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Rezensionen zu
Das Gleismeer

China Miéville

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Ein gelungenes Cover, das mich gleich magisch angezogen hat, mit dem Zahnrad Flügel ein echter Hingucker. Dies war mein erstes Buch von Miéville und auch das erste aus dem Genre Steampunk. Ich kann euch schonmal so viel verraten: es hat mir richtig gut gefallen. Ich werde auch nicht zum letzten Mal ein Buch aus dem Genre lesen. Besonders gut hat mir die Aufmachung der Kapitel gefallen, jedes Kapitel beginnt mit einer Zeichnung von einer "Kreatur" aus der Geschichte. So bekommt man gleich einen Einblick in diese Welt, die sich auf den Gleisen abspielt und auch darunter ;-) Das einzige was mir an dem Buch nicht gefallen hat war die Schriftart, sie war sehr klein, es gab kaum Absätze und die Seiten waren dadurch sehr voll bedruckt, ich habe lieber ein paar Seiten mehr und dann dafür einen Moment wo sich die Augen entspannen können. Deswegen war es schwierig, mal eben zwischendurch ein paar Seiten zu lesen. Der Schreibstil ist fließend, bildlich und sehr detailreich. Die Charaktere werden wunderbar ausführlich beschrieben sodass vor dem geistigen Auge erscheinen, aber auch die Ereignisse werden sehr ausführlich beschrieben, sodass man gleich das Gefühl hat auf der Jagd nach den Maulwürfen auf dem Zug Medes mit dabei zu sein. Eine sehr spannende Geschichte mit interessanten Protagonisten und verrückten Maulwurf-Kreaturen, die einen in den Bann zieht. Die riesigen Überkreuzungen der Schienen die sich durch das Land ziehen und dann aussehen wie das Gleismeer haben es mir wirklich angetan obwohl überhaupt kein Fan von Zügen bin hat mich dieses Buch trotzdem überzeugt und gut unterhalten. Fazit: Eine tolle Geschichte, die hier und da ein paar kleine Schwächen hat, mich jedoch gut unterhalten hat. Es war spannend Sham auf seiner Reise zu folgen.

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Cover Das Cover des Buches gefällt mir gut. Es ist schön schlicht, großer Titel, & der mechanische Flügel gefällt mir sehr gut. Ich musste im ersten Moment etwas mehr an Steampunk denken, aber zu der Welt des Gleismeers passt es auch sehr gut. Über das Buch Sham ap Soorap heuert als Famulus des Schiffarztes auf der Medes an, einem Zug, der als Maulwurffänger durch das Gleismeer fährt. Der Kapitän des Schiffes verfolgt eine Philosophie, einen zahnfarbenen Maulwurf von ungeheurer Größe. Als sie auf ihrer Reise einen havarierten Zug untersuchen finden sie etwas, das vor allem Sham in eine neue Richtung lenkt. Die Geschichte wird aus der Perspektive eines Erzählers berichtet & verfolgt hauptsächlich Sham. Besonders ab der Hälfte des Buches schwenkt die Geschichte zwischen verschiedenen Perspektiven hin & her. Zwischen der eigentlichen Geschichte gibt es immer wieder kurze, relativ sachliche Abschnitte, die einen Einblick in die Welt des Gleismeers geben. Das Gleismeer an sich ist ein ziemlich interessantes Szenario für eine Geschichte. Riesenhafte Tiere wie Maulwürfe, die auch vor der Jagd nach Menschen nicht zurück schrecken, vergifteter Boden & geheimnisvolle Engel, die das Schienennetz instand halten. Mir hat die Atmosphäre gefallen, die das Buch & die Beschreibungen der Welt erzeugt haben. Die Charaktere haben mir insgesamt auch sehr gefallen. Sie waren sehr unterschiedlich, und hatten ihre eigenen Macken. Der junge Sham war ein sympathischer kleiner Kauz, am Anfang etwas planlos, aber dann zunehmend mit einer Mission. Er war sehr loyal, meist clever, und manchmal auch ein bisschen naiv. Er wirkte sehr natürlich. Von den anderen Charakteren mochte ich vor allem Kapitän Naphi, sie war manisch, total eingenommen von ihrer Philosophie, & dabei doch irgendwie ein guter Mensch. Die Story an sich fand ich nicht schlecht. Allerdings fehlte mir in der ersten Hälfte des Buches ein bisschen der rote Faden. Man hatte überhaupt keine Ahnung, in welche Richtung sich das ganze entwickelt & das hat mich ein bisschen gestört. Ab der Hälfte ist der rote Faden dann da & man weiß endlich, worum es geht. Und dann wird es auch wesentlich spannender. Das Ende hat mir zwar gefallen, aber ein Teil davon fand ich irgendwie unbefriedigend, & mir hat ein bisschen was gefehlt. Fazit “Das Gleismeer“ ist ein ungewöhnlicher Roman der seine starken und schwachen Momente hatte. Die Charaktere haben mir gefallen, die Story braucht etwas, um in Gang zu kommen, war aber dennoch sehr angenehm und ungewöhnlich zu lesen, nicht zuletzt weil es kein „und“ gab.

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Das Gleismeer ist mein erster Roman von China Miéville, weshalb es sich bei mir nicht dem Vergleich mit seinen Perdidi Street Station - Büchern stellen muss, von denen ich hinterher erfahren habe. Die Geschichte siedelt sich im Steampunk Genre an, vermischt mit Fantastischem und Science Fiction. Es ist eine sehr bunte, sehr eigene Mischung, die sicherlich nicht jedermans Sache ist. Grob gesagt, ist es eine Geschichte um ein großes Abenteuer, um eine Monsterjagd. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der mitten in der eigentlichen Geschichte einsetzt: eine Gruppe von blutüberströmten, singenden Jungen. Im Weiteren soll erzählt werden, wie es dazu kam. Ein klassisches Element, allerdings etwas anders verwendet, als ich es kenne. Es erinnert anfangs ein bisschen an einen Filmdirektor, der Anweisungen an seinen Kameramann weitergibt. Überhaupt ist der Schreibstil sehr eigen, sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist nicht nur die lockere und erfinderische Sprache, sondern beispielsweise auch die Angewohnheit, statt "und" das kaufmännische "&" zu schreiben. Sieht seltsam aus und stört auf den ersten Seiten gehörig den Lesefluss, später habe ich mich ein wenig daran gewöhnt. Die Geschichte selbst erinnert an einen modernen Moby Dick. Ich will nicht zu viel verraten, aber wer Shams Abenteuer ließt, wird die Gemeinsamkeiten erkennen. Besonders angetan hat es mir die Idee des Gleismeeres selbst. Statt aus Wasser besteht es aus Sand, und es wimmelt vor gefährlichen Kreaturen, die von Menschen wie Sham gejagt werde. Statt von Schiffen wird es von Zügen bereist, dessen Gleisnetz sich verändern kann. Wäre es nicht so anstrengend zu lesen gewesen, hätte ich es sicherlich in einer Nacht verschlungen, denn die Grundidee dieser zerstörten, bizarren Welt hat mich vollkommen überzeugt. Auch die Figuren und ihre Ausarbeitung gefallen mir, weil sie so komplex und dadurch echt erscheinen.

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Gleismeer

Von: ralfreitze

07.04.2015

Eine Unendlichkeit von glitzernden Schienen, so weit das Auge blicken kann sieht es ein Meer von - Gleisen. Ja richtig, Eisenbahngleise, nebeneinander, in Weichen vereint, in Kurven, Rundungen, durch Tunnel. So weit das Auge blicken kann, wie ein glitzerndes Meer breitet es sich aus. Aufgebaut, um den Menschen ein Fortkommen zu ermöglichen, denn die Erde ist feindlich. "Mir kommt es oft vor, meinte Sham, als wäre jedes Land im Gleismeer voll von Räubern & Mördern, Orten, die man meiden sollte, & reißenden Tieren. Jedenfalls ist es das, was man zu hören kriegt." Wer sich jetzt über das & als verbindendes Zeichen wundert, der wird sich bei der Lektüre des Romanes Gleismeer, vom Meister der Fantasy, Science Fiction, Steampunk & aller anderen Nebenrichtungen alles in einem Buch vereint, China Mieville, noch mehr wundern. Nein das "&" ist kein avantgardistisches Mittel, um das Buch interessanter zu machen, Mieville liefert eine sinnvolle Erklärung: "Welches Zeichen wäre besser geeignet, um das Gleismeer zu symbolisieren, welches die Ländert trennt & verbindet, als “&“ per se? Führt das Gleismeer uns nicht hier-& dort- & dahin & so weiter & so fort? & welchen Zweck verkörperte im schwungvollen Strich der Feder besser die mäanderte Fahrt der Züge als “&”" Am Ende des Weges kommt man eben nicht genau dahin zurück, wo man anfing. Sham heuert auf Medes, einem Maulwurfsfänger, an, der die Gleismeere durchkreuzt & die teils haushohen Moldywarps jagt, die neben dem Meer durch die Erde pflügen. Kapitänin Naphi, mit einem künstlichen Arm ausgestattet, jagt den großen Mocker Jack. Spätestens hier werden Paralellen zu dem großen Abenteuerroman von Melville klar, dessen Namen sich von Mieville nur in einem Buchstaben unterscheidet. Doch diese postapokalyptische, exotische Steampunk Erzählung ist mehr als ein Abenteuerroman, in dem auch Stevensons Schatzinsel oder Defoes Crusoe ihre Würdigung erfahren, sie sprengt die Rahmenbedingungen & entzieht sich jeder Zuordnung, wie jedes Buch von Mieville. Im weiteren Verlauf des Buches entdeckt Sham noch seine Liebe zu den Artefaktensammlern, lernt ein Geschwisterpaar mit einer rätselhaften Vergangenheit kennen & muss sich nun entscheiden, was sein größtes Abenteuer werden soll. & das werden im Verlauf des Buches noch sehr viele - die Kreativität & die fantastischen Bilder von Mieville sind wie immer grenzenlos. Schön sind die Zwischenkapitel, in denen ein Erzähler die Figuren durcheinanderwirbelt & Erklärungen der Welt liefert, eine Welt die ihre Wurzeln fast vergessen hat. "Das größte aller Rätsel, Holz ist der Stoff, der Bäume zu Bäumen macht. Ist auch der Stoff, aus dem die Schwellen sind – die querliegenden Balken zwischen den Schienen der Gleismeergleise. Nun kann ein Ding von seinem Wesen her nicht zweierlei sein. Wie den Widerspruch erklären?" Die Sprache im Roman erreicht nicht die Dringlichkeit & die atmosphärische Brillanz seiner früheren Romane, aber er ist immer noch einer der interessantesten, kreativsten & fantastischsten Erzähler der jüngeren SF/Fantasy Autoren. Ein Buch das auch & insbesondere für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet ist.

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