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Rezensionen zu
Warum nur?

Freya v. Stülpnagel

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Wenn das eigene Schicksal zur Lebensaufgabe wird

Von: Ute Leser aus Hamburg

26.03.2013

Was für ein Buch! Das sich der schwersten Frage des Lebens annimmt, ohne leichtfertige Antworten bereitzuhalten. Und sie ganz bewusst offen lässt. Eines, das nicht nur inhaltlich gewichtig in den Händen liegt, sondern auch aus gestalterischer Sicht ein Zeugnis der Liebe ist. Und schließlich eines, das trotz allem zarte Hoffnungsknospen treibt, die sich sehnsüchtig durch die Seiten flechten. Das Thema Trauer wiegt schon schwer genug. Was aber, wenn wir noch Schuldgefühle tragen müssen? Und ein geliebter Mensch den Tod als einzigen Ausweg wählt? Mit der hilflosen Frage, ob unsere Liebe nicht genügte, um ihn aufzuhalten. Warum wir ihm gerade in seiner dunkelsten Stunde nicht Licht sein konnten. Und die Vorzeichen seiner Todessehnsucht offenbar verkannten. Freya von Stülpnagel hat diesen unsagbaren Schmerz selbst durchlitten. Und sich all diesen quälenden Fragen gestellt. Die sogar in ihren finstersten Träumen unvorstellbar schienen. Auch sie suchte in ihrer Verzweiflung nach Trostbrücken. Die immer wieder zu zerbrechen drohten. Dass sie von Anfang an mit ihrem Schicksal so offen umging, hat ihr geholfen, es irgendwann anzunehmen. Um dem Sinnlosen einen Sinn zu geben. Um dem Suizid die Bürde zu nehmen. Als Trauerbegleiterin ermutigt sie heute betroffene Eltern, ihr Schicksal zu benennen und kein Geheimnis daraus zu machen. Dem Thema Schuldgefühle widmet sie ein ganzes Kapitel. Und weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, mit ihnen zu leben. Sich selbst zu vergeben, zum eigenen Unvermögen zu stehen, scheint der erste Schritt in die heilsame Trauer zu sein. Wohnt in jeder Schuld doch auch Vergebung, in jeder Selbstanklage ein Freispruch. Der von unseren Toten wohlwollend unterschrieben wird. Die Autorin gibt ihre schmerzlichen Erkenntnisse behutsam und einfühlsam an trauernde Menschen weiter. Weiß sie doch sehr genau um ihre Untröstlichkeit, um dieses unfassbare Gefühl des Nie-wieder. Und hat ihr Schicksal zu einer sinnvollen Lebensaufgabe gemacht. Dass sie in ihrem bewegenden Buch durch die wunderbaren Fotos von Wolfgang Unterricker auch Inseln der Ruhe schafft, macht dieses Trauerwerk gleichzeitig zu einem erlesenen Kunstwerk. In dem man wieder und wieder blättert, um Trost zu finden. Fünf überzeugende Sterne für die tiefsinnige Autorin. Und fünf weitere für den feinsinnigen Fotografen. Ute Leser, Hamburg

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