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Rezensionen zu
Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard

Marie Pellissier

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Meine Meinung: Nachdem mir "Die tödliche Tugend der Madame Blandel" so unglablich gut gefallen hatte, musste ich den zweiten Krimi von Marie Pellissier ebenfalls unbedingt lesen. Sie hat es einmal mehr geschafft, eine stimmige Atmosphäre zu schaffen und der Protagonistin, der Gardienne Lucie, viel Charme, Cleverness und Geschick mitzugeben. Es ist sogar so, dass mir "Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard" noch ein wenig besser gefallen hat, als das Vorgängerbuch der Autorin. Dies lag vor allem am Bezug zu aktuellen politischen Ereignissen in Paris und der ganzen Welt - wenn auch in Form von Wortäusserungen des dumpfbackigen Polizisten Legrand, was sein untenstehender innerer Monolog zur Satire und Gesellschaftskritik zugleich macht - und an der gelungenen und authentischen Einbettung in die Schein- und Sein-Welt der Kunst- und Kulturszene rund um die Pariser Oper. "Spätestens seit dem Terroranschlag der Islamisten auf Charlie Hebdo war der Riss durch die französische Gesellschaft zu einem Thema geworden(...). (...) Das ganze Land war plötzlich "Charlie". "Ich bin Polizist", hätten die Franzosen skandieren müssen, dachte Legrand. Denn Polizisten hatten ihr Leben gelassen, um andere zu schützen, die im Anfertigen von Kritzeleien ihre Daseinsberechtigung fanden. (...) Dieses Land hatte so viele Probleme, dass es sich selbst nicht mehr helfen konnte." S. 45, aus Urheberrechtsgründen stark gekürzt Sehr humorvoll, feinsinnig und voller französischem Charme gelang der Autorin ein Buch, das mir sehr gut gefallen, mich in schillernde Welten und an menschliche Abgründe geführt und mich bestens unterhalten hat. Einzig Lucies Familienleben kam meiner Meinung nach zu kurz. Zu gerne hätte ich mehr Zeit mit ihr und ihrem traditionsbewussten Mann Antonio verbracht und Lucie ein wenig mehr beim Kochen über die Schultern geschaut. Während ich mich beim Lesen des ersten Bandes noch mehr nach Italien als nach Frankreich versetzt gefühlt hatte, bin ich mit "Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard" nun definitiv in Paris angekommen und hoffe, bald mehr von der Autorin lesen zu dürfen. Schreibstil und Handlung: Wenn man Paris als Schauplatz wählt und eine charmante und sehr sympathische Gardienne mitten in der Stadt ansiedelt und ermitteln lässt, kann man wohl nicht mehr sehr viel falsch machen, da bereits viel Atmosphäre entsteht, indem man seine Protagonistin sich zielstrebig und authentisch durch Paris bewegen lässt. Dennoch ist es der Autorin Marie Pellissier gelungen, mich als Leserin gefühlsmässig in den traumhaft schönen Herbst in Frankreich zu entführen und vor allem - ich wiederhole mich - die Kunstszene sehr einfühlsam zu schildern. Und obwohl ich damals in Paris (hier und hier) ein paar Tage gebraucht hatte, um mich wirklich in der Stadt zu Hause zu fühlen, schafft die Autorin in ihrem Buch einen wundervollen Bezug, der uns Leser durch die detaillierte Sprache, aus der viel Liebe für die Stadt Paris, die Franzosen und ihre Kultur spricht, sofort in eine ganz andere Welt entführt und uns dort heimisch werden lässt. Die Handlung passt sich den örtlichen Begebenheiten an und ich wusste erst ganz am Schluss, was es mit dem misteriösen Tod von Monsieur Bernard wirklich zu tun hatte, weil der Fall so dramatisch und unvorhersehbar aufgebaut worden war. Dieser beeindruckend gespannte rote Faden, der nichts dem Zufall zu überlassen scheint und doch erst am Schluss seine wahren Geheimnisse offenbart, hat es mir wirklich angetan und wirkte weder zu konstruiert noch an den Haaren herbeigezogen. Meine Empfehlung: Ihr seht: "Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard" hat mich begeistert und ich möchte dieses Buch allen Krimifans ans Herz legen. Dank einem intelligenten, unblutigen Plot, einer sympathischen Protagonistin, viel französischem Charme und familiären und anderen menschlischen Verstrickungen und Abgründen hat dieses Buch nämlich für jeden von euch etwas dabei. Zusätzliche Infos: Titel: Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard Autorin: Marie Pellissier, 1971 geboren, verliebte sich mit Anfang zwanzig in die Stadt Paris, wo sie viele Jahre verbrachte. "Die tödliche Tugend der Madame Blandel" ist ihr erster Kriminalroman. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Heidelberg. Taschenbuch: 352 Seiten Sprache: Deutsch Verlag: Diana Verlag Erschienen am: 09.11.2015 ISBN: 978-3-453-35768-6

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Der Ballettdirektor Guillaume Bernard wird am Tag nach seinem großen Galaabend tot in der Pariser Oper aufgefunden. Augenscheinlich ist Monsieur Bernard die große Treppe herunter gestürzt. Da der Direktor zurzeit auf Krücken angewiesen war, sind sich der Ballettarzt Pierre Bourgeois und Kommissar Legrand schnell einig, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt. Doch Lucie, die zufällig auch vor Ort ist, mag nicht so recht daran glauben. Sie kannte Monsieur Bernard gut, da sie als Hausmeisterin genau das Haus an der Place des Vosges betreut, in dem auch der Verstorbene wohnte. Also schlüpft Lucie kurzerhand in die Rolle einer Ermittlerin und wirft einen genauen Blick hinter die glänzenden Kulissen der Oper… „Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard“ ist der zweite Kriminalroman, in dem die resolute Gardienne Lucie ermittelt. Ich habe den ersten Band bislang nicht gelesen, doch auch wenn hin und wieder auf den Fall hingewiesen wird, war es kein Problem sich ohne Vorwissen in die Geschichte einzufinden. Die Protagonistin Lucie ist intelligent, kümmert sich sorgfältig um ihre Pflichten als Hausmeisterin und hat während der Arbeit viel Zeit sich Gedanken zu machen – in diesem Fall über den tragischen Tod von Guillaume Bernard. Auch Kommissar Legrand legt den vermeintlichen Unfall nicht zu den Akten, denn so lange er ermittelt, kann er seiner neuen Angebeteten nahe sein. Diese ist nämlich dringend tatverdächtig, sollte es doch einen Fall geben. Während Lucie intelligent und zielstrebig ermittelt, mangelt es dem Kommissar allerdings leider an Kompetenz und Weitsicht. Zum Glück hat er eine äußerst fähige Assistentin, so dass dennoch nicht alles drunter und drüber geht. Durch seine unverkennbare Art lies mich Kommissar Legrand manches Mal schmunzeln oder den Kopf schütteln, so dass ich seine Figur nicht missen möchte. Da ich sowohl Paris als auch das Ballett sehr mag, habe ich mich gefreut, dass ich sowohl einiges vom Pariser Flair zu spüren bekam, als auch einen tollen Einblick in die Kulturszene dieser unglaublich schönen Stadt erhielt. Tanzszenen wurden eindringlich beschrieben und ich konnte die Tänzer regelrecht vor mir sehen. Auch der Zusammenhalt der Opernangestellten wurde gut beschrieben. Eine eingeschworene Gemeinschaft, wie es scheint. Doch wenngleich nach außen hin alles glänzt, so herrschen im Inneren Intrigen, Missgunst und Neid. Dies wirkte sehr realistisch, insbesondere auch der Kampf um Monsieur Bernards Nachfolge. Der Sprachstil gefällt mir gut. Fesselnd, spannend und mit einer wunderbaren Prise Humor. Ich mochte es, dass es viele falsche Fährten gelegt wurden und vor allem bei den Beschreibungen der Oper hatte ich alles direkt vor Augen. Auch die Anspielungen auf das „Phantom der Oper“ waren wunderbar in den Krimi eingewoben. Mein Fazit: „Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard“ ist ein gelungener Krimi, der durch seine tollen Beschreibungen und eine wunderbare Protagonistin besticht. Ich bin schon gespannt auf Lucies nächsten Fall. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans. Vielen Dank an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar.

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Am Abend nach der großen Premierenvorstellung zur Feier seines Jubiläums wird der Ballettdirektor der Pariser Oper tot am Fuß der Freitreppe gefunden. Zufällig ist gerade Lucie, die Gardienne vom Place de Vosges, in der Oper anwesend und wittert einen Mord. Feinde hat sich Guillaume Bernard zeit seines Lebens genügend gemacht, auch Lucies ehemaliger Schützling Amandine gehört dazu - Ehrensache also, dass Lucie selbst versucht, den Mörder zu finden, alleine schon, um von ihrem Aufapfel alle Spuren abzulenken ... Es war meine erste Begegnung mit der Gardienne aus Paris, die eine Art franzsösische Miss Marpel darstellt. Ich muss ehrlich gestehen, auch wenn sich das Buch ganz nett lesen lässt, werde ich kein großer Fan werden. Ähnlich wie Miss Marpel ging mir Lucie nämlich ganz schön auf den Keks mit ihrer Art, sich in alles einzumischen. Besonders nervig empfand ich, dass in dem Buch effektiv viele Sachen schon dadurch ausgeschlatet werden könnten, wenn man einfach mal miteinander reden würde statt lindlings Akionen zu starten. Das betrifft Lucie genauso wie den Kommissar Legrand, der effektic als liebskranker Vollpfosten durch die Seiten stolpert (und ehrlich, dieses "oh, sie ist so engelsgleich"-Getue hat ein weiteres Augenrollen bei mir ausgelöst). Mal ehrlich, so werde ich persönlich als Leser eher weggetrieben - von charmanten Personencharakterisierungen wie ander Rezensenten habe ich hier wenig entdeckt. Leider überschatten diese Charaktere auch die positiven Seiten des Buchs. Der Fall ist nämlich wirklich ganz nett wenn auch der Täter recht herbeigezauberte Motive hegt, und vor allem die Schilderungen der Pariser Ballettwelt haben mir gefallen. Statt zweimal die Geschichte vom Phantom der Oper nachzuerzählen wäre es vielleicht ganz nett gewesen, den ein oder anderen Fachbegriff im Register zu erwähnen, aber dafür hab ich ja mein Smartphone ;-) Auch die Aufmachung des Buches ist wirklich entzückend, insbesondere mit dem Stadtplan im Klappenumschlag oder dem sehr hübscg gestalteten Titelbild. Das Buch ist nicht schlecht, wer Miss Marple mochte, der wird auch Gardienne Lucie wirklich reizend finden ;-)

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WoW

Von: ccAngelinAcc

19.12.2015

Es ist ein tolles Buch

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Schon in “Die tödliche Tugend der Madame Blandel” ermittelte die quirlige Lucy auf eigene Faust, und das trotz ihres hohen Alters und ihres eigentlich ganz anders gelagerten Berufs. Denn Lucy ist die Gardienne eines alten herrschaftlichen Hauses mitten in Paris - etwas ähnliches, aber doch viel mehr als eine Concierge, denn sie sorgt nicht nur dafür, dass niemand Unbefugtes das Haus betritt, sie kümmert sich auch um die Post und sonstigen Anlieferungen und weiß vor allem über alles und jeden im Haus Bescheid. Natürlich ist diese gern von älteren Damen ausgeübte Tätigkeit, für die Paris lange Zeit berühmt war, wegen moderner Schließ- und Sicherheitsanlagen längst vom Aussterben bedroht. Doch die Autorin Marie Pellisier zeigt, wie wichtig manch betagtem und verwöhnten Bewohner diese Funktion immer noch ist. Und sie zeigt, wie geschickt eine Gardienne wie Lucy ihre Position nutzen kann, um die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Dieses mal muss Lucy, die stark an Diabetes leidet, allerdings nicht zu Hause ermitteln, sondern in der berühmten Pariser Oper. Das fordert jede Menge Einsatz, denn der zuständige Commissaire zeichnet sich mal wieder durch große Trägheit bei den Ermittlungen aus. So ist “Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard ” wieder ein unterhaltsamer Krimi, der ohne viel Action und Blutvergießen eine munterere Geschichte erzählt.

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Ein Jahr ist es her, dass die Hausmeisterin Lucie in ihrem Haus am Place des Vosges ermittelt hat. Als sie bei der Reinigung in der Pariser Oper aushilft, wird der Ballettdirektor am Fuße der großen Treppe aufgefunden. Gardienne Lucie ahnt, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall handelt und ruft Commisaire Legrand zur Hilfe, der den Fall schnellstmöglich abschließen will. Und so stellt die kleine Madame ihre ganz eigenen Ermittlungen an. Nur ein Durchdringen durch die verschworene Ballettgemeinschaft ist gar nicht so einfach... In Anbetracht der aktuellen Ereignisse ist es wundervoll, Paris in seiner schönen Form zu erleben. Die malerische Abbildung der Stadt und der Leute gefiel mir schon in dem ersten Band um Gardienne Lucie. Diese liebenswürdige Dame arbeitet auch diesmal wieder an allen Fronten: Das Instandhalten des Hauses und dem Beilaunehalten der Bewohner und des neuen Verwalters, der Zusammenführung ihrer Familie und der Ermittlung eines neuen Falls. Dass natürlich nicht alles gleichzeitig funktioniert, ergibt sich von selbst. Auch wenn man in einigen Situation echt den Kopf über Lucie schütteln kann, hat sie viel Witz und Charme, sodass man ihr so einigen Mist gar nicht übel nehmen kann. Commissaire Legrand ist noch schlechter auf auf Lucie zu sprechen und freut sich nicht gerade, sie am Tatort der Oper vorzufinden. Griesgrämig erlebt man den Kommissar, hat er doch einen Fall, der keiner ist. Auch seine Assistenin Aurélie, die ihm meist einen Schritt voraus ist, bereitet ihm einige Sorgen. Trotzdem ist der Monsieur le Commisaire ein sehr angenehmer Ermittler. Seine Eigenheiten und seine Zweifel gegenüber der Gardienne sind doch reichlich unterhaltsam. Dass er Herz hat, beweist er auch, als er sich kurzerhand in eine der Verdächtigen verliebt. Auch wenn Lucie und Legrand eher gegen- als miteinander arbeiten, sind sie ein sehr erfolgreiches, wenn auch bizarres Ermittlerduo. Es ist unglaublich, ich habe wirklich selten so oft meine Vermutungen bezüglich des Mörders während eines Buches geändert. Dabei ist die Anzahl der Verdächtigen theoretisch überschaubar, aber es tauchen immer wieder neue Hintergrundinformationen auf, sodass man immer wieder seine Meinung ändert. Ein großes Lob an die Autorin, obwohl man vielleicht nicht auf den letzten Seiten den Verdacht nochmals von einen auf den anderen hätte lenken müssen, das war dann schon etwas viel. Die Szenerie an der Oper ist sehr kulturell und gibt einen umfangreichen Einblick in die Ballettwelt. Am Anfang habe ich mich aufgrund der Vielzahl an den Personen dort etwas schwer reingefunden und mitunter dauerte mir zu lange, bis Lucie einen von ihnen wieder ein entscheidendes Detail abluchsen konnte. Für diesen ruhigen, aber sehr stimmungsvollen Kriminalroman à la französischer Miss Marple, vergebe ich 4 Sterne.

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Kaum hat sich die Aufregung um den Mord an Madame Blandel etwas gelegt, muss Gardienne Lucie Ferreira erneut einen Verlust hinnehmen. Gerade als sie zur Aushilfe an der Pariser Oper putzt, stürzt dort der Ballettdirektor Guillaume Bernard auf einer Treppe zu Tode. Auch er war ein Bewohner des Hauses am Place des Vosges, wo Lucie als Hausmeisterin tätig ist. War es ein tragischer Unfall oder trachtete dem Direktor jemand nach dem Leben? Die Antwort auf diese Frage muss nun Commissaire Legrand finden. Es wäre natürlich einfacher, wenn nicht alles so blitzblank gesäubert wäre. Marie Pellissier kreiert erneut einen Kriminalfall um die sympathische Gardienne Lucie, die bereits erste Kontakte mit dem Kapitalverbrechen in „Die tödliche Tugend der Madame Blandel“ hatte. Auch im zweiten Band fühlt sich der Leser nach wenigen Seiten vom französischen Flair eingefangen. Tatort ist diesmal die Pariser Oper mit ihren schönen Künsten. Wer bereits den ersten Fall gelesen hat, wird mit den Beziehungen der Figuren untereinander keine Probleme haben. Für die anderen steht am Ende ein Personenregister zur Verfügung. Das ist umso wichtiger, da hier das Zwischenmenschliche einen großen Teil der Handlung einnimmt. Allerdings geht es auch um den glänzenden Schein der Darstellung und wie schmutzig es aussieht, wenn der Vorhang gefallen ist. Diese Informationen lenken den Leser auf einige Irrwege, um den wahren Täter bis zum letzten Akt unkenntlich zu machen. Der Kriminalroman ist eher seicht denn spannungsgeladen. Lucie ist die französische Antwort auf Miss Marple. Sie unterschlägt auch hier wieder eigenmächtig Beweise, um ihr nahestehende Personen zu schützen, stellt den falschen Leuten unangenehme Fragen und bringt sich immer wieder in Gefahr. Ihr Mann Antoine beweist starke Nerven. Die braucht er auch, weil sich Lucie auch wieder Dinge um ihre Familie zusammenreimt, die nicht bestätigt sind. Dieser Charakterzug macht sie menschlich, treibt den Krimi aber keineswegs voran. Ebenfalls bekommt der Kommissar mehr Privatleben auf den Leib geschrieben, das ihm zwar mehr Tiefe gibt, aber eben auch zulasten der Spannung geht. Die Stärken liegen eindeutig in den Beschreibungen des Theaterumfeldes mit allem, was dazu gehört und der sich daraus ergebenden Situationskomik. Die Charaktere kann man als typisch französisch bezeichnen, was mir gut gefallen hat. Die Krimireihe um das Haus am Place des Vosges Nummer 3 bietet der Autorin ausreichend Gelegenheit, ihre Liebe zu Paris mitzuteilen. Sie lässt ihre Leser daran teilhaben, wenn Lucie die schönen Ecken der Stadt betrachtet, genauso weist sie auf aktuelle Probleme wie Mietpreise oder Politik hin. Vor dieser authentischen Kulisse lässt sie jeweils einen Fall von einem Kommissar lösen, der seine Berufung vermutlich nicht auf dem Revier finden wird. Die gewitzte Lucie ist ein willkommener Ausgleich dazu. Wo jetzt alle Hauptfiguren ihren Platz gefunden haben, wäre eine Fortsetzung der Serie wünschenswert.

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Lucie Ferreira ist seit vielen Jahren die Gardienne und gute Seele des Place des Vosges Nr. 3. Nachdem sie bereits erfolgreich zur Aufklärung des Falles beitragen konnte, kümmert sie sich nun wieder voll und ganz um die Sorgen und Belange der Bewohner. Doch schon bald wartet ein neuer Fall auf sie, der sie dieses Mal an die Pariser Oper führt: Einen Tag nach seinem 60. Geburtstag stürzt der Ballettdirektor Guillaume Bernard auf der großen Haupttreppe zu Tode. Lucie kannte Bernard sehr gut, wohnte er doch in der Place des Vosges. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass der Sturz ein Unfall gewesen sein soll. Da Commissaire Legrand nicht ganz überzeugt von ihrer Mord-Theorie ist, ermittelt Lucie kurzerhand auf eigene Faust. Diese führen sie schließlich hinter die Kulissen der Pariser Ballettszene, die einige dunkle Geheimnisse birgt... "Sie mochte all diesen Schein, den Trug, die Täuschung und die Illusionen nicht. So schön ihr alles noch vor wenigen Tagen erschienen war, jetzt fühlte sie sich wie im klebrigen Netz einer Spinne, nicht wissend, was sie glauben konnte und was nicht." - Seite 216 Auch der zweite Teil mit der sympathischen und leicht chaotischen Gardienne Lucie ist sehr gelungen. Genau wie im ersten Teil und ermittelt sie auf ihre ganz eigene erfrischende Art, die den Leser manchmal doch zum schmunzeln bringt. Daneben hat Lucie auch noch eine Menge andere Dinge um die Ohren. Ganz besonders gefallen haben mir hier wieder der flüssige Schreibstil und die detailreichen Beschreibungen der Handlungsorte, besonders die der Pariser Oper. Mein Fazit: Ein sehr lesenswerter und unterhaltsamer Krimi mit schönem französischem Flair und einer unheimlich charmanten Hauptfigur. Auch das rote Cover fällt einem sofort ins Auge, die Ballettschuhe mit dem Blutstropfen sind gut gewählt und passen zur Geschichte. Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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