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Rezensionen zu
Die Feenjägerin

Elizabeth May

Die Feenjägerin (1)

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Tagsüber ist sie Aileana, Tochter eines Adeligen, Halbwaise, darum bemüht, ihren Ruf zu wahren - oder zumindest das, was davon übrig ist. Nachts ist sie Kam, unerschrockene, gandenlose Feenjägerin. Seit ihre Mutter von einem Jahr von einer Fee ermordet wurde, hat sich ihr Leben verändert. Seitdem lebt eine kleine Fee namens Derrick in ihrem Wandschrank, seitdem trainiert sie Nacht für Nacht mit einer Daoine Sith, um stark genug zu werden, Rache zu verüben. Rache an der Baobhan Sith, die ihrer Mutter das Herz aus der Brust gerissen hat. Die nächtlichen Angriffe häufen sich plötzlich und Aileana fällt es immer schwerer, ihre Jägerinnennatur vor der Gesellschaft geheim zu halten. Immer wieder verschwindet sie auf Tanzveranstaltungen und kehr völlig ramponiert zurück. Schmutzig, blutig, erschöpft. Warum sind es plötzlich so viele? Und wieso scheinen sie es auf Aileana abgesehen zu haben? Die Feenjägerin bietet eine rasante, absolut fesselnde Steampunk Geschichte. Sie spielt 1844 in Edinurgh und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das so sehr von Rache besessen ist, dass es dabei zur blutrünstigen Killerin wird. Die Feen in diese Buch sind brutal, mordlustig und bösartig. Selbst Derrick, die kleine leuchtende, honigliebende, oft beschwipste Fee, spricht gerne von Mord und Totschlag. Elizabeth May hat einen packenden Schreibstil und ihr ist es gelungen, mit Aileana eine wunderbar sarkastische Kämpferin zu schaffen. Meine einzige Kritik bezieht sich auf das Ende, das man kaum als solches bezeichnen kann. Es härt so abrupt auf, als hätte sich jemand ein doppelt so langes Buch geschnappt, schnell durchgeblättert und befohlen, irgendwann "Stop!" zu sagen. Und genau das wurde die Geschichte dann geteilt. Ich habe mehrmals vor und zurück geblättert, weil ich dachte, wenigstens eine Seite müsste noch kommen. Aber nein, die Geschichte bricht wirklich mittendrin ab. Kurz gesagt, meine einzige Kritik ist die, dass das Ende so spannend war, dass ich umgehend weiterlesen möchte, aber befürchte, eine ganze Weile warten zu müssen. Ich habe lange keinen so guten Steampunk mehr gelesen. Die Feenjägerin hat mich in ihren Feenbann gezogen.

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Es beginnt auf einem Ball. Aileanas Trauerphase um ihre Mutter gilt als offiziell beendet, weshalb sie wieder Bälle besuchen muss. Allerdings sind ihre Aufenthalte nie von Dauer, da ihr immer wieder eine Fee dazwischen kommt. So auch an diesem Abend. Eigentlich kann sie es sich nicht leisten aufzufallen, doch was soll sie machen, wenn wieder einmal eine Fee unterwegs ist und sich ein Opfer in Aileanas unmittelbaren Umgebung sucht? Sie kann definitiv nicht einfach rumstehen und so tun, als würde sie nichts mitbekommen. Außerdem will sie Rache. Seit einem Jahr trainiert sie, um Feen zur Strecke zu bringen, da eine von ihnen Aileanas Mutter auf dem Gewissen hat. So schleicht sie sich Nacht für Nacht raus und bringt Feen um, und wappnet sich für die eine. Allerdings trainiert sie nicht allein, ausgerechnet eine andere Fee – Kiaran – hilft ihr bei ihrem Rachefeldzug. Der Einstieg mit der Ballnacht erschien mir erst etwas langweilig. Man wird so ganz langsam eingeführt, lernt die Sitten und Gebräuche kennen. Doch nach wenigen Seiten taucht die erste Fee auf und Aileana muss entscheiden, ob sie ihr nachgeht oder nicht. Ihr Ruf steht seit dem Tod ihrer Mutter unter keinem guten Licht. Man hat sie teilnahmslos neben der Leiche stehend gefunden. Seit dem wird nur noch über sie getratscht. Ihr dauerndes Verschwinden trägt auch nicht gerade dazu bei, ihre Lage zu verbessern. Mit der Fee nimmt das Ganze dann aber ordentlich an Tempo zu und man erfährt auch so einige über die dunkle Seite von Aileana, sowie von ihrer Leidenschaft zu Zahnrädern und Mechanik. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und waren mir schnell sympathisch. Aileana hat Probleme damit, ihre beiden Leben unter einen Hut zu bringen. Sie will beide Seiten voneinander trennen, damit sie sich auch mal ins normale Leben flüchten kann, selbst wenn es ihr gern mal zum Hals raushängt. Mit den ganzen Gepflogenheiten, Regeln und der Etikette steht sie inzwischen auf Kriegsfuß. Es ist ihr größtenteils egal geworden, was andere über sie denken, allerdings will sie auch nicht, dass ihr Ruf vollends den Bach runter geht. Wenn sie jagt kann sie ihre Wut heraus lassen, sich beweisen, stark sein und selbst bestimmen. Etwas, dass im normalen Leben nicht geht. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie mit dem Training angefangen und ihre Leidenschaft zum Erschaffen von mechanischen Geräten wieder aufgenommen. Sie hat sich ein beeindruckendes Waffenarsenal erstellt und ständig kommen neue Seiten hinzu. Aileana ist somit ein sehr vielschichtiger Charakter, bei dem man genau weiß, was sie will und woran man wirklich ist. Bei Kiaran oder MacKay ist das anders. Er ist eine mächtige Fee, hat aber vor langer Zeit geschworen, keine Menschen mehr zu töten und hilft nun Aileana zurecht zu kommen. Allerdings hat das nichts mit seiner Selbstlosigkeit zu tun, sondern eher mit Aileanas Rolle in einem viel größeren Zusammenhang. Ansonsten ist er sehr undurchsichtig und sie muss sich immer wieder ermahnen, nicht zu viel in ihn hinein zu interpretieren. Es fällt ihr schwer, ihn nicht als Menschen sondern als Fee zu sehen. Er ist allerdings wirklich schwer einzuordnen. Meist wirkt er kalt und abweisend, dann aber wieder ehrlich besorgt. An Kiaran wird sich der Leser die Zähne ausbeißen. Niedlich fand ich Derrik. Er ist eine kleine Fee, die in Aileanas Kleiderschrank lebt und ihre ramponierten Kleider wieder zusammenflickt, solange er mit Honig belohnt wird. Doch man sollte aufpassen, dass man ihn nicht mit Honig betrunken macht. Ein wirklich treuer Freund, der mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Der Stil war gut, auch wenn mir ab und an ein paar Beschreibungen gefehlt habe. Die verschiedenen Feen werden teils nur grob umrissen und mit Schlagworten versehen. Nicht immer hatte ich da ein Bild vor Augen, was nicht weiter schlimm ist, nur manchmal ein bisschen schade, weil ich auch gern gewusst hätte, wie die Autorin sich die Feen vorstellt. Auch wird mir zu viel wiederholt. Der Tod von Aileanas Mutter wird in regelmäßigen Abständen angesprochen, ebenso wie ihre Rache. Es war nicht so anstrengend, aber ab und an hätte das ruhig auch gestrichen werden können, dem Leser sollte irgendwann klar sein, dass Aileana noch unter dem Verlust und ihrer damaligen Hilflosigkeit leidet. Ansonsten ist es aber sehr spannend geschrieben. Man wird – im positiven Sinne – durch das Buch gezerrt. Ich konnte kaum mit dem Lesen aufhören. Das Tempo ist wirklich gut, nur hatte ich das Gefühl, dass die Autorin gegen Ende die Notbremse gezogen hat. Die Idee mit den Feen hat mir sehr gut gefallen. Böse Feen sind ja schon lange keine Neuerung mehr, ebenso wenig wie verschiedene Typen von Feen. Aber in dem Buch ist es wirklich klasse umgesetzt. Es gibt wirklich sehr verschiedene Typen von Feen: welche, die normal aussehen; welche, die winzig sind; welche, die eher tierisch sind oder welche, die fliegende Ungeheuer sind (ich habe mir da schmale Drachen mit riesigen Flügeln vorgestellt, keine Ahnung, ob das stimmt) und viele mehr. Sie alle haben ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen, auch unterscheiden sich ihre Kräfte. So wird es nicht langweilig, da immer wieder eine neue Art auftaucht. Am Ende des Buches sind auch noch die vorkommenden Arten in einem kleinen Glossar zusammen gefasst. Auch sind die Waffen, die Aileana entwickelt, wirklich cool und auf verschiedene Schwächen der Feen angepasst. Ein wenig neidisch war ich auf ihren Ornithopter – eine Flugmaschine. So eine hätte ich auch gern. Das Ende hat mir nicht wirklich gut gefallen. Es passiert schon ziemlich viel, man ist mittendrin und bekommt alles hautnah mit, doch dann endet es nicht. Es hört mit einem fetten Cliffhanger einfach auf. Quasi mittendrin, in der Handlung. Das mag ich leider gar nicht, es sollte wenigstens irgendetwas abgeschlossen werden. Ich werde sicherlich weiter lesen, aber das Ende hat mich wirklich sehr überrumpelt. Fazit: Ein tolles Buch, dass mich schnell in seinen Bann gezogen hat und auch nicht loslassen konnte. Es passiert ziemlich viel auch sehr viel Action, sodass keine Langeweile aufkommt. Wirklich gute Unterhaltung! Wer böse Feen, viele Kämpfe und coole Waffen mag, wird sich definitiv mit dem Buch anfreunden kann. Alle, die auf eine durchgehend dramatische Lovestory hoffen, sollten zu einem anderen Buch greifen. Leseempfehlung von mir! Von mir gibt es 4,5 von 5 Herzen!

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