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Rezensionen zu
Versunkene Gräber

Elisabeth Herrmann

Joachim Vernau (4)

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Polonia

Von: wal.li

12.04.2015

Polonia bezeichnet die im Ausland lebenden Polen und dazu gehörte auch Joachim Vernaus Kumpel der Automechaniker Jacek. Dieser ist schon vor etlichen Monaten zu seinem Vater nach Polen gezogen und er ist dabei einen alten Weinberg wieder zu bewirtschaften. Marie-Luise will mit Jacek eigentlich nichts mehr zu tun haben und deshalb fährt sie nach Polen, um ihm seine restlichen Sachen zu bringen. Vernau hat davon nichts mitbekommen, weil der Kontakt zu beiden irgendwie eingeschlafen ist. Umso überraschter und auch besorgter ist er als eine junge polnische Anwältin auftaucht und mitteilt, dass Jacek unter Mordverdacht im Gefängnis sitzt und Marie-Luise verschwunden ist. Sie hofft, dass Vernau sie zumindest über Marie-Luises Verbleib aufklären kann. Joachim Vernau begibt sich sofort auf die Suche nach seiner ehemaligen Weggefährtin und er will auch die Umstände um Jaceks Verhaftung aufklären, der im Leben keinen Mord begangen haben kann. Flucht, Vertreibung, Umsiedelung - das gehört zur deutsch polnischen Geschichte. Ebenso wie viele Deutsche wurden auch die Polen entwurzelt und ohne Unterstützung zurückgelassen. Gerade die Polen mussten sich das fremde Gut aneignen, ohne hundertprozentig sicher sein zu können, dass es in ihrem Eigentum verbleibt. Auch heute zeigt dieser geschichtliche Hintergrund noch Auswirkungen wie Vernaus neuer Fall deutlich macht. Unterschwellig ist die Geschichte noch nicht verarbeitet, werden gegenseitig Ansprüche geltend gemacht, die alte Wunden wieder aufbrechen lassen. Marie-Luise gerät hier eher zufällig zwischen die Fronten. Vernau hat einige Mühe hinter die Dinge zu kommen, über die keiner sprechen will. Doch in seiner Sorge um seine Freunde bleibt er immer am Ball bis sich die Hinweise zu einem überraschenden Ganzen fügen. Ein wenig dauert es bis dieser Fall sich rundet, doch sehr spannend und lehrreich, was die deutsch polnische Geschichte anbetrifft. Wenn man das Land, in dem man seitens der Eltern oder Großeltern selbst eine Art Wurzeln hat, bereits bereist hat, wird man sich viele Schilderungen der Autorin gut in Bilder umsetzen können und Joachim Vernaus Ermittlungen mit großem Interesse folgen.

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“Schattengrund” wurde nach einer tollen Lesung der Autorin meine erste Lektüre von Elisabeth Herrmann und die Neuerscheinung des Dezembers, “Versunkene Gräber”, wurde mein erster Joachim-Vernau-Roman. Bei einem Treffen mit seinem Kollegen und Freund trifft der Berliner Anwalt Joachim Vernau eine polnische Anwältin, Zuzanna Makowska, die auf der Suche nach Vernaus ehemaliger Partnerin, Marie-Luise, ist. Alles weist darauf hin, dass Marie-Luise zusammen mit ihrem und Vernaus gemeinsamen Freund Jacek Zielinski auf einem alten polnischen Friedhof einen Deutschen ermordet hat. Während Jacek in Untersuchungshaft sitzt, ist Marie-Luise scheinbar spurlos verschwunden. Keiner ahnt, welch alte und längst vergessene Wunden und Gefühle bei diesem Fall aufgerissen werden… Da dies mein erster Kriminalroman aus der Joachim-Vernau-Reihe war, waren mir die Charaktere als auch die ganzen Zusammenhänge zwischen ihnen und auch frühere Handlungen nicht bekannt – dadurch habe ich zwar auf den ersten Seiten nicht alles sofort verstanden, aber trotzdem konnte ich mich recht schnell mit den Charakteren als auch mit derer gemeinsamer Geschichte auseinandersetzen. Während Joachim Vernau mir sofort recht sympathisch erschien, blieb mir Marie-Luise bis zum Ende ein Rätsel. Dafür mochte ich aber die polnische Anwältin, Zuzanna Makowska, von Beginn an, als sie Vernau als “Balwan” bezeichnete. Eine junge und alleinerziehende Mutter einer dreijährigen Tochter, die um keinen Preis der Welt zeigen will, wie unsicher sie eigentlich ist, gibt sich Zuzanna selbstbewusst und als taffe Anwältin aus. Um ihrer Tochter später eine aussichtsreiche Zukunft bieten zu können, arbeitet sie hart und nimmt es dafür in Kauf, viel zu pendeln und ihre kleine Alicja manchmal auch nur wenige Minuten täglich sehen zu können. Ich bin wieder einmal beeindruckt, wie geschickt Elisabeth Herrmann hier eine sehr sorgfältig recherchierte Handlung aufbaut, mit vielen Ecken und Winkeln, Geheimnissen, Cliffhangern, und vielem mehr. Auch wenn die vielen Perspektiv-, Zeit- und Handlungswechsel verwirren können, so halten sie den Spannungsbogen die ganze Zeit über konstant aufrecht und führen am Ende zu einem aufregenden Finale und einer überraschenden Erkenntnis. Näher möchte ich auf die Handlung gar nicht eingehen, da ich nichts verraten möchte – ich denke, davon muss sich einfach jeder selbst überzeugen. Die recht schwere Thematik – den Streit um das deutsche oder polnische Land, die Repatriierung – beziehungsweise die Umsetzung des Themas in einer fiktiven Handlung, aber auch der Umgang mit dem doch sehr heiklen Thema, hat die Autorin wahnsinnig gut gemeistert. Bei solchen Büchern ist es sehr leicht, von dem “richtigen” Weg abzukommen und sich als Autor auf die ein oder andere Seite zu stellen – das ist hier nicht geschehen. Ganz im Gegenteil: Elisabeth Herrmann hat großartige Vorarbeit geleistet, sehr gut recherchiert und auch die polnischen Sätze, Wörter und Namen alle perfekt verwendet. Leider ist das nur selten der Fall (in Büchern anderer Autoren). Besonders berührt hat mich die Danksagung der Autorin, die für mich am Ende der krönende Abschluss des Romans war. Kurzum: mit “Versunkene Gräber” liefert Elisabeth Herrmann nicht nur einen guten Kriminalroman, sondern vor allem ein gutes Stück Geschichte, das zum Nachdenken anregt und den Leser nicht nur kurzweilig unterhält.

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Versunkene Gräber

Von: Beate Lingenfelder

05.04.2014

Das ist ein gutes und interessantes Buch, das ich nur empfehlen kann. es bleibt fasst durchgehend spannend und man kann das Ende auch nicht vorhersehen. Die Personen Bettina Breuer und Jac Garthmann sind eindringlich beschrieben und der Gegensatz Polizistin und Pianist macht die Aufklärungsarbeit sehr interessant.Auch ein politischer Aspekt ist vorhanden, die deutsch-polnische VErgangenheit des 2. Weltkrieges.

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Lesenswert

Von: Enrico Müller

20.03.2014

Im großen und ganzen ein gelungenes Buch was einem nach und nach in seinen Bann zieht. Leider am Anfang etwas "zäh" so das man sich zum weiterlesen zwingen muss was aber im weiteren Verlauf belohnt wird. Danach sehr spannend emotional und bewegend. Gutes Buch zum lesen empfehlenswert. Von mir 4 Punkte da der Einstieg langwierig ist.

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