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Rezensionen zu
Die geheimen Worte

Rebecca Martin

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Cover: Der Blick von einer Veranda in einen gepflegten, herrschaftlichen Garten, trägt maßgeblich zur Vorstellungskraft während dem Lesen bei. Zu Anfang war es schwer, sich in den Zeit- und Ortssprüngen zurechtzufinden. Vor allem, da noch so viele Geheimnisse unaufgedeckt sind. Nicht ganz ein Jahrhundert liegt zwischen den verschiedenen Protagonistinnen. Erst ab etwa der Mitte des Buches, weiß man um den Zusammenhang der Frauen. Durch diesen Roman habe ich interessante Einblicke über das Leben der Frauen mitte des 19. Und 20. Jahrhunderts bekommen. Die Liebe ist niemals leicht und mit seinen Gefühlen umgehen auch nicht. Das Buch hinterlässt bei mir eine leicht bedrückte Stimmung, aber der Schreibstil war sehr anschaulich und angenehm zu lesen.

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Rebecca Martin erzählt die Geschichte abwechselnd zwischen den beiden Zeiten, wobei ein handgeschriebenes Büchlein, das Marlene von ihrer Mutter erhält, bald die Verbindung zwischen ihr und Sophie und Anne darstellt. Doch während Die Geschichte der Kreuznacher Schwestern einen runden Abschluss findet, bleibt Marlenes Geschichte offen. Wir scheinen sie mitten in einer Szene zu verlassen, was das Ende des Romans für mich ein wenig trübte. Es ist ein sehr ruhiger Roman. Während ich die Charakterisierungen der weiblichen Hauptfiguren sehr schön und ausführlich fand, hätten die männlichen Gegenstücke und Nebenfiguren gern ein wenig mehr Raum einnehmen können. Insgesamt fand ich das Buch sehr langatmig – ich hatte Schwierigkeiten mich zu motivieren weiterzulesen. Der Spannungsbogen war für mich einfach nicht nicht gegeben. Ich hätte jeder Zeit das Buch weglegen können. Von mir erhält „Die geheimen Worte“ 3 Sterne, da ich am Ende doch auf ein wenig „mehr“ gehofft habe. Für Fans des Genres ist es aber auf jeden Fall eine empfehlenswerte Lektüre, die man noch mehr genießen kann, wenn man Bad Kreuznach kennt.

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Frankfurt am Main im Mai 1923. Marlene gerät während eines Sonntagsausflugs mit ihrer Familie in ein Gewitter. Sie schützt sich in einer Höhle im Wald und trifft dort auf den Maler Adrian, der ebenfalls vor dem Unwetter flieht. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, sodass Adrian Marlene zu seiner Ausstellung einlädt. Alles könnte so schön sein, wenn nicht gerade die letzten Vorbereitungen für die bevorstehende Verlobung mit dem wohlhabenden Albert getroffen würden. Marlene muss sich zwischen einem gesicherten Leben in einer arrangierten Ehe und ihrer Zuneigung zu einem Künstler entscheiden. Kreuznach im Mai 1855. Die Schwestern Anne und Sophie sehen als Töchter des Arztes einem sorgenfreien Leben entgegen. Anne ist bereits verheiratet und kümmert sich um ihre sechsjährige Tochter Ada. Sophie wohnt noch zu Hause und hofft noch auf eine gute Partie. Als sie den Engländer James Bennett kennenlernen, der in dem Kurort sein Leiden kuriert, verlieben sich beide in ihn. Anne ist sich bewusst, dass sie schon allein wegen ihrer Ehe diese Gefühle nicht zulassen darf. Sophie hofft im Stillen, dass James ihr Avancen macht. Doch dieser hat ebenfalls ein Geheimnis und weist beide zurück. Die unter dem Pseudonym Rebecca Martin schreibende Autorin versetzt ihre Leser wieder einmal in zwei verschiedene Zeitebenen, die lediglich über mehrere Generationen miteinander verbunden sind. Beide Zeiten haben ihre eigenen Merkmale genau wie die Menschen, die in ihr leben. 1855 fing der Umbruch in Deutschland gerade erst an. Die Gesellschaft folgte strengen ethischen Richtlinien. Eine Ehefrau und Mutter, die sich mit einem ausländischen Kurgast einließe, wäre ein lebenslanger Skandal gewesen. Ebenso konnte sich Sophie nicht ohne Anstandsdame mit James zeigen, ohne dass sie in Verruf geraten wäre. Auf das Geheimnis von James stand auch 50 Jahre später noch ein mehrjähriger Aufenthalt im Zuchthaus. So wagen sich alle drei Beteiligten auf eine Gratwanderung, die sie mit ihrem Gewissen vereinbaren müssen. 1923 hingegen lockerten sich die Regeln nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs. Es wurde Neues ausprobiert und viele lösten sich von den alten Konventionen. So auch Marlene, die zwar durch den Vater in eine Ehe gedrängt werden soll, die sie nicht erfüllen würde, aber eben auch gesellschaftliche Sicherheit böte. Seinerzeit erreichte man die Volljährigkeit erst im Alter von 21 Jahren, sodass sie selbst wenig Einfluss auf ihr Leben nehmen konnte. Auch Marlene muss sich zwischen den Möglichkeiten entscheiden. Ihre Mutter erkennt das und überlässt ihr das Buch mit den geheimen Worten ihrer Vorfahrin. Damit schließt sich der Kreis der Familiengeschichte und rundet das Buch ab. Die Autorin versteht es, die vergangenen Zeiten näher zu bringen. Ihr inzwischen drittes Buch stellt die Situation der Frauen in der Vergangenheit dar und verdeutlicht, wie schwer es damals war, eigene Bedürfnisse und Träume zu verwirklichen. Diejenigen, die ihre Wünsche erkannt haben, sie aber denen des Vaters unterordnen mussten, lebten in ständiger Angst vor Entdeckung und Verstoß. Anna, Sophie und James sind bildhafte Beispiele für diese Situation. Das Umdenken in dieser Zeit ist für heutige Leser manchmal schwer nachzuvollziehen. Es lohnt sich aber, sich diese Reserviertheit ins Gedächtnis zu rufen, um dieses Buch mit den zum Teil recht spröden Figuren genießen zu können.

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Rebecca Martin erzählt in ‚Die geheimen Worte‘ ein Geschichte um verschiedene Töchter aus unterschiedlichen Zeiten, die trotz allem Anschein nach dasselbe Schicksal miteinander verbindet. Dabei webt sie das Leben ihrer Hauptcharaktere in ein Gewand aus zwei verschiedenen Zeitebenen. In Kreuznach, um 1855, trifft der Leser auf die beiden naturverbundenen Schwestern Anne und Sophie, die sich während des Aufenthaltes eines englischen (Kur-)Gastes beide in diesen verlieben. Eine Liebe und Dreiecksgeschichte, jene nicht ganz einfach scheint. Sowohl der englische Gast und Händlersohn James Bennett, als auch die beiden Schwestern sind sich gegenüber nicht ganz offen und ehrlich. Sie begegnen einander auf einem Ball und verbringen in den darauffolgenden Wochen immer mehr Zeit miteinander bei gemeinsamen Spaziergängen und Ausflügen. Dabei kommen sich sowohl James und Sophie, als auch dieser und Anne sehr viel näher als es die damalige Zeit erlaubt. An sich kein Problem, wäre die ältere Schwester nicht bereits verheiratet und Mutter und würde somit nicht nur der gesellschaftlichen Konvention der damaligen Zeit, sondern auch ihrem Mann, Kind und ihrer Schwester schmerzlich in die Quere kommen. Aus Angst vor der zunehmenden Entfremdung Sophies verbirgt Anne zunächst ihre Gefühle und schreibt diese in einem eigenen Buch danieder. Wie das Schicksal es so will, fällt genau dieses der Schwester in die Hände und das Chaos beginnt seinen Lauf zu nehmen… •Zieht Sophie die direkte Verknüpfung Annes‘ Geschichte zu dieser selbst? •Kann sie der Schwester die Annäherung an ‚ihren‘ Fremden verzeihen und das gelockerte Band zwischen den Geschwistern wieder festzurren? •Wird sich der Fremde am Ende für Sophie entscheiden und sich ihrer Liebe offenbaren? •Oder endet die gesamte Dreiecksgeschichte nach Lüftung eines erschreckenden Geheimnisses in Chaos und Untergang für die ganze Familie? •Was sagt die damalige Gesellschaft zu diesen Verhältnissen? Der zweite Handlungsstrang des Romans beschäftigt sich mit dem jungen Leben der Marlene aus Frankfurt um 1923. Sie steht kurz vor ihrer Volljährigkeit und soll den Sohn einer wohlhabenden Familie heiraten, um das Ansehen der ihren als auch das Familientextilgeschäft finanziell abzusichern, erwartet sich aber selbst vom Leben etwas anderes und bricht aus den gesellschaftlichen Konventionen aus. Während einer Familienwanderung, birst sie aus der Kette aus und verirrt sich. Auf der Suche nach dem rechten (eigenen) Weg trifft sie dabei auf den Künstler Adrian, der ihr in der nahen Folgezeit das ‚echte‘ Nachkriegsleben und den Überlebenskampf in der aufkommenden Wirtschaftskrise zeigt. Fernab von ihrem behüteten Leben und Reichtum. Dabei überwirft sie sich mit ihrer Familie, lernt dafür aber wahre Freundschaft und Liebe kennen… „Nein, dies war das Leben, das sie gewählt hatte, und sie war fähig, es zu leben, durch alle Unsicherheiten und Krisen hindurch.“ •Ist sie wirklich fähig dem Zitat Folge zu leisten oder wird sie am Ende doch schwach in den wohlbehüteten Familien-Schoß zurückkehren? •Ist diese Liebe stark genug schwere Zeiten zu überstehen? •Was geschieht mit ihrer Verlobung und der Firma ihres Vaters? •Kann sie sich ihr eigenes Leben aufbauen oder wird sie sich dem familiären und gesellschaftlichen Druck beugen und daran zerbersten? •Was wird dann aus ihren Gefühlen für Adrian? •Aber vor allem, wie sieht ihre Zukunft fernab der üblichen und gefestigten Rolle der Frau aus? Sollten Euch diese Fragen brennend interessieren und ihr zudem noch auf Romane mit heimischen Charakter stehen, dann ist Rebeccas Geschichte eine kleine Kostbarkeit für Euch, die es sich lohnt zu lesen. ‚Die geheimen Worte‘ ist der erste Roman der Autorin, den ich lese und ich wurde nicht enttäuscht. Sowohl das Cover als auch der Titel selbst haben mich zunächst auf das Buch aufmerksam gemacht. Beides ist sehr stimmig, romantisch und schön gebildet. Das Cover ist wunderschön gestaltet und lässt die Macht der Familiengeheimnisse um die geheimen Worte des Buches schon erahnen und hat mich direkt gepackt. Als ich dann noch den Klappentext gelesen und erkannt habe, dass ein Großteil der Erzählung in meiner Heimatstadt Bad Kreuznach spielt, konnte ich nicht anders, als diesem Buch in meinem Leserherzen einen neuen Platz zu geben. Die Erwartungen waren groß und ihnen wurde im Großen und Ganzen durchaus standgehalten. Die Geschichte spielt, wie bereits erwähnt, auf zwei wohldurchdachten und gut sowie wesenhaft dargestellten Zeitebenen. Gerade das Kreuznach um 1855, welches sich von der kleinen Landidylle immer mehr zu einem hoch angesehenen Kurstädtchen mit besonderem, burgenreichem Ambiente entwickelt, gefällt mir dabei sehr gut. Ich denke, wenn man aus der Gegen kommt, wird man sich direkt wohlfühlen beim Lesen, da man sich dort wiederfindet und viele schöne Ecken identifiziert. Daher ist der Teil der in Bad Kreuznach - meiner Heimat - spielt, malerisch wunderbar ausgestaltet und man erkennt direkt die einzelnen Plätze wieder, die einem diese Stadt zu Herze führen. Leider ist aber auch genau dieser Teil an einigen Stellen trotz der idyllischen Kulisse etwas langatmig und gibt nur wenig über die wahren Hintergründe und Gefühle seiner Protagnisten, allen voran James samt Skandal, preis, was es dem Leser etwas schwerer macht, sich in dieser wunderbaren Geschichte fallen lassen zu können. Die ‚ménage a trois‘ ist recht ansehnlich und packend ausgestaltet, lässt aber an so mancher Stelle ein bisschen den Tiefgang des inneren Kampfes der Drei vermissen. Auch wenn James Geheimnis durchaus greifbar und früh erahnbar war, hätte ich mir auch gerade zu Ende in diesem Bezug ein bisschen mehr erhofft, da es für die Geschichte und deren zeitlichen Rahmen ja ein weiteres Tabuthema liefert. Welches dies ist, werde ich aus inhaltlicher Spannung heraus natürlich nicht verraten. Nur so viel sei gesagt, es geht nicht nur darum, dass die Frau von damals im Kampf um eigene Anerkennung und eigene Lebensgestaltung stand, sondern es auch die ein oder andere gesellschaftliche Hürde für den Mann gab. Dies wird in Kreuznach mit James und in Frankfurt mit Marlenes Bruder und seinem Wunsch nach einer anderen - als vorgesehen - Arbeit deutlich. Die Nebengeschichte um Marlenes Bruder wiederum hat es mir positiv angetan. Aber natürlich geht es dennoch hauptsächlich darum, dass sich die Rechte der Frau entwickeln und sie dennoch lange weiterhin nur als schönes Anhängsel und Hauswirtin für die Gesellschaft angesehen bleibt. „Das Ende der Treppe hüllte sich in tiefes Dunkel.“ Gerade dieses Thema hätte durchaus noch etwas mehr Tiefgang und Ausarbeitung erfahren können, auch wenn die Autorin bereits ein sehr wohlgefeiltes und echt wirkendes Bild der damaligen Zeit liefert, in jene man sich durch die Erzählung der beiden Geschichten sehr gut hineinversetzen kann. Auch die Charaktere hätten zudem durchaus an der ein oder anderen Stelle etwas farbigere Akzente in ihrer Ausgestaltung vertragen, auch wenn ihre Emotionen zu jedem Zeitpunkt spür- und greifbar waren und den Fortgang der Geschichte somit in Spannung und Gestalt angehoben haben. Besonders gefallen in Rebeccas Erzählung hat mir ihre Inszenierung der Geschehenskulisse. Seien es die ärmlicheren Viertel Frankfurts oder die heimische Natur. Die von der Autorin gewählte Flora und Fauna malt ein glänzendes Bild um die Heimat, dem ich nur voll und ganz zustimmen kann. Das Tempo der Geschichte ist dabei eher sacht gewählt, liefert aber der atemberaubenden Atmosphäre, jene die Erzählung ausmacht, Raum sich zu entfalten. Während der Schreibstil der Autorin angenehm und strukturiert zu lesen war und durch eine Vielzahl sprachlich passender Bilder unterstützt wurde, empfand ich es ein bisschen störend, dass die Zeitangabe auf dem Buchrücken, die von 1840 spricht etwas umständlich gewählt wurde, spielt die erste Zeitebene des Romans aber gut 15 Jahre später – also um 1855. Das Ende der zweiten Geschichte bleibt offen, wie mitten im Satz stehengeblieben, eben so wie das echte Leben, was für mich einen großen Reiz des Buches ausmacht, da die Fantasie des Lesers nun gefragt ist, zu überlegen, wie es wohl für Marlene weiterging. Ein großer Pluspunkt für die Geschichte, denn solche Spielereien mag ich als Leser sehr. Auch die Namensgebung innerhalb der Charakterschöpfung empfinde ich als überaus authentisch und sehr gelungen. Abschließend lässt sich sagen, dass Rebecca Martin einen angenehmen und malerischen Roman meiner Heimat geschaffen hat, der die Regeln für das damals gesellschaftliche Spiel von Ansehen, Ruhm und Arbeit sehr schön und plastisch vermittelt und dabei die Rolle der Frau in unterschiedlichen Ausprägungen sehr schön mit dem Familienschicksal der Protagonistinnen verwebt. Den roten Faden darüber, warum diese beiden Geschichten so eng mit einander verknüpft sind, liefert übrigens Annes Buch. Den Hintergrund zu dieser Information müsst ihr euch aber schon selbst durch Lesen eröffnen. Nur so viel, dieses Buch taucht öfter auf und hat eine gewisse mahnende Wirkung. Welche diese ist, zieht wohl jeder Leser für selbst daraus. Ich wünsche Euch viel Freude und schöne Lesestunden dabei. Eure Jil Aimée

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Frauenleben

Von: leseratte1310

24.05.2015

1923, Frankfurt: Marlene soll ihren Jugendfreund Albert heiraten, der aus vermögendem Hause stammt. Das wäre finanziell gut für das Textilgeschäft ihres Vaters. Aber Marlene erwartet sich etwas anderes von ihrem Leben. Auf einem Spaziergang lernt sie den Künstler Adrian kennen. Er spukt ihr weiter im Kopf herum und sie beschließt, ihn nochmals zu treffen. Ihre Mutter macht sich Sorgen, denn vor langer Zeit gab es bereits eine junge Frau in der Familie, die ihre Sehnsüchte leben wollte. Ihre Mutter lässt Marlene die Aufzeichnungen ihrer Ahnin zukommen. 1855, Bad Kreuznach: James Barrett weil als Kurgast in Bad Kreuznach, um in London einem Skandal zu entgehen. Er trifft auf einem Ball die Schwestern Sophie und Anne. Sie haben ähnliche Interessen und unternehmen viel zusammen. Anne, die verheiratet ist und hat eine kleine Tochter hat, fühlt sich genauso zu James hingezogen wir ihre jüngere Schwester Sophie. Sie verbringen eine unbeschwerte Zeit zu dritt, die ein furchtbares Ende nimmt. Abwechseln werden diese beiden Handlungsstränge erzählt. Die Geschichte in Bad Kreuznach ist ein wenig langatmig. Es gibt viele gemeinsame Spaziergänge. Man erfährt auch, was in den beiden Frauen vorgeht, aber über James Barretts Gefühle erfährt man nur sehr wenig. Dadurch bleibt er mir fremd. Es bleibt natürlich nicht aus, dass die Beziehung der Schwestern unter dieser Dreiecksgeschichte leidet. Annes Mann wirkt auf mich kalt und funktionieren. Daher kann ich ihre Gefühle, die sie natürlich nicht offen zeigen darf, gut verstehen. Würde sie sich von ihrem Mann trennen, müsste sie auch die Tochter aufgeben. Zu jener Zeit hatte niemand Verständnis für eine Frau, die aus der Ehe ausbricht. Aber auch Sophie ist in Konventionen gefangen. Auch wenn Marlene schon mehr Freiheiten hat, sind die Erwartungen an sie durch ihre Eltern vorgegeben, sie soll standesgemäß heiraten. Aber sie spürt genau, dass sie etwas ändern muss, um glücklich zu werden. Durch die Aufzeichnungen ihrer Ahnin erfährt sie auch ein wenig über sich selbst. Sie bricht aus und muss sich dem wahren Leben stellen. Das ist oft sehr hart und sorgt dafür, dass sie reifer wird. Durch den Wechsel der Zeitebenen erkennt man sehr gut, dass sich für Frauen nicht viel geändert hat. Obwohl ihnen mehr Rechte zugebilligt werden, müssen sie sich immer noch den gleichen Konventionen beugen. Aber wenn die Frauen bereit sind, die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu tragen, dann können sie ihr Leben nach ihren Vorstellungen leben und dennoch glücklich und zufrieden sein. Bis zum Schluss hat mich die Geschichte nicht wirklich gepackt.

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Wenn die Liebe verbotene Wege geht … Es ist nun mal so, dass ich normalerweise gern Romane lese, die etwas Geheimnisvolles versprechen. Auf das zweite Buch von Rebecca Martin war ich wirklich gespannt, da ich „Der entschwundene Sommer“, im letzten Jahr gelesen, wirklich gut fand. Manchmal wäre es besser, die Maßstäbe nicht zu hoch anzusetzen. Es spielt auf zwei Zeitebenen. Im Sommer 1855 in Bad Kreuznach lernen die Schwestern Anna und Sophie Gellert den Engländer James Barrett kennen. Der Vater Wilhelm Preuße, ein angesehener Arzt und Witwer, und auch gern gesehen in der Gesellschaft, ist mit seinen Töchtern zu einer Gesellschaft im Casino. Nach dem Tod der Mutter fühlt sich Anna der acht Jahre jüngeren Schwester verpflichtet und hat mehr denn je ein Auge auf sie. Fast achtzig Jahre später in Frankfurt steht die zwanzigjährige Marlene kurz vor ihrer Verlobung mit Albert Schwedt, einem Sohn aus gutem Haus. Wieder einmal dreht sich alles nur um das Fest und so entflieht sie dem Trubel. Dabei wird sie von einem Gewitter überrascht und begegnet Adrian Nussbaum, ein junger Maler aus der einfachen Schicht. Klassengesellschaft! Eine scheinbar flüchtige Begegnung, doch Marlene kommt ins Grübeln. Sie hat sich in Adrian verliebt. Damit sich etwas aus dem vorherigen Jahrhundert nicht wiederholt, erhält sie von ihrer Mutter ein handgeschriebenes Buch. Der Einstieg in die Handlung war etwas mühselig. Obwohl der Wechsel von Zeit und Protagonisten gut durchdacht war, hat es seine Zeit gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen. Beide Handlungstränge sind miteinander verbunden, wobei mir Marlenes Geschichte mehr gefiel. Das soll nicht abwertend zu der Geschichte um Anne und Sophie und James sein. Es war mir zu einfach, mir fehlte die Atmosphäre. Dass Anne als verheiratete Frau sich in den Engländer James verliebt – ebenso wie ihre Schwester, man bedenke die damaligen Lebensumstände, Standesdünkel, und dann noch als verheiratete Frau und Mutter … Und James? Warum hielt er sich in Deutschland auf? Nun, die Erklärung kommt am Ende, leider m. E. sehr kurz abgefasst. Beide Geschichten sind vollgestopft mit Informationen, doch mir fehlte das gewisse Etwas. Obwohl die Charaktere gut beschrieben, fehlte es ihnen an Wärme, Ausstrahlung. So wirkten sie teilweise leblos. Das Buch ist unterhaltsam, hat aber nicht den erwarteten Tiefgang. Auch die Auflösung um James Geheimnis war sehr kurz gehalten. Die Autorin hat mit ihrem Werk „Die geheimen Worte“ zwar auf Unterhaltung gesetzt, mehr aber nicht. Es gibt daher von mir keinen intensiven Einblick auf die Handlung, wer das Buch liest, wird verstehen, was ich meine. In meiner Rezension zu dem Buch „Der entschwundene Sommer“ habe ich zum Schluss geschrieben: „Auf der Suche nach Antworten begeistert der Roman von Anfang bis zum Ende.“ Leider kann ich das von diesem Buch nicht sagen. Es liegt deutlich unter dem Niveau des vorgenannten Buches

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Die Autorin Rebecca Martin führt in ihrem Roman zwei Geschichten parallel. In der einen entspinnt sich 1855 eine Ménage à trois in Bad Kreuznach. Der Kurort ist zu diesem Zeitpunkt noch eine Kleinstadt in der jeder jeden kennt und in der bald über den fremden jungen Engländer und die beiden Töchter aus gutem Haus hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird. Man erfährt viel über das Leben der Töchter und wenig über den Fremden, die Autorin lässt die drei viel die Gegend erkunden und vor dem inneren Leserauge entdeckt man die Landschaft rund um Münster am Stein, die Ebernburg, Bingen und das Naheland förmlich mit. 1923 Frankfurt Parallel läuft die Geschichte der zwanzigjährigen, knapp volljährigen Marlene aus gutem Haus, die sich im Wald bei einem Gewitter in eine Höhle verirrt und dort einen jungen Maler findet. Durch ihn lernt sie eine Welt innerhalb Frankfurts kennen, die von Armut und den Folgen der Inflation unmittelbar getroffen ist. Von ihren Eltern sehr gut behütet, läuft sie von zu Hause fort und lebt einige Zeit mit dem Maler und einer Tänzerin in einer Miniwohnung zusammen. Längen & Erquickungen Zu Anfang ist das Buch spritzig und spannend, in der Mitte treten Längen auf. Die beiden Geschichten laufen fast bis zum Ende durchgängig parallel ohne dass zu erahnen ist, ob und wie sie miteinander zusammenhängen. Und natürlich fußt die eine in bestimmter Weise auf der anderen auf. Und man erfährt auch das tragische Ende der ersten und das interessante der zweiten ;-) Übersteht man die Längen des Mittelteils, wird der Leser mit einem spannenden und unverhofften Ende völlig versöhnt. Auf den letzten zweihundert Seiten konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und endlich schmökern!

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Bad Kreuznach 1840. Die Schwestern Anne und Sophie verlieben sich in den englischen Kurgast James Bennet. Anne ist bereits verheiratet und hat eine Tochter, doch wirklich glücklich ist sie nicht. James Bennet weckt ganz andere Gefühle in ihr als ihr Ehemann. Ihre kleine Schwester Sophie ist noch auf der Suche nach einem Ehemann und hofft ihn in dem Engländer gefunden zu haben. Doch Mr. Bennet ist nicht der, der er zu sein scheint und das Unglück nimmt seinen Lauf. Frankfurt am Main 1923. Marlene Gellert steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Sohn des Geschäftspartners ihres Vaters. Marlene möchte eine moderne Frau sein und sich ihr Leben nicht vorschreiben lassen. So beschließt sie, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und aus dem Käfig der Gesellschaft auszubrechen und ihr Glück mit dem Künstler Adrian zu versuchen. Durch ein Buch, dass ihr ihre Mutter zu kommen lässt, lernt sie das Schicksal ihrer Vorfahren Anne und Sophie und denkt erneut über ihre Zukunft nach. Ich wollte schon lange mal ein Buch von Rebecca Martin lesen. Ihr neuester Roman „Die geheimen Worte“ ist es dann geworden. Ich liebe Romane, die in zwei Zeitebenen spielen. Normalerweise bedeutet das ja Gegenwart und Vergangenheit. Hier spielen beide Handlungsstränge in der Vergangenheit. Einmal geht es um die Schwestern Anne und Sophie die 1840 in Kreuznach leben und einmal um Marlene die 1923 in Frankfurt am Main lebt. Ich finde dass die 20er Jahre ein sehr faszinierendes Jahrzehnt sind und auch das 19. Jahrhundert hat es mir angetan. Die perfekte Mischung für mich. Leider bin ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden und ich konnte keine Beziehung aufbauen. Am sympathischsten war mich noch James Bennet. Der erst versucht hat, es allen recht zu machen, sich aber dann doch für sein eigenes Glück entschieden hat. Marlenes Handlungen konnte ich anfangs gut nachvollziehen, zum Schluss jedoch überhaupt nicht mehr. Näher kann ich darauf nicht ohne Spoiler eingehen ;). Die vielen Spaziergänge der Protagonisten find ich einfach nur langweilig und viel Gefühl war in der Geschichte leider auch nicht zur finden. Daher habe ich mit dem „Showdown“ im Jahr 1840 überhaupt nicht gerechnet. Dieses unerwartete und tragische Ereignis stellte den Höhepunkt des insgesamt sehr vorhersehbaren und langatmigen Romanes dar. Die Auflösung, was die beiden Schwestern und Marlene verbindet war dann leider wieder sehr kurz und unspektakulär. Auch das plötzliche Ende des Buches blieb völlig offen. Die zweite Zeitebene 1923 war für den Roman an sich nicht nötig und hätte der Geschichte einige Längen erspart. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn es nur die Geschichte von Anne und Sophie erzählt hätte. Auch den Titel fand ich nicht wirklich passend. Um „geheime Worte“ geht es eigentlich gar nicht. Fazit: Ein insgesamt sehr vorhersehbarer und langatmiger Roman ohne große Höhen und Tiefen, der mich nicht überzeugen konnte. 2 von 5 Sternen

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