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Rezensionen zu
Das Blut der Rebellin

Sabrina Qunaj

Die Geraldines-Saga (2)

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wichtiger denn je!

Von: Floh

19.09.2019

Mit ein bisschen Romancharakter wäre dieses geballte Kompendium ein Sensationsbuch geworden! Dennoch: Daumen sehr hoch! Ein historisch geballter und thematisch hoch interessanter Geschichtsband über die Person und sein Wirken Alexander Humboldts. Vorausahnend, prophezeiend, enthüllend, lehrreich, renommiert und sachlich authentisch geschildert. Eine bildende Lektüre aus der Feder der passionierten und ambitionierten Autorin Andrea Wulf. In "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur" bietet die Autorin eine faktenreiche, ehrliche, authentische, bildhafte, brillierende und gut recherchierte Zeitreise zu Humboldts Thesen und Entdeckungen. Aktueller denn je. Unsere Natur, unser Klima, unsere Welt, unser Gleichgewicht und unser Fortbestehen geht jedem etwas an. Andrea Wulf hat die historischen, kulturellen, bahnbrechenden, überlieferten, belegten und wirtschaftlichen Fakten und Erzählungen zu einem fundierten und ausgesprochen stimmig recherchierten Kompendium verarbeitet und bietet interessante und faktenreiche Lektüre für neugierige und wissenshungrige Leser, die Anspruch mögen und nicht so sehr auf romanartige und schmachtende Romanzen oder Rahmenhandlungen stehen. Dieses historische Wissenswerk liegt schwer im Gewicht, aber es lohnt sich, so ein Buch zu besitzen und diese aktuellen Themen und diese biographische Zeitreise zu unternehmen. Erschienen im C. Bertelsmann Verlag Inhalt / Klapptext (von der Verlagshomepage übernommen): „Was hat Alexander von Humboldt, der vor mehr als 150 Jahren starb, mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun? Der Naturforscher und Universalgelehrte, nach dem nicht nur unzählige Straßen, Pflanzen und sogar ein »Mare« auf dem Mond benannt sind, hat wie kein anderer Wissenschaftler unser Verständnis von Natur als lebendigem Ganzen, als Kosmos, in dem vom Winzigsten bis zum Größten alles miteinander verbunden ist und dessen untrennbarer Teil wir sind, geprägt. Die Historikerin Andrea Wulf stellt in ihrem vielfach preisgekrönten – so auch mit dem Bayerischen Buchpreis 2016 – Buch Humboldts Erfindung der Natur, die er radikal neu dachte, ins Zentrum ihrer Erkundungsreise durch sein Leben und Werk. Sie folgt den Spuren des begnadeten Netzwerkers und zeigt, dass unser heutiges Wissen um die Verwundbarkeit der Erde in Humboldts Überzeugungen verwurzelt ist. Ihm heute wieder zu begegnen, mahnt uns, seine Erkenntnisse endlich zum Maßstab unseres Handelns zu machen – um unser aller Überleben willen.“ Erzählweise/Schreibstil: Die Autorin Andrea Wulf schafft es, durch penible Recherche einer Vielzahl von geschichtlichen Details einen beinahe biographischen Weg zu finden, Humboldts Lehren an die heutigen Leser zu bringen. A. Wulf geizt nicht mit ihrem Wissen, sie nutzt das schriftstellerische Werkzeug und behält die alte Deutsche Sprache in ihren Zitaten und Verweisen bei und stützt sich hier auf viele Quellen und Aufzeichnungen. Sie erklärt in endlos langen und geballten Sätzen, dass, was der Leser zu erfahren wünscht. Dabei vermittelt sie das Wissen so geschickt, dass der Leser niemals den Eindruck hat, Wissen vermittelt zu bekommen, sondern einfach nur in den Genuss flüssiger Aneinanderreihungen und Themenschwerpunkte gepaart mit einer gestützten Basis von Quellen und Fundamenten geboten zu bekommen, die das hitzige und hochbrisante Thema Umwelt und Naturschutz aufgreifen. Die Informationen werden zwar sachlich und klar, wenig subtil und spielerisch dargeboten, wirken aber keinesfalls trocken oder spröde. Eher ist es so als würde man Geschichtsunterricht deutlich und in verständlichen und zeitgemäßen Worten vermittelt bekommen. Ein gehobener Schulbesuch zwischen zwei Buchdeckeln, ein Studium, eine Weiterbildung. Eine Expertise. Zeit zum Umdenken… Alles was sich in Humboldts Studien zeigte, was er zu verstehen gab, wofür er eingestand, all das prägt noch immer unser Heute. Alexander von Humboldts Leben und Wirken wird anschaulich, erlebbar und greifbar geschildert und dem Leser erklärt und thematisiert. Die Autorin zeigt sich mutig, indem sie zahlreiche Fakten und Wissen in verschachtelte und ausgiebig ausgeschmückte Sätze bindet. Da muss man als Leser gute Konzentration und Muße, sowie Ruhe aufbringen, um diesem Studium und dieser Wortkunst zu folgen. Anspruchsvoll und lobenswert. Kein alltägliches Stilmittel für ein historisches Werk, was weit über das Grundwissen hinausreicht. Die Charaktere, und somit berühmte Männer und Frauen seiner Zeit, bleiben etwas distanziert, es fehlt der moralische Zeigefinger, aber dafür erhält der Leser eine große Menge an Wissen und fundierten Fakten wunderbar verpackt. Hinsichtlich Humboldts Persönlichkeit hingegen erhalten wir beinahe eine lückenlose Biographie. Die Leser können sich selbst ein Urteil über die Protagonisten und Thesen bilden, da Andrea Wulf dem Leser keine Vorlage gibt und sehr viel Freiraum für eigene Wertevorstellungen und Grundsätze lässt. Durch geschicktes Aneinanderreihen von Szenen bzw. Aussparen derselben ist der Leser verführt, ständig und unablässig weiterzulesen, um die Geschichte, die eigentlich keine Geschichte, oder kein Roman ist, zu einem Abschluss zu bringen. Sehr klug und sehr spannend! Einige Personen werden unvermutet eingeführt und in Zusammenhang gebracht. Ein paralleles Wirken dieser bekannten und historischen Personen und Menschen. Nicht immer ist deren Rolle gleich sichtbar, wird aber mit verblüffender Ausarbeitung zu einem Aha-Moment. Mein persönlicher Kritikpunkt: Autorin Andrea Wulf bedient leider nur wenige Emotionen und glänzt eher mit Recherche und Fakt. Ich hätte mir gern mehr Details, Umschreibungen und Minenspiel gewünscht, mehr Lebendigkeit und Romancharakter. Eine Rahmenhandlung und eine Geschichte zur Geschichte und seinen Fakten. Gerade bei den sehr bewegenden und einprägsamen Momenten im Leben des Alexander von Humboldt, hätte es mit den vielen Einflussgrößen ein wunderbarer historischer Roman werden können. So ist es ein wunderbares Sachbuch, mehr oder weniger eben nicht. Die Person Humboldt wäre mir mit etwas mehr Handlung und seiner Passion an sich, als stattdessen eher biographisch, viel näher gebracht worden. Klimaschutz ist leider zu einem emotionalen Thema geworden, ein Buch über Humboldt hätte hier ebenfalls mehr Emotion, Eifer und Nähe verdient… Kurzmeinung: Ein sachliches und sogleich jedoch wunderbares Buch, das den interessierten Lesern das Wirken des Alexander von Humboldt fundiert veranschaulicht, mit Wissen und Informationswert glänzt, aber leider keine greifbare Handlung bietet und durch die dichte Fülle an Themen fast erschlagend und überrollend wirkt. Schwer lässt sich ein roter Faden erkennen, dafür aber stets bereicherndes Wissen und Hintergrund. Mir hätte Romancharakter hier sehr gut gefallen, denn ich denke, dieser Autorin müsste es spielerisch gelingen, ihre ausgiebigen Informationen zu einer Handlung in Romanstil zu verwirklichen. Ein echter Glücksgriff und eine ehrliche Empfehlung für die Liebhaber von sachlich-historischen Gesamtwerken mit einer vielseitigen Themenauswahl zur Thema Natur, Umwelt und Fazit: Humboldt hätte unser heutiges Fiasko zu verhindern gewusst. Ein unschlagbar erhellendes Werk. Gerne vergebe ich 4 Sterne!

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Was für eine tolle Geschichte

Von: Severine Martens

16.04.2015

Wir befinden uns‭ ‬im zwölften Jahrhundert und zwar mitten in Wales.‭ ‬Die Normannen haben die britische Insel erobert,‭ ‬bebürgerkriegen sich untereinander und häufig werden Machtstrukturen durch Verheiratungen gefestigt.‭ ‬So soll es auch Isabel,‭ ‬der Heldin dieses Romans,‭ ‬ergehen und nur dem Schicksal ist es zu verdanken,‭ ‬dass die Rebellen‭ (‬die Rolle kommt hier den Walisern zu‭) ‬sie entführen‭ ‬-‭ ‬gerade noch rechtzeitig vor der Hochzeit mit einem grausamen Sheriff.‭ ‬Sie stammt aus einem Geschlecht in deren Adern selbst‭ „‬Rebellenblut‭“ ‬fließt.‭ ‬Bereits ihre Großmutter Nesta,‭ ‬die Tochter des letzten walisischen Königs,‭ ‬wurde seinerzeit mit einem Normannen zwecks Friedensbildung verheiratet.‭ ‬Isabel versteht sich mit den Walisern,‭ ‬wird dort selber akzeptiert und lernt deren Kultur schnell als die ihre kennen und schätzen.‭ ‬An der Seite des walisischen Zweigs ihrer Familie und ihren neuen Freunden wird sie zur Freiheitskämpferin gegen das Vordringen der Normannen nach Wales.‭ ‬Der walisische Freiheitskampf ist lt.‭ ‬der Autorin ein Kapitel der britischen Geschichte,‭ ‬dem die Unterhaltungsindustrie bisher nur recht wenig Beachtung geschenkt habe.‭ ‬Um so schöner ist es,‭ ‬dass es ihr gelang,‭ ‬viele interessante und großartige Persönlichkeiten der walisischen Geschichte in den Roman einzuarbeiten.‭ ‬Ohne Zweifel,‭ ‬sie entwirft ein recht ungewöhnliches Bild eines Teils der britischen Geschichte,‭ ‬oder besser gesagt:‭ ‬Es gelingt ihr,‭ ‬auf einige wesentliche Geschehen ein völlig anderes Licht zu werfen.‭ ‬Und dabei ist es nicht nur die sehr angenehme weibliche Sichtweise der Autorin,‭ ‬es sind auch viele detailreiche Fakten,‭ ‬die sie dem Leser mühelos nahe bringt.‭ ‬So ganz nebenbei ist schrieb Sabrina Qunaj mit ihrem Roman auch noch eine wunderbare Liebesgeschichte in deren Verlauf kein Detail ihres Gefühlslebens im Verborgenen bleibt.‭ ‬Sie kriegt am Schluss ihren geliebten Jugendfreund Ralph,‭ ‬alles wird wieder schön und die Bösen bekommen zu Recht ihr Fett weg.‭ „‬Das Blut der Rebellin‭“ ‬ist ein Buch,‭ ‬das mich wirklich begeistert hat und wir werden uns ihrem ersten Roman‭ „‬Die Tochter des letzten Königs‭“ ‬auch noch auf den Nachtschrank legen.‭ ‬Wir sind einfach neugierig geworden,‭ ‬denn immerhin wird dort die Geschichte von Großmutter Nesta erzählt,‭ ‬die uns in der vorliegenden Geschichte schon so sehr ans Herz gewachsen ist.‭ ‬Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt,‭ ‬dass auch in diesem Roman wiederum keine Tiere vorkommen,‭ ‬außer jeder Menge an Pferden und Ponys.‭ ‬Für Naturfreunde sicherlich begeisternd sind die bildreichen Beschreibungen der walisischen Landschaft und der vielen Wälder,‭ ‬Flüsse und Gebirge‭ ‬-‭ ‬randvoll mit Tieren und den Geräuschen,‭ ‬die diese alltäglich so machen.‭ ‬Im Kopf entstehen ganze Gemälde und das ist wohl auch das,‭ ‬was für uns die lesens-‭ ‬und liebenswerte Schreibe der Autorin ausmacht‭!

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Die Inhaltsangabe hört sich erst mal nicht danach an, aber hier verbergen sich tolle Charaktere und ein Plot der mit damsel-in-distress so gar nichts zu tun hat. Im Gegensatz zum Vorgängerband, der die Geschichte von Isabels Großmutter erzählt, fand ich die Charaktere hier ausnahmslos gelungen. Isabel ist zwar manchmal auch naiv, aber sie verhält sich allgemein ihrem Alter angemessen. Auch die Nebenfiguren sind sehr gut ausgearbeitet. Einzig Nesta, Isabels Großmutter, bleibt etwas eindimensional (und ist genau genommen unrealistisch fit für ihr Alter, gerade für die damalige Zeit) Der Schreibstil ist wirklich gut und Sabrina Qunaj versteht es die damalige Zeit heraufzubeschwören. Teilweise werden jedoch Dinge genauestens ausgeführt, die erst viele, viele Seiten später wichtig werden oder teilweise auch gar nicht mehr. Dadurch hat das Buch leider einige Längen Den Plot habe ich oben ja schon einmal kurz angesprochen und zu viel will ich auch nicht verraten, aber dieses Buch erzählt wirklich ein ganzes Leben und lässt sich deswegen schwer in Worte fassen. Fazit: Ein wunderbarer historischer Roman, der manchmal einige Längen hat, jedoch durch tolle Charaktere überzeugt. Es fehlt jedoch das "gewisse Etwas", das einen großartigen Roman daraus macht. Deswegen 4 Sterne.

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