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Rezensionen zu
Feindesland

Adam Sternbergh

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Bevor ich dieses Buch anfing zu lesen, war mir gar nicht klar, wie sehr ich Spademan vermisst hatte. Der erste Teil um den Auftragskiller mit dem Teppichmesser - "Spademan" - gefiel mir wirklich gut. Schon mit dem ersten Satz habe ich es wieder genossen, bei ihm in diesem zerstörten New York einer unbestimmten Zukunft zu sein. Dieses Mal soll das Ex-Computerwunderkind Lesser beseitigt werden. Doch kurz bevor das Teppichmesser an seinem Hals sitzt, schreckt er aus seinem Limnosphären-Besuch auf und schreit wie am Spieß. Mit stockenden Worten berichtet er dem Auftragskiller, was er gesehen hat: Eine Frau in einer Burka klammerte sich an einen Mann, sprengte sich mit ihm zusammen in die Luft. Der Mann ist tot. Ganz sicher. Auch in der realen Welt. Dabei kann man eigentlich in der Sphäre niemanden töten. Eigentlich. Nachdem erst das World Trade Center und dann der Times Square von Terroristen zerstört wurden, scheinen sie nun in die Limnosphäre eingedrungen zu sein. Der letzte sichere Zufluchtsort der New Yorker wird angegriffen. Plötzlich hat Spademan andere Probleme als Lesser. Und die reichen bis in die höchste Politik von New York. Dieses Mal hatte ich nicht dieses allgegenwärtige "Film Noir"-Gefühl, das ich noch im ersten Teil hatte, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Atmosphäre war trotzdem düster und trocken und damit vollkommen stimmig Adam Sternbergh hat an der Art zu erzählen nicht viel geändert. Immer noch gibt es keine Anführungszeichen bei Dialogen, immer noch ist Spademan der Erzähler, der auch mal den Leser anspricht und seinen sarkastischen Humor nicht verloren hat. "Also ziehe ich meine kleinen feinen Werkzeuge zum Schlösserknacken aus ihrem Versteck in meinen Haaren – Scherz. Ich hieve den Zwölf-Pfund-Vorschlaghammer aus meinem Seesack. " (S. 12) Ich hatte Spaß dabei, all die Personen, die ich im ersten Teil kennengelernt habe, wiederzusehen. Auch hier war mir nicht bewusst, dass ich den einen oder anderen beim ersten Buch tatsächlich so lieb gewonnen hatte, dass ich mich wahnsinnig freute, wieder von ihnen zu lesen und ihre Geschichte weiterverfolgen zu können. Auch die der Kleinsten. "Hannah ist jetzt etwas über ein Jahr alt, daher redet sie noch nicht allzu viel. Ein Kind weniger Worte. Was ich absolut respektiere." (S. 47) Die Geschichte ist in diesem Buch ausgefeilter, tiefgründiger und verworrener als noch im ersten. Es ist, als hätte Sternbergh nach seinem Debüt viel dazu gelernt. Es gab Wendungen und allerlei Abzweigungen, sodass man sich manchmal auch ein wenig verloren in der Geschichte vorkommen konnte. Doch das schien dem Autoren bewusst zu sein, denn immer dann gab es eine - wirklich passende und nie plump eingestreut wirkende - Zusammenfassung der Dinge durch Spademan. Obwohl es keine atemlose Spannung gab, war sie doch in hohem Maße vorhanden. Ich las weiter, um zu erfahren, ob es stimmt, was Lesser gesehen hat und ob der Terror nun die Limnosphäre erreicht hat. Ich las weiter, um die Cliffhanger auflösen zu können. Ich las weiter, um zu sehen, wem Spademan trauen kann und wem nicht. Trotzdem wurde ich oft überrascht von den Wendungen und Auflösungen, was mir auch Spaß machte. Insgesamt finde ich die beiden Teile um Spademan sehr ausgeglichen. Manches fand ich im ersten Teil besser und manches nun im zweiten, aber es gab keinen gravierenden Qualitätsunterschied. Meine Kritikpunkte sind wirklich klein. Ich fühlte mich manchmal nur etwas überschwemmt von der weitreichenden Geschichte mit den verschiedenen Problemen, gegen die Spademan ankämpfen muss. Und ich wäre gern noch ein bisschen mehr bewegt worden. Egal, an welcher Gefühlsfront. Aber alles in allem hatte ich wieder sehr viel Spaß bei Spademan und hoffe inständig, dass dies nicht der letzte Teil um den Auftragskiller mit dem Teppichmesser bleiben wird.

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Es ist schon komisch mit diesem Spademan. Früher Müllmann, ist er jetzt Auftragskiller. Nur eine Kugel. Obwohl er ja komischerweise ein Teppichmesser als Waffe bei sich trägt. Nun, sei es drum. Jedenfalls erhält er also telefonisch Aufträge zum Töten. Er bekommt einen Namen (und ein wenig Geld) und läuft los. Doch wie auch schon im letzten Teil „Spademan“ ermordet er auch diesmal sein Opfer nicht. Merkwürdig. Müsste Spademan sich nicht Sorgen um seinen Ruf machen? Wer engagiert denn einen Auftragskiller, bei dem man nicht sicher sein kann, ob er das Opfer denn nun tötet oder nicht? Und, nur damit ich die Erwartungen mal hochstecke: ich wünsche mir für den dritten Teil, dass dies dem Autor bewusst ist und Spademan um seinen Ruf kämpfen muss. Das jetzt mal nur so nebenbei, denn besagten Auftrag erfüllt er schon in den ersten paar Seiten nicht, doch danach geht die Geschichte ja erst richtig los. Wir befinden uns immer noch im recht verwaisten New York, in einer nahen Zukunft. Sein Auftragsmord heißt Lesser und ist ein Hüpfer, jemand, der in der Sphäre in die Träume und Phantasien von anderen eindringt. Doch als Lesser schreiend aus der Sphäre zurückkehrt, stellt er eine Behauptung auf, die Spademan neugierig macht und ins Grübeln bringt: es wurde jemand getötet – in der Sphäre. Bisher unmöglich, stellt diese Möglichkeit – sollte es sie denn geben – ein großes Problem dar, denn Lesser rückt gleich mit dem nächsten Problem heraus, denn diese Tötung soll nur der Versuchslauf für einen terroristischen Anschlag in der Sphäre gewesen sein. Da Spademans Frau während des Anschlags auf New York umgekommen ist, versucht er alles, um herauszufinden, ob das wahr ist und wie er es verhindern kann. Wie man in meinem ersten Absatz erkennen kann, nehme ich Spademan den Beruf Auftragskiller nicht mehr so recht ab, ansonsten ist er aber so geblieben wie auch im ersten Band. Ein wenig einsamer Wolf, aber doch mit so vielen Bekannten und treu ergebenen Freunden gesegnet, dass er alle Probleme, die sich in den Weg stellen, lösen kann. Weder New York als Schauplatz noch die Zukunft bietet Neues oder Aufregendes, denn ein Großteil dreht sich ja um die Sphäre. Hier erfährt man tatsächlich einiges an Hintergrundwissen, wie die Sphäre entstanden ist und viele weitere Aspekte. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, denn natürlich liest sich „Feindesland“ (im Übrigen wieder eine Übersetzung die mir nicht ganz in den Kopf will, denn im Original heißt es „Near enemy“, was im Buch übersetzt „Naher Feind“ heißt und m. E. auch gut der Titel sein könnte – aber egal) in einem Rutsch weg. Man folgt Spademan durch New York, muss unterscheiden wer die Wahrheit sagt und wer lügt, und kommt so nach und nach dem Geheimnis auf die Spur, was am Ende in einem ausgedehnten und an mehreren Stellen stattfindenden Showdown gipfelt. Sie Stimmung ist düster und bedrohlich, der Schreibstil minimalistisch und prägnant, Spademan der aufrechte Kämpfer, den man sich wünscht (wenn auch eigentlich Auftragskiller) und alles ist am Ende natürlich ganz anders als man dachte. Von daher macht es zwar viel Vergnügen „Feindesland“ zu lesen, doch Neues kann der Thriller leider nicht bieten. Der Autor hat mit dem zukünftigen New York und Spademan sein Metier gefunden und bleibt dort, ohne die Hintergründe viel weiterzuentwickeln und Überraschungen zu liefern, denn die Erkenntnisse über die Sphäre haben mich nicht wirklich überrascht – diese Wendung ist mir dann doch schon einige Male begegnet. Fazit: Spademan wie wir ihn kennen: eigentlich Auftragskiller, doch eher Kämpfer der Entrechteten in einem Fall der die Sphäre in den Vordergrund rückt. Leider mit keinen überraschenden Wendungen, sondern anknüpfend an den Vorgänger in bewährter Manier.

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Spademan is back!

Von: chrissieskleinewelt

06.09.2015

ACHTUNG! Es folgt eine Besprechung zu einem Buch, das den zweiten Teil einer Reihe darstellt. Spoiler zu Band 1 “Spademan” sind daher durchaus möglich und jedwedes Weiterlesen erfolgt auf eigene Gefahr. Alles beginnt mit einem Anruf und einem Namen. Spademan geht wieder seinen Geschäften nach und entsorgt den Müll, für den er bezahlt wird. Doch etwas hat sich verändert. Spademan hadert mit sich selbst, da er nicht mehr nur die Kugel ist, die sich ihren Weg bahnt und Leben auslöscht, während andere die Waffe abgefeuert haben. Spademan hat nun sowas wie Verantwortung und eine Art Familie, die er beschützen muss. Vielleicht ist das der Grund, warum er bei seinem aktuellen Auftrag dem Müll Gehör schenkt und ihn daraufhin verschont. Natürlich bleibt es nicht dabei und erneut wird er in Machenschaften verstrickt, die nicht nur sein Leben und das seiner Familie bedrohen. New York und im speziellen Manhatten scheinen erneut angegriffen zu werden und diesmal dort, wo es den Menschen wirklich weh tut. Nur Spademan kann sich dem entgegen stellen. Doch will er das überhaupt? Band 1 dieser hoffentlich noch lange andauernden Reihe hatte mich schon begeistert, Band 2 tat dies ebenso. Wieder erwartet den Leser ein abgeklärter, nüchterner Schreibstil in kurzen, prägnanten Sätzen aus der Sicht des nach wie vor namenlosen Spademans. Mit trockenem, schwarzen Humor, der total auf meiner Wellenlänge liegt berichtet Spademan aus seinem nun veränderten Leben. Er erzählt von der Verantwortung, die er nun zu tragen hat und hadert mit sich, da er kein reines agierendes Werkzeug mehr sein kann. Bei seinem aktuellen Auftrag wird die Limnosphäre derart angegriffen, wie es nicht möglich zu sein schien und Spademan stolpert mitten hinein. Adam Sternbergh schafft es erneut einen tollen Roman zu schreiben, der eine düstere Aussicht auf die Zukunft wirft und gleichzeitig viel Potential für die eigenen Gedanken lässt. Die Story ist lange Zeit nicht durchsichtig und wartet immer wieder mit spannenden Wendungen auf und beschäftigt sich gleichzeitig mit Themen wie Korruption, Terrorismus und der Realitätsflucht des modernen Menschen. Dinge sind nicht so, wie sie zu sein scheinen und können dem Leser gerade in diesen Zeiten bewusst machen, dass lang nicht alles so ist, wie es zu sein scheint oder wie es einem die Medien weismachen wollen. Kritisch betrachtet wird vor allem der Konsum virtueller Medien, der Umgang mit Terrorismus und dem Verallgemeinern von Bevölkerungsschichten, nur weil gewisse Individuen daraus etwas getan haben. “Feindesland” ist noch mehr als sein Vorgänger ein Spiegel der aktuellen Gesellschaft. Der Autor versteht es zudem hervorragend Typen zu schaffen. Kein Charakter in diesem Buch ist eindimensional oder langweilig, alle wirken echt und begeistern auf ihre ganz eine Art und Weise. Alleine mit dem Antihelden Spademan, eigentlich Auftragskiller und nüchterner Mensch, der nun zum zweiten Mal den Helden spielen muss ist ihm ein grandioser Protagonist gelungen. Wie auch schon beim Debütroman muss man hier für Interessierte erwähnen, dass der Schreibstil des Schriftstellers nicht gewöhnlich ist und einem liegen muss. Kurze, nüchterne Sätze, knappe, in der Lokalität springende Kapitel und keine gekennzeichnete wörtliche Rede heben sich definitiv von vielen anderen Büchern ab. Mir liegt diese Art des Lesens aber definitiv. Ich bin nach wie vor sehr begeistern von Sternbergh und seinem Protagonisten Spademan und dessen Geschichten. Band 1 hätte für mich alleine stehen können, Band 2 lässt mit seinem spannenden Ende definitiv einen kleinen Cliffhanger für einen potentiellen weiteren Band offen, der von mir wieder gelesen werden wird – auf jeden Fall!

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