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Rezensionen zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe

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„Marlenes Geheimnis“ beginnt damit, dass Christiane Auberlin, genannt Nane, in ihre Heimat fährt. Ihre Großmutter Eva ist gestorben. Das Erbe, welches Nane erhält, ist wohl etwas speziell zu nennen. Es sind die Aufzeichnungen einer Frau, die viel zu erzählen hat. Die Großmutter hat eine Vertreibung aus ihrer Heimat hinter sich. Mit Macht bricht die Vergangenheit ihrer Großmutter und auch ihrer Tante Marlene und ihrer eigenen Mutter über das junge Mädchen herein. „Marlenes Geheimnis“ beginnt eigentlich völlig unspektakulär und harmlos. Der Tod der Großmutter ist für Nane nur schwer zu verkraften, zumal die junge Frau eine ganze Menge eigener Probleme zu bewältigen hat. Als sie dann aber die Aufzeichnungen der Großmutter zu lesen bekommt, die Gedanken und die Geschichte in die Vergangenheit des 2 WKs gehen, bekommt die Geschichte eine dramatische Wendung. Es ist schon fast bedrückend zu nennen, wie Brigitte Riebe hier die Ereignisse der Zeit schildert. Was die Familie durchmachen musste, ist einfach unvorstellbar, es hat mich berührt und traurig gemacht. So manche Träne musste ich mir beim Lesen wegdrücken. Schrecklich, dass es so etwas gegeben hat. Meisterhaft hat es die Autorin geschafft, die Szenen immer im richtigen Moment zu wechseln, sowohl Nane, als auch den Leser aus der Vergangenheit, auftauchen zu lassen und sich der Gegenwart zuzuwenden. Dieser Handlungsstrang war zwar auch nicht immer einfach zu lesen, denn auch Nane hat einiges zu bewältigen. Trotz der vielen Ereignisse und Schrecken gelingt es der Autorin auch wieder Hoffnung durchklingen zu lassen. Mir hat gut gefallen, wie Brigitte Riebe hier ihre Geschichte erzählt hat. Ihr ist die Verbindung der Gegenwart mit der Vergangenheit wunderbar gelungen. Gerade die Pausen in der Vergangenheit haben mir gut gefallen. So konnte man beim Lesen Luft holen und genau wie Nane einmal durchatmen, bevor es weiterging. Auch das Verbinden der Vergangenheit mit der Gegenwart ist gelungen. Erst so nach und nach enthüllt sich die Vergangenheit und das ganze Schicksal der Familie kommt zu Tage. Die einzelnen Protagonisten hat die Autorin wunderbar gezeichnet und lebendig werden lassen. Für mich war der Roman stimmig. Ich habe Marlenes Geheimnis gern gelesen.

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Wenn die Vergangenheit etwas preisgibt

Von: Karen Grace Holmsgaard aus Strausberg

13.09.2017

Sehr gefreut habe ich mich, als ich „Marlenes Geheimnis“ von Brigitte Riebe in meinen Händen hielt. Erstens habe ich von dieser Autorin schon viele gute Romane gelesen und zweitens fand ich das Cover von ihrem neuesten Werk wunderschön. Aber nun zum Inhalt: Drei starke, stolze und recht unterschiedliche Frauen verschiedener Generationen. Dazu eine herrenlose Hündin und ein Geheimnis. Das ist der Stoff aus dem gute Romane sind und Brigitte Riebe ist ein großer Wurf gelungen. Nanes Großmutter Eva ist verstorben und hat ihrer Enkelin Nane etwas hinterlassen. Nein, kein Haus, kein Auto und keine Millionen. Hinterlassen hat sie der jungen Frau ihre Lebensgeschichte zusammengefasst in einem Notizbuch. So trifft also die Vergangenheit auf die Gegenwart. Und was ich da zu lesen bekam, war sehr fesselnd und ist auch noch gar nicht sooo lange her. Selbstverständlich möchte ich nun nicht zu viel verraten. Entführt werden wir in das Sudetenland, nach Nordböhmen. Die Nationalsozialisten sind an der Macht. Eine dunkle Zeit, kein Zweifel… Erst recht, wenn Bestien an der Macht sind, einem liebe Menschen genommen werden und Liebende getrennt werden. Alles wirklich spannend, aber genaueres muss der Leser selbst herausfinden. Und ab und zu geht es dann auch wieder kurz in die Gegenwart. Auch diese Zeit hat ihre Geheimnisse, wirft Ungereimtheiten auf und hat ihre Rätsel. Gott sei Dank erreicht Adolf Hitler den Endsieg nicht und wir schreiben das Jahr 1945. Leider auch schlechte Zeiten für die große Liebe und deren Folgen. Was dann folgt ist erst mal nichts für schwache Nerven, aber sehr spannend. Nach vielen grausamen Details geht es wieder in die Gegenwart. Wir treffen auf eine Hündin mit verwöhntem Gaumen. Und auch Nane muss sich über einige Dinge klarwerden. Begeben wir uns nun noch einmal in das Jahr 1945. Zwar ist der Krieg vorbei, aber es bleibt dramatisch und spannend. Das sei verraten. Storkow und Fürstenwalde? Kenne ich. Es geht also in das Bundesland Brandenburg, super! Auf einmal sind mir einige Dinge sehr vertraut gewesen, wenn sie auch nur kurz erwähnt wurden. Schließlich geht es nach Sachsen in die Textilindustrie. Unterdessen trifft Nane auch in der Gegenwart auf die Vergangenheit, diesmal in einer anderen Form. Ich sage nur: Sütterlin. Währenddessen geht es in Werdau im Jahre 1945 auf und ab. Doch bald findet sich Eva in ihrem alten Element wieder, welches sie mit Feuereifer betreibt. Die Freude darüber währt jedoch nur kurz. Wieder einmal meint es das Schicksal nicht gut. Und unsere Nane in der Gegenwart? Die ist wohl drauf und dran sich zu verlieben. In wen, das verrate ich natürlich nicht. Abgesehen davon taucht eine neue Freundin namens Alice auf und es wird spannend. Nun muss sich Nane wohl noch intensiver mit Sütterlin beschäftigen… Kurz vor dem Ende gewinnt der Roman noch einmal mächtig an Fahrt. Und schließlich geht es auch für Eva und Marlene an den Bodensee. Eine neue Heimat ist endgültig gefunden. Aber sind nun auch alle Geheimnisse gelöst? Das möge der Leser bitte selbst herausfinden. Spannend ist dieser Roman bis zur letzten Seite. Mich hat das neuste Werk von Brigitte Riebe sehr bewegt. Ich habe es ab und zu auch beiseitegelegt und nachgedacht. Daher gerne von mir fünf Sterne. Für mich persönlich ist dieses Buch sehr lehrreich gewesen. Ich stamme aus den neuen Bundesländern und da wurden die Themen Flucht und Vertreibung mehr oder weniger totgeschwiegen. Es wurde lediglich ab und zu mal von Umsiedlern gesprochen. Und Heimatverbände durften nicht gegründet werden. Zumindest habe ich es so erlebt. Karen Grace Holmsgaard

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Drei Frauen, ein Land, durch Krieg zerissen und zweigeteilt. Dieser Roman könnte nicht aktueller sein. Eva, ein junges Mädchen, mit all den Hoffnungen und einer Liebe, die den Kriegswirren im 2. Weltkrieg nicht stand hält. Vertrieben, auf sich allein gestellt mit einem Kind an der Hand, wird das Überleben zu einem täglichen Kampf. Von einem Auffanglager zum nächsten, Dokumente erhalten, wieder gestohlen bekommen und durch Lügen sich eine Existenz aufbauen - das sollte uns doch auch heute sehr bekannt vorkommen. Ein junger Soldat, der in eine abscheulich greuliche Tat verwickelt wird. Gebrochen und doch voller Lebenswillen baut er sich ein neues Leben auf und verzweifelt doch. Brigitte Riebe hat es geschafft die Geschichte feinfühlig und vielschichtig zu erzählen. Die Geschichte ist realistisch, es fehlen gänzlich die dramatischen Übertreibungen, selbst Schlimmes wird ruhig herübergebracht. Für mich ein absoluter Pluspunkt. Drei Generationen Frauen durch Familienbande miteinander verbunden und doch durch die Zeit entzweit, kommen sich durch ein Tagebuch wieder näher. Ich habe von Kapitel zu Kapitel mitgelebt, ja, mitgelebt, da das Erzählte vieles von Früher in mir zum Klingen brachte. Und immer wieder dachte ich, diese schöne und gut geschriebene Geschichte sollten all diejenigen lesen, die heute etwas gegen Flüchtlinge haben. Denn Flüchtlinge hatten auch einmal ein Zuhause und sind zuallererst einmal MENSCH. Die Liebe spielt auch hier viele verschiedene Rollen, so wie im richtigen Leben eben auch. Fazit: Ein wunderbares Buch, um es in ruhigen Mußestunden zu lesen. Es kommt sanft mit richtigem Tiefgang daher.

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Dieser Roman verpackt eine Geschichte von drei Generationen einer Familie in ein Stück Zeitgeschichte, sodass man als Leser mit den Figuren alles zeitnah miterleben kann. Von Anfang an haben mich die drei Frauen aus drei Generationen mitgerissen. Es ist Brigitte Riebe ausgezeichnet gelungen, Vergangenheit und Gegenwart lebendig miteinander zu verweben. Die Rückblenden umfassen ganze Kapitel, sodass man als Leser immer die Zeit im Blick hat. Es beginnt 1938 als Eva sich in einen jungen Tschechen verliebt, zeigt wie der Hass der Tschechen auf Nazideutsche überschlägt, beschreibt den Einmarsch der Russen und die Vertreibung bis zur Ankunft am Bodensee. Die schwierige Zeit des 2. Weltkrieges und der Nachkriegsjahre werden sehr intensiv beschrieben und es wird deutlich, wie sehr auch viele Deutsche unter den Folgen der Kriegszeit zu leiden hatten. Dieser Roman führt direkt in diese schwere Zeit hinein und man ist berührt und ergriffen von den Zuständen. Es ist die Zeit der Zwangseinquartirung, der knappen Lebensmittelmarken, es gibt Malzkaffee statt Bohnenkaffee, man begnügt sich mit Streckbutter und Kernseife und der allgegenwärtige Tauschhandel zeigt deutlich wie es damals zuging. Die Erlebnisse sind fesselnd geschildert, berühren hautnah und hinterlassen einen starken und nachhaltigen Eindruck über die Zeit des Krieges, der noch lange in mir nachhallt. Die Charaktere der Familie werden mit vielen Emotionen, ergreifenden Erlebnissen und traurigen Schicksalen gezeigt und ich hatte die ganze Zeit diese Personen sehr authentisch vor Augen. Ich habe mit ihnen gelitten, geliebt, getrauert und gehofft. Dieser Roman geht mir wirklich sehr nah und wirft einen Blick in die neuste deutsche Geschichte, die viele Leser hier durch diese Figuren vielleicht erstmals erlangen. Ein beeindruckender historischer Roman, der durch Einzelschicksale dreier Frauen einer Familie Geschichte sichtbar macht und zu einem berührenden Leserlebnis führt. Dieser Roman erhält meine absolute Leseempfehlung.

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Inhalt: Nach dem Tod von Eva Auberlin machen sich ihre jüngste Tochter Viktoria und ihre Enkelin Christiane auf den Weg zum Bodensee. Der kleine Ort am Bodensee weckt viele Erinnerungen in Nane, die sich immer wieder Vorwürfe macht zu selten ihre Großmutter besucht zu haben. Nun ist es zu spät. Alles was ihr noch bleibt ist die Erinnerung und ihr Vermächtnis. Eva hat ihrer Enkeltochter ihre Geschichte hinterlassen. In einem kleinen roten Büchlein hat sie fein säuberlich notiert, wie sie einst in Reichenbach aufgewachsen ist, wie ihr Vater, eigentlich Apotheker, nebenbei das Brennen beherrschte und wie ihre Mutter, einst die große Sängerin, ihre Trauer um das Karriereende im Alkohol ertrank. Doch nicht nur das Leben von Eva breitet sich vor Nane aus. Sie erfährt viel über die Menschen von damals und muss einmal mehr erkennen, dass ihre Großmutter ein ganz besonders wunderbarer Mensch war. Nicht nur für ihre Familie, auch für andere. Im Ort begegnet Nane ihrem Jugendfreund Simon. Sein Großvater, ein verschlossener und furchteinflößender Mann, ist nur kurz vor Eva verstorben und auch seine Kinder sind dabei sein Erbe zu sichten und zu ordnen. Mit den Dokumenten und der endlosen Masse an Erinnerungen überfordert, bittet er schließlich Nane ihm zu helfen. Widerwillig lässt sich Nane für die Arbeit einspannen, doch Simon hat einen Köder. Denn im Nachlass von Hermann Bentele finden sich Ohrringe, die dieser einst für eine Frau angefertigt hat - für Eva Auberlin. Nane, mit ihrem eigenen Leben völlig überfordert hat nun gleich mehrere Probleme: da wäre die kleine Hündin, die sie auf dem Weg am Straßenrand aufgelesen hat und der ihr Herz nun gehört; dann der ewige Streit zwischen ihrer Mutter Viktoria und deren Schwester Marlene; Evas Aufzeichnungen über ihr Leben und nun auch noch die Notizen von Hermann Bentele, die in Sütterlin geschrieben und somit für sie kaum lesbar sind. Der einzige Lichtblick ist Dr. Rossi. Der charmante Tierarzt hat Nanes Herz im Sturm erobert, auch wenn dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort war um sich über Männer in ihrem Leben Gedanken zu machen. Und eigentlich ist Dr. Rossi doch schwul, oder? Während sie immer weiter in der Vergangenheit abtaucht und Evas Leben begleitet, scheint ihr eigenes Leben endlich ruhiger zu werden. Die Zeit bei Marlene tut gut und auch die kleine Hündin scheint alles daran zu setzen, dass Nane für einen Augenblick ihren Stress und ihre Sorgen vergisst. Ob sie sich eines Tages trauen wird über ihr Versagen zu sprechen? Wann wäre der Zeitpunkt besser als jetzt? Doch Nane hat Angst. Angst vor Marlenes Reaktion und ihrer eigenen Courage. Was sie dann in Evas Aufzeichnungen entdeckt macht es ihr beinahe unmöglich ihrer Tante gegenüber normal zu bleiben. Darf sie Marlene auf ihre Vergangenheit ansprechen? Meinung: Der neue Roman von Brigitte Riebe fesselt den Leser auf zwei Zeitschienen. Wir beginnen im Hier und Jetzt mit Nane, die auf dem Weg zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva auch zum Teil vor sich selbst wegläuft. Die zweite Zeitschiene beginnt 1938, kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges und erzählt Evas Leben. Beide Erzählstränge wechseln sich ab, was trotz des häufigen Wechsels nie verwirrend ist. Eva ist ein starker Charakter, der schon früh lernen muss auf sich selbst und ihre Familie aufzupassen. Natürlich hatten wir alle Geschichtsunterricht und kennen zu einem Teil die Vergangenheit, aber durch Evas Geschichte wird es erst lebendig. Viele, die damals schon gelebt haben, wollen darüber heute nicht mehr sprechen. Zu grausam waren Krieg und Elend. So hat auch Eva erst nach ihrem Tod ihre Vergangenheit preis gegeben. Christiane erfährt von den Strapazen der Nachkriegszeit, von Verlust und Trauer nur durch Evas Aufzeichnungen und lernt so auch ein Stück von sich selbst. Das hilft ihr, auf ihr eigenes Leben zu blicken und könnte ihr so helfen wieder Fuß zu fassen. Auch und gerade über Marlene lernt der Leser viel. So einfach wie es am Anfang schien ist es nicht und das große Geheimnis um Marlene liegt in Evas Aufzeichnungen. Was sie mir am Anfang übrigens nicht sympathischer machte. Die ewige Anzickerei mit ihrer Schwester habe ich bis zum Schluss nicht verstanden Christiane ist sympathisch, ein wenig grau, aber mit großem Potenzial. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist gut und nachvollziehbar. So macht es Spaß sich auf beide Hauptcharaktere einzulassen. Das Buch fesselt und ziemlich schnell sind eine ganze Handvoll Seiten weggelesen, während man wissen will wie der nächste Abschnitt enden wird. Sicherlich ist 'Marlenes Geheimnis' ein Buch das zum Nachdenken anregt und vielleicht so manchen dazu bringt in sich zu gehen und zu entscheiden, was wirklich wichtig ist im Leben.

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Brigitte Riebe ist für mich eine herausragende Schriftstellerin, deren Bücher inzwischen zu meiner Pflichtlektüre gehören. Ihr neuer Roman "Marlenes Geheimnis" ist am 11.09.2017 beim Diana Verlag München erschienen. Mit hohen Erwartungen bin ich in die Geschichte einer Familie eingestiegen, immer auf der Suche nach Marlenes Geheimnis. Als erstes begegnete ich Christiane Auberlin, Nane genannt, die zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee reist. Dort trifft sie auf ihre Tante Marlene, die wenig von Familie hält und Nane und ihrer Mutter sehr raubeinig begegnet. Damals war Eva mit Marlene nach Kriegsende aus dem Sudetenland vertrieben worden und nach einer kräftezehrenden Flucht über Hunderte von Kilometern am Bodensee gelandet. Dort verschlägt es sie in den kleinen Ort Rickenbach, der von Obstplantagen umgeben ist. Mit dem Schnapsbrennen kennt sich Eva bestens aus und gemeinsam mit ihrem Mann Toni Auberlin gründen sie eine kleine Brennerei, die bis heute floriert und voller Stolz von Marlene weitergeführt wird. Nach Evas Beerdigung findet Nane Aufzeichnungen ihrer Großmutter und die Mauer des ewigen Schweigens scheint zu bröckeln. Wie lange kann Marlene ihr Geheimnis noch für sich behalten? Von der ersten Seite an fesselte mich die Geschichte der drei starken Frauen über drei Generationen hinweg. Ich habe bis tief in die Nacht gelesen, weil mich das Schicksal dieser Familie so interessiert und mitgerissen hat. Danach lag ich hellwach im Bett, weil mich diese Bilder einfach nicht mehr loslassen wollten und wie ein Film durch meinen Kopf schwirrten. Manches war nur schwer zu begreifen, stimmte nachdenklich und wirkte beklemmend. Der Roman ist so lebendig geschrieben, dass man meint, Teil des Geschehens zu sein. Außerdem war die Handlung selbst voller unerwarteter Wendungen, so dass man immer wieder überrascht wurde. Da standen mir schon das eine oder andere Mal die Tränen in den Augen, so sehr war ich emotional berührt. Wie ich eingangs schon schrieb, ist Brigitte Riebe für mich ein herausragendes Schreibtalent. Bei ihr stimmt einfach alles. Sie ist ausdrucksstark und stilistisch perfekt, vermag spannend und emotional berührend zu schreiben. Aus Brigitte Riebes Büchern kann man immer etwas lernen. Ihre Hintergrundstorys sind exzellent recherchiert und absolut passend in ihre fiktive Story eingearbeitet. Die Charaktere sind fein und intensiv ausgearbeitet, wobei ihr die Frauenrollen besonders liegen. Man spürt beim Lesen das Herzblut und die Emotionen der Autorin. Das alles macht Brigitte Riebe für mich so einzigartig und unvergleichbar. Sie war es auch, die mich zum Lesen historischer Romane ermutigt hat und seither lässt mich dieses Genre nicht mehr los. "Marlenes Geheimnis" hat mich rundherum begeistert, meine Erwartungen an das Buch wurden übertroffen. Eines meiner Lese-Highlights 2017, das ihr unbedingt lesen solltet! Ein Schatz in jedem Buchregal und eine tolle Geschenkidee für lesende Menschen und liebe Freunde.

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Heute am 11.09.20117 erscheint Brigitte Riebes neuer Roman, den ich schon vorab lesen durfte. Es ist ein sehr bewegendes Buch, das in der Hauptsache in den ersten Nachkriegsjahren des zweiten Weltkriegs spielt. Fast jeder hat eine Tante oder sonstige Verwandte die nach dem Krieg ihre Kinder alleine durchbringen musste. Dies an sich ist schwer genug, wenn man nun auch noch aus der Heimat fliehen muss, braucht man neben Mut auch noch ein gewisses Maß an Glück. Diesen Frauen setzt die Autorin, wenn auch vielleicht ungewollt, mit diesem Roman ein Denkmal. Die Hauptfigur ist Eva, die Ihre Kindheit und Jugend im Sudetenland verbrachte und sich nun nach Kriegsende auf den langen Weg zum Bodensee begibt mit einem Umweg über die sowjetisch Besetzte Zone. Ihre Geschichte erzählt Brigitte Riebe hier. Wie man es von der Autorin gewöhnt ist sind ihre Figuren sehr echt und lebendig. Sie wirken nicht im Geringsten konstruiert und es kam mir beim Lesen immer wieder so vor als erzählte eine meiner Tanten von ihren Erlebnissen im bzw nach dem Krieg. Auch wie gewohnt setzte bei mir beim Lesen schnell mein Kopfkino ein und hörte nicht auf zu rattern bis ich das Buch zu Ende gelesen hatte. Die Autorin holte mich gleich auf den ersten Seiten ab und ich fühlte mit Eva und Leni, dem Findelkind dem sich Eva zunächst angenommen hatte. War es zunächst, die Geschichte Evas, entwickelte sich das Buch immer mehr in Richtung der Geschichte Marlenes. Sehr spannend mit vielen nicht zu erwartenden Wendungen ins heute, nach dem Tod Evas. Nachdem sich herausstellte dass es insgesamt drei Handlungsstränge gibt war ich sehr gespannt wie Brigitte Riebe diese miteinander verknüpft. Doch keine Sorge, dies ist ihr aufs Beste gelungen so dass am Ende keine offenen Fragen blieben. Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen. Von mir sind das glasklare 5 Sterne.

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Mit Marlenes Geheimnis habe ich – so glaube ich zumindest – das erste Buch von Brigitte Riebe gelesen. Und das, obwohl der Name natürlich ein Begriff ist. Das neue Buch von ihr reizte mich auf Grund des Themas und so griff ich begeistert zu. Die Begeisterung hielt – das ganze Buch über. Brigitte Riebe schaffte es, mit mitzunehmen. Ihr gelang es, mich voll in die Geschichte hinein zu katapultieren. Sie schaffte es, dass ich atemlos die Geschichte verfolgte, dass ich dran blieb und jeder Minute entgegenfieberte, die ich zum Lesen Zeit hatte. Worum geht es in dem Roman? Grob gesagt ist es ein Familienroman – es geht um drei Frauen aus drei Generationen und die Tatsache, wie ein Ereignis – eine Kette von Ereignissen – das Leben mehrerer Generationen beeinflussen kann. Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage … Die Autorin hat es vom ersten Moment an durch ihren Schreibstil geschafft, mich auf die Geschichte von Marlene, ihrer Mutter Eva und Nane, der Nichte von Marlene neugierig zu machen. Der Schreibstil ist packend und fesselnd, dabei so detailreich und bildhaft, dass ich immer mal wieder inne halten musste. Ganz besonders bei einigen Szenen aus der Vergangenheit, welche durch die Aufzeichnungen von Eva zum Leben erwachen, musste ich immer wieder unterbrechen. Die Grausamkeiten, die Hoffnungen und immer wieder der Kälte der damaligen Zeit – mich haben diese sprachgewaltig geschilderten Szenen auch nachts nicht losgelassen. Geschickt verwebt Brigitte Riebe Vergangenheit und Gegenwart. Kapitelweise wagt sie diese Sprünge in die unterschiedlichen Zeiten, dabei weiß der Leser aber zu jeder Zeit, wo er ist. Ich bin teilweise solchen Büchern gegenüber, die zwischen zwei Zeiten hin und herspringen, sehr skeptisch, denn ich komme da auch gerne mal durcheinander. Hier aber kam ich sehr gut mit, wusste immer wo ich mich befand und hatte Spaß an den Perspektivwechseln. Dadurch wurde die Geschichte zwar „aufgelockert“ und man konnte mal „Luft holen“. Aber man kam nicht aus der Erzählung raus, der Spannungsbogen wurde nicht unterbrochen. Die „Ruhephasen“, wenn die Geschichte im Hier und Jetzt spielte, brauchte ich als Leser auch, um nicht zu sehr in der Vergangenheit hängenzubleiben. Mich hat diese Geschichte sehr aufgewühlt und ich kann mich gut in Nane und ihre Gefühle hineinversetzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was sie beim Lesen der Aufzeichnungen ihrer Großmutter empfunden haben muss. Ich kann gut verstehen, wie sie das aufgewühlt hat. Ich kann gut verstehen, dass sie beim Lesen der Aufzeichnungen auch ab und zu mal raus musste. Nane war für mich ein Charakter, den ich – fast – von Anfang an mochte. Zuerst erschien sie mir ein wenig weinerlich, oberflächlich. Aber ihre Beschäftigung mit der Vergangenheit fokussierte sie in der Gegenwart und machte ihr deutlich, was wirklich wichtig ist. Dazu noch Souki, die ich von Anfang an liebte 🙂 Aber auch Marlene war ein Charakter, wie ich ihn mag. Brummig und dabei doch liebevoll und beschützerhaft den gegenüber, die sie mag. Eve lernte ich durch die Aufzeichnungen sehr gut kennen. Wusste ich am Anfang nicht so ganz, was ich von ihr halten soll … sie kam mir naiv und sprunghaft vor … nötigt sie mir im Laufe der Geschichte sehr viel Respekt ab. »Die Vergangenheit verlierst die nie« so lautete einer von Evas Lieblingssätzen. »Aber wenn du heute nicht lebst, dann wirst du auch die Zukunft verlieren.« Marlenes Geheimnis ist ein Buch, das begeistert. Ein Buch das fesselt und betroffen macht; ein Buch das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Ein Buch, das mich dazu bringt, vielleicht doch im Familienkreis mal nachzufragen. Wie war das damals? Wie hast Du die Zeit erlebt. Und zwar nachzufragen, ehe es zu spät ist. Ehe aus dieser Generation keiner mehr eine Antwort geben kann. Liebe Brigitte Riebe; ich danke Dir für dieses tolle Buch, welches mich gefesselt und mir unruhige Nächte bereitet hat. Ich habe die Geschichte geliebt und gehasst, ich habe mich begeistern lassen. Für den wunderbaren, bewegten Roman vergebe ich 5 von 5 Sternen

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