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Rezensionen zu
In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter

Wakayama Bokusui

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Schöne lyrische Momentaufnahmen

Von: Bookerista

07.04.2023

Lyrische Momentaufnahmen 🗻🌸 🇯🇵 Mir war seit langer Zeit einmal wieder nach Lyrik. Und da ich mich mit japanischen Gedichten schon lange beschäftigen wollte, kam mir der Tanka-Band „In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter“ von Wakayama Bokusui gerade recht. Dieser Band umfasst etwa 205 Tanka aus verschiedenen Lebens- und Schaffensperioden Wakayamas. Eine gelungene Auswahl wie ich finde, denn sie führen uns durch Wakayamas Leben und lassen ihn als Mensch durch seine Poesie lebendig werden. Mal tauchen wir ein in äußerst bildhafte Naturbeschreibungen, mal in banale alltägliche Dinge. Immer greifbar dahinter das Ich von Wakayama. Auch oder gerade das Nachwort von Eduard Klopfenstein ist wunderbar gelungen. Es füttert uns mit Informationen zu Wakayama, zur Kunst des Tankaschreibens und gibt Kontext, sodass wir die Tankas einordnen und besser verstehen können. Wakayama zählt zu den berühmtesten Tankaschreibern Japans und ist ein Vertreter des Naturalismus. Ich verweilte gern in seinen Texten und fand es unheimlich interessant ihm als Person dadurch näher zu kommen. Die knappen Formulierungen sind zunächst gewöhnungsbedürftig, da sie sehr distanziert wirken, aber in ihrer Reduktion auf das Wesentlich beeindruckend. Man muss sich darauf einlassen. Besonders angetan haben es mir die schon fast sehnsuchtsvoll klingenden Naturbeschreibungen und Metaphern. Zwei Beispiele: „Wenn viele Berge Flüsse überschritten sind kommt wohl ein Land wo Einsamkeit ein Ende hat Auch heute geht die Reise weiter“ „Himmel und Erde das Herz der Welt liegt entblößt vor Augen: in seinem vollen Glanz der hohe Fuji-Gipfel“ Wenn ihr gerne poetische Texte lest, kann ich euch dieses Buch nur ans Herz legen. Es lädt zum Verweilen ein und dazu, immer mal wieder ein Tanka zu lesen und in sein Herz aufzunehmen.

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Das Tanka ist die älteste Gedichtform Japans, aus welchem das bekanntere Haiku hervorging. Es besteht in seiner Grundform aus einer Folge von 5-7-5-7-7 Moren, einer Einheit, die nicht mit Silben gleichzusetzen ist. Je nach Sprache besteht eine kurze Silbe aus einer More, eine lange aus zwei oder sogar drei. Ein Tanka fängt den Augenblick ein und hält ihn mit präzisen Worten und Rhythmus fest. Ein bekannter Großmeister des Tanka ist Wakayama Bokusui (1885-1928), dessen Originalwerk in 15 Bänden – teilweise posthum – erschienen ist. In der vorliegenden Ausgabe „In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter“ wurden von Eduard Klopfenstein über 250 Fünfzeiler ausgewählt und übersetzt. Jedes Tanka ist so genau wie möglich datiert, hin und wieder ist auch der entsprechende Kontext vorangestellt, zum Beispiel eine Reise oder der Tod des Vaters. Zudem wird zu jedem Gedicht die Position innerhalb der großen Werkausgabe angegeben und vereinzelt sogar die originale Kalligrafie des Dichters abgedruckt. Wakayama Bokusui verfasste die Tanka über sein eigenes Leben, Klopfenstein nennt dies die „Entdeckung des modernen Ich“ (S. 133). Thema sind hauptsächlich Naturbegegnungen durch alle Jahreszeiten mit den unterschiedlichsten Pflanzen, Tieren, Landschaften und natürlich dem Fuji als Motiv. Doch der Dichter spricht auch von der Liebe, zum Beispiel zu seiner (verheirateten) Geliebten Sonoda Saeko, der späteren Trennung und seiner Heirat mit Ōta Kishiko. Seine Tankas handeln auch von tiefen seelischen Krisen, seiner Alkoholabhängigkeit und ständigen Geldsorgen. Die Tanka wirken ungemein zeitlos, der Zugang zu ihnen gelingt mühelos. Mal transportiert Wakayama Bokusui seine Gefühle beim Anblick der Natur, mal betrachtet er die eigene Person mit Ironie und Humor. Eduard Klopfensteins gelungenes Nachwort liefert den nötigen Kontext und teilt das Werk in fünf Lebensphasen ein. Den Vorwurf der Betroffenheitslyrik weist er zurück, denn der Dichter spricht zwar von sich selbst, reduziert und konzentriert aber seine Aussage durch das Tanka und macht sie so zu einer allgemeingültigen. Eine großartige Sammlung!

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"Mal was ganz anderes" Einen Gedichtband hatte ich in meiner kleinen Bücherei zuhause bisher nicht! 📖 Der Titel des Bandes hat es geschafft, mir direkt ein Bild vor Augen zu zaubern und konnte mich so gleich neugierig machen. Tanka sind eine sehr alte japanische Gedichtform, nur aus nur wenigen Zeilen besteht und stets reimlos ist. Ziel der Tanka ist es, den Augenblick zu beschwören und festzuhalten - mit Präzision und Musikalität. 🎶 Mir gefallen Gedichte oftmals nicht so sehr, da mir die Reime häufig zu gezwungen scheinen und die Sprache zu geschwollen ist. In der Anthologie von Wakayama Bokusui sind sehr viele kurze und schöne Momentaufnahmen enthalten. Natürlich gibt es auch hier solche, die mich mehr ansprachen als andere - die Wirkung eines Gedichts kann selbstverständlich sehr individuell sein. Für mich hatten die kleinen Gedichte manchmal fast eine meditative Wirkung, denn durch die präzisen Momente, die sie festhalten, regen sie seine Leser*innen dazu an, im Moment zu leben. Mich haben sie in einer für mich stressigen Zeit immer wieder geerdet. Wenn Gedichte so gar nichts für euch sind, wird dieser Band für euch nichts sein. Wer aber Lust hat, sich einfach mal darauf einzulassen oder interessiert ist an japanischer Literatur und Kultur, der ist hier genau richtig. 😊

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Sehnsucht nach Japan

Von: Buchmoment

26.07.2022

Hach ja, der Fuji... steht ganz oben auf meiner Must-See-Wunschliste, ich würde mich am liebsten direkt hinbeamen! Ich lese zwischendurch ziemlich gerne mal Gedichte und hier habe ich mich sogar mal an die japanischen Tankas gewagt (5-zeilig) nicht zu verwechseln mit den Haikus (3-zeilig)! Dieses Büchlein hat mich viel im Grünen & Draußen begleitet und ich muss sagen, das Gedichte im Freien nochmal eine ganz andere Wirkung bekommen - 250 Momentaufnahmen. Viel Natur. Ein Wandel durch die Zeiten. Mal melancholisch (lieb ich), mal voller Liebe und dann wieder ganz neutral und gewöhnlich. Beim Lesen dieses Buches habe ich mir so sehr gewünscht, ich könnte alltägliche & besondere Momente auch so festhalten, mit solch einfachen, schönen und wenigen Worten.. Aber hey, sie zu lesen makes me genau so happy. Ich sage danke an Wakayama Bokusui für diesen kleinen aber feinen Gedichtband, der mich immer mal wieder für kurze Augenblicken zu einem anderen (japanischen) Ort & Zeit entführt hat.

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|| Rezension: In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter, von Wakayama Bokusui. Aus dem Japanischen von Eduard Klopfenstein || "In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter" ist eine Sammlung von Tanka, einer traditionellen, reimlosen Gedichtsform aus Japan, die auf eine über 1.000 Jahre alte Historie zurückblickt. Tanka setzen sich aus einer geregelten Form von 31 Silben und 5 Zeilen zusammen und bilden den Ursprung der berühmten Haikus, die aus den Tanka hervorgegangen sind. "Wenn es Abend wird senken sich irgendwann die Wolken herab lagern sich zum Schlaf auf die Gipfel dieses gebirgigen Landes." Um es vorweg zu nehmen: Bokusuis Tankas sind magisch. Sie erschaffen mit wenigen Worten ein Bild, halten die Welt an und lassen dich in einen Augenblick gleiten, der dich für kurze Zeit festhält. Beim Lesen... nein, besser passt: beim Erleben der Tanka begeben wir uns auf eine Reise zu einem Augenblick, den uns Bokusui zeigen möchte. Eine Reise, bei der nicht der Weg das Ziel ist, sondern vielmehr die wenigen Sekunden, in denen wir uns in eine Landschaft oder einen Zustand begeben. Dabei wird man geradezu in diese Momente katapultiert. Also haltet euch nicht fest, wenn euch der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Wenn ihr es nämlich zulasst, dann bekommt ihr nicht nur eine kurze Reise, sondern auch einen kleinen Urlaub und ein großes Gefühl. Es gibt Momente, in denen wir mitten in der Natur stehen bleiben und unsere Augen schließen, um den Ort in uns aufzunehmen. Ihre Geräusche. Ihre Gerüche. Die Bewegung des Windes. Nach einigen Sekunden, wenn wir das Gefühl haben vollkommen in unserer Umgebung eingetaucht zu sein, unseren Kopf von allem anderen befreit zu haben, öffnen wir wieder die Augen, blicken uns um und fühlen uns als kleiner Teil dieser gewaltigen Natur. Wir sind ganz und gar in diesem Augenblick und schöpfen eine Kraft, die die Wohlfühlspeicher füllt und noch lange nachhallt. Genauso sind Bokusuis Tankas. Augenblicke, die bleiben, nachwirken, Kraft geben und Sehnsüchte wecken. Man ist dort, will dort bleiben und den Augenblick am liebsten niemals verlassen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die eine kurze Auszeit brauchen, sich für eine schöne Sprache und tolle Naturbeschreibungen interessieren oder gerne Gedichte lesen. Eigentlich können wir diese Sammlung einfach nur allen empfehlen.

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Wakayama Bokusui (1885-1928) ist einer der bedeutendsten Tanka-Dichter Japans. Tanka, was eigentlich “kurzes Lied” oder “Kurzgedicht” bedeutet, durchziehen die japanische Literaturgeschichte. Bokusui reiht sich mit seinem umfangreichen Werk in diese Tradition ein. Unter dem Titel “In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter” ist eine Auswahl seiner Gedichte erschienen. Übersetzt und mit einem informativen Nachwort versehen hat sie Eduard Klopfenstein. Bokusuis Tanka zeichnen sich durch Subjektivität aus, durch persönliche Erfahrungen und Krisen, durch die Wahrnehmung und die Gefühlswelt des Dichters. Das Autobiographische ist in den Gedichten allgegenwärtig. Themen wie Liebe, Familie, Heimat, Tod, Trauer, das Alkoholproblem Bokusuis, aber vor allem auch seine Reisen und seine langen Wanderungen in die Natur prägen die Gedichte. Sie erschaffen Bilder, die Einsamkeit heraufbeschwören, Melancholie und Wehmut, Sehnsucht und Vergänglichkeit. Die innige Beziehung zur und die Ehrfurcht vor der Natur überwiegen dabei. Kiefernwälder, der Berg Fuji, das Meer und die Kirschblüte sind allgegenwärtig. Es sind ausdrucksstarke Bilder, Momentaufnahmen eines Lebens und Porträts von Landschaften, die durch die Verse der Tanka für einen kurzen Augenblick zum Leben erweckt werden. Den Gedichten haftet dabei stets eine Leichtigkeit und Klarheit an sowie eine gewisse Zeitlosigkeit, die den Leser vergessen macht, dass die Gedichte vor einem Jahrhundert geschrieben wurden. Empfohlen werden kann dieser Band jedem Leser, der an Lyrik und Weltliteratur interessiert ist, der nicht nur in eine besondere Gedichtform eintauchen möchte, sondern auch in das Leben von einem der berühmtesten japanischen Dichter.

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Erleben Sie die Schönheit der japanischen Lyrik auf Deutsch

Von: Japan Connect (Fabienne)

02.08.2021

Ein wunderbarer Gedichtband- sowohl inhaltlich als auch optisch. Man spürt auf jeder Seite die Leidenschaft des Übersetzers für Bokusui, für die japanische Literatur. Die Gedichte sind in fünf Teile aufgeilt, welche verschiedene Lebensstationen des Poeten beschreiben. Jeder Teil wird durch eine wunderschöne Kalligraphie des Dichters (mit Lesung auf der linken Seite) eingeleitet. Die Gedichte sind melodisch, eindrücklich und lassen durch ihren harmonischen Wortklang und ihr Schriftbild den Leser die Schönheit des japanischen Originals nachempfinden. Ich habe dem Buch "nur" vier von fünf Sternen gegeben, da mir die Gedichte zum Sake, dem japanischen Reiswein, ein bisschen zu häufig vorkamen. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese die Vorliebe des Poeten für das klare Getränk widerspiegeln. Die Naturlyrik hingegen hat mich tief bewegt. Ich kann dieses stilvoll und mit Liebe gestaltete Büchlein sowohl Liebhabern der japanischen Literatur als auch Neueinsteigern nur wärmstens empfehlen.

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Cover: Auf dem Cover sieht man den Fuji, der sehr gut zum Buch passt. Besonders gefällt mir aber das Papier. Es ist eine Art Umweltpapier, das leicht rau ist. Das hat mir sehr gut gefallen. Inhalt: Im Buch haben wir größtenteils Kurzgedichte des Dichters Wakayama Bokusui. Diese werden auch Tanka genannt. Sie bestehen immer aus 5 Zeilen und die Gedichte müssen sich nicht reimen. Es handelt sich eher um Momentaufnahmen des Autors. Unten an den Tankas findet man auch die Angabe des Jahres in dem das Gedicht geschrieben wurde, außerdem ab und zu eine kurze Bemerkung, wenn sich etwas geändert hat (z.b. der Tod des Vaters). Ich konnte mir in diesem Buch viele Gedichte markieren, die mir gefallen haben. Eines möchte ich gerne hier vorstellen, um zu zeigen, wie das Buch überhaupt aufgebaut ist: Mit Wehmut denke ich zurück an meine Gedichte Jedes einzelne ein Fußabdruck den ich auf dieser Erde hinterlasse (Januar 1909) Die Gedichte haben mich teilweise sehr zum Nachdenken angeregt und konnten auch ein gutes Bild über den Autor vermitteln. Anscheinend hatte er ein großes Alkoholproblem, da er viele Gedichte über Sake geschrieben hat. Außerdem zog er oft mit seiner Familie um. Auch über seine Kinder gibt es einige Gedichte, die mir gut gefallen haben. Fazit: Alles in allem ein wunderschöner Gedichtband, der den Lesen zum nachdenken anregen kann.

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