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Rezensionen zu
Die myrrhischen drei Könige

Seth Grahame-Smith

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Heilig Abend wird seit mehr als zweitausend Jahren mit der Weihnachtsgeschichte um die Heiligen drei Könige gefeiert. Jeder Christ lauscht andächtig, wenn es wieder heißt: „Es begab sich aber zu der Zeit, ...“. Ein Stern weist dabei drei Königen den Weg zu einer Krippe, in der der Heiland in Windeln gewickelt liegt und den Menschen große Freude bringen soll. Wir kennen die drei Herren als Überbringer von Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dass Caspar, Balthasar und Melchior in Wahrheit flüchtige Verbrecher sein sollen, passt so gar nicht in die gängige Vorstellung. Seth Grahame-Smith erzählt in seiner Interpretation der Weihnachtsgeschichte einen ganz anderen Verlauf. Er lässt im fernen Bethlehem ebenfalls ein junges Ehepaar auf der Flucht vor dem grausamen König Herodes sein. Die Frau ist hochschwanger und kann sich zur Niederkunft gerade noch in einen Stall retten. Bald darauf treffen drei weitere Männer ein. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Dass Josef die drei mit einer Heugabel bedroht haben soll, scheint aus neueren Überlieferungen zu kommen. Dachten wir bisher auch, die drei Weisen folgten einen Stern und suchten ihren Messias, werden wir jetzt damit konfrontiert, dass die drei nach Straftaten auf der Flucht vor der ausführenden Gewalt waren. Allen voran der Taschendieb Balthasar, der sogar seinen kleinen Bruder zum Diebstahl animiert haben soll. Die Weihnachtsgeschichte wird in diesem Roman also komplett neu erzählt. Der Autor hat einen angenehm flüssigen Erzählstil für seine Version um die Geburt Jesu gewählt. Er verwendet die bekannten Schauplätze, wechselt jedoch die Perspektive zum Alltäglichen. Die Geschichte wird damit so skurril, dass sogar das Ende nicht mehr vorhersehbar ist. Maria und Josef sind zwar immer noch auf der Flucht nach Ägypten, dürfen sich mit ihrer Begleitung aber keineswegs sicher fühlen. In den Dialogen wird ebenfalls mit Humor und einem bisschen Sarkasmus die seinerzeit herrschenden Könige und deren Anordnungen hinterfragt. Die myrrischen drei Könige, oder Unholy Night, wie das Original betitelt wurde, ist unbedingt lesenswert, wenn man nach eigener Einschätzung ein Zuviel an Weihnachten zu sich genommen hat. Wer beim Anblick von Rauschgoldengeln nicht mehr nur pure Freude in sich spürt, kann getrost zu diesem Krimi greifen und Heiligabend lesend verbringen.

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