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Rezensionen zu
Der Garten über dem Meer

Jane Corry

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Mit „Der Garten über dem Meer“ präsentierte mir die Autorin Jane Corry einen Roman auf zwei Zeitebenen, bei dem mir die Vergangenheit und die Gegenwart ausnahmsweise gleich gut gefallen haben. Der Spannungsbogen wurde über gute 600 Seiten aufrechterhalten und ich konnte mit Mary Rose ebenso wie mit Laura mitfühlen. Beide Frauen wurden hintergangen und litten unter ihrer Stiefmutter, bzw. den Stieftöchtern, dass es einem fast das Herz brach. Wie schwach Männer doch manchmal sein können! Einem verregneten Wochenende sei Dank, dass ich diesen Wälzer mehr oder weniger in einem Rutsch durchlesen konnte. Traut euch ran an diesen fesselnden Schmöker, und lasst euch nach Devon, eine Grafschaft im Südwesten Englands, entführen. Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt und zu Beginn sah "1866", wollte ich es schon aus der Hand legen. Doch zum Glück habe ich es nicht getan. Diese Geschichte spielt sowohl damals als auch heute und ist absolut faszinierend. Es fällt so leicht, sich in die Protagonisten Mary Rose und Laura hineinzuversetzen, mit ihnen zu leiden und zu bangen. Faszinierend ist auch, wie die Autorin die beiden Lebensgeschichten der Frauen miteinander verknüpft hat. Das Buch spiegelt den damaligen Lebensstil wieder, als noch die Leute noch dafür gehängt wurden, wenn sie auch nur einen Apfel stahlen. Die Geschichte ist von vorne bis hinten emotional, spannend, aufregend, man entwickelt einen Hass auf die Stiefmutter und leidet mit. Interessant und spannend geschrieben. Von Anfang bis Ende. Das Lesen fällt trotz den Zeitsprüngen nie schwer, da sie deutlich getrennt und gekennzeichnet sind. Man ist von vorne herein gefesselt und fragt sich ständig, wie das Geschehen von damals Auswirkungen auf das Heute haben wird. Ein absolut gut geschriebener Roman, den ich allen nur wärmstens empfehlen kann!

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Na, das ist ein dicker Schinken! - Das war meine erste Reaktion nach dem Auspacken. Und ich liebe dicke Bücher, denn in ihnen kann man besonders lange versinken... wenn sie gut geschrieben sind. Und ja, das möchte ich gleich vorweg nehmen: Der Garten über dem Meer von Jane Corry hat mich gepackt mit dem angenehmen Schreibstil und der spannenden, lebhaften Geschichte zweier Frauen und deren Familien. Dieser Roman spielt auf zwei Ebenen: der historischen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts und in der aktuellen Zeitebene hier und heute. Wir LeserInnen lernen Mary Rose Marchmont 1866 kennen, als sie ein herber Schicksalsschlag ereilt: ihre Mutter stirbt im Kindsbett, was leider damals viel zu häufig vorkam. Wir erleben die junge Mary Rose, wie sie sich ihrem Vater sehr verbunden fühlt und im Laufe der kommenden Jahre immer mehr von ihm enttäuscht bzw. zurückgewiesen wird. Der Grund? Eine andere Frau. Ob das alles mit dem Ring zusammenhängt, welcher Mary Rose am Sterbebett von ihrer Mutter halten hat und der ihr weggenommen wurde? Wir werden mitgenommen in die – aus unserer Sicht – einfache, abergläubische Welt des 19. Jahrhunderts, als sowohl noch Bedienstete, Folter, Kerker und starke Hierachien an der Tagesordnung waren, aber auch schon die Industrialisierung in England begann mit den ersten selbstgewußten Frauen, Revolutionen und den zaghaften Schritten zu mehr Menschenwürde. Die moderne Ebene spielt um Laura Marchmont herum, eine junge Londonerin, welche lange ein Geheimnis mit sich trägt, welches sich erst langsam in der Geschichte entblättert wie das Geheimnis um die Sticktücher, welche sie als Vermächtnis ihrer Großmutter erhalten hat. Sie lernt ihren Traummann kennen, kehrt der pulsierenden, hektischen Großstadt den Rücken und landet in einem malerischen, geheimnisvollen Cottage an der Küste Englands mit einem urigen Garten, aus dem die Vergangenheit nur so zu strömen scheint. Mir gefällt der packende Schreibstil, der mich sofort in die verschiedenen Zeitebenen mitgenommen hat, sehr gut. Gefühle werden so anschaulich rübergebracht, dass ich beim Lesen quasi mitgefiebert und mitgelitten habe. Dazu baut sich im Hintergrund eine (neue?) spannende Geschichte auf, die die beiden Marchmont-Frauen irgendwie zu verbinden scheint – wie? Das verrate ich nicht ;) aber es ist unglaublich spannend, wie sehr sich das Band der Geschichte wirrt und windet... denn: „Alle Dinge kehren an den Anfang zurück“ Dieses Buch ist eines dieser Romane, die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Die einem aber auch so im Gedächtnis bleiben, dass man nach einer Lesepause sofort wieder Anschluss findet und in Stimmung kommt. Daher gibt es für „Der Garten über dem Meer“ von Jane Corry eine absolute Leseempfehlung und einen dicken Daumen hoch! Übrigens, zum Abschluss noch ein Wort zum Buchcover: an sich ist das Coverbild wirklich ansprechend. Es erinnert mich an alte Nordseehäuser in Dänemark oder den kleinen Küstenorten in England. Allerdings habe ich mir beim Lesen des Buches einen viel größeren, so typisch englischen - wenn auch verwilderten – Garten vorgestellt, dessen felsiger Abgrund erst weiter hinten erscheint... es würde mich interessieren, ob es anderen LeserInnen auch so ging?

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Inhalt Südengland am Meer. Die Londonerin Laura Marchmont und ihr frisch angetrauter Ehemann Charles ziehen in ein Haus mit einem alten Garten direkt über den Klippen. Als Laura auf einem Sticktuch ihrer Großmutter ein ähnliches Haus und einen geheimnisvollen Schriftzug entdeckt, macht sie sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit. Dabei entdeckt sie, dass dieser Garten einst Schauplatz einer düsteren Geschichte war … Devon, 1866. Die junge Mary Rose erbt von ihrer Mutter einen Rubinring. Er soll sie beschützen, doch fällt er in die falschen Hände, wird er Unglück über die ganze Familie bringen … (Quelle: Bloggerportal ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: Devon, 1866: Dort begegnen wir das junge Mädchen Mary Rose, die auf den ersten Seiten die Mutter verliert. Ein paar Jahre versucht der Vater sie alleine großzuziehen, doch irgendwann spricht die Tante ein Machtwort: die Kleine bekommt eine Gouvernante aus Frankreich. Anfangs ist Mary Rose skeptisch, doch nach und nach findet die Gefallen an der jungen Frau – bis sie ihr wahres Gesicht offenbart. Sie war hinter dem Vater her und heiratet sich in die Familie ein. Das Kind ist entsetzt – sie soll die neue Ehefrau „Mutter“ nennen. Außerdem wird sie von ihrer ehemaligen Kinderfrau wie ein Fußabtreter behandelt – nach dem Tod der Mutter hat die Kleine den Familienrubinring an sich genommen, doch der Vater kam ihr auf die Schliche und riss ihn der Tochter aus den Händen. Nun trägt ihn seine neue Frau – laut Legende bringt dieser Ring Unglück, wenn er in die falschen Hände fällt. Es scheint nicht lange zu dauern, bis er seine Wirkung entfaltet…nur leider leidet Mary Rose dabei und wird sogar wegen Kindsmord verurteilt. London, Gegenwart: Wir treffen auf die Künstlerin Laura, die mit Männern nicht viel am Hut hat – bis sie Charles begegnet. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick, nur leider berschweigt er ihr seine Kinder, die alles andere als begeistert sind von der neuen Frau. Zumal sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden: Charles verkündet die Heirat mit Laura und den Umzug in ein kleines Dorf in Südengland. Doch im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, das nicht schön und rosarot ist. Es tauchen die ersten Probleme auf: die „Stiefkinder“ sabotieren ihre Arbeiten und der Ehemann vernachlässigt Laura. In der Nachbarin findet sie eine gute Freundin, die ihr bei der Recherche über eine Vorfahrin behilflich ist. Schnell stellt sich heraus, das es sich um eine „Mary Rose“ handelt… …und plötzlich erinnert sich Laura an ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit und befürchtet, das dieses Geheimnis ein Familienfluch ist. Mit den Charakteren bin ich von Anfang an warm geworden. Alle sind sehr detailreich und interessant dargestellt. Jeder hat seine eigene Geschichte – besonders Mary Rose und Laura. Aber auch die Nebencharaktere waren sehr interessant. Mit Mary Rose hatte ich von Beginn an Mitleid, der Vater liebt sie zwar, aber hält sie auf Abstand. Besonders schlimm wird es nach der Heirat – da existiert Mary Rose kaum noch für ihn. Die neue Ehefrau herrscht über sein Handeln und Denken – hauptsache er vergisst seine Tochter. Nebenbei streut sie mit ihren Komplizen ein paar Unwahrheiten und promt räumt sie das Kind der Vorgängerin aus dem Weg. Ich finde es bewunderswert, das Mary Rose immer an die Vernunft und die Gefühle des Vaters ihrgegenüber glauben kann. Sie hat immer Hoffnung, das er ihr glauben und sie retten wird. 20 Jahre lang – eine unglaublich lange Zeit. Sie muss ihn so sehr lieben. Für mich unverständlich. Er hat seine Tochter erst in diese Situation gebracht und der neuen Frau an seiner Seite mehr geglaubt als seiner eigenen Tochter, die er viel länger kennt. Er hat seine Todeart verdient. Hoffentlich hat er alles bei Bewusstsein miterlebt. Trotz aller Widrigkeiten hat sich Mary Rose zu einem wunderbaren Menschen und auch einer liebevollen Mutter entwickelt. Sie hat nie aufgegeben und manchen Zellengenossinen etwas Gutes getan. Wirklich beeindruckend. Auch ihre Botschaften, die sie Jahr für Jahr ihrem Vater aushändigt, sind bemerkenswert. Zum Glück klärt sich zum Ende der Geschichte alles auf, auch wenn es Mary Rose nicht mehr erfährt. Dafür kommt aber die Wahrheit ans Licht, was mir sehr gut gefallen hat. Mit Laura konnte ich mich zum Start der Story nicht immer identifizieren. Ich wurde einfach nicht gleich warm mit ihr. Erst als sie sich intensiv mit der Geschichte ihrer Vorfahrin auseinandersetzt, wurde sie mir symmpathisch. Auch bei ihren Worten gegenüber dem Ehemann in Bezug auf die „Stiefkinderr“ hat sie mir gut gefallen. Sie möchte mehr Strenge und nicht diese lasche Erziehungsmethoden. Laura wird Opfer und der Ehemann gibt ihr die Schuld, die Kinder können nie etwas dafür. Es war immer nur ein dummer Zufall. Der Schreibtsil ist packend und man fühlt sich gleich wohl im Buch und mit den Charakteren. Besonders im den Kapiteln, die in der Vergangenheit spielten, fühlte ich mich als würde ich neben Mary Rose stehen und alles hautnah miterleben. Von Beginn an gibt es eine gewissen Spannung innerhalb der Geschichte und man möchte gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören, da man unbedingt wissen muss wie es weitergeht. Freue mich schon sehr auf die weiteren Bücher der Autorin! In diesem Monat scheine ich wirklich eine große Liebe für Geschichten zu entwickeln, die auf zwei Zeitebenen spielen. Bin mal gespannt, ob es ein neues „Lieblingsgenre“ werden wird😉 Klare Lese- und Kaufempfehlung! Schönstes Zitat gab leider keins😦 🌟🌟🌟🌟🌟 Sterne

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Mein Leseeindruck: “Ein alter Garten. Ein verwunschener Ring. Ein dunkles Geheimnis…” Was für eine Familiensaga, die in 1866 beginnt und in der heutigen Zeit endet… Immer abwechselnd in der Vergangenheit und im Heute erfahren wir die Geschichten zweier faszinierender Frauen. Zuerst lernen wir im Devon des Jahres 1866 die junge Mary Rose Marchmont kennen und erfahren ihre Geschichte. Als einziges Kind ihrer Eltern wird sie geliebt und verwöhnt, vor allem von ihrer Mutter, die jedoch leider im Kindbett stirbt. Durch den Diebstahl eines Familienringes, den die Mutter eigentlich Mary Rose vermachte, ändert sich deren Leben dramatisch und führt zu jahrzehntelanger schwerster Zeit. 140 Jahre später zieht die frisch verheiratete Laura Marchmont gemeinsam mit ihrem Mann nach Südengland. Als ihre Großmutter ihr alte Sticktücher vererbt, auf denen Laura Botschaften entdeckt und ein Haus, das dem ihren zum Verwechseln ähnlich sieht, ist ihre Neugier geweckt und sie beginnt die Geschichte der Sticktücher zu erforschen. Fesselnd und niemals langweilig zieht diese Familiensaga einen in ihren Bann. Gut geschrieben, spannend und faszinierend wird man durch das gesamte Buch hin unterhalten. Ich habe dieses Buch verschlungen und es war mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieser Autorin, das ich gelesen habe. Ich bin begeistert – klare Leseempfehlung! Ich vergebe deutliche 5 von 5 Sternen.

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Devon 1866: Die junge Mary Rose Marchmont kann es nicht fassen, als ihre geliebte Mutter am Kindbettfieber stirbt und sie und ihren Vater trauernd zurücklässt. Auf dem Totenbett gibt die Mutter Mary Rose zuvor einen alten Ring, der laut einer Sage jeweils an alle weiblichen Mitglieder der Familie weitervererbt werden soll. Gerät der Ring in fremde Hände, wird ein Familienfluch ausgelöst. Mary Rose steckt ihn ein, doch als ihr Vater einige Zeit später danach sucht, mag sie ihm nicht erzählen, dass sie im Besitz des Rings ist, da sie ihn für eine Weile behalten möchte. Doch auf dem Begräbnis der Mutter findet Mary Rose Vater den Ring und nimmt diesen, schwer erzürnt über Mary Rose Lügen, an sich. Das führt zum ersten leichten Bruch zwischen Vater und Tochter. Ihr Verhältnis verschlechtert sich zusehends, als sich Mary Rose Vater in deren schöne, viel jüngere, französische Gouvernante verliebt, diese Hals über Kopf heiratet und ihr den Ring der verstorbenen Mutter ansteckt. Veronique zeigt allerdings nach der Heirat ihr wahres Gesicht- sie versucht Mary Rose auszubooten und gegen ihren Vater aufzubringen. Trauriger Höhepunkt: Veronique beschuldigt Mary Rose, etwas Ungeheuerliches getan zu haben. Sie soll ihren kleinen Bruder in einem Anfall von Eifersucht getötet haben. Doch Mary Rose will, auch wenn ihr Vater sie verstoßen hat, nicht aufgeben und ersinnt einen Plan…. Devon Gegenwart: Laura Marchmont, die bislang ledig und ohne Kind durchs Leben gegangen ist, lernt eines Tages den charismatischen Charles bei einer Vernissage kennen. Charles, geschieden und Vater von zwei Töchtern im Teenageralter und Laura können nicht genug voneinander bekommen, doch als Laura schließlich das erste Mal Charles Töchter trifft, fürchtet sie gleich, dass nun große Schwierigkeiten auf sie zukommen werden, da die Töchter keinesfalls davon angetan zu sein scheinen, dass ihr Vater eine neue Liebe gefunden hat. Dennoch nimmt sie kurze Zeit später den Heiratsantrag von Charles an und wird kurz darauf schwanger. Die Schwangerschaft beunruhigt Laura, denn sie trägt seit vielen Jahren ein Geheimnis mit sich herum, dass sie fürchten lässt, keine gute Mutter sein zu können. Zudem findet sie heraus, dass eine Vorfahrin von ihr, einst in einem Haus lebte, dass auf dem gleichen Grundstück stand, wie das Haus, in dem Laura und Charles nun wohnen. Neugierig geworden beginnt sie mit ihrer Recherche, ist jedoch erschüttert, als sie erfährt, dass ihre Ahnin womöglich eine Mörderin gewesen sein könnte… Ich mag Unterhaltungsromane, in denen dunkle Familiengeheimnisse aufgedeckt werden müssen und in denen starke Frauen im Fokus des Geschehens stehen und so stach mir auch Jane Corrys „Der Garten über dem Meer“ gleich ins Auge. Die Geschichte wird auf gleich zwei Zeitebenen im Wechsel erzählt. Während der Leser es im viktorianischen Zeitalter mit Mary Rose Marchmont zu tun bekommt, ist es in der Gegenwart ihre Nachfahrin Laura, die den ihr zugedachten Platz im Leben erst noch finden muss. Beide Frauen sind dann auch recht unterschiedlich gestrickt. Mary Rose ist ein junges Mädchen, das ein recht naives Weltbild besitzt, in allem nur das Gute zu sehen scheint und völlig arglos, wie ein Lamm auf die Schlachtbank geführt wird. Obwohl Mary Rose Geschichte durchaus großen Unterhaltungswert besitzt und jede Menge Drama und Tragik zu bieten hat, fand ich allerdings schon irgendwann, dass es die Autorin etwas übertrieben hat damit. Ehrlich gesagt ist es schon befremdlich, dass Mary Rose geliebter Vater, der sein Töchterchen eigentlich besser kennen müsste, absolut kein Vertrauen zu Mary Rose besitzt und einer Fremden mehr Glauben schenkt, als seiner Tochter. Diese Passivität des Vaters zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das Buch und lässt den Vater als recht schwachen Charakter erscheinen. Genauso schlecht weg kommen auch die anderen männlichen Akteure in diesem Buch. Ob Mary Rose Cousin oder auch Charles; alle sind energielose Geschöpfe, denen es an Durchsetzungsvermögen und Charakter fehlt, was sie ein wenig eindimensional und schablonenhaft wirken lässt. Überhaupt sind die Figuren in Jane Corrys Roman entweder durchweg böse, schwach oder hoffnungslos gut. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt ein wenig facettenreicher gezeichnete Akteure gewünscht. Auch hatte ich anfangs etwas Problem mit dem eigenwilligen Schreibstil der Autorin, der sich zwar flüssig lesen lässt, jedoch, besonders hinsichtlich der Dialoge, verhinderte, dass ich vertrauter mit den Figuren werden konnte. Viele Dialoge wirkten auf mich viel zu gestrafft wiedergegeben, teilweise wurde auf Antworten mancher Personen ganz verzichtet und stattdessen einfach die Story weitererzählt, woraus man zwar dann als Leser die Antworten der anderen Person schließen konnte, was einen die Personen aber auch nicht näher brachte. Während ich Mary Rose Story in der Vergangenheit dennoch recht spannend erzählt fand, konnte mich die Story über Laura dann leider weniger packen, was auch viel daran lag, dass Laura einfach kein Sympathieträger war. Besonders in den Szenen in den sie sich um ihr neugeborenes Kind sorgt, ist sie teilweise unausstehlich, auch wenn sie einen guten Grund für ihr Verhalten hat, schießt sie jedoch dabei meilenweit übers Ziel hinaus. Und auch hier bekommen es die Leser abermals mit einem sehr schwachen männlichen Charakter in Gestalt von Charles, zu tun, so dass man sich fragt, was Laura überhaupt an ihm findet. Und dennoch, obwohl einiges zusammenkommt, was mir an „Der Garten über dem Meer“ weniger gut gefallen hat, komme ich nicht umhin zuzugeben, dass sich die 608 Seiten wie im Flug lesen ließen und zumindest Mary Rose Story meine Neugierde beim Lesen schürte. Wenn man in der Lage ist, die etwas schablonenhaft gezeichneten Charaktere nicht überaus kritisch zu beäugen und sich an den, wie ich finde, eigenwilligen Schreibstil gewöhnt hat, wird man sicherlich keine Langweile beim Lesen verspüren und die Story gebannt verfolgen.

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Reicht der Fluch des Blutes bis in die Gegenwart?

Von: Monika Stutzke aus Berlin

27.05.2014

1866: Mary Rose ist 11 Jahre alt als ihre Mutter stirbt. Sie und ihr Vater sind in tiefe Trauer verfallen und bilden eine Einheit ... bis die französische Gouvernante Véronique ins Haus kommt. Das gute Verhältnis zwischen ihr und Mary Rose bröckelt, als diese ihren Vater heiratet. Mary Rose spürt, wie auch der Vater ihr entgleitet. Véronique hat sich auch von ihrem Mann den Ring erschlichen, den Mary Rose von ihrer Mutter als Erbstück auf ihrem Totenbett erhalten hatte. Sie sollte darauf gut achtgeben, denn käme er in falsche Hände, würde ein Fluch auf der Familie lasten und der Dieb würde keinen Frieden finden. Als ihr kleiner Halbbruder gewaltsam stirbt, wird ihr die Schuld zugeschoben, obwohl sie stets beteuert, unschuldig zu sein. Sie wird zum Tode verurteilt. Gegenwart: Laura Marchmont ist Malerin, die sich auf das Zeichnen von Blumen spezialisiert hat. Als sie eines Tages Charles bei einer Ausstellung kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Er ist geschieden und hat 2 Töchter, die er vergöttert. Charles und Laura heiraten recht schnell und finden eine Eigentumswohnung in Devon mit einem bezaubernden Garten. Laura erhält von ihrer Großmutter kurz vor deren Tod ein Sticktuch, das aus dem 19. Jh. stammt und weitere aus dem Erbe der Großmutter nach deren Tod. Auf diesen Sticktüchern ist immer nur ein Haus abgebildet und der Garten dabei erinnert Laura an ihren eigenen Garten. Auch ist auf jedem Tuch ganz klein und fast unscheinbar ein Spruch eingearbeitet, der von Unschuld spricht. Laura merkt sehr bald, dass die Tücher von einer ihrer Vorfahrinnen gefertigt wurden und sie versucht hinter das Geheimnis der Tücher zu gelangen... Laura ist entsetzt, als sie feststellen muss, dass ihre Vorfahrin Schuld am Tode ihres Halbbruders sein soll, obwohl diese es jahrelange bestritten hat. Laura spürt die Verknüpfung zu ihrer Vergangenheit und kann sich des Gedankens des bösen Blutes, das durch Mary Rose nun in ihren Adern fließt, nicht verwehren. Sie hat nur noch einen Gedanken, sie will weg aus der Gegend und weg vom Erbe Mary Rose'. Laura selbst hat auch einen Makel in ihrer Vergangenheit, den sie jedem gegenüber verschweigt. Obwohl ihre Mutter ihr ans Herz legt, ihre Karten noch vor der Heirat mit Charles offenzulegen, kann sich Laura nicht dazu durchringen, fürchtet sie jedoch ein Ende der Beziehung. Auch das Verhältnis zwischen Laura und ihren Stieftöchtern ist alles andere als herzig, denn die beiden versuchen ihr während ihrer Besuche, das Leben schwer zu machen und Lauras Arbeit zu boykottieren. Während Mary Rose zum Ende des 19. Jh. immer wieder versucht, ihrem Vater mitzuteilen, dass sie unschuldig ist am Tode ihres Halbbruders, versucht Laura in der Gegenwart gegen die Bösartigkeit ihrer Stieftöchter gegenzuhalten. Sie kann weder verstehen noch tolerieren, dass Charles aber auch alles durchgehen lässt, wenn es um seine Töchter geht. Eine fantastische Geschichte, die in zwei Zeitebenen spielt. Die Geschichte beginnt im Jahr 1866 mit dem Tod von Mary Rose' Mutter, womit der Leidensweg von Mary Rose beginnt. Sie beginnt fast zu verzweifeln, weil sich wirklich alle von ihr abwenden, einschließlich ihrem Vater, was sie am meisten trifft. In dieser Zeit, wo Vorurteile an der Tagesordnung sind, ist es ihr unmöglich, ihre Unschuld zu beweisen. Der andere Zeitstrang spielt in der Gegenwart und Laura ist eine Nachfahrin von Mary Rose. Als Laura während ihrer Recherche feststellen muss, wie schuldig Mary Rose gewesen ist und wessen man sie angeklagt hat, will sie die Vergangenheit ruhen lassen, weil sie Angst hat, ebenfalls böses Blut in sich zu spüren. Die beiden Zeitstränge wechseln sich ab, und immer genau dann, wenn die Spannung gerade am höchsten ist. Es dauert sehr sehr lange, bis für den Leser und damit auch für Laura die Wahrheit ans Licht kommt. Lange habe ich mich gefragt, wie es ausgehen wird und auf welche Art man die Wahrheit erfahren wird. Wie man letztendlich die Wahrheit erfährt, ist absolut nicht absehbar und überrascht. Ganz besonders ist mir Mary Rose ans Herz gewachsen. Eine mutige und starke Frau, die nie die Hoffnung aufgegeben hat und soviel zahlen musste. Sehr gut recherchiert und in den Roman eingebracht sind die Bedingungen im Gefängnis Ende des 19. Jh. Das ist der Albtraum pur. Das war wieder ein Roman, der voll auf meiner Wellenlänge liegt. Die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart wurde sehr gut gemeistert, Spannung wurde eingebaut und das Gefühl, das Buch nicht aus der Hand legen zu können, riss mich mit. Ich habe es trotz seiner mehr als 600 Seiten in einem Zug durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Für mich ist dieses Buch mein Monatshighlight und ich empfehle es sehr gern weiter.

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