann musste ihr Vater an die Front. Von da an begann die Zeit des Krieges, die Vertreibung und die Flucht. Meine Meinung Was für ein Buch! Die Geschichte wechselt zwischen zwei Zeitebenen. Zum einem aus der Vergangenheit, aus Böhmen und Mähren, dort aus Reichenberg, dem heutigen Liberec. Im Jahre 1945 wurde das Gebiet wieder der Tschechoslowakei zugeordnet und die dort lebenden Deutschen wurden enteignet und vertrieben. Evas Aufzeichnungen berichten über die schlimme Kriegszeit und die Erlebnisse der Frauen in den Lagern, zwischen Hunger, Elend und dem Neubeginn an einem anderen Ort. Und in der Gegenwart taucht Nane in die Memoiren ihrer Oma ein und verschiebt immer wieder ihre Abreise, weil sie so fasziniert ist. Nebenbei kümmert sie sich um ihre Tante Marlene und fragt sich, warum diese und ihre Mutter sich einfach nicht verstehen. Dann trifft sie einen alten Freund, den sie aus ihrer Jugendzeit und ihren Ferienbesuchen gut kennt. Der wiederum bittet sie, ihm zu helfen, die Aufzeichnungen seines ebenfalls verstorbenen Großvaters zu entschlüsseln. Von jetzt auf gleich, treten Geheimnisse hervor, die die Vergangenheit in einem völlig anderen Licht zeigen. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen und sehr fesselnden Sprache. Die Figuren sind wunderbar erarbeitet. Jeder und jede wird dem zugedachten Charakter gerecht. Besonders Nane und Eva lassen mich in ihr Leben, sie lassen mich mitfühlen und auch mitleiden. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben. Man darf eintauchen, als wäre man mittendrin. Gänsehaut pur! Die Perspektivwechsel tragen stets dazu bei, dass die Spannung hochgehalten wird. Nie gibt es das Gefühl zu wissen, wie es weitergeht. Immer wieder kommt eine neue überraschende Wendung. Besonders die Einbindung der gut recherchierten Zeitgeschichte, sorgt dafür, dass dieser beeindruckende Roman entstehen konnte. Mein Fazit ist, dass dieses Buch ein Stück deutsche Geschichte erzählt, sie ist perfekt integriert in eine spannende Familiensage. Drei starke Frauen, die uns letztendlich zur Dankbarkeit auffordern, in einer anderen Zeit leben zu dürfen. Dieses Buch wird 2018 bestimmt zu meinen Lieblingsbüchern gehören. Und deshalb spreche ich eine ausdrückliche Leseempfehlung aus. friedericke von "friederickes bücherblog"

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Roman Als Eva Auberlin in Rickenbach gestorben ist, versammelt sich die ganze Familie, um Abschied zu nehmen. Christiane, ihre Enkelin, von ihrer Familie zeitlebens liebevoll Nane genannt, reist ebenfalls an. Unterwegs von einer verletzten, alleingelassenen Hündin aufgehalten, schafft sie es trotzdem noch rechtzeitig mit dieser anzukommen. Auch Nanes Mutter Vicky und deren Schwester Marlene wollen der Mutter die letzte Ehre erweisen. Schon kurz nach der Beisetzung flammt zwischen den beiden Schwestern erneut ein alter Streit auf, sodass Vicky Hals über Kopf wieder abreist. Marlene überreicht Nane im Laufe des weiteren Aufenthaltes Notizen von Eva, welche Nane so schnell wie möglich lesen möchte. Sie sucht sich jemanden, der in der Lage ist, ihr das Lesen der Sütterlinschrift beizubringen und dann kann sie einer mehr aufhalten. Eva erzählt über den Krieg, ihre erste große Liebe Jan, der in Tschechien den Krieg nicht überlebte, noch bevor die beiden heiraten konnten. Flucht und Vertreibung, Konzentrationslager, Hunger und Angst. Aber sie hielt durch, sie wollte, dass die kleine Marlene an ihrer Seite ein besseres Leben haben wird. Kurz nachdem ihre Mutter starb, nahm ihr Vater wieder Kontakt zu ihr auf und erklärte ihr in einem Brief, wie sie nach Rickenbach kommt, wo er nun lebt. Eine abenteuerliche Reise begann, die Eva mit Marlene schaffte. Schnell fand sie auch in Rickenbach Unterkunft und Arbeit, somit war auch Marlenes Zukunft etwas rosiger, als es ihre eigene einmal war. Nane war wie gefangen von der Vergangenheit ihrer Großmutter und schob ihre Abreise immer weiter hinaus. Weil sie erst die Notizen zu Ende lesen wollte, weil ihr der Aufenthalt sehr gut tat und nicht zuletzt, weil sie Menschen kennen lernte, denen sie vertrauen konnte. Jetzt war ihr der Job unwichtig und sie kündigte um in Rickenbach zu bleiben. Als sie dann noch auf Simon, ihre Jugendliebe traf, dessen Großvater ebenfalls vor kurzem verstarb und sie feststellte, dass die Vergangenheit ihrer Großmutter und Simons Großvater verbunden ist, wollte sie herausfinden, was es ist…. Brigitte Riebe zeigt mit diesem Roman einmal mehr, dass sie ein schriftstellerisches Chamäleon ist. Egal in welche Zeit, sie taucht ein und schreibt darüber, als hätte sie diese selbst erlebt. Jedes Wort ist glaubwürdig. Ihre lebendige Schreibweise nimmt einen mit und lässt einen in die beschriebene Welt eintauchen und mitleben. Es fällt unheimlich schwer, das Lesen zu unterbrechen, denn obwohl es nicht um Mord und Totschlag geht, so ist Brigitte Riebe trotzdem in der Lage, den Leser mitleben zu lassen und ihm das Gefühl zu geben, dass es nichts spannenderes gibt, als jede Person, jeden Ort und jede Begebenheit selbst zu kennen und auch diesem scheinbar nichtssagenden, normalen Leben, das Millionen von Menschen im Krieg und der Nachkriegsszeit führten, Spannung abzugewinnen. Das Cover wurde perfekt gewählt. Eine Frau mit Kind, die sich vom Betrachter weg bewegen. Das Ganze ohne große Farbkontraste, sodass es etwas Schwermütiges und Trauriges übermittelt. Marlenes Geheimnis ist wieder mal ein Buch von Brigitte Riebe, das ich guten Gewissens empfehlen kann.

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Marlenes Geheimnis: unbedingt lesen

Von: Edith Götzfried aus Bad Wimpfen

22.01.2018

Der Roman war so wunderbar, ich habe ihn in einem Stück durchgelesen: tragisch, spannend, rührend und voller Hoffnung. Ich musste oft an die Erzählungen meiner Oma denken, die mit vier kleinen Kindern und ohne Mann aus dem Sudetenland geflohen ist. Ich frage mich, woher diese Frauen ihre Stärke genommen haben und auch den Mut, dem neuen Leben wieder Freude abzugewinnen. Ich gratuliere Brigitte Riebe sehr zu dem großen Erfolg mit Marlenes Geheimnis. Sie hat das hoch verdient.

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Marlenes Geheimnis

Von: Nik75

24.12.2017

Meine Meinung: Der Roman von Brigitte Riebe hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Roman der die Familiengeschichte von Eva und ihrer Tochter Marlene erzählt. Nane, Evas Enkelin bekommt nach Evas Tod ihre Tagebücher und sie deckt beim Lesen einiges auf. Es ist eine spannende Geschichte, die den Ursprung im 2. Weltkrieg hat. Wir lernen eine starke Eva kennen, die alles tut um den Krieg zu überleben. Sie erlebt viele schreckliche Dinge, die man sich heute gar nicht vorstellen kann. Doch Eva bleibt stark und kann sich sogar ihre eigene Firma am Bodensee aufbauen. Die Geschichte ist von Anfang an spannend geschrieben und ich mochte die Protagonisten sehr. Sie sind alles starke Persönlichkeiten und besonders Nane und Marlene sind mir sofort ans Herz gewachsen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und emotional. Man taucht in Evas Erlebnisse im 2. Weltkrieg richtiggehend ein und muss einfach mit ihr mitleben und mitfiebern. Auch im Hier und jetzt erfährt man, dass auch Marlene so ihre Geheimnisse hat, was den Roman noch spannender macht. Marlenes und Evas Geheimnisse sind miteinander verwoben und drängen beim Lesen immer mehr in den Vordergrund. Wer Familiengeheimnisse liebt und auch in der Zeit zurückreisen will ist hier genau richtig. Ich war fasziniert und gefesselt vom Roman und bin froh, dass ich diese bewegende, emotionale und spannende Geschichte lesen durfte.

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Eine Geschichte über zerstrittene Familien, verstorbene Familienmitglieder und deren Vergangenheit vor, während und nach dem Krieg. Gefüllt mit viel Gefühl, starken Persönlichkeiten und vielen Geheimnissen. Obwohl ich keine Geschichten über den Krieg mag, hat mir das Buch sehr gefallen. Es geht um eine junge Frau, die die Geheimnisse ihrer Familie aufdeckt und nebenbei ihr Leben umkrempelt. Teilweise ist es herzzerreißend aber, obwohl die Geschichte vom Tod, Leid und Krieg vieler Menschen erzählt, macht es einen nicht wehmütig. Die Geschichte ist so gewählt geschrieben, dass einem zwar ab und zu die Luft eng wird, man aber nicht großartig Tränen verdrückt, weil die Geschichte dafür einfach viel zu spannend ist. Mit Drama, Familie, Freunde und ein wenig Liebesglück gefüllt ist die Geschichte für jeden, der gerne Spannung in seinen Büchern findet und eine seichte Geschichte für zwischendurch sucht. Ich würde sogar behaupten, dass das Buch einen darüber zum nachdenken bringt, was der Krieg für die Familien bedeutet hat, wie grausam manche Menschen waren/sind und wie stark jemand sein muss, der trotz so vielem Leid noch glücklich wird. Es ist eine wirklich tolle Geschichte, die einem vieles näher bringt und trotz ihren über 400 Seiten flüssig zu lesen ist. Ich würde dem Buch 4,5 von 5 Sternen geben.

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Nane kehrt nach einer langer Zeit in ihre Heimat an den Bodensee zurück, doch der Grund, aus dem sie dort ist, ist alles andere als erfreulich, denn ihre geliebte Großmutter Eva ist verstorben. Ihre Tante Marlene und ihre Mutter verstehen sich nicht so gut, den Grund dafür kennt Nane nicht. Als nach der Beerdigung Nanes Mutter wieder abreist, beschließt Nane sich eine Auszeit bei ihrer Tante zu gönnen. Dabei bekommt sie Evas Aufzeichnungen aus längst vergangenen Tagen in die Hand und neugierig beginnt Nane mit dem Lesen dieser. Dabei versinkt sie sehr schnell in der Vergangenheit und durch einen Zufall kommt Nane einem Geheimnis immer näher auf die Spur. Meine Meinung: Ich bin ja ein großer Fan von Familiengeschichten, die zeitenübergreifend erzählt werden und dabei auch noch Geheimnisse verhüllen und so wurde ich schon sehr neugierig auf Brigitte Riebes Roman Marlenes Geheimnis. Bisher kannte ich noch keine Bücher der Autorin, doch dies werde ich auf jeden Fall noch ändern. Der Einstieg in den Roman fällt leicht, denn man befindet sich gleich mitten in der Geschichte und begleitet Nane, eine der Protagonistinnen in der Gegenwart, auf die Heimreise. Schon hier spürt man, dass man es sehr bald schon mit Geheimnissen rund um die Familiengeschichte zu tun bekommt und genau so verhält es sich auch. Doch Brigitte Riebe gibt natürlich nur langsam und Stück für Stück Preis, worum es hier wirklich geht und was das Geheimnis ist. Die Geschichte lädt geradezu zum Mitraten und Miträtseln ein und ist absolut fesselnd, immer wieder gibt es Wendungen, die das Buch zu einem Pageturner werden lassen, da man wissen muss, wie es weitergeht. Fesselnd ist auch der Schreibstil der Autorin, denn sie schreibt wunderbar leicht und mitreißend, so dass man einfach tief darin versinken kann. Dabei schafft sie es ganz wunderbar, gerade bei den Rückblenden in die Vergangenheit die Geschehnisse lebendig werden zu lassen. Genau diese verschiedenen Zeiten, in der die Geschichte spielt, macht das Buch auch zu etwas besonderem. Wir lernen Eva Menzel und ihr Familie kennen und zwar in der Zeit des zweiten Weltkriegs. Dabei erlebt man hautnah, wie diese Familie, die einst wohlhabend und angesehen war, plötzlich vor dem Verlust von allem steht. Sie werden aus ihrer Heimat, dem Sudetenland, vertrieben und es folgt eine Zeit voller Entbehrungen, aber auch voller Freundschaft. Dieses Schicksal ist sehr berührend erzählt und man fühlt mit Eva und fühlt sich auch mit ihr verbunden. Brigitte Riebe lässt diese Zeit sehr lebendig werden und man spürt, dass die Autorin hier gute Arbeit bei der Recherche geleistet hat. Sie verknüpft geschickt ihre fiktive Geschichte mit wahren Begebenheiten, so dass man den Eindruck hat, etwas Reales zu betrachten. Durch einen Erzähler in der dritten Person verfolgt der Leser das Erlebte, dabei hat man durchaus das Gefühl, geradezu die Ereignisse anzusehen, da es sehr lebendig geschildert wird. Man durchläuft viele, unterschiedliche Gefühle beim Lesen und trifft auf Grausamkeiten, aber auch Menschlichkeit, wenn man gerade nicht damit rechnet. Die Charaktere waren ganz großartig, auch wenn man das Gefühl hat, dass man Eva Menzel, später Auberlin, deutlich näher kennenlernt, doch das liegt auch daran, dass das Geheimnis der Familie aus der Zeit stammt, in dem Eva selbst noch jung ist. Eva fand ich großartig, sie wirkte durch und durch authentisch und lebendig, Aber auch die anderen Personen nehmen wichtige Rollen ein, gerade auch Evas beste Freundin Molly nimmt hier eine äußerst wichtige Rolle ein. Aber auch die Personen der Gegenwart, die zwar etwas mehr im Hintergrund bleiben, sind trotzdem voller Leben, so dass man auch hier durchaus den Eindruck hat, mit ihnen gemeinsam dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Mein Fazit: Ein Buch, das mich sehr berühren und bewegen konnte. Die Charaktere machten die Geschichte sehr lebendig und wirkten auf mich authentisch und glaubwürdig. Viele Wendungen und Ereignisse, die den Leser in Atem halten, machen die Geschichte atmosphärisch und ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt. Eva ist eine tolle Persönlichkeit und ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte wirkte absolut nachvollziehbar. Aber auch die weiteren Charaktere haben mir gut gefallen und ich konnte die Geschichte zufrieden beenden. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung!

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Kurzbeschreibung: Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage... Zur Autorin: Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche historische Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte wieder lebendig werden lässt. Mit Marlenes Geheimnis widmet sie sich nun der Kriegs- und Nachkriegszeit um 1945. Auch Riebes Familie mütterlicherseits stammt aus Nordböhmen, wo sie wie viele Sudetendeutsche nach dem Ende des Dritten Reichs das Schicksal von Vertreibung und Flucht erlitt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München. Meinung: Brigitte Riebe ist vor allem für ihre historischen Romane bekannt, jedoch unter dem Pseudonym Teresa Simon auch für die beiden Romane Die Frauen der Rosenvilla und Die Holunderschwestern, die ich begeistert gelesen habe. Die 34-jährige Christiane "Nane" Auberlin lebt in Frankfurt. Zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva kehrt sie an den Bodensee zurück. Ein Burn-Out im Anfangsstadium macht ihr zu schaffen, da sie in ihrem Job nicht glücklich ist. Sie hofft, dass sie in der großmütterlichen Heimat, die sie als Kind in ihren Ferien besucht hat, Abstand gewinnen und sich neu orientieren kann. Von ihrer Tante Marlene erhält sie am Tag der Beerdigung einen Umschlag ihrer Großmutter, der ein Notizbuch enthält. In diesem hat Eva ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben, die so manche Überraschung bereithält. Brigitte Riebe hat mit Marlenes Geheimnis einen fesselnden Roman ersonnen, der auf zwei Zeitebenen spielt. Für solche Bücher bin ich ja immer zu haben und auch dieses hat mir wieder sehr gut gefallen. Zum einen lernt man hier Christiane, die Enkelin von Eva, kennen, die mit ihrem momentanen Leben alles andere als zufrieden ist und sich durch die Rückkehr an den Bodensee über einiges bewusst wird, in welche Richtung ihr Leben fortan zu gehen hat. Zum anderen erfährt man in Rückblenden, in denen Christiane die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Eva liest, was in der Zeit zwischen 1938 und 1953 passiert ist. Hier lernt der Leser Eva kennen, ihre Familie, ihre erste große Liebe, ihre beste Freundin und auch das Mädchen Leni, Christianes Tante. Zentrales Thema ist die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei und wie es dazu kam. Dies schildert Brigitte Riebe sehr anschaulich, ohne ins Kitschige abzudriften. Da auch ich Enkelin eines Vertriebenen bin, aber mein Großvater zu Lebzeiten nie sehr viel über dieses dunkle Kapitel in seiner Vergangenheit erzählt hat, habe ich doch einiges aus dieser Geschichte für mich mitnehmen können. Die Charaktere haben mir durchweg gut gefallen, vor allem natürlich Eva, die eine charakterstarke Frau ist und trotz allem, was sie erleidet, nie den Mut verliert. Auch Christiane, ihre Enkelin, ist eine Person, deren Probleme ich gut nachvollziehen konnte. Tante Marlene war mir zwar anfangs recht unsympathisch, aber zum Schluss hin, wenn man ihre ganz eigene Geschichte kennt, erfährt man auch, warum und muss sie einfach ins Herz schließen. Für mich ist Marlenes Geheimnis wiederum eine gut gelungene Familiengeschichte mit Geheimnissen, die nach und nach aufgedeckt werden und die man durch Brigitte Riebes anschaulichen Schreibstil sehr schnell gelesen hat. Die zwei Zeitebenen, die sich abwechseln, tun dazu ihr übriges. Daher freue ich mich schon auf ihren nächsten Roman unter ihrem Pseudonym Teresa Simon, Die Oleanderfrauen, der im Januar 2018 erscheinen wird. Fazit: Für Leser, die Lucinda Riley und Geschichten auf zwei Zeitebenen lieben, ein unbedingter Lesetipp! Brigitte Riebe schreibt diese Art Romane nämlich genauso perfekt wie ihr irisches Pendant: Ein fesselnder Familienroman mit charakterstarken Frauen und einem lebensprägenden Schicksal.

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