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Rezensionen zu
Krone und Blut

Robert Low

Die Königskriege (2)

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Doch Bruce war Engländer genug, um zu sehen, dass die Krone dieses Königreichs keine Krone wie jede andere war. Kein König Schottlands, sondern König der Schotten - und das war ein gewaltiger Unterschied. Seit Jahren tobt in Schottland der Widerstand gegen den englischen König Edward I. und er hat viele Opfer gefordert. Viele Lords sind der ewigen Kämpfe müde, sie haben inzwischen das Knie vor der englischen Krone gebeugt, um Vergebung und Gnade gebettelt und im Gegenzug Titel und Ländereien behalten dürfen. William Wallace, einst Regierungsrat von Schottland, ist nicht mehr als ein ausgehungerter Räuber, den nach und nach die Unterstützer verlassen. Als er schließlich verraten und ausgeliefert wird, findet er durch Longshanks Hand ein blutiges Ende. Doch gerade wo Edward glaubt, der Schlange den Kopf abgeschlagen zu haben, flammen die Widerstände erneut auf, angeführt von Robert Bruce, der sich in Scone zum schottischen König krönen lässt. Eine Anmaßung, die Longshanks nicht auf sich sitzen lassen kann und die England und Schottland in einen weiteren blutigen Krieg stürzt. Mit dem zweiten Band von Robert Lows Königskriege-Reihe geht es zurück ins mittelalterliche Schottland. Es sind einige Jahre seit dem Ende des ersten Teils vergangen und, wie man es bei den rapiden Veränderungen, die man aus dem Vorgänger gewohnt ist, erwarten könnte, findet man sich in einer ganz neuen Situation wieder. Robert Bruce hat augenscheinlich seinen Frieden mit dem englischen König gemacht, bereitet im Stillen aber weiter sein Vorhaben vor, Anspruch auf den schottischen Thron zu erheben. Wichtig dafür ist, dass Longshanks keinen Wind davon bekommt - und dass ihm die Mehrheit der Adeligen ihre Unterstützung zusichert. Eine große Rolle spielen also dieses Mal tatsächlich die innerschottischen Konflikte, die jeder, der sich ein bisschen mit der schottischen Geschichte der Clans auskennt, zur Genüge kennt. Stellt sich ein verfeindeter Clan auf Seiten der Rebellen, dann muss der andere schon rein aus Prinzip auf englischer Seite stehen. Natürlich bleiben die Engländer Besatzer und Feind, doch war es für mich trotz der manchmal durchaus etwas längeren Zeitsprünge von zwei bis drei Monaten dieses Mal einfacher, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Ich hatte viel weniger das Gefühl, dass die ganze Geschichte zu groß für mich ist - auch wenn ich damit vermutlich genau wie Sir Hal von Herdmanston empfunden hätte. Viele Figuren, die man bereits aus dem ersten Teil kennt, tauchen wieder auf, unter anderem natürlich Hal, Robert Bruce und der Hundejunge. Allerdings werden ihre Geschichte in diesem Band noch viel persönlicher. Ich hatte das Gefühl sie noch besser kennen zu lernen und ihre Beweggründe besser verstehen zu können. So kam es zum Beispiel auch, dass Kirkpatrick, der mir im ersten Buch total unsympathisch war, dieses Mal richtige Pluspunkte sammeln konnte. Robert Low schafft es auch im zweiten Band der Königskriege die düstere und bedrohliche Stimmung des Schottlands des beginnenden 14. Jahrhunderts einzufangen. Blutige Schlachten, Verrat und Hinterhalte wirken realistisch und bedrückend, genau so wie man sie sich vorstellen würde. Und bei all dem hofft man einfach, dass die eigenen Schäfchen es unbeschadet - oder zumindest lebend - durch dieses Buch schaffen. Bedrückende und düstere Spannung und ereignisreiche Jahre für Helden und Feinde, Robert Low ist es mal wieder gelungen alles zu vereinen. Wer sich über den Mythos William Wallace hinaus für die schottische Geschichte interessiert, dem sei diese Reihe wärmstens ans Herz gelegt!

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Inhalt: Die Rebellion ist niedergeschlagen. William Wallace hat nach der Niederlage bei Falkirk das Land verlassen. Sein Kopf ist Gold wert. Edward I. regiert noch immer das Land. Die Schotten sind des Krieges und des Kämpfens müde und sehnen sich nach Frieden, nach Familie, nach Normalität. Und so ist es kein Wunder, dass die Rebellen immer weniger Anhänger finden. Als Wallace ins Land zurückkehrt, wird er verraten und an Longshanks ausgeliefert. Auf grausame Weise hingerichtet soll er als abschreckendes Beispiel dienen. Doch Robert Bruce gibt nicht auf. Zwar hatte auch er Edward I. die Treue geschworen, doch insgeheim verhandelt er mit den einflussreichen Clans und schmiedet Bündnisse. 1306 lässt er sich in Scone zum König krönen. Doch kann er dem gebeutelten Land den Frieden bringen? Meine Meinung: Dieser 2. Teil der Königskriege-Trilogie spielt in den düsteren Jahren zwischen der Niederlage bei Falkirk und dem Tod von Edward Longshanks. Es sind Jahre voller Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Trauer. Viele Schotten fanden den Tod, sind geächtet, enteignet und noch immer unter englischer Herrschaft. Die historischen Fakten sind weitgehend bekannt. Doch wie schon in Teil 1 erzählt Robert Low die Geschichte der Großen aus der Sicht eines Unbekannten, wenn auch nicht Unbedeutenden. Sir Henry Sientcler von Herdmanston, genannt Hal, ist zwar eine erfundene Person, aber dadurch, dass der Autor ihn an die Seite von Bruce stellt, gibt er dem Leser die Möglichkeit, die Geschichte mit anderen Augen, aus einer anderen Sicht zu sehen. Er vermittelt Zweifel, Ängste und Trauer, aber auch immer wieder kurze Momente von Hoffnung und Liebe. Auch in diesem Band finden Schlachten statt, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt der Handlung. Dort finden wir die Menschen, die sich um Robert Bruce scharen (oder auch scharen müssen, weil ihnen sonst gar nichts mehr bleibt), ihre Taten und Beweggründe. Die Stimmung des Buches ist düster, so wie die Stimmung damals wohl in ganz Schottland war. Aber es gab in diesen 3 Jahren wohl auch wenig Grund zur Freude. Mir hat dieser zweite Teil dennoch ebenso gut gefallen, wie Teil 1 und ich warte schon mit Spannung auf Teil 3. Freunden schottischer Geschichte, für die die Unabhängigkeitskriege nicht von blaugesichtigen Kämpfern im Kilt geschlagen wurden, sondern die an den wahren Helden interessiert sind, lege ich diese Bücher wärmstens ans Herz. Fazit: Düster, verlustreich, hoffnungslos – eins der dunkelsten Kapitel schottischer Geschichte wird lebendig.

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