Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Anklage

John Grisham

(4)
(6)
(5)
(2)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Nach *Die Erbin* war ich der Meinung, dass Grisham seinen Zenit deutlich überschritten hatte und wagte mich an *Anklage* gar nicht mehr heran. Zu zäh hatte ich sein Vorgängerbuch in Erinnerung. Das kann man von *Anklage* wirklich nicht behaupten, denn die Seiten und die Handlung flogen nur so an mir vorüber. Dass das Ende pathetisch ausfallen würde, war mir schon auf den ersten 50 Seiten klar, aber letztendlich zählt die Handlung zwischendrin und die ist gut. Der Leser erfährt viel über die Umweltzerstörung in den Appalachen und die Auswirkungen auf das Leben der Menschen dort. Ob man wieder etwas über böse Konzerne lesen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden, ich empfinde das Thema langsam als langweilig. Zum Glück gibt es viele kleine Rechtsstreitigkeiten, die mal gut, mal tragisch ausgehen und die Rahmenhandlung *Prozess gegen einen Konzern* schon ausschmücken. Der war nämlich die große Enttäuschung in dem Buch: Die Haupthandlungen *War es Mord? Wie geht das Verfahren gegen den Konzern aus?* werden nämlich gar nicht aufgelöst, sondern die Geschichten brechen mit drin ab, als wenn noch ein Fortsetzungsroman geplant wäre. Ich habe das Buch eigentlich gemocht, aber die Enden haben mich dann doch frustriert zurückgelassen. Fazit Eigentlich ein gutes Buch, nur die Hauptgeschichten werden nicht zu Ende geführt.

Lesen Sie weiter

John Grisham scheut sich nicht davor, in seinen Bestsellern heikle Themen aufzugreifen. Ob das nun Tabakmultis oder Pharmakonzerne sind, jeder bekommt sein Fett weg. In seinem aktuellen Roman „Anklage“ thematisiert er die Machenschaften der Kohlekonzerne vor, deren Verflechtungen mit dem Großkapital und die massive Umweltzerstörung, die durch den aggressiven Abbau der Bodenschätze einhergeht. Und nicht zuletzt ergreift er Partei für die „kleinen Leute“, deren Lebensqualität in erschreckender Weise dadurch beeinträchtigt wird. In Brady, Virginia, der Kleinstadt in den Appalachen bebt die Erde, wenn einmal mehr die Bergkuppen weggesprengt werden, um leichter an die darunter liegenden Kohleflöze zu kommen. Für die Einwohner besteht Gefahr für Leib und Leben, nicht nur durch die Sprengungen, sondern auch durch die Verseuchung des Grundwassers. Und dennoch gegen sie den Pakt mit dem Teufel ein, denn die Bergbau-Unternehmen bieten Arbeit und somit Einkommen, auch wenn manch einer dies aufgrund aggressiver Atemwegserkrankungen mit seinem Leben bezahlen muss. Hierher verschlägt es die New Yorker Anwältin Samantha Kofer, die nach der Lehman-Pleite ihren Job verloren hat und durch eine spezielle Absprache mit ihrer ehemaligen Kanzlei bei der örtlichen Beratungsstelle für kostenlosen Rechtsbeistand gelandet ist. Wenn sie hier ein Jahr Pro bono-Fälle bearbeitet, besteht die Möglichkeit, ihre alte Stelle zurückzuerhalten. Aller Anfang ist schwer, aber bereits nach kurzer Zeit geht sie in ihrer neuen Arbeit auf und lässt sich nicht von den Konzernen einschüchtern, sondern kämpft mit harten Bandagen für ihre Klienten aus Brady. Wie immer bei Grisham geht es auch in seinem neuen Roman um den Kampf David gegen Goliath, wobei letzterer jede Menge schmutzige Tricks auf Lager hat. Und wie immer menschelt es in dieser Geschichte, in der der Autor anhand von Einzelschicksalen die Ausbeutung einer ganzen Region schildert. Er erzählt sachlich, vermeidet allerdings kein Klischee, aber da er ganz klar zwischen Recht und Unrecht, zwischen Gut und Böse unterscheidet, werden natürlich bei dem Leser auch Emotionen geweckt. Man drückt den Menschen in der Region rund um Brady zwar die Daumen, befürchtet aber auch, dass die Geschichte für sie nicht gut ausgehen wird. John Grisham schreibt schlicht und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll. Aber seine Romane sind logisch aufgebaut und versorgen den Leser neben einer spannenden Story auch mit Informationen zum amerikanischen Rechtssystem - ein Autor, der immer wieder gut unterhält.

Lesen Sie weiter

John Grisham hat es immer noch drauf – “Anklage” beweist das nachdrücklich. Gut recherchiert, realitätsnah, packend geschrieben und mit ungewohnt tiefen Einblicken in die Psyche der Protagonistin ist “Anklage” ein Buch, das man so schnell nicht aus der Hand legen kann. Die flüssige, runde Schreibweise, die man vom Autor gewohnt ist, trägt dazu sicher noch bei. Leseempfehlung nicht nur für eingefleischte John Grisham-Fans! Vollständige Rezension unter: http://www.buecherserien.de/romane/rezension-anklage-john-grisham/

Lesen Sie weiter

Anklage

Von: Misty

29.04.2015

Inhalt: Die junge, bisher sehr erfolgreiche Anwältin Samatha Kofer wird während einer wirtschaftlichen Krise von ihrem Arbeitgeber in New York gekündigt und sieht sich in der für sie verzweifelten Lage stattdessen vorrübergehend eine unbezahlte Praktikantenstelle anzunehmen. Als weitere große Umstellung kommt für sie dazu, dass ihr neuer Arbeitsplatz sich in Brady, einem kleinem Ort in den Bergen Virginias. Statt Großunternehmen sind ihre Mandanten "kleine" Leute, die um ihr Überleben kämpfen müssen. Schnell schlägt sie sich auf deren Seite und beschließt gegen die rücksichtslosen Kohleunternehmen anzugehen, welche Land und Leute ausbeuten. Dabei gerät sie jedoch sehr schnell selbst ins Visier der gierigen Konzerne. Mistys Meinung: Ich habe bereits vor zehn Jahren John Grishams Roman Die Farm gelesen, das mir damals recht gut gefallen hat, damals ging ich jedoch noch in die Unterstufe des Gymnasiums, mein Leseerfahrungsschatz ist seither natürlich entsprechend gewachsen. Daher wollte ich diesen Autor mit diesem Buch nun von Neuem prüfen, um zu sehen ob ich ihn anklagen oder zum Lesegenuss freisprechen könnte. Das Buch hat einen recht direkten Einstieg in das Geschehen und so fand ich mich sehr schnell in der Geschichte von Samatha Kofer wieder und hatte keinerlei Probleme damit in einen angenehmen Lesefluss zu kommen. Der Schreibstil des Autors ist -ähnlich wie ich ihn in Erinnerung habe- eher schlicht und gewöhnlich gehalten, doch bei einer solchen Geschichte, die inhaltlich etwas von einem Thriller hat ist das natürlich keineswegs störend. Lediglich manche Begriffe wirken bei einigen Passagen etwas unpassend und ungewöhnlich fröhlich bei einer Handlung, die in weiten Teilen ernst bleibt. Allerdings kann ich nicht sagen, ob dies dem Autor oder den Übersetzerinnen geschuldet ist. Ebenfalls ein wenig platt fand ich die Hauptfiguren, insbesondere Samatha und deren Eltern. Die Protagonisten wirken etwas schablonenhaft und scheinen vor allem ihre Rolle bedienen zu müssen. Die Individualität bleibt dabei natürlich hinten an gestellt. Nun jedoch zum positiven Teil, der für mich definitiv überwogen hat; die Geschichte über den gierigen Kohleabbau in den amerikanischen Appalachen mit all seinen Nachteilen für die ansässige Bevölkerung fand ich ebenso erschreckend wie interessant und man merkt die genaue Recherche des Autors. Dabei werden dank der Figuren, die hauptsächlich aus Anwälten bestehen, viele rechtliche Details und Schlupfwinkel beschrieben, welche die Handlung für mich recht spannend machten. Insofern konnte ich mich leicht damit abfinden, dass die Figuren ein wenig glanzlos ihre Rollen ausfüllen, da die Prozesse und verschlungenen Machtkämpfe der Unternehmen ohnehin im Vordergrund stehen. Dabei spart Grisham nicht an unerwarteten Wendungen und kleineren Cliffhangs, welche mein Interesse an der Geschichte zusätzlich erhöhten. Ich hätte nicht gedacht, dass mir ein Buch gespikt mit sovielen rechtlichen Passage derart zusagen würde. Definitiv eine schnell zu lesende Geschichte für Zwischendurch. Fazit: Trotz der recht gewöhnlichen Figuren ein sehr interessantes Buch über rechtliche Schlupflöcher und das komplexe Vorgehen von Anwälten, die sich für die Menschlichkeit einsetzen.

Lesen Sie weiter

Kohle und Mord

Von: Harakiri

23.04.2015

Samantha fällt ins Finanzloch der USA und wird von ihrer Kanzlei entlassen. Die studierte Juristin bewirbt sich nun für ehrenamtliche Arbeit auf dem Land. Doch schon der Beginn ist holprig: sie wird verhaftet und soll ins Gefängnis. Relativ schnell lebt sie sich danach in der Kleinstadt ein und macht eine Wandlung durch. Ihr wachsen die Mandanten ans Herz, jeder hat seine eigene Geschichte, und bald will Samantha gar nicht mehr weg. Allerdings gibt es da noch das Problem mit dem ungeklärten Mordfall und den geheimen Papieren. Als sich sogar das FBI einschaltet wird Samantha aktiv…. Ein typischer Grisham? Ein scheinbar aussichtsloser Fall, es geht um viel Geld und eine junge, unerfahrene Anwältin. Diesmal nicht. Sicher, es geht wieder um Anwälte und aussichtslose Fälle, aber doch noch um viel mehr: Ein unerklärlicher Todesfall, Selbstmord und wichtige Papiere, hinter denen alle, selbst das FBI her ist. Auch dieses Mal lässt sich Grisham wieder viel Zeit und baut seine Personen mit viel Ruhe und Liebe zum Detail auf. So ist uns Samantha gleich sympathisch. Und dass das Liebesklischee (Donovan und Samantha) NICHT bedient wird, rechne ich Herrn Grisham auch sehr hoch an. Besondere Spannung kommt allerdings nicht auf, eher Mitleid für einige Mandanten, die doch einiges mitzumachen haben und der Leser denkt sich – mit der Protagonistin mit – wie sowas wohl sein kann. Ein Grisham der mich überrascht hat. War ich doch schon fast versucht, den Autor auf die Liste der „immer gleich“ – Autoren zu setzen, so bin ich nun schon gespannt auf sein nächstes Werk.

Lesen Sie weiter

Nicht mal zwei Wochen nach dem Kollaps von Lehman Brothers bekommt auch die ambitionierte Anwältin Samantha Kofer die Nachwehen der Immobilienkrise zu spüren. Drei Jahre nachdem sie bei Scully & Pershing, der größten Anwaltskanzlei der Welt angefangen hatte, wird sie von ihrem Chef Andy Grubman mit sofortiger Wirkung freigestellt. Sie nimmt allerdings das Angebot an, ein Jahr ohne Gehalt, aber mit Krankenversicherung bei S&P unter Vertrag zu bleiben, wenn sie in dieser Zeit für eine ausgewählte gemeinnützige Organisation tätig wird. Samantha verschlägt es schließlich zur Mountain Law Clinic in Brady, wo sich Mattie Wyatt und ihre Leute um Menschen kümmern, die sich keinen Anwalt leisten können. Die Kleinstadt lebt vor allem vom Kohleabbau, leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und noch höherem Meth-Missbrauch. Zunächst fühlt sich Samantha noch etwas unsicher in einem juristischen Bereich, der ihr im Vergleich zu den drögen Immobiliengeschäften in New York dann immer mehr zusagt. Schließlich hilft sie hier Menschen mit echten Problemen, Bergarbeitern, die sich buchstäblich zu Tode schuften, wenn sie sich erst eine unheilbare Staublunge einfangen und dann von den Kohleunternehmen vor die Tür gesetzt werden, wenn sie ihre Arbeit nicht mehr erledigen können. Sie übernimmt den Fall des schwer erkrankten Buddy Ryzer, der bereits seit 1997 an einer Staublunge leidet und entsprechende Entschädigungsleistungen bei Lonerock Coal beantragt, doch ließen die Anwälte von Casper Slate eigene Gutachter den Gesundheitszustand von Ryzer überprüfen und den entscheidenden Beweis verschwinden. Wie rigide diese Anwälte arbeiten, muss Samantha bald am eigenen Leib erfahren, denn Matties Neffe Donovan Gray hat seinerseits Beweise entwendet, die das kriminelle Verhalten der Kohleindustrie dokumentieren. Diese hetzen nicht nur das FBI auf die Kanzlei von Donovan und die Mountain Law Clinic, sondern schrecken auch vor der Inszenierung tödlicher Unfälle nicht zurück … Zusammen mit ihrem Vater, der sich nach dem Verlust seiner Anwaltslizenz und dem Absitzen einer Haftstrafe auf Prozessfinanzierung spezialisiert hat, und ihrer Mutter, die als leitende Juristin im Washingtoner Justizministerium ein paar Hebel in Gang setzt, kämpft Samantha für das Recht ihrer hilfsbedürftigen Mandanten. Es gibt so viel zu tun, dass Donovan ihr sogar einen Job in seiner Kanzlei anbietet, was sie aber wiederholt ablehnt. „Sie erinnerte ihn daran, dass (a) sie sich immer noch nicht für Schadenersatzklagen erwärmen konnte und nicht nach einem Job suchte, (b) sie nur auf der Durchreise und sozusagen eine Leihgabe war, bis sich der Staub in New York wieder gelegt hatte und sie wusste, wie die nächste Phase ihres Lebens aussah, die aber ganz sicher nichts mit Brady, Virginia, zu tun haben würde, und (c) sie eine Verpflichtung gegenüber der Law Clinic eingegangen war und richtige Mandanten hatte, die sie brauchten.“ (S. 290) John Grisham hat in den meisten seiner anfangs auch oft verfilmten Bestseller („Die Firma“, „Die Jury“) immer wieder den Kampf des kleinen Mannes gegen übermächtig erscheinende Konzerne thematisiert. In seinem neuen Roman „Anklage“ ist es die Kohleindustrie, die sich mit unlauteren Mitteln gegen jede Art von Entschädigungszahlungen gegenüber Bergarbeitern zu drücken versucht, die nachweislich an Staublunge erkrankt sind und einen langsamen, qualvollen Tod zu erwarten haben. Grisham bleibt sich auch seiner Gewohnheit treu, diesen aussichtslos erscheinenden Kampf von Anwälten ausfechten zu lassen, die kaum die nötige Erfahrung besitzen, um die juristischen Spitzfindigkeiten anwenden zu können, die bei so langwierigen Prozessen eine nicht unerhebliche Rolle spielen, aber auch in „Anklage“ bringt der amerikanische Bestseller-Autor eine junge Anwältin ins Spiel, die ihre mangelnde Erfahrung durch ihr empathisches Wesen, durch Kampfgeist und Leidenschaft wettmacht. Grisham konstruiert „Anklage“ dabei weniger als konventionellen Thriller, bei dem sich die Spannung sukzessive aufbaut, sondern fast schon als eindringliche Milieustudie einer kleinen Bergarbeiterstadt, wobei die Beschreibung des Arbeitsalltags in einer Non-Profit-Kanzlei viel Raum einnimmt. Er beschränkt sich dabei auf wenige Fälle und Figuren, schafft es aber so, den Leser stärker an das Schicksal der armen Leute zu binden, denen auf unrechtmäßige Weise der Schadenersatz versagt wird. „Anklage“ erweist sich nicht unbedingt als Pageturner, ist aber wie immer gut geschrieben und macht einmal mehr eindringlich auf Missstände im amerikanischen Justiz- und Wirtschaftssystem aufmerksam.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.