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Rezensionen zu
Heldenfabrik

Christian v. Ditfurth

Kommissar de Bodt ermittelt (1)

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Christian von Ditfurth hat einen neuen Kommissar erschaffen, der für mich im ersten Moment ein wenig schwierig ist. Er hält sich wenig an die Regeln und man hat einfach das Gefühl, er hält sich für etwas Besseres. Aber gerade dies macht ihn auch irgendwie liebenswert. Er ist nicht so schrullig, wie Herr Stachelmann es teilweise gewesen ist. Was einem immer wieder auffällt ist, dass er immer wieder auch zu seinem Wort gegenüber Verbrechern steht. Die Geschichte, hat teilweise ein sehr hohes Tempo, teilweise auch zu schnell. Dies liegt daran, dass die verschiedenen Institutionen immer wieder versuchen die Aufklärung des Falles heimlich still und leise in ihr Ressort zu bringen, und die Polizei dumm dastehen zu lassen. Teilweise bekam ich das Gefühl, dass Herr Ditfurth, um sich in die Söldner hineinzudenken, recht tief recherchiert hat. Es wird wirklich eine Blutspur mit fast kriegsähnlichen Zügen durch unser Land gezogen. Auf der einen Seite geht es dabei immer wieder ums Überleben, aber auch um viel Geld. Alles in allem ist es ein Krimi, der teilweise ein wenig abgedreht ist, aber wesentlich mehr Tempo hat wie die letzten Romane von Christian von Ditfurth. Ich hoffe, dass der neue Kommissar vielleicht in den nächsten Büchern ein wenig mehr schärfe und Tiefe bekommt; und nicht nur kleine Andeutungen. Für mich birgt die Familie von De Bodt noch einiges an Potenzial und ich hoffe, dass dies noch ein wenig mehr herausgestellt wird. Gelungen finde ich die beiden Kollegen, mit denen de Bodt zusammenarbeitet und ich freue mich auch, diese beiden etwas besser kennenzulernen. Etwas weniger Tempo, dafür etwas mehr Tiefe, dann denke ich, wird aus dem neuen Helden, wirklich ein richtiges Meisterwerk. Der Anfang ist gemacht. Ich werde das Team auf alle Fälle weiter begleiten; und ich denke, dass auch andere Krimifans meine Meinung teilen.

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Sagen wir es so wie es ist, ich hatte Lust auf eine neue Thriller-Reihe und stieß dabei auf jene. Durch die Kurzbeschreibung gelockt, wollte ich nun endlich mit der Reihe beginnen und freute mich auf ein paar spannende Lesestunden. Was am Ende dabei herauskam, erfahrt ihr jetzt. Dieses ist eines der Bücher, welches sich trotz ruckeligen Anfangs zu einer lesenswerten Lektüre entwickelte. Grund für den schlechten Einstieg ist die Schreibweise des Autors, welcher sehr kurze Sätze verwendete, die einfach kein leichtes Lesen ermöglichten. Man stolpert von Satz zu Satz, was gerade bei der Beschreibung der Figuren große Probleme machte. Tatsächlich habe ich nur verschwommene Bilder von den Charakteren, muss aber dazu sagen, das nur das Äußere fehlt, denn die Persönlichkeiten wurden hervorragend dargestellt. Dies sorgte später auch für ordentlich Spannung, da man glaubte die Akteure zu kennen, dann aber doch wieder überrascht wurde. Die Geschichte im Buch findet tatsächlich erst am Ende eine Auflösung, mit der man dann auch nicht wirklich gerechnet hätte. Bis man allerdings da ankommt, erlebt man die Ermittlungsarbeit von Eugen de Bodt und seinem Team. Da dies alleine ein Krimi wäre, erleben wir aus der Sicht von Andre´was es heißt ein Killer zu sein der auf der Flucht ist und gleichzeitig zum Jäger wird. Ein echt spannender Mix. Wenn die Geschichte eines war, dann schlüssig. Beschreibungen waren gut verarbeitet und lieferten hilfreiche Informationen. Ich würde fast soweit gehen und sagen, das ein Hauch Wirtschaftsthriller mit im Buch steckt, da man nicht nur Einsichten in die höheren Ebenen eines Konzerns werfen kann, sondern auch Einblicke in die Ränge des deutschen Staates bekommt. Wie schon ein paar Mal erwähnt, hat man nach den ersten Holpersteinen einen sehr spannenden Fall, welcher dazu auch noch sehr emotional ist und sogar ein paar sehr unterhaltsame Szenen bereithält. Die Titelfigur der Reihe ist Eugen de Bodt, welcher schon einen sehr schweren Charakter hat, der nicht leicht zu durchblicken ist. Ich selbst hoffe in den Nachfolgern etwas besser verstehen zu können, weshalb er Polizist geworden ist obwohl er diesen Beruf gerade zu verabscheut. Auch seine familiären Verhältnisse sind nicht gerade leicht, da sowohl der Umgang mit seiner Frau als auch zu seinen Eltern sehr kalt ist. Kontakt zu seinen Kindern hat er kaum, was er aber auch fast nicht vermissen zu scheint. Trotz des konfusen Charakters, hatte ich meinen Gefallen an ihm, da er einfach mal anders war und sich nix sagen ließ. Selbst Rang-höhere Personen konnte er auch schon einmal verachten und bloss stellen, wenn er merkt, das ihm jemand seinen Fall verbauen möchte. Seine beide Kollegen sind da schon etwas einfacher eingestrickt, aber eben so verbissen, wenn es um einen Fall geht. Sie vertrauen de Bodt vollständig und lassen nix auf ihren Chef kommen. Andre´der Killer, wäre wohl der beste Name für ihn, da er im Buch wirklich eine gewaltige Blutspur hinter sich lässt. Sein Wissen und Können ist immer wieder für Überraschungen gut, wobei man nur wenig über seine Vergangenheit erfährt. Die interessiert allerdings auch kaum, da der Charakter selbst schon so faszinierend ist. Er wirkt stellenweise sehr freundlich und fast schon mitfühlend, aber hat dann doch wieder den Schalk im Nacken. Etwas verwirrender war es da schon aus der Sicht des Staates, da hier so viele Titel und Ränge aufgelistet werden, das man kaum mehr weiß wer der Chef vom wem ist und wer über wem steht. Da auch aus dieser Riege ermittelt wird, erfährt man zunehmend wie die Geheimdienste in Deutschland funktionieren. Das Spiel der Charaktere und deren stetige Wechsel im Buch, machen wirklich sehr viel Spaß und sorgen sowohl für Unterhaltung als auch für eine ganze Menge Action, denn es wird scharf geschossen und das in mehrerer Hinsicht. Das Cover hätte ich mir doch etwas auffälliger gewünscht, da es in keinster Weise mit der Story zusammenhängt. Wir haben einen Mann der durch Nebel oder etwas ähnliches fast komplett verdeckt wird. Da wir es im Buch mit Spionen und Agenten zutun haben, die ihre Identität nicht preis geben dürfen, kann man diese Verschleierung schon verstehen, aber die Hauptfigur ist de Bodt, welcher schon ein klares Profil erhalten sollte. Die gelbe Farbe des Autorennamens ist zwar sehr präsent, aber eben nicht außergewöhnlich genug. Das selbe trifft auf den Buchtitel zu. Hier hätte die Covergestaltung wenigstens einen Punkt klar hervorheben müssen. Wer die extrem kurzen Sätze am Anfang überwunden hat, kann sich auf einen spannende Geschichte freuen, die verschiedene Typen von Lesern ansprechen dürfte.

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Nur zufällig hatte ich kürzlich den 2016 erschienenen Thriller „Zwei Sekunden“ von Christian von Ditfurth (64) gelesen – und war begeistert. Es war allerdings der zweite Band seiner neuen Reihe um den von Hamburg nach Berlin versetzten Hauptkommissar Eugen de Bodt. Also musste ich vor dem aktuellen Band 3 (Giftflut, 2017) noch schnell den ersten Band „Heldenfabrik“ lesen, schon 2014 als Taschenbuch bei carl's books erstveröffentlicht, 2016 im Penguin-Verlag neu aufgelegt. In diesem ersten Band lernen wir also den gebildeten Hauptkommissar Eugen de Bodt kennen - superintelligent, intellektuell seinen Vorgesetzten überlegen und dank seines analytischen und scharfsinnigen Denkens selbst in kompliziertesten Fällen überaus erfolgreich, so dass ihm seine behördlichen Widersacher nichts anhaben können. Ihm zugeordnet sind Komissarin Sylvia Salinger und der „blonde Türke“ Ali Yussuf, das Computer-Ass mit der Zappelkrankheit ADHS. Auftakt des Thrillers ist die Ermordung des kompletten Vorstands eines Berliner Chemiekonzerns. Klar, dass es hier um organisierte Kriminalität geht. Eugen de Bodt wird auf den Fall angesetzt. Doch aus unerfindlichen Gründen arbeiten die deutschen Geheimdienste, Verfassungsschutz und selbst das Kanzleramt gegen ihn und versuchen mit allen Mitteln, de Bodt vom Fall abzuziehen oder ganz auszuschalten. Auch dieser Geheimdienst- und Politthriller der neuen Ditfurth-Reihe hat mir wieder gut gefallen. Allerdings ähnelt die Systematik im Handlungsaufbau jener des [von mir vorher gelesenen] zweiten Bandes: Wieder taucht de Bodt ab, um im Geheimen und nicht immer vorschriftsmäßig den Fall lösen zu können, unterstützt von seinen beiden Mitarbeitern, die sich dabei mehrerer Dienstvergehen schuldig machen. Wieder holt Assistent Yussuf seine „Türken-Gang“ zu Hilfe, als es für das Team brenzlig wird. Wieder gibt es am Ende ein gnadenloses Showdown. Und wieder ist de Bodt abschließend mit dem Oberganoven ganz allein, der ihm dann in Band 2 wieder begegnen wird. Wie zuvor Band 2 (Zwei Sekunden) hat mir auch dieser erste Band „Heldenfabrik“ als spannende und unterhaltsame Feierabendlektüre gefallen: Man ist als Leser von der ersten Seite an mitten im Geschehen, kurze Sätze machen Tempo und halten die Spannung bis zuletzt. Handlung und Stil ähneln einem spannenden Actionfilm: Der Leser weiß natürlich: Es ist alles nur Fiktion. Aber könnte es nicht vielleicht doch möglich sein? Man hört ja so einiges. Band 1 und 2 der neuen Ditfurth-Reihe haben mir soweit also gefallen. Jetzt steht noch der dritte Band „Giftflut“ (2017, carl's books) auf meiner Liste. Hoffentlich gilt bei dieser Ditfurth-Reihe nicht das leidige „Gesetz der Serie“: Ab Band 3 wird es meistens langweilig, wenn sich bestimmte Dinge – wie oben beschrieben - wiederholen.

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Heldenfabrik

Von: Johanna

08.09.2017

Dieser Reihenauftakt hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Ich habe dieses Buch gesehen und bin aufmerksam geworden, als ich gesehen habe, dass der Schauplatz Berlin ist und sich die Handlung somit in einer Stadt abspielt, die ich selbst schon schön oft besucht habe. Die Handlung hat mich deshalb noch mehr fasziniert, weil sie sich auf Straßen und Plätzen abgespielt hat, die ich selbst schon entlanggegangen bin. Ich habe eine persönliche Krimi/ Thriller Regel, die besagt, dass wenn nicht in den ersten Hundert Seiten ein Mord passiert, dann ist das Buch nichts. In diesem Fall hat das ganze schon im Prolog mit einem blutigen Gemetzel begonnen und so sofort sehr viel Spannung mit ins Spiel gebracht. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen, weil immer wider andere Personen in ihrem Umfeld im Fokus standen und man so einen guten Einblick von verschiedenen Seiten bekommen hat. Außerdem gab es so einige parallel laufende Handlung, deren Zusammenhang nicht von Anfang an klar war, wodurch zusätzliche Spannung erzeugt wurde. Zum Schluss ist deutlich geworden, dass das Buch unter einem genauen Plan geschrieben wurde, weil alle Spuren stimmig zusammengeführt haben und es so zu einem großen Knall gekommen ist. Dass der große Knall am Ende unerwartet kam, war der Verdienst vieler unerwarteter Wendungen, die das Buch mit geprägt haben. Auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet und haben gut zur Geschichte gepasst und sie schön mit gestaltet. Außerdem gab es durch die Unterschiedlichkeit und das dennoch gut funktionierende Zusammenspiel immer wider lustige Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben und die Handlung, die von vielen Gewaltverbrechen geprägt ist so immer wieder aufgelockert. Sie Auflösung, die das große Ganze noch einmal beleuchtet war einfach klasse inszeniert und zeigt einen kreativen Gedanken, auf den ich niemals gekommen wäre! Doch so viele positives ich dem Buch auch zusagen kann, so kann ich doch nicht unerwähnt lassen, dass mir der Schreibstil überhaupt nicht zugesagt hat. Die kurzen und knappen Sätze, die oftmals zusammenhangslos aufeinanderfolgten haben mir das Lesen erschwert und den Lesefluss gestört, so dass ich nicht so an das Buch gefesselt war, wie es diese super Geschichte verdient gehabt hätte. Dennoch lohn es ich das Buch zu lesen, weil es auch mit seinen politischen Aspekten einen gesellschaftlichen Wert mit ins Spiel bringt, der uns alle Interessiert: Sicherheit und Korruption.

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Eugen de Bodt wurde gerade erst von Hamburg nach Berlin versetzt. Seine Familie wartet noch widerwillig in Hamburg und er muss sich aufgrund des neuesten Falles direkt in seinen Job stürzen. Beim Berliner Chemiekonzern BBC wurde fast der gesamte Vorstand grausam ermordet. Ein offensichtliches Motiv gibt es nicht, allerdings waren definitiv Profis am Werk. Es gibt keine Zeugen und kaum Spuren. Nur ein Gedicht von Rilke taucht immer wieder auf. Eine Warnung? Zusammen mit seinen neuen Kollegen Salinger und Yussuf beginnt de Bodt zu ermitteln. Dabei nutzt er gezielt seine empathischen Fähigkeiten um auch dunklen Gestalten das eine oder andere Geheimnis zu entlocken. Parallel dazu scheint aber jemand darum bemüht die Ermittlungen zu behindern. Sogar eine regelrechte Hetzkampagne wird gegen den leitenden Ermittlungsbeamten geführt. Wer steckt hinter diesem Aktionismus? „»Die Bundeskanzlerin ist beunruhigt«, sagte Kammann. »Sie fragt sich natürlich, ob da noch so etwas passiert.« – »Also doch Terrorismus«, sagte de Bodt. »Eine neue Form der Kriminalität«, widersprach Kammann. (S. 156) Christian v. Ditfurth präsentiert uns hier einen spannenden Roman, der sprachlich mit viel Gefühl und Feinschliff aufwartet. Seinen Protagonisten lässt er philosophieren. Gleichzeitig erzeugt er mit Eugen de Bodt eine skurrile Figur: ein Polizist, der eigentlich keiner werden wollte. Einer der sich überhaupt nicht um Anweisungen oder Vorgesetzte schert. Der seine Ermittlungen nach seinem eigenen Stil durchzieht. Der sich die unwichtigen zwielichten Gestalten zum Freund macht. Parallel dazu lässt Christian v. Ditfurth Einblicke in die Sicht der Verbrecher zu. Einer der Täter versucht selbst Licht ins Dunkel zu bringen und begibt sich auf die Suche nach seinem bis dato unbekannten Auftraggeber. Diese Darstellung hilft das Gesamtbild zu verstehen, zeigen allerdings auch in einer ungeschminkten Grausamkeit was ein Profikiller so alles anrichtet. Die philosophische Seite macht diesen Thriller so unterhaltsam. Die Spannung sorgt dafür, dass man ihn nicht mehr aus der Hand legt. Wer einen realistischen Thriller erwartet könnte ein wenig enttäuscht werden. Zu nah befinden sich manche Tatsachen an der Grauzone zu reinen Verschwörungstheorien. Dass sich die Geschichte auf den letzten Seiten rasant schnell auflöst, spielte aber gerade deshalb für mich keine große Rolle. Für mich ist „Heldenfabrik“ ein tolles Werk und erhält meine uneingeschränkte Empfehlung.

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# erster Satz # Die Nacht begann wie die anderen zuvor. Für Eugen de Bodt startet der erster Arbeitstag in der Mordkommission in Berlin mit einem Mehrfachmord. Der Vorstand eines großen Chemiekonzerns wurde abends nahezu vollständig ausgelöscht. Die Situation könnte schwieriger nicht sein: die Öffentlichkeit ist von dem kaltblütigen Angriff schockiert. Ein terroristischer Hintergrund wird vermutet und ganz Deutschland hofft auf schnelle Ergebnisse. De Bodts Ruf eilt ihm voraus. Eine makellose Aufklärungsquote in Hamburg brachte ihm seinen neuen Job ein. An der Aufklärung dieser Morde ist allerdings nicht jeder interessiert. An seiner Seite ein, für ihn, neues Team: Silvia Salinger und Ali Yussuf. Und schon bald muss de Bodt feststellen, dass jemand gegen ihn spielt und seine Ermittlungen behindert. Kurz nach dem Mordanschlag in Berlin erschüttert eine mörderische Verfolgungsjagd durch die Hansestadt Lübeck die Republik erneut. Der Druck auf de Bodt wächst und die Attacken seines unbekannten Gegenspielers werden immer persönlicher. # Zitat # Die Täter waren clever. Vier, fünf Profis. Sie haben nur die Spuren hinterlassen, die sie hinterlassen mussten. Ein Thriller mit politischem Hintergrund. Neuland für mich. Ich habe immer Angst, dass sich diese Thriller zu sehr in politischen Themen verlieren und ein wenig trocken werden. In „Heldenfabrik“ macht ein außergewöhnlicher Ermittler mit ganz eigenen Methoden das erste Highlight aus. Eugen den Bodt ist einer dieser brillanten Köpfe, die man gerne bei der Arbeit beobachtet. Eigensinnig und immer einen Schritt abseits des Erlaubten und der Norm. So mag ich Ermittler! Politische Themen finden ebenfalls einen Platz, werden spannend eingebracht und runden den Thriller ab. Verschiedene Blickwinkel auf die Ereignisse machen einen Thriller oft noch spannender. So begleitet man nicht nur de Bodt, vielmehr ist man auch mit einem der Profikiller unterwegs und schließlich ist man auch bei der Arbeit gegen de Bodt und seinem Team dabei. Wenn man aus mehreren Perspektiven einen Thriller erlebt, wartet man fast schon ungeduldig, wann die drei Welten aufeinander treffen. Diesem großen Knall kann man hier hervorragend entgegen fiebern. Der Wechsel zwischen den Geschehnissen lädt zu Cliffhangern ein. Die Spannung kam bei „Heldenfabrik“ also nicht zu kurz und ließ die Seiten zum Ende hin nur so dahin fliegen. Alles in allem: ich wurde sehr gut unterhalten und habe nichts zu meckern! Dieses Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Der Plot zu Heldenfabrik besteht im Grunde aus zwei, miteinander verwobenen Geschichten. Der Vorstand Zum einen geht es natürlich um die Morde an den Vorstandmitgliedern der Berlin-Brandenburger Chemie AG. Nach den sieben in der Spree gefundenen Leichen sind auch die zwei, die nicht an dieser Vorstandssitzung teilgenommen haben, in Gefahr. Einen davon erwischt es dann auch recht schnell durch eine Bombe, trotzdem will niemand so recht mit der Sprache herausrücken, worum es hier gehen könnte. Vorstandsmitglieder von Chemie-Konzernen sind ja jetzt nicht unbedingt Sympathieträger und speziell diese hier haben gemauschelt, was das Zeug hält. Der Killer Der andere Handlungsstrang befasst sich mit André, einem der Killer - übrigens einem Vegetarier :-) Schnell stellt er fest, dass der Auftraggeber der ganzen Geschichte, dafür sorgt, dass keine Zeugen bleiben. Er flieht und hinterlässt dabei eine Spur aus Leichen, denn auch er will keine Zeugen hinterlassen. Schnell erkennt die Kriminalpolizei den Zusammenhang zwischen der Leichenspur von André und dem Killerkommando – aber es nutzt ihnen erst mal nicht viel. André ist clever, aber ob ihm das was nutzt? Er muss ja nicht nur vor der Polizei fliehen, sondern auch vor seinem Auftraggeber. Der Kommissar Mitten in diesem Gewusel erscheint der frisch nach Berlin gewechselte Kommissar Eugen de Bodt ein bisschen wie ein Fels in der Brandung. Er ist intelligent, gebildet, sehr eigenwillig und er hasst seinen Beruf. Ursprünglich hat er ihn ergriffen um seinem Vater eins auszuwischen, jetzt hängt er in einer Art Dauerschleife darin fest. Allerdings scheint er mir ohnehin nicht so genau zu wissen, was er will und bei diesem Fall wird er es wohl auch nicht herausfinden. Denn hier mischen jede Menge unterschiedlicher Behörden, mit ganz verschiedenen Motiven, mit und jede verschleiert so gut es geht relevante Informationen und erhöhen so das Durcheinander. Zu allem Überfluss wird de Bodt dann auch noch zwangsweise in eine andere Mordkommission versetzt – aber da hindert ihn nicht daran, weiter in diesem Fall zu ermitteln :-) Rasant, temporeich und spannend Heldenfabrik ist ein rasanter Thriller, der sehr viele, aktuelle Hintergründe einbezieht. Der stetige Wechsel zwischen der Perspektive des Killers und der Ermittler sorgt für viel Tempo und der etwas exzentrische Kommissar de Bodt hält die Geschichte zusammen. Ich mag Typen wie de Bodt, jedenfalls in Büchern :-) Er hat was von einem Terrier, der unbeirrt einer Spur folgt und sich dann festbeißt um nie wieder loszulassen. Seine philosophische Ader finde ich spannend und auch seine etwas schwierige Art kommt bei mir trotzdem positiv und sympathisch rüber. Der Rest des Teams ist mir jetzt gar nicht so sehr in Erinnerung geblieben, ihre Eigenarten fand ich eher etwas bemüht. Schreibstil Christian von Ditfurths Schreibstil fällt für mich jetzt nicht unbedingt in die Kategorie „flüssig und leicht lesbar“ – man braucht eine Weile, bis man sich darauf einlassen kann, aber dann entwickelt sich Heldenfabrik mehr und mehr zu einem Pageturner. Die Mischung aus Krimi und Polit-Thriller entwickelt, bei mir jedenfalls, eine Art Suchtfaktor. Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, wie weit Fiktion und Realität hier wohl tatsächlich auseinander gehen oder ob all das auch in der Realität möglich wäre. Vorstellbar wäre es jedenfalls. Mein Fazit: Heldenfabrik hat alles, was ein guter Thriller benötigt -Tempo, Spannung und etliche Wendungen. Für alle die gerne auch mal etwas Politischeres in die Hand nehmen, kann ich es wirklich nur wärmstens empfehlen.

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Die Täter hinterlassen nichts außer Kugeln ihrer Maschinenpistolen in den Leichen ihrer Opfer. Und einem Gedicht von Rilke über den Tod. Nach dem Mordanschlag auf den Vorstand eines Berliner Chemiekonzerns zieht ein vegetarischer Killer eine Blutspur durch das Land. Hauptkommissar Eugen de Bodt steht vor einem unlösbaren Fall. So scheint es jedenfalls, zumal ihm seine Vorgesetzten und geheimnisvolle Feinde von Anfang an Knüppel zwischen die Beine werfen. Verlassen kann er sich nur auf seine Mitarbeiter: Silvia Salinger, die ihn stärker Anzieht, als es seiner Ehe gut tut. Und Ali Yussuf, den blonden Türken, der unter der Zappelphilippkrankheit ADHS leidet. Wer will verhindern, dass er die Mörder von acht Vorstandsmitgliedern eines Berliner Chemiekonzerns überführt? Warum mussten die Manager sterben? Und wer kam auf die wahnsinnige Idee, deren Leichen zusammengebunden auf der Spree schwimmen zu lassen? Auszug: Das Café Luftbrücke war auf Fünfzigerjahre getrimmt. Auf den Tischen standen Schirmlämpchen. Salinger und Yussuf bestellten Kaffee, de Bodt grünen Tee. "Zweiter Aufguss, sieben Minuten." Die Kellnerin schlug die Augen nach oben, dann trabte sie los. "Die erste Tasse für den Feind, die zweite Tasse für den Freund", murmelte de Bodt ihr nach. "Welche Motive können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen?" "Eifersucht", antwortete Salinger. "Von wegen", erwiderte Yussuf. "Manche Leute sind so eifersüchtig, dass sie alles und jeden umbringen würden." Gleichzeitig befummelte er sein Smartphone. "In Anatolien vielleicht", sagte Salinger. "Kennen Sie Ockhams Rasiermesser*?", fragte de Bodt. "Das ist rassistisch." Yussuf hob den Zeigefinger. "Ich rasiere mich elektrisch", patzte Yussuf. Salinger nickte. "Kenn ich." "Du rasierst dich nass?", fragte Yussuf. Sie schwiegen eine Weile. Yussuf blätterte in der Akte mit den ersten Ergebnissen von KT und Rechtsmedizin. "Wir müssen sie alle fragen. Die Angehörigen. Die geheimen Freundinnen." "Ein Fass ohne Boden", sagte Salinger. "Wir finden vielleicht etwas Typisches. Pars pro toto", sagte Bodt. ------------- Dies ist schon wieder ein Thriller nach meinem Geschmack. Der Krimi verfolgt die meiste Zeit 3 Stränge, die am Ende zusammen laufen und die Spannung bis zum Finale hoch halten. Klasse! Wenn ich etwas zu kritisieren hätte, dann den inflationären Umgang mit den Leichen, ein paar weniger hätten es auch getan. Nach dem ich vor kurzem den zweiten Teil "Zwei Sekunden" gelesen hatte, habe ich mich schon auf diesen ersten Teil gefreut. Und bin nicht enttäuscht worden. Absolut lesenswert für jeden Krimifan. *Ockhams Rasiermesser: Das nach Wilhelm von Ockham (1288–1347) benannte Prinzip findet seine Anwendung in der Wissenschaftstheorie und der wissenschaftlichen Methodik. Vereinfacht ausgedrückt besagt es: Von mehreren möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen. Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt. Mit der ockhamschen Regel verbunden ist die Forderung, für jeden Untersuchungsgegenstand nur eine einzige hinreichende Erklärung anzuerkennen. Die metaphorische Bezeichnung als „Rasiermesser“ ergibt sich also daraus, dass die einfachste und zugleich passende Erklärung eines Phänomens alle anderen Erklärungen „abrasiert“. (Wikipedia)

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