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Rezensionen zu
Madame Rosella und die Liebe

Tuna Kiremitci

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€ 7,99 [D] inkl. MwSt. | € 7,99 [A] | CHF 12,00* (* empf. VK-Preis)

Ich halte ein für meine Verhältnisse dünnes Buch in den Händen. Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, verrät nicht wirklich etwas über die Geschichte, doch der Titel macht schon sehr neugierig. Als ich dann auch noch den Klappentext und die Lesestimmen von anderen Bloggerinnen und Lesern recherchiere, weiß ich: DAS muss ich einfach lesen! Und ich durfte es auch. Die Kapitel sind kurz und prägnant gehalten, tun der Geschichte als solche aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie fördern den Lesefluss ungemein - ich beispielsweise, habe das Buch innerhalb von einem Tag ausgelesen. Als Leser wird man direkt in die Szene eingebaut. Man betritt neben Pelin das Haus von Madame Rosella und führt zunächst einmal ein "Bewerbungsgespräch", doch schnell findet man heraus, dass es sich hier nicht um ein Gespräch für eine gewöhnliche Anstellung handelt, sondern um etwas Besonderes. Madame Rosella ist alt und krank, ihre Familie hat sie auf die ein und die andere Weise verlassen. Sie ist einsam und um genau dieser Einsamkeit entgegenzuwirken, tut sie das, was sich wohl viele Menschen denken - es aber leider nicht in die Tat umsetzen! Madame Rosella gibt eine Zeitungsannonce auf, um Gesellschaft zu haben. Sie möchte gemeinsam mit ihrer neuen Gesprächspartnerin die alten Zeiten aufleben lassen. Ein besonderer Augenmerk legt sie allerdings auf die Sprache, denn am glücklichsten war Madame Rosella, als sie in der Türkei war. Man merkt bereits am Anfang, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt. Es wird nicht nur herunter erzählt, Fakten an Fakten gereiht, was die alte Dame alles erlebt hat, nein, man wird regelrecht mit in diese Erzählung eingesogen. Der Erzählstil von Madame Rosella ist so mitreißend und romantisch, dass man gar nicht anders kann und gemeinsam mit Pelin von Treffen zu Treffen fiebert. Zu Beginn dachte ich, dass die beiden Frauen nicht gut miteinander auskommen würden - trafen hier doch Welten aufeinander! Pelin ist türkischstämmig und ist sich der Sitten und Gebräuche ihrer Landsmänner bewusst, doch ist sie auch durch und durch Studentin und eine junge, ehrgeizige Frau, die weiß, was sie möchte. Mehr als einmal treffen die beiden mit ihren unterschiedlichen Ansichten aufeinander, doch so schnell sich die Gemüter erhitzen, genauso schnell legt es sich auch wieder. Insbesondere die Geschichten der beiden Frauen haben es mir angetan! Von Madame Rosella erfährt man viele Geschichten bzw. Erinnerungen, die sie ausgeschmückt mit Pelin teilt. Ab und an meint man wirklich, dass die alte Dame etwas zur Übertreibung neigt, doch auch wenn dem so sein sollte - ihr Erzählstil ist und bleibt wunderbar und fesselnd bis zum Schluss. Aber auch Pelin ist kein unbeschriebenes Blatt. Die junge Studentin floh regelrecht vor ihrem Vater und baut sich ein eigenes Leben mit Selbstbestimmungscharakter auf. Pelin ist stark und mutig und das schätze ich an ihr. Doch auch sie verbirgt das ein oder andere Geheimnis und so erfährt man im Laufe der Geschichte nicht nur etwas von Madame Rosella und ihre Liebe, sondern auch über die junge Pelin und ihr Leben. Alles in einem kann ich sagen: mich hat das Buch sehr gefesselt und an einigen Stellen emotional mit sich gerissen - im positiven Sinne! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

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Ich halte ein für meine Verhältnisse dünnes Buch in den Händen. Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, verrät nicht wirklich etwas über die Geschichte, doch der Titel macht schon sehr neugierig. Als ich dann auch noch den Klappentext und die Lesestimmen von anderen Bloggerinnen und Lesern recherchiere, weiß ich: DAS muss ich einfach lesen! Und ich durfte es auch. Die Kapitel sind kurz und prägnant gehalten, tun der Geschichte als solche aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie fördern den Lesefluss ungemein - ich beispielsweise, habe das Buch innerhalb von einem Tag ausgelesen. Als Leser wird man direkt in die Szene eingebaut. Man betritt neben Pelin das Haus von Madame Rosella und führt zunächst einmal ein "Bewerbungsgespräch", doch schnell findet man heraus, dass es sich hier nicht um ein Gespräch für eine gewöhnliche Anstellung handelt, sondern um etwas Besonderes. Madame Rosella ist alt und krank, ihre Familie hat sie auf die ein und die andere Weise verlassen. Sie ist einsam und um genau dieser Einsamkeit entgegenzuwirken, tut sie das, was sich wohl viele Menschen denken - es aber leider nicht in die Tat umsetzen! Madame Rosella gibt eine Zeitungsannonce auf, um Gesellschaft zu haben. Sie möchte gemeinsam mit ihrer neuen Gesprächspartnerin die alten Zeiten aufleben lassen. Ein besonderer Augenmerk legt sie allerdings auf die Sprache, denn am glücklichsten war Madame Rosella, als sie in der Türkei war. Man merkt bereits am Anfang, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt. Es wird nicht nur herunter erzählt, Fakten an Fakten gereiht, was die alte Dame alles erlebt hat, nein, man wird regelrecht mit in diese Erzählung eingesogen. Der Erzählstil von Madame Rosella ist so mitreißend und romantisch, dass man gar nicht anders kann und gemeinsam mit Pelin von Treffen zu Treffen fiebert. Zu Beginn dachte ich, dass die beiden Frauen nicht gut miteinander auskommen würden - trafen hier doch Welten aufeinander! Pelin ist türkischstämmig und ist sich der Sitten und Gebräuche ihrer Landsmänner bewusst, doch ist sie auch durch und durch Studentin und eine junge, ehrgeizige Frau, die weiß, was sie möchte. Mehr als einmal treffen die beiden mit ihren unterschiedlichen Ansichten aufeinander, doch so schnell sich die Gemüter erhitzen, genauso schnell legt es sich auch wieder. Insbesondere die Geschichten der beiden Frauen haben es mir angetan! Von Madame Rosella erfährt man viele Geschichten bzw. Erinnerungen, die sie ausgeschmückt mit Pelin teilt. Ab und an meint man wirklich, dass die alte Dame etwas zur Übertreibung neigt, doch auch wenn dem so sein sollte - ihr Erzählstil ist und bleibt wunderbar und fesselnd bis zum Schluss. Aber auch Pelin ist kein unbeschriebenes Blatt. Die junge Studentin floh regelrecht vor ihrem Vater und baut sich ein eigenes Leben mit Selbstbestimmungscharakter auf. Pelin ist stark und mutig und das schätze ich an ihr. Doch auch sie verbirgt das ein oder andere Geheimnis und so erfährt man im Laufe der Geschichte nicht nur etwas von Madame Rosella und ihre Liebe, sondern auch über die junge Pelin und ihr Leben. Alles in einem kann ich sagen: mich hat das Buch sehr gefesselt und an einigen Stellen emotional mit sich gerissen - im positiven Sinne! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

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Das Buch: Pelin nimmt über ein Inserat in einer Lokalzeitung einen Job an. Und dieser ist recht einfach: sich einfach einmal die Woche bei Madame Rosella treffen und türkisch zu reden. Doch dabei erfährt sie nicht nur die Lebensstory von Rosella, auch Rosella erfährt so einiges über Pelin. Und beide erleben die verschiedenen Facetten der Liebe. Fazit: Dieses Buch ist schon ein kleines Einod in der Buchlandschaft. Was es so besonders macht? Es ist gar kein Roman. Es ist ein Interview. Jedes der Kapitel zeigt ein Treffen der beiden Personen. Und da reden sie nur. Eine wörtliche Rede reiht sich an die andere. Das ist am Anfang doch recht ungewohnt für den Leser, doch durch die Leichtigkeit der Unterhaltung zwischen Pelin und Rosella merkt man spätestens ab Seite 20 keinen Unterschied mehr zu einem normalen Erzählroman. Madame Rosella und Pelin sind sehr gut gezeichnet. Einerseits das Alte durch Rosella und ihre Liebe zu Istanbul. Andererseits die Leichtigkeit und die jugendliche Naivität durch Pelin. Und beide ergänzen sich recht gut und quetschen dem jeweils anderen doch die Fragen heraus, die sich auch der Leser in dem Moment stellen würde. Es ist ein amüsanter Gesprächsfaden, der über die vielen Eigenschaften der Liebe unterhält und was wirklich Liebe bedeutet. Zusammenfassend ist dieses kleine Büchlein ein unterhaltsames Werk über die Liebe. Etwas ungewöhnlich aber mit viel Liebe geschrieben. Empfehlenswert!

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Madame Rosella lädt die junge Studentin Pelin zu einem Vorstellungsgespräch ein – so denkt Pelin. Sie hat sich auf eine Anzeige beworben, weiß jedoch nicht so genau, was sie bei Madame Rosella zu tun hat. Rosella möchte ihre türkischen Sprachkenntnisse auffrischen und da sie nicht mehr so beweglich ist, plant sie jemanden anstellen, der sie unterhält. So besucht Pelin sie einmal in der Woche, um sich mit ihr auszutauschen. Durch das zunächst eher belanglose Gespräch ergibt sich jedoch schnell eine abwechselnde Erzählung – nur wenn Madame Rosella ein Stück aus ihrem Leben erzählt ist auch Pelin gewillt, etwas über ihre bisherigen Erfahrungen preiszugeben. Während es sich bei Pelin eher um den kontrollierenden Vater, die schon früh fehlende Mutter sowie um die Verehrer um sie herum dreht, von denen sie nichts wissen möchte, erzählt ihr Madame Rosella von ihrer Flucht aus Nazideutschland in die fremde Türkei, die lange Zeit mit der kleinen Tochter ohne ihren türkischen Mann Aldo auskommen musste und sich zudem dort in einen türkischen Dichter verliebt. Über die Schwierigkeiten und die engen Familienverhältnisse, über die Unverstandenheit und auch über die Rückkehr zu Aldo nach Berlin versucht Rosella Pelin ihr über das Leben zu berichten. Bis es Rosella zunehmend schlechter geht… Mein Fazit: Dieses Buch ist wirklich liebenswert und sehr anrührend. Als Leser erfährt man nicht nur die Lebensgeschichte von Madame Rosella, sondern lernt durch die Fragen von der älteren Dame an die eher verschlossenere junge Frau auch Pelin besser kennen. Beide Frauen kennen Angst, Verlust und Schwierigkeiten in ihrem Leben, nur die Lebenserfahrungen der Jüdin Rosella sind sehr viel mehr durch die Geschichte und eine heimliche Liebschaft geprägt. Rosella hat ihr Leben gelebt und alles Wichtige liegt bei ihr in der Vergangenheit – Pelin kann vieles im Leben noch steuern, daher setzt sie sich eher mit der Gegenwart auseinander. Madame Rosella entwickelt sich eine wenig zur Mutterfigur, zur Vertrauten und Ratgeberin. Und Pelin ersetzt Rosella ein wenig die Tochter, mit der sie keinen Kontakt hat. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Es ist in einzelne kurze Kapitel eingeteilt, die sich jeweils um einen Besuch von Pelin bei Madame Rosella handeln. So ist es sehr kurzweilig, weckt aber auch die Neugier auf das folgende Kapitel, welches immer mehr Lebensbausteine freigibt. Leider ist dieses schöne Buch viel zu schnell zu Ende gegangen, von dieser Art zu Schreiben und dies in eine schöne Erzählform zu geben, kann ich nicht genug bekommen. Bei mir wirken Rosella und ihre Geschichte noch lange nach. Kasmayın kendinizi!

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Die Gedanken zum Buch Madame Rosella ist eine alte Dame, die in Frankreich lebt und außer ihrer Haushälterin Zelda keinerlei Gesellschaft hat. Rosellas Mann Aldo ist verstorben, und da Zelda stumm ist, sehnt sich die alte Dame nach einem Gegenüber, mit dem sie sich unterhalten und austauschen kann. Am liebsten in der türkischen Sprache, denn Madame Rosella hat viele Jahre ihres Lebens als jüdischer Flüchtling in Istanbul verbracht und diese Sprache - sowie die türkische Kultur - schätzen und lieben gelernt. In der türkischen Studentin Pelin findet sie schließlich eine geeignete Gesprächspartnerin. So treffen sich die beiden Frauen wöchentlich zum Gespräch. Sie reden über das Leben, die Liebe und die Vergangenheit. Während Madame Rosella insbesondere von ihrer Zeit in Istanbul erzählt, berichtet Pelin nach und nach von ihren aktuellen Liebschaften und ihren damit verbundenen Zweifeln. Die alte Dame und die junge Studentin lernen sich mit jedem Treffen besser kennen - und aus einer zweckmäßigen Bekanntschaft wird eine innige Freundschaft. Eine Freundschaft, die geprägt ist von Offenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen und einem wahrhaften Interesse an dem Gegenüber. Pelin, die anfangs noch verschlossen und skeptisch war, wird zunehmend offener und fasst immer mehr Vertrauen zu ihrer neuen Freundin. Und auch Madame Rosella empfindet ihren Ausstauch mit der jungen Türkin als äußerst wohltuend und erfrischend. Der türkische Autor Tuna Kiremitçi hat für seinen Roman einen außergewöhnlichen Erzählstil und besonderen Aufbau gewählt. In 19 Kapiteln stellt er die Unterhaltungen der beiden Frauen dar, wobei jedes Kapitel ein wöchentliches Gesprächstreffen beinhaltet. Dabei ist das gesamte Buch ausschließlich in Dialogform verfasst. Ein literarischer Erzähler taucht an keiner Stelle auf, und Tuna Kiremitçi verzichtet komplett auf Beschreibungen oder Erläuterungen jeglicher Art. Sogar einleitende oder abschließende Worte zu den Dialogen lässt er völlig außen vor. Außerdem gibt es nur einen einzigen Schauplatz: nämlich Madame Rosellas Zuhause in einer französischen Kleinstadt, wo sich Rosella und Pelin zu ihren Unterhaltungen treffen. Somit weist der Roman starke Ähnlichkeiten mit einem Kammerspiel auf. Trotzdem erhält man - gerade durch die Unterhaltungen - einen tiefen Einblick in die "Welt" und die Vergangenheit der alten Dame und in das Leben der jungen Studentin. Die eigene Meinung Auch wenn Kiremitçis Erzählweise zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig und ungewohnt ist und ich einen Erzähler anfangs noch vermisst habe, hat mich doch speziell dieser Erzählstil tief beeindruckt und fasziniert. Der Autor hat nur das begrenzte Erzählmittel der Dialogform zur Verfügung, um seine Charaktere zu beschreiben, lebendig werden zu lassen, ihre Geschichte zu erzählen und den Schauplatz anschaulich darzustellen. Und diese Herausforderung hat Tuna Kiremitçi meiner Meinung nach ausgezeichnet gemeistert. Man liest die Geschichte wie ein Kammerspiel - aus einer gewissen Distanz heraus - und fühlt sich Rosella und Pelin dennoch nah. So als würde man im Nachbarzimmer sitzen und ihren Gesprächen lauschen. Dabei hat der Autor beiden Frauen ihre ganz eigene Stimme und ein individuelles Sprachregister verliehen. Während Madame Rosella - entsprechend ihres Alters - eine eher altertümliche Sprache verwendet, irritiert Pelin sie des öfteren mit modernen Ausdrücken, die meist einer Erklärung bedürfen. Dass Rosella die junge Studentin konsequent "kleines Fräulein" nennt, stört sie keineswegs. Diese Bezeichnung ist absolut liebevoll gemeint und typisch für die Ausdrucksweise der alten Dame. Bemerkenswert fand ich, dass es Kiremitçi als Mann gelungen ist, zwei weiblichen Charakteren eine authentische Stimme zu geben und den gesamten Roman aus der Sicht von zwei Frauen zu erzählen. Es imponiert mir, dass ein männlicher Autor sich so intensiv in die weibliche Gedanken- und Gefühlswelt hineindenken und -versetzen kann und es anschließend vermag, diese glaubwürdig zu porträtieren. An der Geschichte selber hat mich besonders die Entwicklung der Freundschaft zwischen Madame Rosella und Pelin angesprochen und angerührt. Trotz des ernormen Altersunterschiedes kommen sich die beiden Stück für Stück näher und schließen sich gegenseitig immer inniger ins Herz. Sie zeigen aufrichtiges Interesse aneinander und sprechen ehrlich über persönliche Erfahrungen und Gefühle. Sie halten sich nicht zurück mit eigenen Ansichten und wagen es, ihr Gegenüber freundlich zu hinterfragen und liebevoll zu tadeln. Das sind für mich Merkmale einer aufrichtigen Freundin, und ich habe es sehr genossen, Rosella und Pelin beim Vertiefen ihrer Freundschaft zu "beobachten". Dass es sich hierbei um eine Freundschaft zwischen den Generationen handelt, habe ich als überaus bereichernd und inspirierend empfunden. Ich denke, solch eine innige Beziehung zu einem Menschen mit weitreichender Lebenserfahrung trägt stark zur Horizont-Erweiterung bei und macht das eigene Leben um einiges reicher. "Madame Rosella und die Liebe" ist ein ruhiges Buch mit vielen leisen Tönen, die man aus den Unterhaltungen zwischen Rosella und Pelin heraushören kann. Leider verklingen diese Töne an manchen Stellen ein bisschen zu rasch, und ich hätte mir bei einigen Szenen etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch ein paar zusätzliche Kapitel hätten dem Roman sicherlich nicht geschadet. Gerne hätte ich die Beziehung der beiden Frauen noch weiter verfolgt und weitere Details über ihre Schicksale erfahren. So verging dieses Lesevergnügen für mich wie im Flug - und zugleich wäre mir eine langsamere und gemächlichere "Lesereise" lieber gewesen. Nichtsdestotrotz gehört "Madame Rosella und die Liebe" zu solchen Büchern, die ich gerne mehrere Male in die Hand nehme und mit Freude ein zweites Mal lese. Ein Zitat "...Denn alle Studenten der Berliner Uni waren in mich verknallt." - "Hahaha..." - "Wie, passt das Wort nicht?" - "Doch, Madame Rosella, besser ging´s gar nicht! Ich glaube, noch nie hat jemand das Wort ›verknallt‹ so niedlich gesagt. Machen sie weiter." (Seite 29) Das Fazit und die Bewertung "Madame Rosella und die Liebe" erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen der entzückenden 88-jährigen Rosella und der jungen Studentin Pelin. Ein bezaubernder Roman, der mit ruhigen Tönen auf sich aufmerksam macht und mit zwei reizenden Protagonistinnen für vorzügliche Unterhaltung sorgt. Ein wohltuender Schmöker, der das Leserherz erwärmt.

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Die Gedanken zum Buch Madame Rosella ist eine alte Dame, die in Frankreich lebt und außer ihrer Haushälterin Zelda keinerlei Gesellschaft hat. Rosellas Mann Aldo ist verstorben, und da Zelda stumm ist, sehnt sich die alte Dame nach einem Gegenüber, mit dem sie sich unterhalten und austauschen kann. Am liebsten in der türkischen Sprache, denn Madame Rosella hat viele Jahre ihres Lebens als jüdischer Flüchtling in Istanbul verbracht und diese Sprache - sowie die türkische Kultur - schätzen und lieben gelernt. In der türkischen Studentin Pelin findet sie schließlich eine geeignete Gesprächspartnerin. So treffen sich die beiden Frauen wöchentlich zum Gespräch. Sie reden über das Leben, die Liebe und die Vergangenheit. Während Madame Rosella insbesondere von ihrer Zeit in Istanbul erzählt, berichtet Pelin nach und nach von ihren aktuellen Liebschaften und ihren damit verbundenen Zweifeln. Die alte Dame und die junge Studentin lernen sich mit jedem Treffen besser kennen - und aus einer zweckmäßigen Bekanntschaft wird eine innige Freundschaft. Eine Freundschaft, die geprägt ist von Offenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen und einem wahrhaften Interesse an dem Gegenüber. Pelin, die anfangs noch verschlossen und skeptisch war, wird zunehmend offener und fasst immer mehr Vertrauen zu ihrer neuen Freundin. Und auch Madame Rosella empfindet ihren Ausstauch mit der jungen Türkin als äußerst wohltuend und erfrischend. Der türkische Autor Tuna Kiremitçi hat für seinen Roman einen außergewöhnlichen Erzählstil und besonderen Aufbau gewählt. In 19 Kapiteln stellt er die Unterhaltungen der beiden Frauen dar, wobei jedes Kapitel ein wöchentliches Gesprächstreffen beinhaltet. Dabei ist das gesamte Buch ausschließlich in Dialogform verfasst. Ein literarischer Erzähler taucht an keiner Stelle auf, und Tuna Kiremitçi verzichtet komplett auf Beschreibungen oder Erläuterungen jeglicher Art. Sogar einleitende oder abschließende Worte zu den Dialogen lässt er völlig außen vor. Außerdem gibt es nur einen einzigen Schauplatz: nämlich Madame Rosellas Zuhause in einer französischen Kleinstadt, wo sich Rosella und Pelin zu ihren Unterhaltungen treffen. Somit weist der Roman starke Ähnlichkeiten mit einem Kammerspiel auf. Trotzdem erhält man - gerade durch die Unterhaltungen - einen tiefen Einblick in die "Welt" und die Vergangenheit der alten Dame und in das Leben der jungen Studentin. Die eigene Meinung Auch wenn Kiremitçis Erzählweise zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig und ungewohnt ist und ich einen Erzähler anfangs noch vermisst habe, hat mich doch speziell dieser Erzählstil tief beeindruckt und fasziniert. Der Autor hat nur das begrenzte Erzählmittel der Dialogform zur Verfügung, um seine Charaktere zu beschreiben, lebendig werden zu lassen, ihre Geschichte zu erzählen und den Schauplatz anschaulich darzustellen. Und diese Herausforderung hat Tuna Kiremitçi meiner Meinung nach ausgezeichnet gemeistert. Man liest die Geschichte wie ein Kammerspiel - aus einer gewissen Distanz heraus - und fühlt sich Rosella und Pelin dennoch nah. So als würde man im Nachbarzimmer sitzen und ihren Gesprächen lauschen. Dabei hat der Autor beiden Frauen ihre ganz eigene Stimme und ein individuelles Sprachregister verliehen. Während Madame Rosella - entsprechend ihres Alters - eine eher altertümliche Sprache verwendet, irritiert Pelin sie des öfteren mit modernen Ausdrücken, die meist einer Erklärung bedürfen. Dass Rosella die junge Studentin konsequent "kleines Fräulein" nennt, stört sie keineswegs. Diese Bezeichnung ist absolut liebevoll gemeint und typisch für die Ausdrucksweise der alten Dame. Bemerkenswert fand ich, dass es Kiremitçi als Mann gelungen ist, zwei weiblichen Charakteren eine authentische Stimme zu geben und den gesamten Roman aus der Sicht von zwei Frauen zu erzählen. Es imponiert mir, dass ein männlicher Autor sich so intensiv in die weibliche Gedanken- und Gefühlswelt hineindenken und -versetzen kann und es anschließend vermag, diese glaubwürdig zu porträtieren. An der Geschichte selber hat mich besonders die Entwicklung der Freundschaft zwischen Madame Rosella und Pelin angesprochen und angerührt. Trotz des ernormen Altersunterschiedes kommen sich die beiden Stück für Stück näher und schließen sich gegenseitig immer inniger ins Herz. Sie zeigen aufrichtiges Interesse aneinander und sprechen ehrlich über persönliche Erfahrungen und Gefühle. Sie halten sich nicht zurück mit eigenen Ansichten und wagen es, ihr Gegenüber freundlich zu hinterfragen und liebevoll zu tadeln. Das sind für mich Merkmale einer aufrichtigen Freundin, und ich habe es sehr genossen, Rosella und Pelin beim Vertiefen ihrer Freundschaft zu "beobachten". Dass es sich hierbei um eine Freundschaft zwischen den Generationen handelt, habe ich als überaus bereichernd und inspirierend empfunden. Ich denke, solch eine innige Beziehung zu einem Menschen mit weitreichender Lebenserfahrung trägt stark zur Horizont-Erweiterung bei und macht das eigene Leben um einiges reicher. "Madame Rosella und die Liebe" ist ein ruhiges Buch mit vielen leisen Tönen, die man aus den Unterhaltungen zwischen Rosella und Pelin heraushören kann. Leider verklingen diese Töne an manchen Stellen ein bisschen zu rasch, und ich hätte mir bei einigen Szenen etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch ein paar zusätzliche Kapitel hätten dem Roman sicherlich nicht geschadet. Gerne hätte ich die Beziehung der beiden Frauen noch weiter verfolgt und weitere Details über ihre Schicksale erfahren. So verging dieses Lesevergnügen für mich wie im Flug - und zugleich wäre mir eine langsamere und gemächlichere "Lesereise" lieber gewesen. Nichtsdestotrotz gehört "Madame Rosella und die Liebe" zu solchen Büchern, die ich gerne mehrere Male in die Hand nehme und mit Freude ein zweites Mal lese. Ein Zitat "...Denn alle Studenten der Berliner Uni waren in mich verknallt." - "Hahaha..." - "Wie, passt das Wort nicht?" - "Doch, Madame Rosella, besser ging´s gar nicht! Ich glaube, noch nie hat jemand das Wort ›verknallt‹ so niedlich gesagt. Machen sie weiter." (Seite 29) Das Fazit und die Bewertung "Madame Rosella und die Liebe" erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen der entzückenden 88-jährigen Rosella und der jungen Studentin Pelin. Ein bezaubernder Roman, der mit ruhigen Tönen auf sich aufmerksam macht und mit zwei reizenden Protagonistinnen für vorzügliche Unterhaltung sorgt. Ein wohltuender Schmöker, der das Leserherz erwärmt.

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Mal ehrlich, ist das Cover nicht herrlich? Allein das ist den Kauf des Buches schon fast wert ;) Auch im Nachhinein gefällt es mir noch immer sehr gut und passt auch hervorragend zum Inhalt. Das Buch hat zwar nicht allzu viele Seiten, aber die braucht es auch nicht. Es verspricht dennoch interessante Leseunterhaltung. Das ganze Buch ist wie eine Vielzahl an Unterhaltungen aufgebaut. Jedes Gespräch hat dabei ein eigenes Kapitel erhalten. Ich hatte zwar mit diesem Schreibstil gerechnet, der Klappentext merkt es ja bereits an, dennoch war er zunächst ungewohnt. Wenn ihr wissen möchtet, was ich meine, kann ich euch nur die Leseprobe rechts ans Herz legen. Die beiden Hauptfiguren Madame Rosella und Pelin werden über die Gespräche hinweg vorgestellt. Da es hier keine Beschreibungen an sich gibt, und sich der Leser wirklich nur über die Unterhaltungen einfinden kann, fällt es etwas schwer eine Beziehung zu den beiden Figuren aufzubauen. Letztlich wachsen sie einem aber doch irgendwie ans Herz, sodass man gespannt die Erzählungen der beiden verfolgt. Den Altersunterschied zwischen ihnen fällt beim Lesen tatsächlich nur an einigen wenigen Stellen auf. Insbesondere hinsichtlich der Ausdrucksweise wirkt Madame Rosellas Redegewandtheit reifer und wohl auch überlegter. Es ist herrlich amüsant ihre Unterhaltung zu verfolgen, in der Pelin immer wieder sehr jugendliche Ausdrücke einfließen lässt, die bei Rosella dann natürlich zu Irritationen und fragenden Blicken führen. Auch wenn diese nicht beschrieben werden, so konnte ich sie beim Lesen doch regelrecht vor mir sehen. Insgesamt ist “Madame Rosella und die Liebe” ein rundum empfehlenswertes Buch. Der Schreibstil ist anders und ungewohnt, doch die anfängliche Irritation verfliegt schnellt. Die Unterhaltungen sind flüssig, voller kleiner Rätsel und nicht nur für die Protagonisten unterhaltsam. Tuna Kiremitci hat hier einen tollen Roman geschaffen, den ich jedem gern ans Herz lege und wie ihr euch wohl schon denkt nur mit den vollen 5 Sternen bewerten kann.

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Die junge Studentin Pelin bewirbt sich auf eine Anzeige hin bei der 88-jährigen Madame Rosella. Ihre Aufgabe? Sich unterhalten. Woche für Woche treffen sich die beiden ach so unterschiedlichen Frauen bei der alten Dame Zuhause. Abwechselnd erzählen sie aus ihrem Leben. Rosella beginnt aus ihrer weit zurückliegenden Vergangenheit zu erzählen. Es ist die Geschichte der Berliner Jüdin Rosella Galante, die aus Nazi-Deutschland nach Istanbul flüchtete, wo die Verwandtschaft ihres Mannes Aldo lebte. Aldo, mit dem sie über Jahre nur per Brief in Kontakt war, weil er ihr nicht mehr folgen konnte. Aldo, der große Sehnsucht nach der gemeinsamen Tochter hatte. Es ist aber auch die Geschichte von Rosella, die sich in den Dichter Enver Rigan verliebt. Rosella mit ihren Träumen und Sehnsüchten, ihrer Angst, ihrer Freude, ihrer Hoffnung. Pelin ist fasziniert von der alten Dame, von ihrer Geschichte. Sie selbst, jung, ohne eigentliches Ziel, erkennt nach vielen Gesprächen mit Rosella, was wirklich zählt im Leben. "Madame Rosella und die Liebe" - was für ein wunderbarer, schöner, leiser Roman! Eine fesselnde und tief bewegende Geschichte, eine Geschichte zum Verlieben. Von der ersten Seite an fühlt sich der Leser ergriffen. Zu Lesen sind wunderbare Dialoge zwischen der alten, weisen Rosella und der jungen Pelin. Ein Buch mit unheimlich viel Lebensgefühl, das einen die Stunden nur so vergessen lässt. Mit großer erzählerischer Kraft und Einfühlungsvermögen versteht es der Autor, den Leser in das Haus der alten Dame zu entführen. Eine wunderschöne und bewegende Geschichte. Ein Glücklich-mach-Buch voller poetischer Kraft. Für alle, die die leisen Töne lieben, unbedingte Leseempfehlung!

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