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Rezensionen zu
Papierjunge

Kristina Ohlsson

Fredrika Bergman / Stockholm Requiem (5)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

"Es war, als würden ihm die Schneeflocken zuflüstern: Dies ist erst der Anfang. Du hast ja keine Ahnung, was dir noch bevorsteht." (Seite 35, Papierjunge) "Papierjunge" ist bereits der 5. Fall des durchaus sympathischen Ermittlerteams Fredrika Bergman und Alex Recht, aber für mich war es der erste Fall, den ich mit dem Ermittlerduo bestreitet habe. Doch ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass ich während des Lesens allzu viele Wissenslücken habe, denn im Verlauf des Buches gibt es immer wieder kleinere Rückblicke. Dies finde ich eigentlich immer gut, denn so bekommt man als Nichtkenner die nötigen Informationen und wenn man die Bücher kennt, wird einem eventuell das Gedächtnis noch einmal etwas aufgefrischt. "Aber so etwas passiert nicht. Die schlimmsten Albträume werden niemals Wirklichkeit." (Seite 187, Papierjunge) Der Fall spielt in Stockholm. Innerhalb weniger Stunden werden drei Mitglieder der jüdischen Salomongemeinde umgebracht, darunter zwei zehnjährige Jungen. Doch war es nun ein Anschlag auf die jüdische Gemeinde oder steckt doch ein persönliches Motiv hinter diesen Gräueltaten. Alex Recht und Fredrika Bergman beginnen mit ihren Ermittlungen, deren Spuren sie ziemlich schnell nach Israel führen. Als Leserin wurde ich sehr schnell in den Bann des Buches gezogen. Der Schreibstil war dabei sehr angenehm und unterstütze diesen Sog sehr. Ich wurde sofort gepackt und war Teil der Ermittlungen. Denn es gibt viele Spuren und falsche Fährten und man kann so richtig schön Miträtseln. Außerdem hat mir besonders gut gefallen, dass die Autorin nicht zu sehr ins Details geht, was die Taten anbelangt. Sie lässt hier viel Raum für die eigene Phantasie, wenn man diese einsetzen möchte und für alle anderen gibt es eher verhalten das Wichtigste erzählt. In dem Buch "Papierjunge" gibt es zwei Stränge, die parallel laufen. Erst war ich ein wenig verwundert, was diese beiden Stränge miteinander zu tun haben könnten, doch schnell stellt man eine Verbindung zwischen ihnen her. Die Einteilung des Buches war auch nach meinem Geschmack. Tageweise verfolgt man die Ermittlungen und vor jedem Tag gab es kleine Fragmente vom Schluss zu lesen. Dies hob die Spannung nochmal so richtig, denn ich wollte unbedingt wissen, um wen es sich handelt. Man bekommt zwar im Laufe des Buches einige Hinweise, doch sie passten auf mehrere Personen und erst kurz vorm Schluss weiß man dann sicher, wer es ist. Das Buch wird als Thriller gehandelt, doch für mich war es eher ein Krimi, ein sehr solider Krimi. Mir fehlte für einen guten Thriller die Gänsehaut, die ich dann bekomme. "Papierjunge" von Kristina Ohlsson ist ein solider Krimi, der seinen Lesern die Möglichkeit gibt, zu ermitteln, viele Wendungen parat hält und von Anfang bis Ende spannend ist.

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Von: Caroline Sänftl

20.04.2016

Verzwickte Story; spannend geschrieben. Gute Unterhaltung!

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Am hellichten Tage wird mitten in Stockholm, unter den Augen vieler Zeugen, eine junge Frau erschossen. Sie ist Lehrerin an einer jüdischen Schule. Kurze Zeit später verschwinden zwei Kinder auf dem Weg zum Tennisunterricht, die einen Tag darauf ebenfalls tot aufgefunden werden. Beide haben Papiersäcken über den Köpfen, die mit Augen, Nase und Mund bemalt worden sind. Gibt es einen Zusammenhang? Die Opfer stammen alle aus der jüdischen Salomon-Gemeinde. Handelt es sich hier um antisemitische Anschläge, oder was steckt dahinter? Alex Recht und Fredrika Bergmann (die vom schwedischen Nachrichtendienst wieder zurück zur Landeskriminalpolizei wechselt) nehmen die Ermittlungen auf. Die Eltern der beiden ermordeten Kinder werden befragt. Heraus kommt das beide zur selben Zeit von Israel nach Schweden gekommen sind, doch die Ermittler merken das man ihnen was verschweigt. Liegt die Lösung in Israel? Fredrika reist nach Israel um vor Ort zu ermitteln. Kommen sie so der Legende des „Papierjungen“ auf die Spur? Dies ist bereits der fünften Fall für die Kommissare Alex Recht und Fredrika Bergman. Sehr spannend geschrieben, mit vielen falschen Hinweisen, die einen in die Irre führen. Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, da man auch von ihnen, als Privatpersonen, viel erfährt. Dadurch kommen sie sehr authentisch rüber. Die Geschichte wird in Tage unterteilt, wobei sich auch Tage wiederholen, aber dann aus einer anderen Perspektiven erzählt wird. Fazit: Ein spannender Fall, der mich in seinen Bann gezogen hat. Ein absolut empfehlenswerter Thriller.

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Nach Himmelsschlüssel und Sterntaler bringt die ehemalige Antiterrorspezialistin Kristina Ohlsson nun den nächsten Krimi heraus. Er ist ebenso exzellent wie "Sterntaler" und man sollte ihn nicht am Abend anfangen zu lesen. Der Spannungsbogen beginnt ab der ersten Seite und hängt nicht eine einzige Minute durch. Ein paar Päuschen zum Erholen sind drin, aber nicht viele. Vor allem ist es ein sehr durchdachter Krimi, der sowohl in Schweden als auch in Israel spielt, eine Art Wandermärchen aufnimmt, mit dem die Autorin spielt. Einzelne Fragmente aus dem, was sich erst später abspielen wird, bekommt der Leser als Kostprobe immer mal zwischendrin geboten. Dadurch erhöht sich die Spannung in der Regel deutlich. Das Ende kommt überraschend und irgendwie viel zu schnell - so rein gefühlt. Wieder einmal: absolute Kaufempfehlung zum Schmökern!

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Über die Autorin: Kristina Ohlsson ist 1979 in Kristianstad geboren und war im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostpolitik tätig. Außerdem war sie bei der OSZE in Wien als Terrorismus-Expertin tätig. Mit "Papierjunge" veröffentlicht Kristina Ohlsson bereits ihren 5. Teil aus der Fredrika Bergman-Reihe (siehe unten). Sie lebt heute in Stockholm. Handlung: Nachts, wenn die Kinder schlafen, kommt er und holt sich eins von ihnen. Die Legende um den Papierjungen wird eines Tages in einer jüdischen Gemeinde in Schweden zur Wirklichkeit. Erst der Mord an einer Erzieherin an der Salomonschule, kurz darauf das Verschwinden zweier befreundeter Jungen, die einen Tag später mit bemalten Papiertüten auf dem Kopf tot aufgefunden werden. Das Ermittlerteam um Alex Recht und Fredrika Bergman hat es mit einer spektakulären Mordserie zu tun, die sie im Laufe der Ermittlungen bis hin nach Israel und den Gaza-Streifen führt. Lesbarkeit / Inhalt: Die Geschichte wird aus verschiedenen Personenperspektiven beschrieben. So schlüpft man neben den Hauptakteuren Alex Recht und Fredrika Bergman auch immer wieder in die Persönlichkeit der anderen, an dem Fall beteiligten Personen. Der Leser wird mit ausreichend differenzierten Informationen zu den einzelnen Akteuren versorgt, ohne dabei den oder die Täter zu verraten. Der Leser wird somit dazu ermutigt, seine eigenen Theorien aufzustellen, wer der Papierjunge sein könnte bzw. wer die Morde an der Erzieherin und den Kindern verübt hat. Aufgrund der teilweise für den Leser etwas verwirrenden Handlungsmuster, insbesondere der Personen aus dem Agentenmilieu, sowie dem anfänglich etwas in die Länge gezogenen Start der Ermittlungsarbeiten muß bei der Lesbarkeit und Unterhaltung jedoch 1 Stern abgezogen werden. Zielgruppe: Schwedenkrimi, Thriller, Agentengeschichten Persönlicher Eindruck: Die Autorin versorgt den Leser mit einer soliden Story und versteht es, mit einer knackigen Einführung den Spannungsbogen direkt zu Beginn des Buchs aufzubauen. Die an den Handlungen beteiligten Charaktere werden dem Leser gut vermittelt, auch wenn es teilweise erhöhter Konzentration bedarf, den Zusammenhängen der interagierenden Personen im Buch zu folgen. Insbesondere Leser, die sich bereits mit Spionage- oder Agentenkrimis auseinandergesetzt haben, dürften hier entprechend bevorteilt sein. Leider verblaßt der zu Beginn angesprochene Spannungsbogen im ersten Drittel des Buches ein wenig, da identische Gedankengänge der Ermittler teilweise mehrfach (bzw. vielfach) in den ersten Kapiteln wiederholt werden. Dadurch wirkt das Buch im ersten Drittel etwas künstlich in die Länge gestreckt. Dieser Umstand erledigt sich jedoch, nachdem die Ermittlungen ins Rollen kommen und damit auch das Buch an Fahrt aufnimmt. Trotz der Länge von 572 Seiten ist dem Leser bis zum Schluß Spannung garantiert. Durch die Schilderung des Falls aus verschiedenen Perspektiven hat der Leser jederzeit einen kleinen Wissensvorsprung vor dem Ermittlerteam Recht & Bergman, ohne jedoch von der Lösung des Falls und der Schuldigen Personen zu früh Kenntnis zu erlangen. Mit etwas detektivischem Spürsinn kann der Leser jedoch nach und nach mehrere eigene Theorien aufstellen, wer in dem Konstrukt aus Personen an der aktuellen Mordserie des Papierjungen beteiligt sein könnte. Weitere Bücher aus der Reihe: Aschenputtel 2011 (Askungar 2009), ISBN 978-3-8090-2591-7 Tausendschön 2012 (Tusendskönor 2010), ISBN 978-3-8090-2592-4 Sterntaler 2013 (Änglavakter 2011), ISBN 978-3-8090-2617-4 Himmelschlüssel 2014 (Paradisoffer 2012), ISBN 978-3-8090-2639-6

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Inhalt: Am helllichten Tag wird mitten in Stockholm eine junge Erzieherin vor einer jüdischen Schule erschossen. Kurz darauf verschwinden zwei zehnjährige Jungen, die dieselbe Schule besuchen, und werden am nächsten Tag tot aufgefunden. Hängen die beiden Fälle zusammen? Alexander Recht und Fredrika Bergman ermitteln. Meine Meinung: Aus dieser Reihe habe ich bisher „Aschenputtel“ und „Himmelschlüssel“ gelesen, wobei ich „Himmelschlüssel“ besser fand. Und mit „Papierjunge“ ist Kristina Ohlsson noch einmal eine Steigerung gelungen. Trotz kleiner Mängel war mir dieser Thriller 5 Sterne wert. Von der ersten Seite an ist die Handlung sehr spannend. Gibt es doch schon bald drei Mordopfer, und ein weiteres Kind ist verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um dieses Kind zu finden. Die Eltern der Ermordeten und Verschwundenen sind der Polizei keine große Hilfe, sie verbergen ganz offensichtlich etwas. Eine Besonderheit im Aufbau des Romans besteht darin, dass in der Zeit hin und her gesprungen wird. Dabei wird in mehreren Fragmenten der Schluss vorweggenommen, wo es noch einmal zu einer Tragödie kommt, ohne dass man gleich weiß, wen es treffen wird. In „Himmelschlüssel“ hat mich das Auftauchen von Eden Lundell und Efraim Kiel gestört. Das war für mich für die dortige Handlung nicht notwendig bzw. sogar ein bisschen störend. In „Papierjunge“ wird nun klar, dass diese beiden Personen im letzten Band schon eingeführt wurden, um im jetzigen ihre ganze Tragweite zu entfalten. Sie spielen hier eine sehr große Rolle. Man muss den Vorgängerband aber nicht kennen – das Wichtigste wird hier noch einmal wiederholt, sodass man die Figuren auch ohne Vorkenntnisse verstehen kann. Alex und Fredrika arbeiten als eingeschweißtes Team zusammen, wenn sie auch nicht wirklich die großartigen Ermittler abgeben, als die sie immer dargestellt werden. Dafür gehen sie für meinen Geschmack einfach zu planlos vor – aber sie sind eben auch nur Menschen. Auch Peder Rydh, der früher zu Alex Rechts Team gehörte, ist wieder mit von der Partie. Zwar steht er nicht im Dienst der Polizei, denn ihm wurde ja gekündigt, aber er hat gerade den Job des Sicherheitsbeauftragten der betreffenden Schule übernommen, sodass er eine gewisse Einsicht in die Dinge hat. Nun komme ich zu den kleinen Mängeln, die ich oben erwähnte. Die Autorin wiederholt immer wieder manche Dinge, als hätte sie vergessen, dass sie das hundert Seiten zuvor schon geschrieben hat. Außerdem fand ich es nicht unbedingt befriedigend, dass zwar der Fall am Ende gelöst ist, die Ermittler die Zusammenhänge aber nicht wirklich erfasst haben. Nur der Leser wird darüber aufgeklärt. Fazit: Alles in Allem ein spannendes Lesevergnügen, auch ohne Vorkenntnisse der Reihe zu genießen. Die Reihe: 1. Aschenputtel 2. Tausendschön 3. Sterntaler 4. Himmelschlüssel 5. Papierjunge

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Komplex und rasant

Von: dubh aus Hamburg

27.03.2016

"Papierjunge" ist der fünfte Fall um die Fahndungsspezialistin Frederika Bergman und ihren Kollegen Alex Recht. Wobei ich gleich zu Anfang gestehe, dass ich von den Vorgängern der Autorin bereits gehört habe, aber noch nie einen gelesen habe. In diesem Fall hat mich vor allem die Verbindung nach Israel neugierig gemacht und gegen skandinavische Krimis habe ich selbstverständlich auch nichts einzuwenden! Auch wenn es sicherlich nicht verkehrt ist, wenn man die ersten vier Bände kennt, da sich die wiederkehrenden Figuren entwickeln, kann ich nicht sagen, dass ich etwas vermisst habe - zumal die Autorin mit Hinweisen auf die bisherige Zusammenarbeit der beiden Ermittler erahnen lässt, was die beiden schon alles erlebt haben. Daher würde ich sagen, dass sich "Papierjunge" auch sehr gut ohne Kenntnis der Reihe lesen lässt. In Stockholm wird am helllichten Tag eine junge Lehrerin vor den Augen mehrerer Zeugen erschossen und wenig später verschwinden zwei Kinder, die tags darauf ebenfalls tot sind. Hängen diese Fälle zusammen? Die einzige Verbindung scheint zu sein, dass die Opfer allesamt Mitglieder einer jüdischen Gemeinde waren. Also ein Fall von Antisemitismus? Frederika und Alex übernehmen den Fall... Von Beginn an hat mich dieses Buch in seinen Sog gezogen und mich sowohl aufgrund der persönlichen Seiten der Figuren, die die Autorin mit einfließen lässt, als auch der ungewöhnlichen Erzählweise angesprochen. Unterteilt ist der Krimi in Tage, die durchaus auch Wiederholungen der Geschehnisse mit sich bringen - allerdings werden diese dann aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Klingt auf den ersten Blick vielleicht langatmig, aber ich empfand diese Art und Weise eher als Stilmittel, dass mich unterschiedliche Beweggründe oder Gefühle und Überlegungen nicht nur erahnen lässt. Sicherlich nichts, was ein/e Schriftsteller/in ausreizen sollte, aber hier kann ich Kristina Ohlsson absolut keinen Vorwurf machen. Der Fall an sich ist spannend und teilweise auch ganz schön knifflig. Die Angehörigen der Opfer sind nicht sonderlich auskunftsfreudig und immer wieder begegnet den Ermittlern eine alte jüdische Sage um einen Papierjungen. Dieser soll Kinder erführen und ermorden... gibt es also tatsächlich einen Zusammenhang? Frederika macht sich schließlich nach Israel auf, um der Lösung möglicherweise etwas näher zu kommen. Als noch ein drittes Kind verschwindet, steigert sich die Spannung noch einen Tick... Für mich ist "Papierjunge" ein sehr gut gelungener Krimi, der nicht nur den Fokus auf kleinteilige, realistische Polizeiarbeit, die Persönlichkeiten der Ermittler und eine beeindruckende Verknüpfung der einzelnen Fäden legt. Mir hat auch der Ausflug nach Israel und die Rätsel um eine jüdische Sagengestalt wirklich gut gefallen! Ganz nebenbei vergisst die Autorin hier keinesfalls die Spannungskurve, zieht ab und an noch einmal an und legt ein unerwartetes Ende vor. Fazit: Rasant, komplex und mit einem ungewöhnlichen Stil, der nicht nur beim Lesen hilfreich ist, sondern auch noch den Blick weitet. Ein klasse Krimi!

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Zeit heilt alle Wunden ... Oder nicht? In ihrem nunmehr fünften Fall bekommen es die Kommissare Alex Recht und Fredrika Bergman mit einem Mörder zu tun, der es auf Mitglieder der jüdischen Salomongemeinde in Stockholm abgesehen hat: Zunächst wird eine Erzieherin genau vor der Salomonschule erschossen, wenig später verschwinden zwei zehnjährige Jungen und werden ermordet. Die Nachforschungen führen die beiden Ermittler zu einer alten Sagengestalt: Dem Papierjungen, einer aus Israel stammenden Geschichte, die bei den Ermittlern nur noch mehr Fragen aufwirft. Auf wen hat es der Täter tatsächlich abgesehen? Sie wussten, was dem Jungen zugestoßen war. Der Papierjunge hatte ihn sich geholt. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis er zurückkommen würde. (Seite 8) "Papierjunge" war der erste Thriller, den ich von Kristina Ohlsson gelesen habe. Anfängliche Befürchtungen, ich würde deutlich merken, dass ich die vorangegangen Fälle von Alex Recht und Fredrika Bergmann und die Beziehung der beiden Polizisten zueinander nicht kenne, verflüchtigten sich rasch. Kristina Ohlsson gelang es, auch mir als neuem Leser mit einfachen Andeutungen und kurzen Rückblicken deutlich zu machen, was die beiden bisher erlebt haben. Die Geschichte ist kapitelähnlich in einzelne (Ermittlungs-)Tage untergliedert, wobei an jedem Tag noch einmal die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Dadurch erhielt ich einen wunderbaren Rundumblick, der mir einerseits half, Geschehnisse noch besser zu verstehen, und andererseits dazu beitrug, die Vielschichtigkeit der Handlung zu begreifen. Der Fall, den die Ermittler dieses Mal zu bearbeiten haben, könnte verworrener nicht sein. Immer wieder habe ich geglaubt, endlich eine Ahnung zu haben, was die Ursache der Morde war - und musste diese Ideen dann doch wieder begraben, weil irgendein neues Puzzleteil auftauchte. Die Polizeiarbeit wurde hier sehr gut dargestellt - ebenso die Verbindungen zu anderen Abteilungen der Polizei, die mal Segen und mal Fluch war. Die Autorin baut insgesamt einen guten Spannungsbogen auf. Sogenannte "Fragmente" zwischen den einzelnen Teilen - knappe Vorausschauen auf Kommendes, die letztendlich überhaupt nichts verraten - steigerten die Spannung zusätzlich. Leider war es mir jedoch bis etwa zur Hälfte des Buches immer mal wieder zu langatmig. Einerseits stellte das die zähe Polizeiarbeit ganz gut dar, andererseits nahm es mir ab und an die Lust weiterzulesen. Richtig Fahrt nahm die Handlung erst wieder zum Ende hin auf, als scheinbar alles mit einmal passierte, bis hin zu einem Ende, das ich mit keinem einzigen Gedanken erwartet hätte. Die einzelnen Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem da sie nicht nur als Polizisten, Behördenmitarbeiter, Sicherheitschefs etc. dargestellt wurden, sondern auch als Privatpersonen. Das machte sie gleich lebendiger. Dennoch ist es mir nicht wirklich gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. Der sprichwörtliche Funke konnte einfach nicht überspringen. Sprachlich fand ich das Buch sehr gut. Kristina Ohlssons Schreibstil zeigt eine angenehme Mischung aus Handlung, Unterhaltung und Gedanken. Schreibfehler sind mir nicht aufgefallen. Etwas schwierig fiel mir anfangs die Orientierung bei den verschiedenen schwedischen Straßennamen, die selbstverständlich nicht übersetzt wurden, allerdings ist das kein Negativpunkt. Eher das Gegenteil, denn so hatte ich noch einmal mehr das Gefühl, mich tatsächlich in Stockholm auf der Jagd nach dem Mörder zu befinden. Fazit Zunächst etwas schleppend, dann aber mit gehörig Spannung und Action wie ich sie in einem Thriller erwarte! Selbst für Leser, die Kristina Ohlsson bisher nicht kannten, ist es kein Problem, mitzufiebern und die Geschichte und ihre Charaktere zu verstehen. Bei den Protagonisten hat mir leider das "gewisse Etwas" gefehlt. Alles in allem ist "Papierjunge" aber ein empfehlenswerter Thriller!

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