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Rezensionen zu
Wer ist Mr Satoshi?

Jonathan Lee

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Robert Foss, Hauptfigur dieses Romans, führt ein Einsiedlerdasein. Er ist tablettensüchtig und leidet unter Depressionen. Als seine demenzkranke Mutter im Altersheim verstirbt, wirft ihn dies gleich doppelt aus der Bahn. Es ist nicht nur sein zweiter Verlust, nachdem seine Frau bei einem tragischen Unfall ums Leben kam; seine Mutter hinterlässt ihm auch noch geheimnisvolle Briefe an einen Mann in Tokio, von dem er bisher noch nie gehört hat. Wer ist dieser Mister Satoshi und warum wünscht sich seine Mutter, dass er ihre Briefe bekommt? Wie gut kannte er überhaupt seine Mutter? Jonathan Lee beschreibt sehr eindringlich, wie das Päckchen mit der fehlerhaften Anschrift eine immer größere Macht auf ihn ausübt. Ihm ist klar, dass er sich davor fürchtet, die Wahrheit zu erfahren, eine Grenze zu überschreiten, so als würde er die Büchse der Pandora öffnen. Und doch entschließt er sich dazu, den letzten Wunsch seiner Mutter zu erfüllen. Die Suche des Unbekannten bildet den roten Faden des Romans und steigert die Neugier auf diese mysteriöse Figur, die offenbar eine wichtige Rolle im Leben von Foss’ Mutter gespielt hat. Eigentlich geht es jedoch mehr um Foss’ persönliche Entwicklung und Selbstfindung dabei. Er wird gezwungen, gleich mehrfach über seinen Schatten zu springen: Er muss sein Schneckenhaus verlassen, sich ausgerechnet in das Getümmel von Tokio stürzen, mit seinen Panikattacken fertigwerden und die Hilfe fremder Menschen annehmen – genauer gesagt einer jungen schrägen Japanerin namens Chiyoko. Seine Ankunft am Narita Flughafen, die Fahrt mit dem Taxi durch das Lichtermeer von Shibuya und die ersten Erfahrungen mit einem typisch japanischen High-Tech-Klo im Hotel konnte ich gut nachempfinden, da ich es selbst schon oft genug erlebt habe. Dagegen war der zweite Schauplatz, Sapporo im hohen Norden, Neuland für mich. Interessant wird die Geschichte vor allem dadurch, dass der Autor nach und nach Foss’ vergangenes Leben als erfolgreicher Fotograf und glücklicher Ehemann ans Licht bringt und ein immer schärferes Bild des Protagonisten zeichnet. Sehr schön beschrieben ist, wie Foss seine Begleiterin Chiyoko, die er aus den Augen verloren hat, durch den Sucher seiner Kamera absucht und seine Lust auf das Fotografieren neu geweckt wird. Am meisten hervorzuheben ist jedoch Lees außergewöhnlicher Schreibstil, der tief in die Seele der Charaktere blicken lässt. Der Wechsel zwischen einem humorvollen und melancholischen Ton und die frischen und originellen Formulierungen sorgen für ein großes Lesevergnügen.

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Der Engländer

Von: wal.li

29.12.2015

Robert Fossicks Mutter leidet schon seit längerem an Demenz, trotzdem kann sie es nicht lassen, das Unkraut zu zupfen, das sich durch die Fugen der Terrassenfliesen wagt. Eines Tages stürzt sie dabei so schwer, das sie stirbt. Ihr Sohn Robert ist bei ihr, kann das Unglück allerdings nicht verhindern. Kurz vorher hat ihm seine Mutter aufgetragen, er solle ein Päckchen an Mr. Satoshi schicken. Doch wer ist das überhaupt? Robert, der sich sehr zurückgezogen hat, weil er nach dem Unfalltod seiner Frau mit dem Leben nicht mehr klarkommt, beginnt fast widerwillig mit den Nachforschungen. Eigentlich möchte er seine Ruhe, aber er möchte auch den letzten Wunsch seiner Mutter erfüllen. Kennt man das Leben seiner Eltern? Oder kann es nach dem Tod eines Elternteils noch Überraschungen geben. So langweilig das Leben in mittleren Jahren vielleicht zu werden beginnt, wenn man dann nicht gerade richtig durchstartet, so gab es vielleicht auch Zeiten, in denen die älteren auch einmal etwas erlebt haben. Zeiten, in denen ihnen ein ganz anderer Weg vorgezeichnet schien, ein toller Beruf, eine große Liebe. Und irgendwann ist man eine alte Dame, die sich genau daran kaum noch erinnern kann. Und man hinterlässt einen Sohn, in dessen Dasein alles geregelt schien und der nach diesem tragischen Ereignis für immer gezeichnet zu sein scheint. Roberts Mutter wünschte dem Mr. Satoshi aus ihrer Jugend noch ein Zeichen senden zu können und nun ist es Robert Aufgabe, das Päckchen zu überbringen. Es könnte eine einfache Briefzustellung sein, wenn man denn eine gültige Anschrift hätte. Doch wie Robert sich auf die Reise nach Japan und damit in die Vergangenheit seiner Mutter begibt, begibt er sich auch auf die Reise nach sich selbst und in seine Zukunft. Manchmal möchte man ihn aus seiner Lethargie schütteln, ihn aufrütteln, Robert jedoch braucht seine Zeit. Schritt für Schritt geht er seinen Weg und er nimmt die Leser mit auf eine Reise in ein fernes Land und in eine Welt, in der es Hoffnung gibt.

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'Dieses Päckchen ist für Mr. Satoshi. Wenn wir seine Adresse herausfinden.' Das waren die letzten Worte von Foss' Mutter. Wer war dieser Mann und wieso hat er ihr so viel bedeutet? Wie soll man jemanden, dessen richtigen Namen man nicht kennt, im großen Japan finden? Und dann auch noch als jemand, der unter Panikattacken leidet? Wird Foss das Geheimnis seiner Mutter lüften können? Wird er Mr. Satoshi finden? Und welche Konsequenzen hat das für ihn? Was wird er erleben und was wird er daraus mitnehmen? Der erste Eindruck des Buches war für mich wirklich gut. Der Schreibstil hatte etwas Leichtes und trotzdem Massiges. Er war atmosphärisch dicht, fast wie ein Kaugummi, leider zwischendurch auch genauso langgezogen. Was im einen Moment ganz nett war, war im anderen einfach wieder viel zu endlos. Der Roman kam für mich nicht wirklich in Schwung, er war langsam, wie am Krückstock schritt er voran. Vor allem die Zeit in Japan begann für meinen Geschmack viel zu spät. Zu Anfang genoss ich noch das wohlige, ruhige Tempo der Geschichte und die detailreichen Passagen, in denen man etwas über die Vergangenheit oder das Leben der Figuren erfuhr. Interessant war, dass viele Charaktere eine ausgefeilte Geschichte hatten und nicht einfach ins Bild gestanzt wurden und ihre mehr oder weniger kleine Funktion sinngemäß erfüllten. Es war mehr dahinter, und das fand ich toll. Trotz alledem blieb mir gerade Foss doch über den Roman hinweg etwas fremd. Eine richtige Sympathie konnte ich zu ihm nicht aufbauen. Ich kann weder sagen, dass ich ihn nicht mag, denn dafür kenne ich ihn zu wenig, noch kann ich behaupten, dass er ein toller Charakter war. Ich würde sagen er war durchwachsen, so wie die ganze Geschichte es für mich war. Empfehlenswert ist dieses Buch für all diejenigen, die gerne Geheimnisse aufdecken, verreisen wollen und sich gern auf die Suche nach etwas oder jemandem begeben, von dem sie nicht wissen, was sie am Ziel erwartet. Das Ende des Buches hat mich teilweise überrascht. Ich hatte mit mehr gerechnet, was die Kiste betraf, habe dafür aber viel mehr bekommen, als ich dachte, wenn man Mr. Satoshi näher beleuchtet. Was alles passiert ist und was es mit diesem Päckchen auf sich hat, werde ich hier natürlich nicht verraten. Aber ich kann versprechen, dass es für den ein oder anderen etwas traurig oder schockierend sein kann. Im Grunde also die beste Voraussetzung dafür, den Roman zu lesen. ;D Ich wünsche euch dabei jedenfalls viel Spaß und ein paar schöne Lesestunden.

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Lesenswert!

Von: Christian

28.08.2015

"Wer ist Mr. Satoshi?" lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken: Ein bisschen Charakter- und Kulturstudie ein bisschen Historie und Liebesroman versprechen ein gelungenes Leseereignis. Die Story: Der Fotograf Foss steckt in einer Lebenskrise: Nach dem Tod seiner Frau muss er auch noch miterleben, wie seine demente Mutter im Altersheim auf dem Balkon so unglücklich stürzt, dass sie nicht mehr aufsteht. In ihrer Wohnung findet er einen alten Schuhkarton, der (laut seiner Mutter) für einen Mr. Satoshi bestimmt war. Doch wer ist dieser mysteriöse Mann? Foss fängt an, in ihrer Vergangenheit zu graben und reist letztendlich nach Japan. Im schrillen Tokio hilft ihm die Japanerin Chiyoko mit seiner Suche nach Mr. Satoshi und letztendlich auch sich selbst... Meine Meinung: Das Buch besticht vor allem durch seinen warmherzigen und fast schon poetischen Schreibstil. Bei manchen Büchern finde ich das zu blumig, langatmig oder sogar nervig. Jonathan Lee schafft es jedoch, dass sich das Buch durchweg angenehm lesen lässt - auch ohne, dass allzu viel geschieht. Es lebt vor allem durch seine Charaktere: Der überforderte Foss kämpft mit Panikattacken, Pillensucht und seiner Vergangenheit. Seine Begleiterin Chiyoko ist eine taffe Frau und auf dem ersten Blick das genaue Gegenteil von Foss. Das Zusammenspiel beider Charaktere ist deshalb nicht immer reibungslos. Die Vergangenheit seiner Mutter und die Beziehung zu Mr. Satoshi wird nur häppchenweise enthüllt, sodass die Spannung erhalten bleibt. Am Ende wird es sogar richtig dramatisch, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten. Ich ziehe einen Stern ab, weil ich mir nicht sicher war, ob mir der teilweise etwas wehleidige Foss sympathisch war und da das Buch vor allem mit Mittelteil einige Längen hatte. Fazit: Eine lesenswerte Charakterstudie mit Einblicken in die japanische Kultur, einem herausragenden Schreibstil und einem überraschenden Ende. Ich vergebe 4 Sterne.

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„Wer ist Mr Satoshi?“ ist der Debütroman des jungen Autors Jonathan Lee (1981). Die Hauptfigur ist Robert Fossick (genannt Foss), 41, männlich und verwitwet. Er sieht sich mit dem plötzlichen Tod seiner Mutter konfrontiert, die ihm ein kleines Päckchen zurücklässt, das er einem Mr Satoshi übermitteln soll. Ohne weitere Ausführungen zu diesem Herrn oder dem Paket steht Foss also vor der großen Aufgabe, diesen Mann zu finden, bei dem man ob des Namens Satoshi einen Japaner vermutet. Was liegt also näher, als nach Japan/Tokio zu reisen und dort den Spuren zu folgen? Foss der eigentlich Fotograf ist, ist allerdings nach dem tragischen Tod seiner Frau Chloe in einer Abwärtsspirale aus Trauer, Depression und Tablettensucht gefangen und hat sich zum einsamen Einsiedler entwickelt, der in der Außenwelt nur noch unter Panikattacken leidet. Dem Leser ist also sofort bewusst, dass dieses Päckchen für den ominösen Satoshi sein Rettungsanker sein könnte, der ihm nicht nur dabei hilft, seine Bedürfnisse und Sehnsüchte kennenzulernen, sondern vor allem die seiner Mutter. Soweit der grobe Rahmen der Geschichte – ich werde nicht mehr viel zum Inhalt erzählen, dafür auf ein paar Besonderheiten des Romans eingehen: Beginnen wir mit den positiven Seiten: -Der Roman hat einen sehr starken Einstieg, die konkrete Problematisierung des Hauptkonflikts gleich zu Beginn macht den 1. Schritt in die Geschichte wunderbar einfach. -Die Hauptfigur ist besonders interessant – die Pillensucht ist weitaus stärker als einem anfangs bewusst ist und wird zu Beginn des Buches sehr eindrücklich geschildert und nimmt einen großen Teil der anfänglichen Romanhandlung ein. Ein wohlgeordnetes Leben kennt Foss nicht mehr. Wir begegnen der Hauptfigur also auf dem absoluten Tiefpunkt. -Herausragend ist die Sprache des Romans, diese hat mich am meisten überzeugt – es sind die Gedanken eines nachdenklichen Melancholikers, der lange Zeit in Einsamkeit lebte und das Leben in der Außenwelt mied. -Nicht nur von der Sprache, sondern auch von einigen Erzählmustern her erinnerte mich dieser Roman sehr an Haruki Murakami (insbesondere an seinen Roman „Mr. Aufziehvogel“), da Foss in Japan der jungen Literaturstudentin Chiyoko begegnet, die mit ihm das Abenteuer „Satoshi“ angeht. -Die Hauptfigur hat einen grandiosen, fotografischen Blick – so werden Menschen gern objektartig beschrieben und Gegenstände auf einzigartige Weise belebt. Ein toller Kontrast! -Es gibt viele literarische Anspielungen auf große Autoren: Robert Frost, William Wordsworth, Emily Dickinson, Walt Whitman, Samuel Beckett, Thomas Hardy, Vladimir Nabokov und einige mehr. Leider hatte dieser Roman auch ähnlich viele negative Seiten: -Mein größtes Problem war, dass der Roman bereits vor dem Lesen [durch die Rezensionen und durchweg positiven Stimmen auf dem Umschlag] und dann mit dem Lesen des großartigen Anfangs sehr, sehr hohe Erwartungen in mir geweckt hat, die ein Debütroman vielleicht noch nicht leisten kann. -Die Vergangenheit der Mutter von Foss ist eine einzige dramatisch-traurige Episode, derer man schnell überdrüssig wird. -Die Hauptfigur steht dermaßen im Zentrum, dass man das Gefühl hat, dass Satoshi letztlich die Figur ist, auf die in „Warten auf Godot“ alle warten, die dann aber nicht erscheint. -Foss ist dermaßen selbstsüchtig. Man hat oft das Gefühl, in seinem begrenzten Kosmos existiert nur er und als dieser Figur das einmal vorgeworfen wird, reagiert sie nicht mit großen Gefühlen darauf, sondern wird wütend und greift dann zum scheinbar einzigen Mittel: Sex [langweilig/stereotyp]. -Und diese Sexszene ist dermaßen plump, dass ich mir dann doch die Murakami-Sensibilität zurückgewünscht habe, die der Autor am Anfang noch bewies. -Die unterschiedlichen Konflikte des Romans scheitern an dem Versuch, sie gleichmäßig gewichten zu wollen. Ich hätte lieber eine totale Suchtepisode miterlebt (wie in „Naked Lunch“), mehr Eindrücke der Mutter gehabt oder Mr Satoshi näher kennengelernt, aber auf 317 Seiten kann sich einfach nichts entwickeln. Der Roman hat meiner Meinung nach gut 200 Seiten zu wenig. -Kurz vor spannenden, erkenntniswürdigen Augenblicken neigt der Ich-Erzähler dazu, plötzlich auf kleinste Details aufmerksam zu machen, die absolut nichts mit dem beobachteten Moment zu tun haben – ärgerlich. Das Hauptanliegen dieses Romans soll es vermutlich sein, sich bewusst zu machen, dass es Menschen im eigenen Leben gibt, die man über alles liebt und sein Leben lang nicht vergisst, egal was diese Menschen getan haben oder ob man sie aus den Augen verlor. Das ist meines Erachtens in diesem Buch viel zu kurz gekommen. Wenn ihr etwas sprachlich ausgefeiltes, wunderschönes lesen wollt, unbedingt zu diesem Buch greifen, wenn ihr ebenfalls Murakami mögt, könnte euch dieses Buch gut gefallen. Jedoch hat es markante Schwächen, die hätten vermieden werden können. Ein solides Romandebüt, aber längst nicht so herausragend, wie es angepriesen wurde.

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Die Hauptperson in diesem Roman ist nicht „Mr. Satoshi“, sondern Robert Fossick, genannt Foss. Als seine Mutter plötzlich stirbt, bleibt der von diversen Ängsten und Neurosen geplagte Foss unter anderem mit einem Päckchen zurück, von dem seine Mutter unbedingt wollte, daß es ein „Mr. Satoshi“ erhält, dessen aktuelle Adresse unbekannt ist. Unter leichter Beeinflussung durch eine Mitbewohnerin seiner Mutter im Pflegeheim macht sich Foss schließlich auf dem Weg nach Japan, um das Päckchen zuzustellen. Anfangs erschien mir Foss mit seinen Macken und seinem Verhalten recht unsympathisch. Im Verlauf der Story, mit nach und nach mehr Hintergrundwissen ändert sich das. Er ist kein Protagonist wie sonst üblich, sondern mit Ecken, Kanten und Problemen. Ich habe ca. 1/3 des Buches gebraucht, bis ich mich mit dem Schreibstil angefreundet hatte. Dann ging es aber flüssig. Allerdings verwendet der Autor viele Fremdwörter / Fachbegriffe, deren Bedeutung ich erstmal nachschlagen bzw. googeln mußte. Sehr gefallen hat mir die Darstellung / Beschreibung des Aufeinandertreffens der Kulturen von Europa und Japan. Japan ist ohnehin ein sehr faszinierendes Land, finde ich. Ein typisch japanisches Zitat aus dem Buch, das mir gefallen hat, ist: „Ein Schüler geht sieben Schritte hinter seinem Lehrer, damit er nicht auf des Meisters Schatten tritt.“ Das Genre ist schwer einzuordnen: ein wenig Familiengeschichte, ein wenig Dokumentarisches, ein wenig über Land und Leute in Japan. Kurzum: Ich würde das Buch als Roman bezeichnen, auch das Wort Literatur paßt m.E. Das Buch ist nicht unbedingt Mainstream, aber hat mir (vielleicht gerade deshalb) gefallen, sodaß ich es auch weiterempfehlen würde.

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Wenn ich an Japan denke, dann denke ich zunächst an bunte Lichter, an Reklame, überfüllte U-Bahnen, Tempel, Gärten, Tee und an eine faszinierende Kultur und auch das Buchcover von “Wer ist Mr Satoshi” hat solch eine faszinierende Anziehungskraft auf mich gehabt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte und ich richtig neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht wurde. Das Cover ist ganz schlicht und klassisch in weiß gehalten. In der Mitte befindet sich ein roter Punkt. Wie man unschwer erkennen kann, spiegelt sich hier die Japanische Flagge wieder. Im unteren Bereich des Covers sieht man eine in schwarz gehaltene, japanische Landschaft, die wie ein japanischer Garten aussieht. Auf einer Brücke inmitten dieses Gartens stehen zwei Personen, die man nicht erkennen kann. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll, da die Personen im Schatten stehen und man diese nicht erkennen kann und auch die Geschichte von “Wer ist Mr Satoshi” ist sehr rätselhaft und mit einem Geheimnis versehen. Im Mittelpunkt der Handlungen steht Robert Fossick, ein Fotograf, der von seinen Mitmenschen einfach nur Foss genannt wird. Seit einem traumatischen Erlebnis ist Robert Tablettenabhängig und meidet seine Umwelt und lebt ziemlich zurückgezogen und spürt auch kein Verlagen mehr danach seinen Beruf auszuführen. Einzig allein, um seine demenzkranke Mutter kümmert er sich. Eines Tages besucht er seine Mutter abermals im Seniorenheim und dort zeigt sie ihm unverhofft, ein mysteriöses Paket, welches unbedingt an einen “Mr Satoshi” übergeben werden solle. Der Haken an der Sache sei, dass die Adresse nicht mehr aktuell ist und die richtige Adresse erst noch herausgefunden werden müsse. Kurz nach diesem Vorfall verstirbt Roberts Mutter plötzlich und Robert fragt sich nun, warum dieses Paket so wichtig für seine Mutter gewesen ist? Robert stellt sich etliche Fragen darüber und findet doch keine Antworten darauf. “Und wer ist dieser Mr Satoshi überhaupt?” und “was hat seine Mutter damit zu tun?” Die Neugierde siegt letztendlich und Robert macht sich auf den weiten Weg nach Japan um das Paket den besagten Mr. Satoshi zu überreichen. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht über den Inhalt verraten, denn man sollte diesen Roman unbedingt selber lesen! Es wird sich lohnen, versprochen! ;-) Der Schreibstil des Autors Jonathan Lee ist sehr durchdacht und die Geschichte gut konstruiert. Jonathan Lee spielt mit Worten und untermalt diese durch starke Bilder. Ich mag seine bildhafte Sprache und finde die Abgründe der menschlichen Psyche faszinierend, die er uns aufzeigt. Der Inhalt war sehr spannend und kurzweilig und ich fühlte mich bestens unterhalten. Fazit: Ein intelligent geschriebener Roman, voller Spannung, der bis in die Tiefen der menschlichen Psyche führen wird und mit starken Bildern glänzt. Bitte unbedingt lesen! ;-)

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„Dieses Päckchen ist für Mr. Satoshi. Wenn wir seine Adresse heraufinden.“ (Vom Klappentext des Buches) Das sind die letzten Worte, die Foss’ Mutter sagte, während sie liebevoll einen alten, abgenutzten Schuhkarton tätschelt. Deshalb entschließt der Panikattacken heimgesuchte Fotograf, den rätselhaften Mr. Satoshi zu finden. Die Reise führt ihn in die schrille Welt Japans. Dabei entdeckt Foss, das die Vergangenheit seiner Mutter ein einschneidendes Ereignis im Jahr 1946 hatte. Bei seiner Suche wir er von der pinkhaarigen Chiyoko unterstütz. Meinung Schreibstil Der Schreibstil von Jonathan Lee ist mitreißend und packend. Er hat etwas ganz Besonders an sich, dass man nicht jeden Tag liest. Der Schreibstil hat selbst eine etwas langwierige Passage für mich einigermaßen wett gemacht. Die Geschichte wird uns aus der Sicht von Foss erzählt, was uns tief in seine Gefühlswelt eintauchen lässt. „Um mich und über mir ein Getümmel von Schatten, Absätze wie zwölf Zentimeter lange Dolche, von hinten angestrahlte Hände, ein gelbes Rund an einem wässrig grauen Himmel, Neonsymbole flimmernd wie Sterne.“ (S. 110) Charaktere und Geschichte Rob, von allen Foss genannt, ist 41 Jahre alt und versteckt sich vor der Welt. Er ist ein erfolgreicher und berühmter Fotograf, macht aber keine aktuellen Fotos mehr. Seit einem einschneidenden Erlebnis vor einigen Jahren wird er von Panikattacken heimgesucht, ist depressiv und tablettensüchtig. Er verlässt seine Wohnung nur, um seine demente Mutter zu besuchen. Bei seinem letzten Besuch stirbt sie. Die letzten Worte, die sie an ihn richtet, beziehen sich auf ein altes Päckchen, das unbedingt an einen Mr Satoshi gehen soll, aber die Adresse wird wohl nicht mehr stimmen. Foss nimmt das Päckchen an sich und die Sache lässt ihn nicht mehr los. „In dem Moment wusste ich es noch nicht, aber der Staub war nur der Anfang all dessen, was durch meine Einmischung in der Welt meiner Mutter aufgewirbelt würde; bald schon würde nichts mehr an seinem Platz sein, nichts mehr so, wie es gewesen war.“ (S. 25-26) Die Suche nach Mr Satoshi führt ihn nach Japan wo er auf die lebhafte und etwas aufgedrehte Chiyoko trifft, die selber ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Sie hilft ihm, sich in dem Land zu orientieren und bei seiner Suche. Doch Foss ahnt noch nicht, was er entdecken wird. Beide Charaktere mochte ich sehr. Sie waren zwar vielleicht nicht unbedingt wahnsinnige Sympathieträger, aber sie waren authentisch und facettenreich, wie aus dem echten Leben. Ich konnte mit beiden mitfühlen und mitleiden, denn sie haben es nicht leicht. Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend, der Schreibstil packte mich und ich wurde direkt in die Geschichte geworden. Wir lernen Foss kennen, der sein Einsiedlerdasein fristet, ständige von Panikattacken heimgesucht wird und tablettensüchtig ist. Die Suche fängt an, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken. Mit jedem Tag, fängt er ein bisschen mehr an zu Leben. Die Geheimnisse, die er aufdeckt, zeigen ihm, was im leben wichtig ist und dass man einen Menschen nie zu 100 Prozent kennen kann. Leider hat die Suche zwischenzeitlich zu lange stagniert, es ist nichts passiert, keine neunen Entwicklungen oder Geschehnisse. Das hat die Geschichte etwas gedämpft. Fazit Wer ist Mr Satoshi ist ein sprachlich sehr gelungener Roman. Die Schreibstil war etwas Besonderes und hat das Buch für mich zu etwas Speziellem gemacht. Die Suche nach Mr Satoshi zeigt Foss, wie es ist zu Leben, aber auch, dass man nie sicher sein kann, jemanden richtig zu kennen. Eine Geschichte über das Leben, Verluste und Trauer und das es wichtig ist, diese zu bewältigen. Leider stagnierte die Geschichte zwischendurch etwas, weshalb ich nur vier von fünf Sternen geben kann.

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