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Rezensionen zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. € 20,60 [A] | CHF 26,90* (* empf. VK-Preis) Gebundenes Buch mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-453-29205-5 NEU Erschienen: 11.09.2017 Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage … Bestsellerautorin Brigitte Riebe ist zurück – mit einem bewegenden Roman über ein deutsches Familienschicksal Meine Meinung: Ich bin durch die vielen positiven Meinungen auf dieses Buch aufmerksam geworden. Freundlicherweise wurde mir dieses vom Verlag zur Verfügung gestellt. Durch Lucinda Riley und Corinna Bomann habe ich Romane mit Familiengeheimnissen für mich entdeckt. Seitdem wage ich mich auch langsam an historische Romane heran. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte ist von Anfang an so interessant und spannend, dass man sehr schnell durch das Buch kommt. Man lernt Nane kennen, die mit ihrer Mutter Vicky zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva reist und im Anschluss ein paar Tage bei ihrer Tante Marlene verbringen möchte. Kurz nach der Beerdigung gelangt sie an Aufzeichnungen ihrer Großmutter, die alles verändert. Es kommen Familiengeheimnisse ans Licht. Für mich selbst kann ich sagen, dass mir das Buch die damalige Zeit sehr gut näher bringen konnte. Es hat mich einfach total in den Bann gezogen, Eva und Marlene durch diese sehr schlimme Zeit zu begleiten. Alles in allem kann ich hier nur eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Mich konnte das Buch von der ersten Seite an begeistern und bekommt von mir daher auch sehr gute 4,5 Sterne.

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INHALT: Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage … MEINUNG: Auf Grund der sehr vielen positiven Meinungen im Vorfeld habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Bisher habe ich von Brigitte Riebe noch nichts gelesen, aber es war für mich so kleiner persönlicher Anstoß endlich mehr historische Romane zu lesen. Marlenes Geheimnis ist ein ideales Buch, um einen ersten Einstieg in das Genre zu finden. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Christiane, genannt Nane, und in der Vergangenheit die junge Eva, Nanes Großmutter. Zunächst war etwas irritiert wegen des Titels und den Zusammenhang der beiden Frauen mit Marlene, aber im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, das Evas Geschichte zum Teil auch Marlenes Geschichte ist. Eva und Evas Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Man erfährt viel über Sudetendeutschland und die Auswirkungen nach dem zweiten Weltkrieg. Auch wenn es meine Familie auch betroffen hat, hatte ich immer ein zwiegespaltenes Verhältnis zu den ganzen Organisationen und Zusammentreffen „der Vertriebenen“. Das Buch hat mich allerdings etwas milder gestimmt, denn im Grunde konnte die Deutschen, die dort wohnte und deren Heimat diese Gegend war, ja nichts für politischen Ereignisse. Ich möchte hier mit keinem tauschen. Eva, die einst ein junges, recht naives Mädchen war, muss in den Wirren des Zweiten Weltkrieges schnell erwachsen werden, denn am Ende zählt nur das reine Überleben. Mit Nane hingegen bin ich nicht sonderlich warm geworden. Nane kommt zu Beerdigung von Eva und bringt ein Sack voll eigenes Probleme mit, die natürlich immer wieder Thema sind. Alles in allem war das für mich allerdings recht uninteressant, genauso wie die sich anbahnende Liebesgeschichte. Evas Geschichte nimmt hier einfach sehr viel Raum ein. Nane ist nur der Schlüssel, um an besagtes Geheimnis zu kommen. Dem Buch fehlte es in meinen Augen ein wenig an Sogwirkung/ Spannung. Man hat bis zum Schluss nicht den Eindruck irgendeinem Geheimnis auf der Spur zu sein. Es liest sich mehr wie ein Zeitzeugenbericht, was keinesfalls schlecht ist, aber mich hat es etwas enttäuscht. Am Schluss kommen ein paar Sachen ans Licht, die man sich dann schon gedacht hat. Generell fand ich den Schluss sehr überstürzt. In wenigen Seiten löst die Autorin alles auf. Die Art der Auflösung hat mir auch nicht wirklich gefallen. Treibende Kraft ist dabei Nane. Um Lichts ins Dunkel zu bringen liest sie ein privates Tagebuch vor, was ich nicht wirklich in Ordnung fand. FAZIT: Ein wirklich interessantes Buch über die Zeit in Sudetendeutschland vor und nach dem zweiten Weltkrieg. Was die Spannung und Sogwirkung anging, konnte mich das Buch dennoch nicht restlos überzeugen. Die Aufklärung des Geheimnisses kam mir an Ende zu überstürzt und zu kurz. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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Brigitte Riebe hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Ein wunderbarer Roman, der in zwei Teilen erzählt wird, einmal die Gegenwart und dann die Vergangenheit. Es geht um 3 Generationen von Frauen: Eva, Marlene, Vicky und Vickys Tochter Nane. Es geht in dem Buch um Vertreibung, Krieg und Liebe, die nicht sein durfte, und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage, nachdem Eva gestorben ist. Der Roman ist sehr emotional erzählt, sehr berührend. Man merkte, dass du mit dem Herzen geschrieben hast. Du hast alles so toll beschrieben man war beim Lesen mitten im Geschehen drin – Kopfkino pur. Ich könnte mir das Buch gut als Film vorstellen. Oft war ich sehr berührt. Diese Geschichte, wie soll ich es sagen, passt mit meiner eigenen Geschichte und der meiner Mama zusammen, die auch als 5-jährige von Aachen nach Schlesien zog, um später vertrieben zu werden. Sie hat bis heute kaum darüber gesprochen, was geschah auf der Flucht. Wenn Filme oder Dokus im Fernseher darüber kommen, schaltet sie aus. Sie sagt, sie will davon nichts mehr wissen oder hören. Es ist vorbei. Dann fließen Tränen. Das meiste, was ich darüber weiß, ist, dass ich von meinem Onkel war, der damals etwas älter war. Zurück zum Buch: Es ist brillant, einfach klasse. Bin immer noch überwältigt. Habe es in drei Tagen ausgelesen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen – es war zu spannend erzählt. Danke nochmals! Lg Inge <3

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Seit dem ich Lucinda Riley für mich entdeckt habe, habe ich eine kleine Vorliebe für Geschichten um Familiengeheimnisse, die vorzugsweise auf verschiedenen Zeitebenen spielen. Als ich dann das neue Buch von Brigitte Riebe entdeckt habe, war sofort klar, dass ‚Marlenes Geheimnis‘ genau meinen Geschmack treffen könnte. Wir begleiten Nane, die in ihren Heimatort zurückkehrt und dort auf ihre Familie und alte Freunde trifft. Dort angekommen, erhält sie Aufzeichnungen ihrer Großmutter. Durch diese Aufzeichnungen werden wir mit in die Vergangenheit genommen und erfahren wie es der Familie zu Kriegsbeginn erging. Die Familie wurde aus dem Sudetenland vertrieben und die Autorin schafft es dieses sensible Thema sehr einfühlsam und feinfühlig zu beschreiben. Doch auch in der gegenwärtigen Zeitebene schafft es die Autorin eine Familie zu zeichnen, die sich durch so manche Umstände voneinander entfernt hat. Unsere gegenwärtige Hauptfigur Nane macht keine leichte Zeit durch, und man merkt förmlich wie sie langsam wieder etwas Halt findet. Beide Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und ich könnte nicht sagen, welche Zeitebene ich interessanter fand, denn beide hatten ihren Reiz. Brigitte Riebe hat, wie oben schon erwähnt, eine sehr einfühlsame Art auch grausame Dinge zu schildern, außerdem kann man durch ihre sehr bildhafte Sprache sehr gut in das Geschehen eintauchen. Ihr Schreibstil liest sich sehr flüssig und lebendig. Die Geschichte hat mich emotional sehr berührt, vor allem die grausamen und nicht beschönigten Erlebnisse aus der Kriegszeit beziehungsweise Nachkriegszeit. Letztlich könnte man dem Buch wohl auch den Titel ‚Geheimnis mehrerer Generationen‘ geben, denn im Endeffekt hängt in der Familiengeschichte natürlich alles zusammen. Für mich war ‚Marlenes Geheimnis‘ ein rundum gelungener Familienroman, der berührt und auch nachdenklich macht.

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Inhalt: Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort hatte Eva zusammen mit ihrer ältesten Tochter Marlene eine gut florierende Schnapsbrennerei betrieben, die Marlene nun allein weiterführen muss. Eva hat ihrer Enkelin Nane die Aufzeichnungen ihrer Vergangenheit hinterlassen, beginnend im Jahr 1938. So erfährt Nane alles über Evas Erlebnisse und Gefühle während der Kriegsjahre, der Vertreibung aus dem Sudetenland und dem Neuanfang am Bodensee. Und so wird auch endlich ein lange gehütetes Geheimnis gelöst… Meine Meinung: Die Geschichte der drei Frauen; Eva, Marlene und Christiane, genannt Nane, wird auf zwei Zeit, bzw. Handlungsebenen erzählt. In der Gegenwart geht es um die 34-jährige Nane, die gesundheitliche Probleme hat und dringend eine Auszeit braucht. Sie wohnt nach der Beerdigung bei Marlene und liest in jeder freien Minute die Aufzeichnungen ihrer Großmutter Eva, die die Jahre 1938 -1953 umfassen. Diese Rückblicke in die Kriegs- und Nachkriegszeit haben mir am besten gefallen und hätten gerne noch mehr Raum in dem Buch einnehmen dürfen. Bisher habe ich noch nicht viel über die Sudetendeutschen im und nach dem Krieg gehört oder gelesen, darum fand ich diese Geschichte besonders interessant. Der Schreibstil von Brigitte Riebe ist sehr flüssig und durch den Wechsel der Zeiten fliegt man nur so durch die Seiten. Von den drei Protagonistinnen mochte ich Eva am liebsten. Aus dem aufgeweckten Kind Marlene ist eine reservierte und eigensinnige Frau geworden, die ihre Kindheitserlebnisse nie abschütteln konnte. Wenn man später ihre Geschichte kennt, versteht man ihre Verletzlichkeit. Nane konnte mich dagegen nicht so richtig überzeugen. Gegen Ende des Buches werden die Jahre 1945 - 1953 leider ziemlich überstürzt erzählt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Doch die anschließende Auflösung von Marlenes Geheimnis fand ich richtig gut. Darauf wäre ich nicht gekommen. Fazit: Ein interessanter, informativer und auch berührender Familienroman mit einem gut recherchierten Hintergrund (Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin). Nicht perfekt, aber durchaus lesenswert.

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Der Roman beschreibt die Geschichte dreier Generationen, Eva, Marlene, Marlenes Halbschwester Vicky und deren Tochter Nane. Es handelt vom Leben von Eva mit ihren Eltern im Sudetenland, der Verteibung der Deutschen nach dem Krieg, das Leben als Flüchtling und endlich angekommen in der neuen Heimat am Bodensee. Es handelt von Liebe über alle gesellschaftliche Schranken hinaus, von der Unmenschlichkeit und Elend des Krieges, von der Kraft der Menschlichkeit in dieser schrecklichen Zeit, die Stärke von Freundschaft, aber auch von Hass und Lügen, die ein Leben begleitet haben.... Mich hat der Roman von Anfang an gefesselt. Da Brigittes Riebes historische Romane mir besonders gefallen, war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch und ich wurde nicht enttäuscht. In ihrer besonderen Schreibweise, gelingt es ihr immer wieder den Leser mit auf eine Reise zu nehmen. Man sieht die Geschehnisse direkt beim Lesen vor sich. Taucht ein in eine Welt, die nie vergessen werden darf. Man erlebt zu welcher Stärke die handelnden Frauen in einer Welt voll Entsetzen, Mord, Hunger und Zerstörung heranwachsen. Eva, die im Krieg die Liebe ihres Lebens erlebt, aber auch ihre liebsten Menschen verliert, hat immer wieder die Kraft für andere Menschen, besonders für die kleine Marlene da zu sein. Man bangt mit ihr und hofft doch noch auf ein gutes Ende. Ihre Enkelin Nane liest nach dem Tode ihrer Oma deren Aufzeichnungen und so manches Geheimnis wird dadurch aufgedeckt. Gleichzeitig hilft sie ihrer Tante Marlene bei der Apfelernte am Bodensee und durch die wunderbare Beschreibung , fühlt man sich als Leser in die wunderschöne Landschaft am Bodensee versetzt. Aber auch Nanes Mutter hat ein Geheimnis, das sie nun erst nach dem Tod der eigenen Mutter aufdecken wird...Die Geschichte lebt von Spannung, gefühlvollen, aber auch schrecklichen Momenten. Ich selbst habe viel Neues vom Leben der Sudetendeuschen und der politischen Hintergründe ihrer Vertreibung erfahren. Da meine Mutti auch als Flüchtlingskind mit meiner Oma, Uroma und ihrem kleinen damals 5 Monate alten Bruder aus Ostpreußen in die brandenburgische Stadt kam, die im Buch beschrieben ist, habe ich mich nach dem Lesen des Buches mit ihr lange darüber unterhalten.Sie erzählte mir, dass ihre Familie Glück hatte und gleich von lieben Menschen in ihrem Haus aufgenommen wurde. Auch von Soldaten der Roten Armee hat sie als Kind oft Grütze bekommen. Es gab also auch viel Menschliches nach dem Grauen des Krieges. Gerade heute ist dieses Buch sehr aktuell. Man sollte sich mehr in die Menschen reinversetzen, die ihre Heimat heutzutage wegen Krieg und Hunger verlassen müssen und sie nicht von vornherein ablehnen. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Diese Zeit darf nicht vergessen werden. Danke an Brigitte Riebe für spannende, berührende und historisches Wissen vermittelnde Lesestunden.

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Autor: Brigitte Riebe 432 Seiten Verlag: Diana Hardcover Familiengeheimnis Nanes Grossmutter, Eva, ist gestorben. Alle treffen sich in Rickenbach zur Beerdigung bei der ältesten Tochter, Marlene. Marlene und Vicky sind Halbschwestern und haben sich schon immer in den Haaren, leider auch an der Beerdigung, denn direkt danach ist Vicky wieder abgereist. Nane bleibt noch ein paar Tage zur Erholung bei ihrer Tante, doch das ändert sich, als sie das Tagebuch von ihrer Grossmutter liest. Ein Familiengeheimnis kommt ans Licht. Ein tolles Familiengeheimnis, dass ziemlich in der Nähe von mir gespielt hat. Das Buch wird nämlich in zwei verschiedenen Zeiten erzählt, einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit. Man bekommt einen Eindruck, wie es früher im Krieg in Tschechien und Deutschland ausgesehen hat und wie es zu und her ging. So erfährt man, wie es jungen Mädchen, wie Eva und Milly, ging, wo sie überall hingebracht worden sind und was sie alles erleiden mussten. Was für tragische Verluste sie machen mussten und doch immer weiter blicken mussten. Wie alle hofften es sei endlich vorüber und es doch noch weiter ging. Eine Geschichte, bei der man mitfiebert bis zur letzten Seite. Ich kam schnell in die Geschichte hinein und konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, so kam ich, wenn ich gelesen habe, sehr gut voran. Eine tolle Idee fand ich das Tagebuch in der Geschichte, dass die Sucht zum weiterlesen aufbaute. Das Cover ist passend zum Buch gewählt, mit Blick auf den Bodensee ;) Fazit: Ein tolles Familiengeheimnis, dass sich weiterempfehlen lässt, darum 5/5 Sternen :)

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Die 34-jährige Christiane, kurz Nane genannt, fährt anlässlich der Beerdigung ihrer Großmutter Eva in ihre Heimat an den Bodensee. Die Pharmavertreterin braucht ohnehin eine Auszeit von ihrem Leben in Frankfurt und bleibt ein paar Tage länger bei ihrer Tante Marlene, die die familiengeführte Schnapsbrennerei übernommen hat. Auch Nanes Mutter Vicky kommt zur Beerdigung, hat aber ein derart zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Schwester, dass sie direkt wieder abreist. Eva hat ihrer Enkelin ein Buch mit ihren Memoiren hinterlassen, in denen Nane zu lesen beginnt und deren Offenbarungen über ihre Familiengeschichte sie überrascht. Durch die Aufzeichnungen von Eva Menzel im Zeitraum von 1938 bis 1953 erfährt man deren Lebensgeschichte und die ihrer Tochter Marlene. Eva wohnte zur Zeit des Nationalsozialismus in Reichenberg im Sudetenland, wo sie von ihrem Vater, einem Apotheker, das Schnapsbrennen erlernt hat, während ihre Mutter Julika dem Alkohol verfiel. Als ihr Vater letztlich doch an die Front musste, befand sich Eva stets in dem Zwiespalt, weiterhin Schnaps zu brennen, der ein begehrtes Zahlungs- bzw- Tauschmittel wurde und damit die Alkoholsucht ihrer Mutter zu unterstützen. Als 16-Jährige verliebt sie sich in den Tschechen Jan, der Ende des Zweiten Weltkriegs als Partisan gegen die Deutschen kämpfte und bei dem Versuch Eva vor den übergriffigen russischen Besatzern zu schützen, sein Leben ließ. Es folgten schwierige Jahre, geprägt von der Krankheit der Mutter, der Vertreibung aus der Heimat und der Ungewissheit, ob der Vater wieder lebend zurückkehren würde. Über verschiedene Lager in Brandenburg und Sachsen gelangt die Familie schließlich nach Rickenbach am Bodensee, wo Eva zusammen mit Marlene 1946 ein neues Leben beginnt und mit dem heimischen Äpfeln eine florierende Schnapsbrennerei aufbaut. Aus dem Flüchtlingsmädchen aus Nordböhmen wird in den 40er-Jahren die dreimalige Bodensee-Apfelkönigin. Genauso gebannt wie Nane die Lebensbeichte ihrer Großmutter liest, die damit ihre Enkelin über ihre Herkunft aufklären möchte und gleichzeitig für eine Annäherung ihrer beiden ungleichen Töchter Marlene und Viktoria sorgen möchte, ist man als Leser von den sehr authentisch wirkenden Frauenschicksalen fasziniert. Eva lernt man als warmherzige und starke Frau kennen, die sich im Leben vieles erkämpfen musste, bevor sie am Bodensee Fuß fasste und Toni, den Vater ihrer Tochter Viktoria heiratete. Marlene war ein aufgewecktes junges Mädchen und wirkt als erwachsene, über 70-jährige Frau reserviert und unnahbar. Rätselhaft ist ihre Allergie auf rohe Äpfel, die so gar nicht zu ihrem Erfolg bei der Herstellung von Obstbränden passt und ihre starke Abneigung gegen die Nachbarsfamilie Bentele, die sogar zur Beerdigung von Eva ausgeladen wird. All diese Fragen gilt es mit Hilfe von Evas Aufzeichnungen aufzuklären, bei der Nane ihrer Heimat wieder ein Stück näher kommt. "Marlenes Geheimnis" ist eine bewegende Familiengeschichte, die die Historikerin Brigitte Riebe detailreich und sehr anschaulich schildert. Gerade die Authentizität und die Leidenschaft mit der die deutsche Geschichte anhand des Schicksals von Eva bzw. Marlene wiedergegeben wird, machen den Roman zu einem emotional fesselnden, generationenübergreifenden Leseerlebnis.

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