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Rezensionen zu
Fortpflanzung nach Tagesform

Katinka Buddenkotte

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Maike und Hummel sind beide Mitte Dreißig und schon seit ein paar Jahren ein Paar. Hummel ist fest im Berufsleben eingespannt und Maike hat sich nun doch noch entschlossen, zu promovieren. Beide sind relativ unkonventionell und chaotisch, meinen aber - auch dem gesellschaftlichen Druck geschuldet - bereit für ein Kind zu sein. Als sich nach Wochen und Monaten nicht die erhoffte Schwangerschaft einstellt, obwohl körperlich mit beiden alles in bester Ordnung ist, ist Maike stark verunsichert. Genervt und gestresst von Doktorarbeit, bester Freundin Jenny, Schwester Leonie und Mutter, leidet auch die Beziehung zu Hummel. Zu allem Überfluss zieht dann auch noch "Siantichrist" und seine Bitch, Bruder von Hummel und dessen Schoßhündchen bei ihnen ein. Das Thema "Kinderwunsch" rückt in den Hintergrund und als Hummel seinen Job schmeißt und im Streit aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, steht die Beziehung vor dem Aus. "Fortpflanzung nach Tagesform" ist ein unterhaltsamer Roman voller Sarkasmus, der aus der Perspektive von Maike erzählt wird. Die Generation Ü30 mit allen Stereotypen wird herrlich amüsant durch den Kakao gezogen. Zu Beginn steht zwar die Problematik rund um das Kinderkriegen im Vordergrund, ab der Hälfte handelt das Buch jedoch eher von der Unentschlossenheit, Unsicherheit und Unreife der Protagonisten. Charaktere und Handlung sind aktuell und stellen ein realistisches Bild der Menschen dar, die ihre akademische Ausbildung abgeschlossen haben und sich fragen, was danach kommt. Der Roman ist frech geschrieben und verlangt nach einer Fortsetzung!

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Ganz mein Geschmack

Von: Eva-Maria Obermann

24.07.2015

Maike und ihr Freund Hummel sind soweit, sich an den praktischen Teil des Kinderwollens zu machen. Sie sind bereit, haben eine Liste abgearbeitet, die sie vorbereiten soll, beide sind voll des Tatendrangs. Doch nach Wochen und Monaten stellt sich bei Maike Panik ein. Es klappt nicht. Soll es vielleicht nicht klappen? Oder kann es gar nicht klappen? Sie wird hysterisch und auch Hummel ist am Rande des Nervenzusammenbruchs. Dass seine Arbeit ihn sowieso auslaugt und ihre Doktorarbeit mehr und mehr ins Stocken gerät hilft da so wenig, wie ein unselbstständiger Schwager und dessen Bitch (Hund, meine Güte, es ist ein Hund, tatsächlich, regt euch ab). Anschaulich und eindrucksvoll zeigt Buddenkotte, dass auch ein im ersten Augenblick perfektes Paar durch den fremd- und selbstauferlegten Druck der Zeugung in Wanken gerät und schnell in der Luft hängt. Selbstzweifel und Unsicherheit ist die Folge. Noch dazu kommt das Einsehen, dass auch sichere Alltäglichkeiten eben keinesfalls so sicher sind, wie wir kleinen Spießer gerne denken und dass allen voran immer noch die Frage steht, ob wir dabei auch glücklich sind. Schnell zeigt sich auch, dass Unsicherheit mit der eigenen Person auch dazu führt, die Umgebung in Frage zu stellen. Maike etwa sieht sich nicht nur überall mit ihrem Nichtmuttersein konfrontiert, sondern ist zunehmend empfindlicher gegenüber allem, was Hummel macht. Und der scheint gerade zu Beginn des Buches fast zu perfekt zu sein. Kein Draufgänger, gemütlich, wortgewandt, immer zur Stelle, wenn Maike ihn braucht. Es braucht, um klar zu werden, dass Kinderwunsch nicht immer Kinderwunsch ist und auch unausgesprochener Druck Druck. Der sarkastische, böse Humor gefällt mir dabei sehr gut. Voller ironischer Momente, die eigentlich nur das Leben schreibt, ist die Geschichte von Maike und Hummel nicht nur erschreckend realistisch, sondern auch mit einem halbwegs glücklichen Ende versehen, das keine wirkliche Antwort liefert, aber viel Möglichkeit. Ich bin mir sicher, dass Fortpflanzung nach Tagesform nicht für jeden Leser geeignet ist. Es hat Herz und Kopf, von beidem viel, so dass es unterhaltsam und anspruchsvoll zugleich ist, nimmt Kinderwunsch und Fortpflanzungsdruck zum Thema und sieht dabei vor allem Maike als Erzählerin mit der Mutterfigur konfrontiert, die sie absolut nicht leiden kann. Gut zu lesen, sehr interessant und absolut mein Fall.

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