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Rezensionen zu
Das Gleismeer

China Miéville

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Grandios!

Von: Annabel

25.03.2015

Sham ap Soorap, kurz: Sham, arbeitet auf einem Maulwurfsjäger als Lehrling eines Chirurgs, erfüllt jedoch eher Aufgaben, die ihn wie ein Mädchen für alles erscheinen lassen. Unter anderem spielt er Bote, hilft an Deck aus und besudelt sich mit Blut und Eingeweiden übergroßer Maulwürfe. Jene Maulwürfe sind unter anderem auch der Grund, weshalb kein Mensch, der bei gesundem Verstand ist, den nackten Boden betreten will, denn diese Dinger sind nicht nur riesig, sie sind auch unglaublich angriffslustig. Allgemein leben in Sham's Welt durchaus uns bekannte Tiere, doch sind sie übergroß und wollen alles und jeden fressen, wenn es in ihre Nähe kommt. Eine kleine Ausnahme bildet da Flause, eine kleine Tagfledermaus, die Sham zugeflogen ist. Es gibt sogar eine Art "Erzähler", der den Leser durch das Abenteuer führt und hin und wieder die ganze Stimmung etwas auflockert, die einem doch eher angestrengt vorkommt. Und als Sham und die Mitglieder der Medes das Wrack eines verunglückten Zugs entdecken, bringen sie eine wahnsinnige Kettenreaktion in Gang. Das Gleismeer erinnert im Großen und Ganzen sehr an die Geschichte von Kapitän Ahab und Moby Dick, denn auch der Kapitän der Medes jagt seiner Philosophie, einem weißen (Eigentlich gelben, aber psst!) Moldywarp, also Riesenmaulwurf hinterher. Ich will dieses Buch keinesfalls als Kopie abstempeln, denn das ist es auch nicht. Es ist eher wie eine sehr aufregende, überzeugende und fantastische Steampunkversion von Moby Dick. Außerdem ist Sham ein ganz anderer Held. Eigentlich ist er kein Held, zumindest noch nicht zu Beginn des Buches. Er ist eher zurückhaltend, ein bisschen unscheinbar und eigentlich bemitleidenswert in seiner Rolle auf dem Maulwurfsjäger. Der Autor schafft eine vollkommen neue Welt, ohne dass man sich fremd in ihr fühlt und sich auf irgendeine Weise erst einfinden muss. Diese fantastische, steampunkige Welt heißt den Leser quasi willkommen und lässt ihn nicht mehr los. Die Stimmung des ganzen Buches ist eisig, kühl, schmutzig aber auch sehr spannend und die Charaktere, wenn ich persönlich auch nicht alle mochte, sind ein sehr charmanter Anteil der Geschichte und machen sie noch viel authentischer. Ein wirklich grandioses Buch, dessen Autor eine Schreibweise beherrscht, bei der eindeutig Suchtgefahr besteht. Es war mein erstes Buch (soweit ich denken kann), das derart viele Steampunk-Anteile besitzt und ich hab definitiv Blut geleckt. Hoffentlich bekomme ich bald wieder ein Buch des Autors in die Hände.

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Moby Dick of the Future

Von: Abholfach

23.03.2015

Die Idee für dieses Buch scheint aus Kinderköpfen gekommen zu sein. Ich stelle mir einen Garten mit ein paar Maulwurfshügeln vor. Ein kleiner Junge baut seine Holzeisenbahn um einen der dunkelbraunen Erdhäufchen und schon haben wir das Szenario von DAS GLEISMEER. Autor China Miéville bedient sich in seinem Sci-Fi Abenteuerroman ganz geschickt an Klassikern wie MOBY DICK oder DIE ABENDRÖTE IM WESTEN. Gerade letzteres scheint großen Einfluss auf die Geschichte des jungen Sham zu haben. Dieser heuert auf einem Zug an, der riesengroße und gefährliche Maulwürfe jagt. Er betritt eine brutale Welt, die ihn buchstäblich in Blut tränkt. Nichts für die etwas schwächeren Nerven unter uns.

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