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Rezensionen zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe

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Von Altlasten und Neuanfängen

Von: Goldtime aus München

17.09.2017

Schon lange bin ich ein Riesenfan der bekannten Bestseller-Autorin Brigitte Riebe – besonders ihre Mittelalter-Romane haben es mir angetan und mir ein sehr lebendiges Bild der damaligen Zeit vermittelt. Um so gespannter war ich auf ihren neuesten Roman, der in die aktuelle Gegenwart hineinragt – und ich wurde von ihr wieder mal so richtig gefesselt und begeistert! "Marlenes Geheimnis" handelt zunächst einmal von drei Frauen, die drei Generationen widerspiegeln. Sie leben in Zeiten, die sich dramatisch verändert haben. Da ist zum Einen Eva, die mit ihrer kleinen Tochter Schreckliches durchmachen musste, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem heimatlichen Sudetenland vertrieben wurde. Aus ihrer Sicht erfahren wir viele realistisch dargestellte Gefahren, die sie durchlaufen musste, aber auch schöne, berührende Situationen, in denen sie Freunde findet, die ihr trotz aller Bedrohungen hilfreich zur Seite stehen. Tochter Marlene trägt seit dieser Zeit ein düsteres Geheimnis mit sich herum, das sich heute in ihrem abweisenden, zunächst etwas unsympathischen Verhalten zeigt. Doch dann quartiert sich nach Großmutter Evas Beerdigung ihre Nichte Nane bei Marlene ein, um etwas Abstand zu ihrem Burnout-Job zu finden. Sie lässt sich durch Marlenes Wutausbrüche nicht abschrecken, denn sie spürt eine zutiefst verletzte Seele dahinter. Und so nach und nach, wie bei einem vielschichtigen 3D-Puzzle, erfahren wir anhand Evas Tagebuch und Marlenes Erzählungen die ganze Geschichte... Mich hat dieses wunderbare Buch tagelang bewegt – ich habe es in kleineren Etappen gelesen, obwohl der Spannungsbogen dazu einlädt, es in einem Rutsch zu "verschlingen". Schon allein die traumhafte Kulisse des Bodensees, die tollen Landschaftsbeschreibungen und das Künstlerleben an diesem paradiesischen Fleckchen haben mich zum Träumen gebracht! Dazu lernen wir sympathische, nicht immer perfekte "Heldinnen" kennen, mit denen wir uns gut identifizieren können, denn durch die detaillierten Beschreibungen der verschiedenen Zeiten findet man sich ganz schnell in ihre unterschiedlichen Lebenssituationen ein. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich mich verhalten hätte als Eva, auf der Flucht, ganz auf sich alleine gestellt war, als Marlene, die so vieles alleine stemmen musste oder als Nane, die es zwar vergleichsweise gut hatte, aber durch ihren Job immer mehr ausbrannte. Auch die Nebenfiguren fand ich durchweg super gelungen, auch die "Bösewichte", die nicht fehlen dürfen... :-) Sowohl für Marlene als auch für Nane ist ihre Begegnung eine Chance, mit den alten Lasten endlich abzuschließen und einen Neuanfang zu wagen. Fazit: Ein berührendes, lebendiges und einfach tolles Buch über eine Zeit, die zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geraten ist. 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter an den Bodensee. Von ihrer Tante bekommt sie einen Umschlag, in dem sich eine Art Tagebuch der Großmutter Eva befindet, in dem sie für ihre Enkelin ihre Geschichte aufgeschrieben hat. Und diese Geschichte entführt Nane und uns Leser in den 2. Weltkrieg. In das Leben im Sudetenland und die anschließende Vertreibung. Das Buch ist in zwei Zeitebenen aufgebaut. Die Vergangenheit von Eva als junges Mädchen bis zu der Zeit als sie am Bodensee ankam und die ersten Jahre dort. In der Gegenwart geht es hauptsächlich um Nane, die sich an einem Wendepunkt ihres Lebens befindet. Mir haben beide Zeitebenen sehr gut gefallen, da Nane ein sehr liebenswerter Charakter ist. Aber richtig gefangen genommen hat mich Evas Geschichte. Vielleicht hing das auch damit zusammen, das meine eigenen Großeltern Kriegsvertriebene waren. Dieses Buch bedeutete für mich einen Einblick in deren Vergangenheit, denn ähnliche Erfahrungen werden wohl alle Vertriebene gemacht haben. Brigitte Riebe hat dieses Buch äußerst interessant geschrieben. Die geschichtlichen Fakten sind sehr spannend und ergreifend erzählt. Viele Male kann man nur fassungslos den Kopf schütteln. Man weiß, wie scheußlich dieser Krieg war, aber in diesem Buch habe ich noch einmal ganz andere Dinge erfahren. Was mir auch sehr gut gefallen hat, die Gewalt wurde nicht ausgeschlachtet. Die Autorin hat es auch so geschafft, einem das Ausmaß zu vermitteln. Für mich gehört dieses Buch zu den Büchern, die man gelesen haben sollte.

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Marlenes Geheimnis von Brigitte Riebe Beurteilung: Nane kehrt zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee zurück. Schon mit der ersten Seite des Buches schafft es Brigitte Riebe eine tiefe Verbundenheit und Liebe zu diesem Ort zu vermitteln. Nane, unsere Protagonistin, ist eine junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Wenn nicht diese gesundheitlichen Probleme wären, die sie sich kaum erklären kann, die aber immer deutlicher auf einen umfassenden Richtungswechsel in ihrem Leben drängen. In Rickenbach am Bodensee treffen Nane, ihre Mutter Vicky und Tante Marlene aufeinander. Während man bereits zwischen Nane und ihrer Mutter leichte Unstimmigkeiten erfühlt, steigert sich dies um ein Vielfaches, als Tante Marlene auf der Bildfläche erscheint. Was ist zwischen den Frauen geschehen, dass solch ein mühsam unterdrückter Groll vorherrschend ist? Während Nane eher in neutraler Position steht, scheinen Vicky und Marlene sich verbal zu zerfleischen. Und man fragt sich unwillkürlich, was geschehen sein mag. Charakterlich sind die beiden schon sehr unterschiedlich. Vicky ein Freigeist, unzuverlässig, sprunghaft, während Marlene verantwortungsbewusst, klar und auch etwas streng ist. Ist die Rivalität der beiden in deren unterschiedlichen Wesen begründet? Dafür scheint der Groll jedoch zu stark zu sein. Tante Marlene ist ein absolut interessanter Charakter. Man möge mir verzeihen, wie lieblos das nun klingt. Damit möchte ich sagen, dass mich ihr Charakter am meisten beschäftigt hat. Sie bietet so viele Facetten… Sie ist stark, verantwortungsvoll, zuweilen etwas ruppig und sagt, was sie denkt. Dann wiederum zeigt sie Nane gegenüber aber auch Zuneigung und -eher ungewollt- eine sehr verletzliche Seite. Mit leisen Tönen schafft es Brigitte Riebe, Gefühle in dem Leser zu wecken, die sich festsetzen und das Gelesene nicht vergessen lassen. Und das hat sie mit dem Charakter von Tante Marlene besonders eindrucksvoll geschafft. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als Nane beginnt, in den Aufzeichnungen ihrer Großmutter Eva zu lesen, die diese ihr hinterlassen hat. Auch ich habe, als der erste Eintrag begann, tief Luft geholt, in Erwartung die Geschichte der Familie zu erfahren und auch dem Groll von Marlene auf die Spur zu kommen. Die Zeitsprünge beginnen im Jahr 1938. Dem Jahr, in dem das Sudetenland dem Deutschen Reich angegliedert wird und die ganze Tschechoslowakei das Grauen namens „Hitler“ zu spüren anfängt. Dank der Aufzeichnungen ihrer Großmutter erfährt Nane nicht nur, wie Eva die Kriegsjahre durchgestanden hat, sondern auch von ihrer großen Liebe Jan und dem unvorstellbaren Leid und den Verlusten, die Eva in diesen Jahren durchstehen musste. Nach und nach gerät Nane bei ihrer Lektüre zu Erkenntnissen, die ihre Kreise bis in die Gegenwart ziehen und Geheimnisse aufdecken, die viele nicht einmal ahnten. Auch die Rolle, die die in Rickenbach ansässigen „Benteles“ in der Auberlinfamilie spielen, wird allmählich deutlich. Besonders, als die kleine Marlene in der Geschichte auftaucht, war ich sehr ergriffen. Aber wie ihre Geschichte ist, sollte man sich wirklich mit aller Ruhe und Aufmerksamkeit bei der Lektüre von „Marlenes Geheimnis“ zu Gemüte führen. Das Tagebuch ihrer Großmutter hat Nane die Vergangenheit ihrer Familie näher gebracht, viele Fragen beantwortet, Geheimnisse aufgedeckt… Nun ist es an Nane, was sie mit ihren Einsichten macht. Während ich dieses Buch gelesen habe, habe ich einen kleinen Ausflug nach Rickenbach unternommen, das etwa 15 Minuten von meinem Wohnort entfernt ist. Ich bin also durch die Rickenbacher Sträßchen spaziert und habe mich so verbunden mit der Geschichte gefühlt, wie ich es noch bei keiner anderen in der Form erlebt habe. Auch deshalb war das Lesen von „Marlenes Geheimnis“ eine besondere Erfahrung für mich. Noch beim Schreiben dieser Rezension bin ich erneut und anhaltend ergriffen vom Gelesenen. Wie unsagbar stark viele Frauen, die ähnliches wie Eva erlebt haben, gewesen sein mussten. Aber welche Wahl hatten sie schon? Die Angst als ständigen Begleiter zu haben, muss so zerstörerisch wirken, dass ich es mir nicht annähernd vorstellen kann. Und Gott dankbar bin, es bisher auch nicht zu müssen. Und dann muss man irgendwie weiterleben… Mit all den schrecklichen Erfahrungen in der Seele und den schlimmen Bildern im Kopf. Man muss funktionieren, leben, im Zweifelsfall sogar versuchen zu vermitteln, dass das Leben schön sein kann, wenn man Kinder hat. All jene, die das erreicht haben, sind für mich wahre Helden, die eine unbeschreibliche Stärke in sich tragen. All jene, die es schaffen mit schrecklichen Erlebnissen weiterzuleben und das Leben zu lieben und zu schätzen. Ich danke dem Diana Verlag, der es mir ermöglicht hat, dieses Werk bereits so früh zu lesen und ich danke Brigitte Riebe für diesen Roman. Auch wenn sie vielleicht Zweifel hatte, ob ich ihr Buch zu schätzen wüsste, tue ich es zutiefst, dessen kann sie versichert sein. Vielen herzlichen Dank! 5 von 5 Äpfeln für diesen Roman

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Unbedingt lesen ... meine absolute Leseempfehlung

Von: Katrin Pron aus Wallenhorst

14.09.2017

Meine Rezension zu dem Buch "Marlenes Geheimnis" von Brigitte Riebe MEINE MEINUNG: Dieses Buch war für mich eine Reise. Eine Reise zurück zu den Gesprächen mit meiner Großmutter (väterlicherseits), welche damals mit dem allerletzten Güterwaggon aus Schlesien geflüchtet ist. Mit nur einem Koffer. Aus Angst ließ sie alles liegen und stehen. Weil sie nicht erahnen konnte, was passieren wird, wenn die polnische Armee mit der russischen Armee einzieht. Der Krieg hatte ihr die Heimat genommen und sie war mit 3 Kindern auf der Flucht Richtung Dresden... nicht einfach für eine alleinstehende Frau. Die Autorin Brigitte Riebe hat mich mit diesem Buch sehr oft zum Nachdenken gebracht. Das Buch hat zwei Handlungsstränge. Somit sind es zwei unterschiedliche Zeitebenen. Jede Ebene hat ihre eigene Spannung und nach und nach verweben sich die zwei Zeiten. Ich wurde von der ersten Seite an in die Geschichte regelrecht reingezogen. Was leicht anfing, entwickelte sich von Seite zu Seite in eine fühlende Richtung. Vor allen kam bei mir eine Art Kopfkino vermehrt hervor. Wo ich etwas kritisch denke (was aber für mich kein Bewertungsabzug ist) und hier zwei Punkte anbringen möchte, ist zum Beispiel der Schluss des Buches. Es kam mir vor, als wenn das Ende nicht mehr so richtig ausgearbeitet wurde. Es war mir zu abgehackt und erledigt. Ebenfalls bin ich über so manches Fremdwort gestolpert, wo ich mir selbst gewünscht hätte, dass man eine andere Wortverwendung findet, die erklärend ist. Weil es auch Leser gibt, die so manches Fremdwort nicht verstehen und dann einfach drüber lesen. Das sind jetzt nur ein paar Beispiele: Pamphlete = Schmähschrift, guttural = kehlig, probate Lösung = geeignete Lösung). Aber im Ganzen ist es der Autorin wieder einmal gelungen mich zu begeistern und ich bin gefühlsmäßig so dankbar, dass ich diese Zeit nicht miterleben musste. Ich stellte mir sehr oft die Frage „was hättest Du jetzt getan“. FAZIT: Flüssiger, leichter, aber ausdrucksstarker Schreibstil ~ sehr gut von der Autorin nachgeforscht ~ eine Verwebung aus Familiengeschichte und historischen Roman ~ ab der ersten Seite fesselnd geschrieben ~ berührend, aber auch erschreckend und sehr ermahnend ~ emotionale Buchabschnitte, wo man doch mal ein Taschentuch benötigt ~ meine absolute Leseempfehlung BEWERTUNG: 5 von 5 Krönchen

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Die Autorin Brigitte Riebe war mir bereits ein Begriff durch viele ihrer erfolgreichen Veröffentlichungen. "Marlenes Geheimnis" ist mein erstes Buch, was ich von der Schriftstellerin gelesen habe und ich kann mit Garantie sagen, es werden noch weitere folgen. Als Nane informiert wird, dass ihre Großmutter Eva verstorben ist, reist sie an den Bodensee, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Dort angekommen, wird ihr das Tagebuch von Eva ausgehändigt und Nane beginnt in ihren Aufzeichnungen zu lesen. Dabei lernt sie Eva von einer anderen Seite kennen und erfährt Dinge, die sonst keiner wusste. Neben der Reise in die Vergangenheit gibt es Streitigkeiten zwischen ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene, und Nane fängt an sich Gedanken um ihr Leben zu machen. Sie fällt eine Entscheidung und hat schlussendlich die Aufgabe, das Geheimnis von Marlene ans Tageslicht zu bringen. Was ist damals passiert und wie wird Nane`s Zukunft aussehen? Brigitte Riebe hat mich mit ihrem flüssigzulesenden Schreibstil gefangen genommen. Mit viel Einfühlungsvermögen führte sie mich an die Geschichte heran und verlor dabei zu keiner Zeit den Faden, der mich mit Hingabe und Spannung erfüllte. Der Roman lief dabei wie in einem Film vor meinem inneren Auge ab, was mir unglaublich gefallen hat. Geschrieben ist die Erzählung in der Gegenwart und in der Vergangenheit aus den Sichten von Nane und Eva. Dabei befand ich mich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bis einige Zeit danach. Ich lernte Eva kennen, die von ihrer Flucht aus ihrer Heimat dem Sudetenland, ihrer großen Liebe und ihrem Neuanfang am Bodensee erzählt. Anfänglich fühlte ich mich in der Gegenwart bei Nane am Wohlsten, doch schon bald wendete sich das Blatt und ich konnte es kaum erwarten, mehr von Eva zu erfahren. Die Zeit von 1938 bis 1952 waren aufregend und vorbildlich recherchiert. Ich zog jedes Detail aus der Zeit in mir auf, wie ein ausgetrockneter Schwamm. Und das, obwohl ich normalerweise kaum Bücher lese, die mir zu ausgiebig ins Geschichtliche gehen. Doch hier, habe ich Gefallen daran gefunden. Die Protagonisten habe ich alle gemocht und sie zeigten sich facettenreich. Sogar Hermann Bentele, der mir zu Beginn nicht gerade sympathisch war, stimmte mich nachdenklich. Er schaffte es meine anfängliche Abneigung ablegte. Die Story durchlebte ich mit vielen verschiedenen Emotion, die mich beim Lesen begleiteten. Es gab Szenen, in denen mein Herz vor Schreck erstarrte und ich kurz Innehalten musste, um danach gebannt weiterzulesen. Ich freute mich mit den Charakteren, oder bekam vor Rührung oder Trauer eine Gänsehaut und einen dicken Kloß im Hals. Es war alles dabei und dafür danke ich Brigitte Riebe. Am Ende zogen sich alle Erzählstränge schlüssig zusammen und das langgehütete Geheimnis, was der Leser bereits kennt, wird gelüftet. Die Aufklärung, verlief meiner Meinung nach, etwas zu ruhig und kurz ab. Trotzdem bin ich mit dem Schluss zufrieden und trennte mich nur ungern von der Geschichte, die ich in nur kurzer Zeit lieben gelernt habe. Fazit: "Marlenes Geheimnis" erzählt eine packende Familiengeschichte in der heutigen Zeit und zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Ein absoluter Lesegenuss mit Höhen und Tiefen, den man einfach gelesen haben muss. ~ facettenreiche Charaktere ~ mitfiebern bis zur letzten Seite ~ ein historischer Roman mit Herz und Leidenschaft geschrieben.

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Marlene und Eva

Von: Jutta Sommer aus Erkelenz

13.09.2017

Hier möchte ich gerne meine persönlichen Eindrücke zu Marlenes Geheimnis mitteilen. Am stärksten berührt hat mich Evas Geschichte, da sie mich sehr an das erinnert, was mir meine Mutter von ihrer Flucht und Vertreibung erzählt hat. Sie ist erst vor Kurzem gestorben und hat tatsächlich erst in ihrer letzten Zeit überhaupt darüber gesprochen. In den letzten Tagen vor ihrem Tod hatte sie furchtbare Alpträume davon und wir konnten ihre Angst richtig spüren. Sie war Jahrgang 1927, musste ihr zu Hause im Frühjahr 1945 von jetzt auf gleich verlassen. Brigitte Riebe hat mit Evas Geschichte sehr gut geschildert, was zur damaligen Zeit passiert ist und wie die Bevölkerung auf beiden Seiten leiden musste. Mehr als einmal musste ich das Lesen unterbrechen, weil ich so aufgewühlt war und mir die Tränen kamen. Auch über das Geschehen in Lidice viel mir das Lesen sehr schwer, aber es ist sehr wichtig darüber Bescheid zu wissen. Eigentlich müsste man doch denken, das die Menschen daraus lernen würden. Aber wenn man so mitkriegt, was heute immer noch überall passiert, merkt man, dass dem leider nicht so ist. Aber Marlenes Geschichte war nicht nur traurig. Sie war spannend, interessant und unterhaltsam zu lesen, dass ich tatsächlich nur 2 Tage für das tolle Buch gebraucht habe. Nane und Marlene sind mir auch sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gerne Zeit verbracht. Vor allem, da ihre Geschichte am Bodensee spielt, wo wir letztes Jahr erst einen schönen Urlaub verbracht haben. Das Marlenes Geheimnis am Ende gelüftet wurde, fand ich vor allem für Marlene wichtig. So kann sie mit ihrer eigenen Geschichte doch jetzt gut abschließen. Auch wenn für mich recht schnell klar war, um was es bei ihrer Geschichte ging, fand ich die Auflösung doch sehr gelungen. Deine Umsetzung und deine Schreibweise fand ich wieder sehr fesselnd und genau deshalb lese ich deine Bücher auch so gerne. Ganz egal unter welchem Namen du gerade schreibst. Vielen Dank für die wunderbare Geschichte.

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Als Eva Auberlin stirbt, treffen nach langer Zeit die Schwestern Marlene und Vicky aufeinander. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch Vickys Tochter Nane kommt zur Beerdigung an den Bodensee. Nane nimmt sich vor, länger bei ihrer Tante zu verweilen, braucht sie doch dringend eine Auszeit von ihrem Job, der sie immer mehr auszehrt. Kaum am Bodensee angekommen, rettet sie einen verletzten Hund und lernt einen Tierarzt kennen. Sie fühlt sich gleich zu ihm hingezogen, doch momentan hat sie andere Sorgen. Von ihrer Tante Vicky erhält Nane einen Umschlag ihrer Großmutter. Darin enthalten ist ein Tagebuch. Als Nane beginnt zu lesen, taucht sie in die Vergangenheit der Familie ein und erfährt, wie ihre Großmutter Eva mit der damals noch kleinen Marlene  nach dem Krieg aus dem Sudetenland vertrieben wurde und an den Bodensee gekommen ist, um dort eine Schnapsbrennerei aufzubauen.  "Marlenes Geheimnis" - als das Buch bei mir ankam, wollte ich erst einmal nur ein paar Zeilen lesen. Andere Bücher warteten schließlich schon viel länger darauf gelesen zu werden, doch ich konnte nicht mehr aufhören. Ich musste immer weiterlesen. Brigitte Riebe ist die geborene Geschichten-Erzählerin und mit ihrer packenden Sprache hat sie eine Zeit zum Leben erweckt, die vielen unbekannt ist. Es geht um die Vertreibung von Menschen aus dem Sudetenland. Der Krieg ist vorüber, doch den Sudetendeutschen schlägt nur Hass entgegen. Sie müssen ihr Land verlassen. So kommt Eva an den Bodensee, wo sie den Kriegsheimkehrer Toni Auberlin heiratet und mit ihm eine Schnapsbrennerei aufbaut.  Nane und ebenso der Leser werden regelrecht in die Geschichte hineingezogen. Es ist eine bewegende, eine nachdenklich stimmende Geschichte und vor allen Dingen ist es auch ein Stück deutsche Geschichte. Als ich das Kapitel über Lidice gelesen habe, musste ich manches Mal den Atem anhalten. Spannung, Entsetzen, Rührung. Sämtliche Gefühle wechselten sich ab.  Brigitte Riebe hat es wieder einmal geschafft, dass gewaltige Bilder beim Lesen entstanden sind. Trotz aller Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges, die im Roman nicht verheimlicht werden, schafft die Autorin es, den Leser mit ihrer Geschichte und ihren Protagonisten zu verzaubern auf der Suche nach Liebe und Heimat.  "Marlenes Geheimnis" - ein sehr bewegender, ein sehr kluger Roman. Unbedingt lesen!

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Ich kann es gleich vorweg schreiben: Ein Roman, der mich tief berührt und sehr bewegt hat. Brigitte Riebe hat mich als Leserin an den Lebenslinien von zwei Frauen entlang geführt, die einmal im "Heute" und im "Damals" angesiedelt sind. Im "Heute" begleitet man Christiane Auberlin, von allen Nane genannt, die zur Beerdigung ihrer Großmutter zurück nach Rickenbach am Bodensee kommt, an den Ort ihrer Kindheit, wo sie immer die Sommerferien verbrachte. Hier überreicht ihr ihre Tante Marlene ein kleines Päckchen, darin ein Notizbuch mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter. In den "Damals"-Abschnitten bekam ich dann zu lesen, wie Nanes Großmutter Eva den Krieg und die Flucht aus ihrer Heimat beschreibt. Diese Zeiten müssen sehr schlimm gewesen sein, denn das liest man aus jedem Satz der Autorin. Doch dazwischen streut Brigitte Riebe immer wieder kleine Lichtblicke ein, die mich als Leserin wieder etwas erleichtert haben. Denn die Beschreibungen von Eva gehen einem schon sehr an die Nieren, aber trotz allem bleibt sie stark und gibt niemals auf. Als Hauptcharakter hat mich die Person der Eva sehr angesprochen und fasziniert, doch Nane, ihre Enkelin blieb mir irgendwie ein bisschen fremd und etwas zu blass. Das kann auch daran gelegen haben, das allein die Geschichte um Eva, die Kriegswirren und ihr unbändiger Lebenswille mich so in den Bann gezogen haben, das Nane eine Nebendarstellerin wurde, oder besser gesagt, nur eine Erzählerin der Lebensgeschichte der Großmutter. Obwohl Nane am Ende der Geschichte klären kann, warum ihre Mutter Vicky und ihre Tante Marlene so unterschiedliche Persönlichkeiten geworden sind. Brigitte Riebe hat eine wunderbare Ausdrucksweise, die der damaligen Zeit entsprochen hat und selbst die kleinsten Nebencharaktere hat sie so angelegt, das jede Person ihren Platz in der Geschichte hatte und nicht einfach nur schnell mal am Rande erwähnt wurde. Zum Ende der Geschichte hin klären sich viele Nebensächlichkeiten auf und einige lose Verbindungen verknüpfen sich, so dass ich als Leserin zufrieden und glücklich nach dem letzten Satz das Buch zuklappen konnte. Fazit Eine mitfühlende, bewegende und tief berührende Geschichte über starke Frauen auf der Flucht, die den Krieg hautnah miterleben mussten und so manchen großen Verlust zu bewältigen hatten. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und so manches Tränchen unterdrückt beim Lesen. Ich wünsche diesem wundervollen Roman viele Leserinnen und Leser.

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