Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Schöne Ruinen

Jess Walter

(0)
(3)
(0)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Pasquales Traum

Von: wal.li

21.03.2015

Die Welt steht für einen Moment still. Da steht sie am Bug des Bootes die todkranke amerikanische Schauspielerin. Bestimmt ein Irrtum, denkt Pasquale, denn niemand kann freiwillig in sein winziges Hotel wollen, in Porto Vergogna einem auf der Karte fast nicht vorhandenen Örtchen, dass nicht einmal eine Bahnverbindung hat. Doch, ein paar ruhige Tage will sie hier verbringen bevor sie in die Schweiz zur weiteren Behandlung fährt. Pasquale, dessen Karriere als Hotelier nach dem Tode seines Vaters gerade erst begonnen hat, sieht sich der Erfüllung nahe. Und seine Mutter wünscht sich nichts sehnlicher als das er die Amerikanerin heiraten möge. Fünfzig Jahre später also unlängst reist Pasquale in die USA, um eben jene Schauspielerin zu finden. Aus verschiedensten Perspektiven, verschiedenen Zeitebenen, verschiedenen Fragmenten puzzelt sich der Leser Pasquales Geschichte zusammen. Wobei so manches Mal der Gedanke aufkommt, diese Zufälle kann es gar nicht geben. Doch gerade diese abgefahrene Geschichte macht den Reiz dieses Romans aus. Hollywood auf Stippvisite in Italien, nur drei, vier Tage, die doch das Leben aller Beteiligten verändert bis sich so lange Jahre danach das Bild rundet. Manche der Protagonisten wachsen, manche bleiben einfach nur die Egoisten, die sie sind, und der ein oder andere scheitert grandios. Doch alle sind sie irgendwie sympathisch, ihre Beweggründe nachvollziehbar. Wobei es natürlich einen Dorn in der Seite geben muss, den Charakter, an dem sich der Leser reiben kann. Der Roman einer Idee, aus der eine wunderbare Geschichte geformt wurde, wobei die Übersetzungsprobleme zwischen dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und dem alten Europa beim Leser so manches Lächeln hervorrufen und das Schicksal der Protagonisten zu rühren vermag. Bei allem behält der Autor jedoch seine Distanz und vermeidet überbordende Emotionalität, sodass der Roman nie kitschig wirkt. 4,5 Sterne Schöne Ruinen von Jess Walter 978-3-8966-7499-9

Lesen Sie weiter

Pasquale ist ein Träumer. Er hat das Hotel seines Vaters geerbt, in dem er mit seiner kranken Mutter und seiner Tante lebt. Das Hotel ist genau wie das Dorf, in dem er lebt, klein und wie von der Außenwelt abgeschnitten und zwischen Felsen eingekeilt. Es ist nur vom Meer aus zu erreichen. Pasquale träumt trotzdem von dem großen Ansturm amerikanischer Gäste. Als dann tatsächlich eines Tages die amerikanische Schauspielerin Dee Moray vor seiner Tür steht, kann er sein Glück nicht fassen. Aber sie scheint schwer krank zu sein. Er verliebt sich in sie ... Nach 50 Jahren macht er sich auf den Weg nach Amerika, um Dee Moray zu finden, seine Liebe, die er auch nach so vielen Jahren nie vergessen hat ... Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, beginnend im Jahr 1962 in Italien in einem kleinen Ort namens Porto Vergogna. Dee Moray, eine kranke amerikanische Schauspielerin kommt irrtümlich auf die kleine Insel. Pasquale fährt für sie nach Rom, um für sie einiges auf den rechten Weg zu bringen. Er kommt mit Richard Burton zurück, kurz darauf verschwindet Dee Moray aus seinem Leben. Im Wechsel der Erlebnisse aus dem Jahr 1962 spielt die Handlung in der heutigen Zeit. Pasquale, inzwischen ein alter Mann, hat sich auf den Weg nach Amerika gemacht, um Dee Moray zu suchen. In der Hand hat er nur eine alte Visitenkarte vom Filmproduzenten Michael Deane, die er ihm vor vielen Jahren in die Hand gedrückt hatte. Gemeinsam mit ihm, seiner Assistentin Claire und einem jungen Möchtegerndrehbuchautoren machen sie sich auf den Weg zu Dee Moray, jeder mit einer anderen Motivation im Kopf. Die Geschichte ist faszinierend aufgebaut. Aus dem tatsächlich 1962 gedrehten Film "Cleopatra" mit Elizabeth Taylor und Richard Burton als Ausgangspunkt werden im Wechsel die fehlenden Jahre zwischen 1962 und dem Heute erzählt. Der Werdegang der amerikanischen Schauspielerin Dee Moray mit allen Höhen und Tiefen ist dabei der rote Faden. Der Leser erhält einen recht interessanten Einblick in die Welt des Films und vor allem der Filmemacher. Da wird teils über Leichen gegangen, nur um Werbung für einen Film zu machen. Die Beziehung Taylor / Burton ist legendär, zumindest meiner Generation sind die beiden ein Begriff, auch wie die Beziehung der beiden ablief. Das hat der Autor sehr gut recherchiert. Richard Burton wird hier im Roman jedoch eine weitere Liebesgeschichte angedichtet, die durchaus so hätte ablaufen können. Er war ein Frauenheld und Trinker, das hat der Autor Jess Walter auch sehr gut nachvollzogen. Als Leser erhält man aber auch einen kleinen Einblick in die Musikbranche, man erlebt Versuche, ein Buch zu schreiben und ist bei einer Theateraufführung dabei, die ein Stück aus dem Leben spielen. Der Autor hat sich mit vielen Themen beschäftigt, ist aber nur beim Thema Film etwas mehr in die Tiefe gegangen. Ein wunderbar geschriebenes Buch mit Vergangenheitsbewältigung, Korruption, Liebe, Hoffnungen und begrabene Träume. Ein Buch, das manches mal ein wenig schwermütig ist, aber nie langweilig.

Lesen Sie weiter

Eine nie vergessene Liebe

Von: Monika Stutzke aus Berlin

30.07.2013

Pasquale ist ein Träumer. Er hat das Hotel seines Vaters geerbt, in dem er mit seiner kranken Mutter und seiner Tante lebt. Das Hotel ist genau wie das Dorf, in dem er lebt, klein und wie von der Außenwelt abgeschnitten und zwischen Felsen eingekeilt. Es ist nur vom Meer aus zu erreichen. Pasquale träumt trotzdem von dem großen Ansturm amerikanischer Gäste. Als dann tatsächlich eines Tages die amerikanische Schauspielerin Dee Moray vor seiner Tür steht, kann er sein Glück nicht fassen. Aber sie scheint schwer krank zu sein. Er verliebt sich in sie ... Nach 50 Jahren macht er sich auf den Weg nach Amerika, um Dee Moray zu finden, seine Liebe, die er auch nach so vielen Jahren nie vergessen hat ... Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, beginnend im Jahr 1962 in Italien in einem kleinen Ort namens Porto Vergogna. Dee Moray, eine kranke amerikanische Schauspielerin kommt irrtümlich auf die kleine Insel. Pasquale fährt für sie nach Rom, um für sie einiges auf den rechten Weg zu bringen. Er kommt mit Richard Burton zurück, kurz darauf verschwindet Dee Moray aus seinem Leben. Im Wechsel der Erlebnisse aus dem Jahr 1962 spielt die Handlung in der heutigen Zeit. Pasquale, inzwischen ein alter Mann, hat sich auf den Weg nach Amerika gemacht, um Dee Moray zu suchen. In der Hand hat er nur eine alte Visitenkarte vom Filmproduzenten Michael Deane, die er ihm vor vielen Jahren in die Hand gedrückt hatte. Gemeinsam mit ihm, seiner Assistentin Claire und einem jungen Möchtegerndrehbuchautoren machen sie sich auf den Weg zu Dee Moray, jeder mit einer anderen Motivation im Kopf. Die Geschichte ist faszinierend aufgebaut. Aus dem tatsächlich 1962 gedrehten Film "Cleopatra" mit Elizabeth Taylor und Richard Burton als Ausgangspunkt werden im Wechsel die fehlenden Jahre zwischen 1962 und dem Heute erzählt. Der Werdegang der amerikanischen Schauspielerin Dee Moray mit allen Höhen und Tiefen ist dabei der rote Faden. Der Leser erhält einen recht interessanten Einblick in die Welt des Films und vor allem der Filmemacher. Da wird teils über Leichen gegangen, nur um Werbung für einen Film zu machen. Die Beziehung Taylor / Burton ist legendär, zumindest meiner Generation sind die beiden ein Begriff, auch wie die Beziehung der beiden ablief. Das hat der Autor sehr gut recherchiert. Richard Burton wird hier im Roman jedoch eine weitere Liebesgeschichte angedichtet, die durchaus so hätte ablaufen können. Er war ein Frauenheld und Trinker, das hat der Jess Walter auch sehr gut nachvollzogen. Als Leser erhält man aber auch einen kleinen Einblick in die Musikbranche, man erlebt Versuche, ein Buch zu schreiben und ist bei einer Theateraufführung dabei, die ein Stück aus dem Leben spielen. Der Autor hat sich mit vielen Themen beschäftigt, ist aber nur beim Thema Film etwas mehr in die Tiefe gegangen. Ein wunderbar geschriebenes Buch mit Vergangenheitsbewältigung, Korruption, Liebe, Hoffnungen und begrabene Träume. Ein Buch, das manches mal ein wenig schwermütig ist, aber nie langweilig.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.