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Rezensionen zu
Roter Nebel

Jakob Melander

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Mitten in der heißen Wahlkampfphase wird der Oberbürgermeister von Kopenhagen, Mogens Winther-Sorensen in seiner Wohnung ermordet. Die junge Prostituierte Serafine ist die einzige Zeugin. Sie leugnet etwas mit dem Mord zu tun zu haben und streitet einen sexueller Kontakt mit dem Opfer ab. Bei seinen Ermittlungen stößt Kommissar Lars Winkler im Umfeld des Toten auf eine Mauer des Schweigen, vor allem die Mutter versucht die Ermittlungen zu unterbinden. Nach und nach kommt Lars schrecklichen Ereignissen auf die Spur, die in der Vergangenheit liegen... Dies ist der zweite Fall um und mit dem Kommissar Lars Winkler von Jakob Melander. Der Oberbürgermeister von Kopenhagen wird mit heruntergelassener Hose in seiner Wohnung ermordet. Bei ihm ist die junge Prostituierte Serafine, die jeden sexueller Kontakt mit dem Opfer abstreitet, und auch leugnet etwas mit dem Mord zu tun zu haben, mehr ist aus ihr nicht herauszubekommen. Lars Winkler übernimmt die Ermittlungen und muss feststellen das ihm mehr als nur Steine in den Weg gelegt werden. Anscheinend versucht die Mutter des Toten und Wirtschaftsministerin des Landes, die Untersuchung zu unterbinden. Was wird versucht mit allen Mitteln geheim zuhalten? Die Spur führt in die Vergangenheit und Lars Winkler lässt sich dabei nicht aufhalten. Die Geschichte beginnt wirklich sehr spannend mit einer Rückblende in das Jahr 1999, sowie mit dem Mord an dem Oberbürgermeister. Beide Szenarien versprachen viel Spannung, könnten diese Erwartung dann im weiteren Verlauf des Buches nicht so wirklich halten, erst zum Schluss kam für mich dann wieder wirklich Spannung auf. Zu Beginn wurden mir persönlich zu viele Namen genannt, mit deren Zuordnung ich mich wirklich oft, auch manchmal im weiteren Verlauf schwer getan habe, da für mich zu wenig Informationen zu ihnen vorhanden war oder ich das Gefühl hatte das sie für die Handlung eigentlich keine wirkliche Rolle spielten. Auch der Hauptprotagonist Lars Winkler hat mich nicht so für sich einnehmen können, denn als Persönlichkeit blieb er mir zu blaß, man kratzte als Leser nur an seiner Oberfläche. Kettenraucher mit Verwicklungen in Liebes- bzw. Sexualleben ist alles was man erfährt, aber ohne ein persönliches Gefühl dahinter. Dies ist dem Autor dafür bei der jungen Prostituierten Serafine umso mehr gelungen, hier wurden die Persönlichkeit mit all ihren Nöten und Ängste sehr schön herausgearbeitet. Auch die Beschreibung der Mutter des Opfers hat mir in ihrer Kälte und ihrem Machtbewußtsein gut gefallen. In zwei Erzählsträngen wird dem Leser diese Geschichte erzählt, mir persönlich gefiel der Erzählstrang aus der Vergangenheit deutlich besser und war für mich in sich flüssiger zu lesen. Der Teil um die Ermittlungen könnten mich vor allem was die Polizeiarbeit angeht nicht immer überzeugen. Deren Handlungen oder Unterlassungen waren für mich schon manchmal schwer nachzuvollziehen und ließ bei mir kein gutes Bild von kompetenter Ermittlungs- und Polizeiarbeit entstehen. Leider konnte ich mich auch nicht so wirklich mit dem Schreib- und Sprachstil anfreunden. Der Ton war mir oft zu nüchtern, die Sätze empfand ich oft als abgehackt, was meinem persönlichen Lesevergnügen nicht so wirklich entgegenkam. Der Schluss und die Auflösung der Geschichte war wirklich spannend erzählt und gut gelungen und konnte mich auch noch überraschen, dies tröstete mich ein wenig über die von mir empfundenen Schwächen hinweg. Mein Fazit: Ein Thriller mit einer interessanten Geschichte und Thematik, den ich gerne gelesen habe, mich aber nicht immer restlos für sich einnehmen konnte.

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Titel: Roter Nebel (2. Fall für Lars Winkler) Autor: Jakob Melander Seiten: 409 Erschienen: Juli 2015 Ich darf schreiben, das mich dieser Thriller positiv überraschte. Ich persöhnlich bin ja eigentlich kein großer Fan von den klassischen "Ermittler-Täter"-Thrillern. Nur hat es Jakob Melander geschafft, mich durch seine Art und Weise der Erzählung und Darstellung der Protagonisten, deren Geschichte und Verbindung miteinander, an dieses Buch zu fesseln. Dabei hebt er sich vom Schreibstil nicht von anderen Thriller-Autoren auffällig ab, und ich muss zugeben, so richtig kann ich es nicht definieren. Es war einfach sehr angenehm dieses Buch zu lesen, es strengte mich nie an, da der gesamte Verlauf klar nachvollziehbar ist. Jakob Melander erfindet hier den Thriller nicht neu, und hat es auch gar nicht versucht, und das halte ich ihm zugute, grundsolide geschrieben, bekommt hier der Leser, was er sich von einem solchen Thriller erwarten darf. Ein Opfer, Zeugen, Ermittler, solide Ermittlungsarbeit die sehr gut dargestellt wird und eine Spannung die bis zum Schluss mit des Leser's Nerven spielt. Und wer während des Lesens meint das Buch sei vorrausschaubar, den wird Jakob Melander eine Lektion erteilen, das man einen Thriller bis zum Ende lesen muss, um sich ein Urteil bilden zu dürfen ;) Mir gefielen die Personen und deren Charaktere, nichts wurde übertrieben dargestellt, alles konnte ich mir so in der Realität vorstellen. Eine Szene floss in die nächste, und auch die Zeitsprünge, von Gegenwart und Vergangenheit, verwirrten mich nicht beim lesen. Interessant bei diesen Thriller ist sicher Serafina, eigentlich spielt sie eine tragische Hauptrolle, und diese ist sehr gut erzählt, kann gut sein, das sie es war die diesen Thriller die Würze gab um mir diesen so schmackhaft zu machen. Sehr angenehm empfand ich auch, das der Autor nicht in andere Genre zwischendurch rutscht, was ich leider bei anderen Thriller zur Zeit als sehr störend empfinde, z.B. wenn zu viel Zeit auf Erotikszenen verschwendet wird. Hier hat man ein puren, reinen Thriller der nicht zuviel verspricht aber alles hält. Ich hatte den ersten Fall von Lars Winkler noch gar nicht gelesen, und muss sagen, das dies kaum von Bedeutung ist, denn hätte ich es nicht gelesen, jetzt gerade erst, wär es mir gar nicht aufgefallen. Es wird zwar von Ereignissen in der Vergangenheit des Ermittlerteams berichtet, aber diese sind nicht von bedeutung für die Hauptgeschichte im Buch. Wie immer wichtig ist für mich, ob der Autor mich auf der Gefühlsebene erreicht, und das hat Jakob Melander absollut erfüllt. Es würde mich freuen wenn er in Zukunft weitere Thriller schreibt, und sich dabei vielleicht noch weiterentwickelt und uns überrascht. Sicher ist dieser Thriller nicht spektakulär und aussergewöhnlich, und das ist der einzige Grund warum ich ein Stern abziehe, den 5. gibt es bei mir in Zukunft nur noch für eben solche Bücher, aber 4 Sterne bedeuten, das Buch ist meiner Meinung nach, es wert gelesen zu werden und ich finde es persöhnlich sehr gut. Weltenwandler Peter

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Ein Mord am Anfang des Buches im Jahr 1999 führt zu einer Tätersuche in der Gegenwart und einem erneuten Todesopfer. Erstmal zur Story: Der Oberbürgermeister von Kopenhagen ist tot. Erstochen in seiner Wohnung liegt er in einer Blutlache, einzig anwesend eine junge Frau, Serafine. Der recht spöde, wortkarge Kommissar Lars Winkler ermittelt in einem Umfeld aus Politik, Macht, Vertuschung und Korruption. Nein, dies ist kein Politthriller, zwar gibt es so manche parteilichen Angelegenheiten und Querelen, machtbessesene Politiker und solche die es nicht wurden. Aber letztendlich war es ein schöner, solider Thriller mit einem außergewöhnlichem Kommissar und einer Frau, Serafine, die sich hinter einer Fassade verkriecht und einen erbitterten Kampf mit sich selbst ausfechtet. Mir hat dazu dieses Zitat aus dem Buch, Seite 317, sehr gut gefallen "Das Tier in ihr hebt seinen Kopf. Schüttelt ihn, brüllt". Gerade Serafines Teil in dieser Geschichte, in den Abschnitten mit den Jahreszahlen gut erkennbar, hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Hier hat der Autor sehr aufmerksam und gefühlvoll berichtet, ohne abwertend zu klingen und damit ein gutes Händchen bewießen für ein nicht ganz alltägliches Thema (welches verrate ich nicht - selber erlesen). Serafines Gefühls- und Gedankenwelt kam mir absolut ehrlich und emotional ergreifend rüber. Dagegen war mir der Kommissar Winkler blass und seine KollegInnen fast schon farblos. Am Anfang habe ich einige Kapitel gebraucht um in die Geschichte richtig einsteigen zu können, da ich lange nicht wußte wer ist wer und wer ist mit wem. Vielleicht hätte ich den ersten Band "Blutwind" zuerst lesen sollen. Es gab jede Menge Cliffhanger, die durchaus Sinn machten und nach dem nächsten Abschnitt forderten. Leider waren aber einige der Erzählungen nicht zu Ende geführt, war zwar nicht unbedingt erforderlich, aber so manches mehr hätte mich schon interessiert. Der Stil ist sehr rasant, kurz, knapp, knackig. Schnelle Sprünge in Zeit, Orten und Protagonisten. Spannung? Definitiv, ja. Oft unterschwellig, da ich ständig mitgerätselt habe und auch auf so manche falsche Spur gelockt wurde. Zum Schluss hin bin ich mit den meisten der Protagonisten doch noch ins Reine gekommen und zu dem Entschluss mehr über Lars Winkler und alle die zu ihm gehören zu lesen, also Band 1 muss doch her. Da ich mich bei der Sternenvergabe für das komplette Buch schwer tue, vergebe ich für Serafines Teil die volle Sternenzahl (5) und für den Rest um und mit Kommissar Winkler 3,5 (Er sollte weniger rauchen und mehr über sich preisgeben). 8,5 ÷2= 4,25 damit vergebe ich 4 von 5 Sternen. c) K.B. 08 / 2015

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Nachdem ich begeistert schon eine große Bandbreite und Themengebiete der skandinavischen Spannungsliteratur diverser Autoren und Gebiete gelesen habe, so war ich besonders auf den mir bisher noch unbekannten Autor Jakob Melander und seine Reihe um Ermittler Lars Winkler mit seinem zweiten Fall „Roter Nebel“ gespannt. Da ich schon sehr viele sehr erstklassige und spannende Thriller aus Skandinavien gelesen, gar verschlungen habe, und ich dieses Genre einfach zu sehr liebe, war meine persönliche Messlatte dementsprechend hoch, doch enttäuscht wurde ich hier nicht, obwohl das Buch gewiss auch kleinere Schwächen aufweist. Erschienen im Goldmann Verlag (http://www.randomhouse.de/goldmann/) Zum Inhalt: "Mitten in der heißen Wahlkampfphase wird Kopenhagens Oberbürgermeister Mogens Winther-Sørensen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Einzige Zeugin ist die junge Prostituierte Serafine. Sie leugnet, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, und streitet zudem jeden sexuellen Kontakt mit dem Opfer ab. Und auch bei den Ermittlungen im Umfeld des Politikers stößt Kommissar Lars Winkler auf eine Mauer des Schweigens. Insbesondere die Mutter des Toten versucht, jegliche Nachforschungen in der Vergangenheit ihres Sohnes zu unterbinden. Doch nach und nach kommt Lars Winkler den schrecklichen Ereignissen von damals auf die Spur" Zur Handlung: Das Buch beginnt gleich zu Anfang sehr heftig und arg blutig, das deutet auf einen schonungslosen und gnadenlosen Thriller hin. Doch der Fokus wird schnell auf spannende und mehr als verzwickte Ermittlungen gelenkt. Hier wechselt der Autor zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Bis zum fragwürdigen Tod des Oberbürgermeisters von Kopenhagen Mogens Winther-Sørensen. Recht schnell wird klar, dass der Politiker in seinem Handeln und seinen Entscheidungen von der dominanten Mutter gesteuert wird, hier erscheint jedoch nicht das typische Bild eines „Muttersöhnchens“ sondern ganz andere Beweggründe, die ihn in seinem Tun und Handeln beeinflusst und gelenkt haben. Ebenfalls schnell wird deutlich, dass die Prostituierte, Serafine, die beim Eintreffen der Polizei am Tatort ist, den Ermordeten aus dem Jahr 1999 kannte. Zudem ist sie eine Transgender, sprich transsexuell und erhält weibliche Hormone. Das ist mysteriös, wirft neue Aspekte der Ermittlungen auf und macht den Leser neugierig. Schreibstil: Dass, was mich an den skandinavischen Büchern immer so reizt und lockt, erfüllt auch dieser Autor in seinem Genre perfekt. Ich mag die vielen Details, die Anekdoten zu Land und Leuten, die Straßennamen, die Familiennamen, die Sitten, Bräuche und natürlich die Landschaft und die Vegetation samt Klima. Genau diese Eindrücke gibt der Autor an seine Leser weiter. Ich habe in meiner Kindheit viel Zeit in Dänemark verbracht und erkenne viele Eindrücke einfach wieder, die der Autor gekonnt einfließen lässt. Der Autor wechselt in seinem rasanten und temporeichen Schreibstil zwischen Vergangenheit und Gegenwart, er streut mehrere Handlungsstränge, die er nur langsam zu verweben beginnt. Für ungeduldige Leser ist das ein ganz mieser Haken an dem Aufbau des Thrillers. Fragen kommen früh auf, werden aber nur mühselig beantwortet und verdeutlicht. Ich erlebe den Schreibstil des Autors Jakob Melander als sehr eindringlich, intensiv und psychologisch wirkend. Das Genre Thriller scheint der Autor zu beherrschen und geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er mit seinem Ermittler Lars Winkler und dem Team starke Züge eines guten Krimi einfließen lässt. Hier kommen Krimi- und Thrillerliebhaber gleichermaßen auf ihre Kosten. Jakob Melanders Stil wirkt sehr unterschwellig fesselnd und baut sich mit jeder Seite mehr und mehr zum Konstrukt des Grauens auf. Wie eine Treppe die man besteigt, so besteigt der Leser Schritt für Schritt einen Gipfel aus unglaublichem Gräuel. In ihrem zweiten Fall schöpft der Autor aus den Vollen und schockiert allein schon durch die gewählte Thematik und den Konstellationen. Eine perfekte Mischung aus spannenden Profiling, bestialischen Taten, krassen Ermittlungen, teils sarkastischen Dialogen und atmosphärischen Schauplätzen, sowie grauenvollen Kulissen und Handlungen ist dem Autor sprachlich sowie in der Umsetzung gelungen. Kurzweilig, rasant und mehr als komplex und verworren. Zum Verzweifeln, nicht nur für die eifrigen Ermittler, denen man als Leser zunächst auch sehr skeptisch gegenüber steht , und Vertuscher. Wer zu diesen schriftstellerischen Werkzeugen greift, wie es unser Autor hier wagt, der richtet sich an geduldige und nachsichtige Leser. Denn hier und da wird man über einige Hürden hinweg sehen müssen. Das was J. Melander hier in „Roter Nebel“ auftischt, sind keine flauen Ermittlungen, hier geht es sehr komplex und facettenreich zu. Immer neue Türen öffnen sich, wo andere sich scheinbar schließen. Der Kreis der Verdächtigen wächst und man hat bis zum Schluß das Gefühl, es könnte fast jeder gewesen sein, der in diesem Konstrukt die Fäden zieht. Unfreiwillig gerät man hier durch seinen Schreibstil direkt in das Geschehen und kann sich nicht mehr von den Seiten lösen. Charaktere: Für Leser, die den ersten Fall „Blutwind“ für Lars Winkler kennen, wird es sicherlich leichter sein, sind in dem Pool der Charaktere zurechtzufinden. Lars Winkler stellt den typischen Kommissar mit den typischen Klischees aus soliden Krimis dar. Hier wird er als ständig rauchenden, Kaffee schlürfenden und skeptischen Schwerenöter dargestellt, und so erleben wir ihn auch. Dennoch mag ich seine sarkastischen Bemerkungen, seinen Zynismus und die beißenden Dialoge, die entstehen. Er wohnt neben einer Baustelle, seine Wohnung ist chaotisch und scheint für ihn stets nur Zwischenstation zu sein. Er ernährt sich von Fertiggerichten, hat hier und da eine Liebelei und schwelgt in Erinnerungen aus seiner Jugend samt der damaligen Musikauswahl. Kurz gesagt: Er erfüllt nahezu jedes Klischee. Wir lernen auch die interessante Serafine kennen, die 1999 als Flüchtlingskind aus dem Kosovo nach Deutschland, und später nach Kopenhagen gekommen ist. Sie ist Zeugin des Mordes an dem Oberbürgermeister Mogens Winther-Sørensen. Nachdem die Polizei die Spur zu ihr hat, flieht sie zurück nach Deutschland und hegt in Hamburg den Wunsch einer Geschlechtsumwandlung. Widersacherin ist hier in diesem Thriller eine weibliche Person, Merethe, die Mutter des Mordopfers. Merethe ist eine machthungrige, dominante und kaltblütige Frau, die es nur auf ihren Ruf und ihre Karriere abgesehen hat. Dafür nimmt sie alles in Kauf. Neben diesen starken und polarisierenden Charakteren begegnen wir einer weiteren Vielzahl an Nebenrollen und Randfiguren. Lars und sein Team bei der Behörde. Auch hier begegnen wir unterschiedlichen Charakterstudien und Psychogrammen. Hier liegt der Schwerpunkt des Autors, auch wenn er sich mit der Vielzahl an Charakteren und Verstrickungen vielleicht doch ein wenig übernommen hat. Die vielen Nebenrollen, schmücken und einen dieses Buch und möbeln den ohnehin schon gelungenen Charakteren-Pool stark auf und sorgen für viel Kurzweil, aber auch für große Verwirrung. Aber auch Rückblicke und Perspektiven der Opfer und die dubiosen Hintergründe aus dem ersten Teil der Reihe fließen hier mit ein. Es entsteht ein komplexes Bild aus Gut und Böse. Meinung: Das ganz besondere an diesem Thriller ist, dass er auf vergangenen Büchern aufbaut, ohne dass man sie gelesen haben müsste. Man wird jedoch auf Lars Winkler Vorgeschichte „Blutwind“ so neugierig, dass ich diesen Fall gewiss auch noch lesen werde, allein schon um tiefre Einblicke und Erklärungen zu bekommen. Zwar sind die Fälle unabhängig, aber ich glaube ein gewissen Vorwissen scheint hier nicht fehl am Platze zu sein. Dieses Buch ist nicht nur (Psycho-) Thriller, es ist zudem grandiose Ermittlungsarbeit und allein durch das Nebulöse und Dubiose erhält der Plot unsagbar spannende Würze und fesselnde Noten. Für mich ein fast perfekter Thriller, wie er sein soll. Sehr komplex und undurchschaubar, leider aber auch sehr verwirrend und überladen. Ein professionelles Team und viele Spuren und Wendungen. Ein eindringlicher Verriss der gestörten menschlichen Seele… Ich mag skandinavische Spannungsliteratur, und auch dieses Buch überzeugt durch starke dänische Einflüsse in den Behörden, Namen, Straßen und Institutionen. Sehr gut gemacht. Mir gefällt zudem der sachliche und sprachlich geschickte Wortlaut des Autors, mit denen er die Ereignisse, Vorfälle und auch Ermittlungen in verschiedene Richtungen lenkt und der Leser immer neue eigene Mutmaßungen und Ermittlungsansätze anstellt. Leider bleiben aber auch am Ende zu viele Handlungsstränge unbedient und verlaufen ins Leere. Sehr schade, hier hätte es gern stimmigere Rundungen und Verknüpfungen geben dürfen. Schauplätze: Ein Dänemark-Thriller, wie ich ihn mag. Kopenhagen. Atmosphärisch, idyllisch, touristisch und ländertypisch. Die wahre Story jedoch findet in den geheimen Machenschaften und Privatleben der Charaktere statt. Jakob Melander gibt Einblicke in die Polizeiarbeit, in die gestörte Gedankenwelt der Verdächtigen, in die Leidenschaft der Angehörigen und Freunde, in die Seele eines Mannes im falschen Körper. Grandiose Umsetzung, bildhafte Darstellung, großes Kopfkino! Man erlebt Skandinavien und menschliche Abgründe, bestialische Orte und schönste Natur. Hautnah und mit jeder Faser. Cover: Dieses Cover ist ein Blickfang, grandios, weckt Neugierde und lädt zu Interpretationen ein. Typisch skandinavisch und einladend. Sieht zwar eher nach Schweden aus, da ich dieses Landschaftsbild in dieser Form in Dänemark noch nicht gesehen habe, aber es gefällt mit trotzdem. Hochwertige Verarbeitung, angenehmes Schriftbild und stimmige Aufteilung. Der Autor: "Jakob Melander, 1965 geboren, studierte Komparatistik an der Universität Kopenhagen und war jahrelang Gitarrist in mehreren dänischen Rock- und Punkbands. Nach seinem ersten Thriller "Blutwind" folgte "Roter Nebel", der zweite Band um den Polizisten Lars Winkler." Die Übersetzung: Ich finde es toll, dass an gewissen Passagen etwas von der Ursprünglichkeit erhalten blieb. Einige Dialoge sind zwar auf den ersten Blick nicht ganz ins Deutsche adaptiert, aber bieten so den treffenden und lockeren skandinavischen Ton und sorgen für Atmosphäre und Flair. Auch in den Schauplätzen ist der Ursprung des Buches noch zu finden. Ich finde es immer ganz lobenswert und intensiv für mich als Leserin diese feinen Noten noch aufspüren zu können. Im Gesamten wirkt die Übersetzung jedoch weniger rund und gelungen. Da habe ich vom Übersetzer schon galantere Werke gelesen (bsp. Anna Grue oder Sanne Munk Jensen). Aber im Grunde habe ich auch hier nichts Gravierendes auszusetzen und habe einen sehr zufriedenstellenden Thriller mit tiefsinniger Spannung lesen und erfahren dürfen. Der Übersetzer: „Ulrich Sonnenberg absolvierte nach dem Abitur eine Buchhändlerlehre. Anschließend hielt er sich mehrere Jahre in Kopenhagen auf, und später leitete er die Verkaufsabteilung des Suhrkamp- und Insel-Verlages. Seit 2004 lebt er als freier Übersetzer und Herausgeber in Frankfurt am Main. Sonnenberg übersetzt vorwiegend Belletristik aus dem Dänischen und Norwegischen ins Deutsche. Er ist Mitglied des Verbands Deutschsprachiger Übersetzer Literarischer und Wissenschaftlicher Werke. 2013 erhielt er gemeinsam mit Peter Urban-Halle den Dänischen Übersetzerpreis.“ Fazit: Lars Winkler ist zurück. Nachdem mich sein zweiter Fall „Roter Nebel“ überzeugen konnte, will ich nun auch in die Vorgeschichte „Blutwind“ abtauchen. Eine Reihe mit hohem Charakterpool und facettenreichen Konstellationen und einigen Hürden und Schwächen. Daher nur 3,5 Sterne, gerundet zu 4 vollen Sternen!

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Mitten in der heißen Wahlkampfphase wird Kopenhagens Oberbürgermeister Mogens Winther-Sørensen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Einzige Zeugin ist die junge Prostituierte Serafine. Sie leugnet, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, und streitet zudem jeden sexuellen Kontakt mit dem Opfer ab. Und auch bei den Ermittlungen im Umfeld des Politikers stößt Kommissar Lars Winkler auf eine Mauer des Schweigens. Insbesondere die Mutter des Toten versucht, jegliche Nachforschungen in der Vergangenheit ihres Sohnes zu unterbinden. Doch nach und nach kommt Lars Winkler den schrecklichen Ereignissen von damals auf die Spur ... Ich muss am Anfang sagen: Ich habe das erste Buch des Autors nicht gelesen und kam trotzdem gut in die Geschichte rein. Vor dem Lesen war ich recht skeptisch, da ich mir die Amazo-Bewertungen des ersten Buches angeschaut habe, und die waren nicht so positiv... Umso erstaunter war ich, als ich dann gelesen habe. Und hinterher kann ich sagen: Ich bin wirklich positiv überrascht! Die Geschichte ist an manchen Stellen nicht ganz einfach und lädt dazu ein, den Leser stellenweise zu verwirren. Umso schöner ist es dann, dass die Auflösung klar und gut verständlich präsentiert wird. Sehr schön fand ich, dass die Geschichte aus mehreren Sichten erzählt wird. Aus der von Protagonist Lars. Dann aus der Erzähler-Sicht, die sich auf die Handlungen von Serafine beziehen. Und schließlich immer wieder der Rückblick auf ein Jahr 1999, von dem man anfangs gar nicht weiß, was es bedeutet, im Laufe der Geschichte die Bedeutung aber erfährt. Dort wird von einer Person bzw. mehreren berichtet, von denen man zunächst auch nicht viel weiß, sie auch anfangs nicht identifizieren kann. Doch das wird eben im Laufe der Zeit aufgelöst. Die Ermittlungsarbeit ist eigentlich auch recht vielfältig. Das liegt daran, dass es immer neue Erkentnisse und dadurch auch neue Wendepunkte in der Story gibt. Die Spannung ist mal stärker, mal schwächer vorhanden, insgesamt aber über das ganze Buch bemerkbar. Die Charaktere haben doch auf den zweiten Blick eine recht ordentliche Tiefe. Serafina, von ihr erfährt man recht viel, allerdings auch erst mit der Zeit. In diesem Buch entwickelt sich im Nachhinein eh recht viel über die ganze Geschichte hinweg, was mir gut gefällt. Auch die anderen Protagonisten oder Nebenfiguren haben eine Vergangenheit oder einen Charakter, auf den in der Handlung eingegangen wird. Der Schreibstil bzw. die deutsche Übersetzung, die in Buch 1 u.a. kritisiert wurde, ist mir persönlich jetzt nicht negativ aufgefallen. Fazit: Ein wirklich - für mich persönlich - überraschend guter Krimi, den ich gerne gelesen habe!

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