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Rezensionen zu
Die Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (1)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

☆"Wie nah der Himmel scheint", murmelte Marie. "Als könnte man ihn berühren, wenn man die Hand ausstreckt. Und dabei ist er doch so unendlich weit entfernt." ~Die Tuchvilla☆ ●•Rezension•● Inhalt: Der Roman spielt Anfang des letzten Jahrhunderts, kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs. Die junge Marie, ein Kind aus dem Waisenhaus, tritt den Dienst als Küchenmädchen in einer herrschaftlichen Villa, der Tuchvilla, an. Doch sie hat eine besonders ausgrprägte, starke Persönlichkeit und das führt zu Verwirrung beim Personal. Zum anderen wird sie von anderen Bewohnern der Villa gleich ins Herz geschlossen - unter anderem von dem jungen gnädigen Herrn. So nimmt sie sehr bald eine besondere Stellung im Haus ein, was ihr aber auch das Leben erschwert und zu Missfallen beim alten Herrn führt. Der hat nämlich durchaus etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun, was er aber lieber geheim halten möchte. Meine Meinung: Nach ein paar ersten wenigen Kapiteln zum Einlesen wird man sehr schnell mit den Personen vertraut und die Autorin hat so geschrieben, dass man sich mit allen gut identifizieren kann. Ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen, um mitzuerleben, wie sich die vermeintlichen Einzelschicksale weiterentwickeln und welche Zusammenhänge noch ans Licht kommen. Die Geschichte hat etwas von einer amerikanischen Soap "vom Tellerwäscher zum Millionär" (also schön zum Träumen, aber ganz schön an der Realität vorbei). Trotzdem nimmt sie einige unerwartete Wendungen und man bekommt einen schönen Einblick in die damalige Zeit, deren Möglichkeiten und auch Zwänge - und die Gewissheit, dass wir in einer Zeit leben, in der wir selbstständig entscheiden dürfen, was wir aus unserem Leben machen. Und vor allem, wen wir lieben.

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Der Roman ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. Man bekommt somit Einsicht in die Gefühle und Gedanken aller Personen, die an der Handlung teilhaben. Die Handlung findet im Präteritum statt. Das Cover des Romans ist mit einer romantischen Schneelandschaft gestaltet. Allein das Cover regt zu einer gemütlichen Lesestunde bei regnerischen Wetter mit Kuscheldecke und Tee an. Marie ist eine junge Frau, die im Waisenhaus aufgewachsen ist. Durch ihre starke Persönlichkeit, die dem Zeitgeist widerspricht, da Frauen eher unterwürfig den Männern gegenüber sind, fördert sie schon früh den Missmut einiger Personen. Marie wird als Küchenmädchen angestellt und wird von den anderen Angestellten zu Beginn schlecht behandelt und ausgeschlossen. Mit der Zeit findet sie aber unter ihnen auch Freunde. Trotz einer schweren Kindheit entwickelte sie sich zu einer starken und anmutigen Frau. Ihre Charakterstärke machte sie mir direkt sympathisch. Schnell wird sie zur Stütze des Hauses, da sie Talente zeigte, die sie in der Gunst der Damen aufsteigen lies. Es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihr und Katharina, die einen Narren an Marie gefressen hat. Katharina, die jüngste Tochter der Familie Melzer, erinnerte mich an eine Mischung aus Marianne aus Verstand und Gefühl und Lydia aus Stolz und Vorurteil von Jane Austen. Sie ist eine lebenslustige, weltoffene, etwas kindische und auch naive Person. Im Gegensatz zu Lydia aus S&V ist mir Katharina aber durchaus sympathisch. Sie ist ein liebenswürdiges junges Mädchen, das die Männer reihenweise um den Finger wickelt, sich dessen aber nicht bewusst ist. Sie wird von ihrer Mutter verzogen und ist das Lieblingskind der Familie. Durch ihre unüberlegte und impulsive Art muss ihre Familie oft zurückstecken. Vor allem ihre ältere Schwester steht immer in ihrem Schatten. Elisabeth, die ältere Schwester und das mittlere Kind der Familie, ist eine gemeine, boshafte und intrigante Person. Sie ist dick und nicht schön, sich dessen aber selber bewusst. Wahrscheinlich ist sie durch die fehlende Aufmerksamkeit einen wirklich schlechten Charakter entwickelt. Paul, der Sohn der Familie Melzer und Erbe der Tuchfabrik, ist zu Beginn ein eher leichtsinniger Student der ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat. Im Laufe der Geschichte wandelt er sich aber zu einem durchaus kompetenten Mitarbeiter in der Firma und ist seinem Vater eine große Hilfe. Sein Wandel vom Lebemann zu einem richtigen Gentleman hat wohl auch mit seiner Liebe zu Marie zu tun. Die Herren der Tuchvilla, Alicia Melzer und Johann Melzer, sind mir durchwegs unsympathisch. Alicia ist eine einfältige Person, die ihre Kinder zu sehr verhätschelt. Johann ist ein gieriger, emotionsloser Mann, der nur seinen wirtschaftlichen Vorteil im Sinn hat. Fazit Dieses Buch ist genau das Richtige für ein verregnetes Wochenende auf der Couch oder auf der Fensterbank. Zuerst hatte ich Angst das Buch zu beginnen, da es doch 701 Seiten mit einer sehr kleinen Schrift hatte. Die ersten 100 Seiten gingen zaghaft voran und waren teilweise etwas langatmig, vor allem die vielen Namen brachten mich zu Beginn sehr durcheinander. Danach stieg die Spannung aber an und ich war komplett in die Handlung versunken & habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen. Die Autorin ist mit Sicherheit ein großer Jane Austen Fan, da ich in einigen Charakteren die Parallelen erkenne. Das Buch ist durchaus zu empfehlen, wenn man jedoch ein historisches Werk mit viel Geschichte und Politik erwartet, ist man mit diesem Buch falsch beraten. Hier stehen eher die Geschichten der einzelnen Personen (vor allem die der Marie) und die Intrigen, Liebschaften und Geheimnisse im Vordergrund.

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Die Tuchvilla ist der Auftakt einer Trilogie rund um die in Augsburg ansäßige Industriellenfamilie Melzer. Ab dem Jahr 1913 werden in drei Bänden die Schicksale der Melzer´schen Familie und ihrer Angestellten inmitten deutscher Geschichte dargestellt. Die Wirren des Schicksals, Aufstieg und Fall, Liebe und Freundschaft und ein Krieg, der alles zu zerstören droht. Das Waisenmädchen Marie tritt in der Tuchvilla eine Anstellung als Küchenmädchen an. Ihre letzte Chance doch noch irgendwo Fuß zu fassen, da jeder ihrer vorherigen Dienstherren sie vor die Tür gesetzt hatte. Doch Johann Melzer, dem Oberhaupt der Familie, scheint erstaunlich viel daran zu liegen, dass das junge Mädchen ihren Platz in der Tuchvilla findet. Und so versucht Marie die Villa zu ihrem neuen Zuhause und die anderen Angestellten zu ihren Freunden zu machen. Während sie in der Küche beschäftigt ist, vertreiben sich Katharina und Elisabeth, die beiden Töchter der Melzers, ihre Zeit mit Eifersüchteleien. Die Hübschere der beiden, Katharina, soll in die Gesellschaft eingeführt werden und für die ältere Elisabeth wird es höchste Zeit sich nach einem geeigneten Heiratskandidaten umzusehen. Paul hingegen genießt seine Studentenjahre lieber in München und jagt den Mädchen hinterher. Doch dann trifft er bei der Familie auf das neue Küchenmädchen und ist hin und weg. Und dann ist da noch dieses Geheimnis, welches Maries Herkunft umgibt... Meine Erwartungen an diesen ersten Band waren zur vergleichen mit der Fernsehserie Downton Abbey, die meiner Meinung nach ein grandioses & detailgetreues Gesellschaftsbild seiner Zeit zeigt. Und dabei vor allem zu gleichen Teilen auf die Angestellten, als auch die Herrschaft eingeht, was mir dort besonders gut gefallen hatte. In der Tuchvilla hingegen sticht ganz klar Marie als Protagonistin hervor. Sehr deutlich fungiert sie als Bindeglied zwischen den beiden Ebenen in der Industriellenvilla. Leider ging bei der Anzahl Perspektiven die Tiefe verloren, was ich sehr schade fand. Vor allem ausgerechnet mit Marie hatte ich so meine Probleme. Ihre Eigenwahrnehmung & die von Außen scheinen einfach nicht zusammenzupassen. Andere beschreiben sie oftmals stolz und sogar mit einem arroganten Auftreten. Sie selbst scheint sich aber meistens sehr unsicher zu fühlen. Und ich persönlich war gelangweilt von ihr, weil sie in meinen Augen einfach keine eigene Persönlichkeit zu haben schien. Und als gebürtige Augsburgerin hatte ich natürlich auch Erwartungen die Stadt betreffend. Leider vermittelte mir der Roman eher den Eindruck, Augsburg würde aus der Maximiliansstraße und dem Jakobertor bestehen angereichert mit ein paar schummrigen Gassen. Bei Augsburg als Zentrum der Handlung hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Das klingt jetzt alles sehr negativ, aber so ist es dann auch wieder doch nicht gemeint. Es ist eben kein Downton Abbey und Vergleiche sind ja sowieso blöd. Die Tuchvilla ist die Tuchvilla. Und dennoch habe ich es gemocht und gerne gelesen. Der Schreibstil war flüssig und die Geschichte rund um Marie, Kitty, Elisabeth und die anderen Villenbewohner unterhaltsam. Eine nette Lektüre (wenn auch nicht mehr!). Eben etwas Schönes zu lesen. Kein Buch, das mich begeistern konnte, aber auch keines, über das ich jetzt etwas wirklich Schlechtes sagen könnte!

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Ich hatte schon sehr viel gutes über diese Reihe gehört und nun musste ich auch einfach mal damit anfangen, da nun auch der dritte Teil erschienen ist. Das Cover des Buches erinnert mich irgendwie sehr an "Der Winterpalast", wahrscheinlich weil das ganze auch in einer Schneelandschaft mit einer Frau vor einem Herrenhaus ist. Ich mag das Cover sehr gerne, vor allem weil die lila Schrift sich spiegelt. Die Protagonistin Marie ist mir direkt irgendwie vertraut vorgekommen. Sie ist eine Waise, die in einem Kinderheim aufwuchs uns bisher nicht viel schönes in ihrem Leben gesehen hat. Als sie in der Tuchvilla zu Anfangs als Küchenmädchen beginnt, merkt sie das sie dort auch einige Neider hat, die ihr nichts gutes wollen. Doch Marie ist eine starke Persönlichkeit, die sich durchsetzt und auch ihren Mund aufmacht, das fand ich an ihr richtig toll. Aber auch andere Personen im Buch hatten größere Auftritte. So gab es zum Beispiel Katharina, die jüngere Tochter der Hausherren. Sie ist ein sanftmütiges Wesen, das sich sehr für die Kunst interessiert und auch wenn sie manchmal etwas verrückt klingt mit ihren ausschweifenden Reden mochte ich sie sehr. Ganz anders die ältere Tochter Elisabeth, sie ist etwas fülliger als sie sein sollte und auf alles und jeden neidisch, dem es nur ein bisschen besser geht als ihr. Sie ist eine sehr boshafte Person und ich mochte sie überhaupt nicht. Zu guter Letzt gab es noch Paul, den Sohn. Er ist Student in München und studiert dort Jura. Er ist davon nicht so begeistert und mit seinem Vater zerstritten. Er versteht nicht, warum er nicht gleich in der Fabrik für Textile Stoffe mitarbeiten darf und manchmal kam er auch etwas zu naiv rüber, für seine 26 Jahre. Der Schreibstil des Buches war wunderbar. Es lies sich gut lesen, man ist trotz der eher kleinen Schrift gut voran gekommen. Die Kapitellängen waren total super, man konnte das Buch jederzeit weg legen und war danach sofort wieder in der Geschichte. Ich konnte es teilweiße garnicht glauben, welche Unterschiede sich in den 100 Jahren getan haben. Von damals zu heute ist enorm viel passiert und ich mochte es total in diese Welt abzutauchen, in der es noch kein Internet gab, die Menschen teilweiße noch in Pferdekutschen fahren musste, da es noch nicht so viele Autos gab usw. Ich konnte mir das ganze extrem gut bildlich vorstellen und das ganze hat mir sehr spaß gemacht. Es gibt wenige Bücher die bei dieser hohen Seitenanzahl nicht langweilig werden, aber in diesem Buch gab es eigentlich gar keine Längen, die man hat überbrücken müssen. Es war von Anfang an ein sehr Interessanter Roman. Die Autorin: Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits erfolgreich historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla erfüllt sie sich einen lange gehegten Wunsch und gestaltet ein Familienschicksal vor dem spannenden Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte. Mein Fazit: Ein super Auftakt für diese Reihe und ich hoffe das ich auch bald Band 2 lesen kann :)

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Man ahnt sofort, dass das Buch so einiges an Geheimnisse hat. Vorallem lastet auf Marie ein Geheimnis lastet. Ich finde, sie ist nicht wirklich eine Küchenmagd, den sie ist stursinnig und hat ein selbstbewusstes Auftreten. Man fragt sich immer wieder, was es mit Maries Familie auf sich hat. Auch durch Marie, die als Küchenmagd auf Drängen der Hausherrin eingestellt wird, lernt man das Leben einer Dienstbotin kennen. Man lernt wie deren Alltag so abläuft, doch sie muss sich gegenüber den anderen beweisen, den auch bei ihnen gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen. Leider ist dieser Teil etwas langatmig und man möchte einfach das Buch weglegen. Doch stark bleiben, den es wird wieder spannend. Den der geregelte Alltag endet abrupt als Katharina heimlich die Villa verlässt. Die Ereignisse überschlagen sich und führen zu unüberlegten Handlungen einiger Protagonisten. Am Ende wird dadurch Maries Geheimnis offenbart. Die Autorin Anne Jacobs entführt den Leser in das Gesellschaftsleben der Augsburger im Jahr 1913 mit all seinen Schnick Schnack und Schattenseiten. Anfangs wirkt der Schreibstil etwas langatmig, doch je mehr man liest, desto flüssiger wird der Schreibstil und man kann das Buch locker und leicht lesen. Das Cover passt gut zu der Geschichte. Es sieht geheimnisvoll aus und das enthält das Buch am meisten.

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„Die Tuchvilla“ ist ein Roman von Anne Jacobs und erschien 2015 im Blanvalet Verlag. Augsburg 1913. Marie Hofgartner kommt aus einem Waisenhaus und tritt eine Anstellung als Küchenmädchen in der Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Marie fällt es nicht leicht ihren Platz unter den Angestellten zu finden. Doch dann beginnt Katharina, die jüngste Tochter des Hauses, eine Vorliebe für Marie zu entwickeln. Auch Paul, der Erbe der Melzers, ist ganz angetan von Marie. Aber Vater Melzer hegt ein Geheimnis. Welche Pläne verfolgte er, als er Marie ins Haus holte… Meine Meinung: Schon oft habe ich mit dem Gedanken gespielt dieses Buch zu lesen, auch weil es der erste Teil einer Reihe ist und ich Buchreihen einfach liebe. Abgehalten hat mich ganz schlicht die Zeit, in der das Buch spielt. Ich mag im Normalfall keine Romane zur Zeit der Weltkriege, aber nun siegte die Neugier. Und es war gut so! Ich habe dieses Buch verschlungen. Mit seinen 701 Seiten ist es kein allzu dünnes Buch aber davon sollte man sich nicht abhalten lassen. Es hat sicher einiges gemeinsam mit Downton Abbey aber das finde ich nicht schlimm. Da ich Downton Abbey liebe, hat es mir sogar geholfen bestimmte Stellen im Buch besser nachvollziehen zu können. Das Geheimnis, was Johann Melzer schon viele Jahre gehütet hat, wird erst am Ende des Buches gelüftet. Ich persönlich hatte mir ein anderes Ende erdacht, somit wurde ich in die Irre geführt. Vielleicht war das von Anne Jacobs aber auch so geplant. Die Protagonisten sind mir allesamt sehr sympathisch und der Schreibstil ist toll. Gerade für so ein Thema finde ich es toll wenn auch der Schreibstil nicht zu hoch gestochen wirkt. Ich freu mich schon sehr auf die beiden weiteren Teile, die ich bereits im Regal zu liegen habe. Klare Leseempfehlung! Das Cover zeigt sicherlich die junge Marie, wie sie ihren Dienst in der imposanten Tuchvilla antritt. Anne Jacobs veröffentlichte unter einem anderen Namen bereits historische Romane und Sagas. Mit Die Tuchvilla erfüllt sie sich einen Traum und gestaltet ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte. Fazit: 5 Sterne Ich möchte mich ganz recht herzlich bei der Randomhouse Verlagsgruppe bedanken, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Inhalt: Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet … Meine Meinung: Nach langer Zeit endlich mal wieder ein "hsitorischer" Roman der mich richtig packen konnte. Marie war mir sofort sympathisch, ihre authentische Art sich nicht so leicht unterkriegen zu lassen fand ich so toll. Auch die anderen Personen im Haushalt, wie die Köchin Brunnenmayer und Katharina habe ich gleich ins Herz geschlossen. Elisabeth Melzer hingegen fand ich schrecklich. Der Großteil der Geschichte spielt sich im Herrenhaus ab, was mir sehr gut gefallen hat. Man bekommt so einen guten Einblick in die häuslichen Abläufe und das Leben der Bediensteten/ der Herrschaften. Die Story an sich ist vom Niveau her eher seicht aber dennoch sehr unterhaltsam und mitreißend. Es gab auch einige "spannende" Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Generell kamen mir die geschichtlichen Hintergründe etwas zu kurz. Das Familiendrama spielt Ende 1913 bzw. Anfang 1914 und der drohende Krieg wird kaum erwähnt. Das Ende fand ich etwas kitschig aber passend. Zum Schreibstil der Autorin kann ich nur sagen, dass er mich angesprochen hat und ich das Lesen sehr angenehm fand. Fazit: Nicht sehr anspruchsvoll aber trotzdem extrem gut. Freue mich auf den zweiten Teil, welcher bald gelesen wird!

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„Die Tuchvilla“ in drei Worten? Bewegend, spannend, fesselnd. Cover & Gestaltung von „Die Tuchvilla“? Ich habe mich direkt auf den ersten Blick in das Cover verliebt. Es ist einfach so unfassbar schön. Es strahl eine gewisse Eleganz aus, ein Versprechen längst vergangener Tage. Das Buch bringt eine Atmosphäre herrlicher Feste und Bälle mit sich, und kann eben dieses Versprechen auch halten. Das Innere des Buchs ist recht schlicht gehalten. Worum geht`s in „Die Tuchvilla“? In der Geschichte geht es um Marie und Familie Melzer, die das junge Mädchen als Küchenhilfe angestellt haben. Die Familie selbst besitzt eine Tuchfabrik. Im Laufe des Romans entdeckt der Leser viele Lebensgeschichten, Geheimnisse und Intrigen, die ein großes und in sich stimmiges Gesamtbild ergeben. Zeitlich angesiedelt ist die Handlung im Jahre 1913, wobei die Geschichte einige Monate Erzählzeit umfasst. Dabei wird die Geschichte aus diversen Erzählperspektiven gezählt, die der Leser dann zusammensetzen kann, um mögliche Enden zu gestalten. Ich muss hierbei zugeben, dass ich mich ganz schön in die Irre habe führen lassen. Der Schreibstil von Anne Jacobs? Anne Jacobs schreibt göttlich. Ich bin ihrer flüssigen und atmosphärischen Schreibe direkt verfallen. Sie schafft es, mit ihrer Wortwahl jeder Figur das besondere Etwas zu geben. Dabei spielt sie vor allem mit Dialekten und Umgangssprache, zumindest was das Personal des Hauses angeht. Ich habe diese Detailverliebtheit sehr positiv empfunden. Das Figurenpersonal in „Die Tuchvilla“? Die Figuren der Tuchvilla sind allesamt sehr gut gestaltet. Es gibt durchaus Figuren, die ich auf den Tod nicht ausstehen konnte, wobei eben das eine gute Charaktergestaltung ausmacht. Am liebsten hätte ich stellenweise durchs Buch gegriffen, um ungeliebte Figuren zu schütteln. Dafür gibt es mit Marie, Kitty und Paul unheimlich liebenswerte Figuren, die ich nur zu gerne im Folgeband wieder auf ihrem Weg begleite. Insgesamt kam mir das Figurenpersonal in „Die Tuchvilla“ sehr realistisch vor, mit Ecken und Kanten; zudem gibt es geliebte und verhasste Figuren. Positives über „Die Tuchvilla“? Ich mochte alles. Die Stimmung, die Geschichte, die Wendungen, die Figuren, den Schreibstil, das Setting… ich bin unheimlich gerne Teil der Tuchvilla gewesen. Ich habe mit den Figuren gelitten, ihre Freude geteilt, ihren Schmerz empfunden. Ich habe gerätselt und kolossal danebengelegen. Empfehlung zu „Die Tuchvilla“? Wer mir eine Weile folgt, weiß, dass ich historische Romane liebe. Und „Die Tuchvilla“ ist nun zu einer meiner liebsten Reihen avanciert. Sie hat Melodrama, tolle Figuren, Spannung und ereignisreiche Wendungen. Kurzum: Ich kann diese Reihe bedingungslos empfehlen. Ich danke dem Blanvalet Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Die Tuchvilla“.

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