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Rezensionen zu
In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter

Wakayama Bokusui

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Das Tanka ist die älteste Gedichtform Japans, aus welchem das bekanntere Haiku hervorging. Es besteht in seiner Grundform aus einer Folge von 5-7-5-7-7 Moren, einer Einheit, die nicht mit Silben gleichzusetzen ist. Je nach Sprache besteht eine kurze Silbe aus einer More, eine lange aus zwei oder sogar drei. Ein Tanka fängt den Augenblick ein und hält ihn mit präzisen Worten und Rhythmus fest. Ein bekannter Großmeister des Tanka ist Wakayama Bokusui (1885-1928), dessen Originalwerk in 15 Bänden – teilweise posthum – erschienen ist. In der vorliegenden Ausgabe „In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter“ wurden von Eduard Klopfenstein über 250 Fünfzeiler ausgewählt und übersetzt. Jedes Tanka ist so genau wie möglich datiert, hin und wieder ist auch der entsprechende Kontext vorangestellt, zum Beispiel eine Reise oder der Tod des Vaters. Zudem wird zu jedem Gedicht die Position innerhalb der großen Werkausgabe angegeben und vereinzelt sogar die originale Kalligrafie des Dichters abgedruckt. Wakayama Bokusui verfasste die Tanka über sein eigenes Leben, Klopfenstein nennt dies die „Entdeckung des modernen Ich“ (S. 133). Thema sind hauptsächlich Naturbegegnungen durch alle Jahreszeiten mit den unterschiedlichsten Pflanzen, Tieren, Landschaften und natürlich dem Fuji als Motiv. Doch der Dichter spricht auch von der Liebe, zum Beispiel zu seiner (verheirateten) Geliebten Sonoda Saeko, der späteren Trennung und seiner Heirat mit Ōta Kishiko. Seine Tankas handeln auch von tiefen seelischen Krisen, seiner Alkoholabhängigkeit und ständigen Geldsorgen. Die Tanka wirken ungemein zeitlos, der Zugang zu ihnen gelingt mühelos. Mal transportiert Wakayama Bokusui seine Gefühle beim Anblick der Natur, mal betrachtet er die eigene Person mit Ironie und Humor. Eduard Klopfensteins gelungenes Nachwort liefert den nötigen Kontext und teilt das Werk in fünf Lebensphasen ein. Den Vorwurf der Betroffenheitslyrik weist er zurück, denn der Dichter spricht zwar von sich selbst, reduziert und konzentriert aber seine Aussage durch das Tanka und macht sie so zu einer allgemeingültigen. Eine großartige Sammlung!

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"Mal was ganz anderes" Einen Gedichtband hatte ich in meiner kleinen Bücherei zuhause bisher nicht! 📖 Der Titel des Bandes hat es geschafft, mir direkt ein Bild vor Augen zu zaubern und konnte mich so gleich neugierig machen. Tanka sind eine sehr alte japanische Gedichtform, nur aus nur wenigen Zeilen besteht und stets reimlos ist. Ziel der Tanka ist es, den Augenblick zu beschwören und festzuhalten - mit Präzision und Musikalität. 🎶 Mir gefallen Gedichte oftmals nicht so sehr, da mir die Reime häufig zu gezwungen scheinen und die Sprache zu geschwollen ist. In der Anthologie von Wakayama Bokusui sind sehr viele kurze und schöne Momentaufnahmen enthalten. Natürlich gibt es auch hier solche, die mich mehr ansprachen als andere - die Wirkung eines Gedichts kann selbstverständlich sehr individuell sein. Für mich hatten die kleinen Gedichte manchmal fast eine meditative Wirkung, denn durch die präzisen Momente, die sie festhalten, regen sie seine Leser*innen dazu an, im Moment zu leben. Mich haben sie in einer für mich stressigen Zeit immer wieder geerdet. Wenn Gedichte so gar nichts für euch sind, wird dieser Band für euch nichts sein. Wer aber Lust hat, sich einfach mal darauf einzulassen oder interessiert ist an japanischer Literatur und Kultur, der ist hier genau richtig. 😊

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|| Rezension: In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter, von Wakayama Bokusui. Aus dem Japanischen von Eduard Klopfenstein || "In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter" ist eine Sammlung von Tanka, einer traditionellen, reimlosen Gedichtsform aus Japan, die auf eine über 1.000 Jahre alte Historie zurückblickt. Tanka setzen sich aus einer geregelten Form von 31 Silben und 5 Zeilen zusammen und bilden den Ursprung der berühmten Haikus, die aus den Tanka hervorgegangen sind. "Wenn es Abend wird senken sich irgendwann die Wolken herab lagern sich zum Schlaf auf die Gipfel dieses gebirgigen Landes." Um es vorweg zu nehmen: Bokusuis Tankas sind magisch. Sie erschaffen mit wenigen Worten ein Bild, halten die Welt an und lassen dich in einen Augenblick gleiten, der dich für kurze Zeit festhält. Beim Lesen... nein, besser passt: beim Erleben der Tanka begeben wir uns auf eine Reise zu einem Augenblick, den uns Bokusui zeigen möchte. Eine Reise, bei der nicht der Weg das Ziel ist, sondern vielmehr die wenigen Sekunden, in denen wir uns in eine Landschaft oder einen Zustand begeben. Dabei wird man geradezu in diese Momente katapultiert. Also haltet euch nicht fest, wenn euch der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Wenn ihr es nämlich zulasst, dann bekommt ihr nicht nur eine kurze Reise, sondern auch einen kleinen Urlaub und ein großes Gefühl. Es gibt Momente, in denen wir mitten in der Natur stehen bleiben und unsere Augen schließen, um den Ort in uns aufzunehmen. Ihre Geräusche. Ihre Gerüche. Die Bewegung des Windes. Nach einigen Sekunden, wenn wir das Gefühl haben vollkommen in unserer Umgebung eingetaucht zu sein, unseren Kopf von allem anderen befreit zu haben, öffnen wir wieder die Augen, blicken uns um und fühlen uns als kleiner Teil dieser gewaltigen Natur. Wir sind ganz und gar in diesem Augenblick und schöpfen eine Kraft, die die Wohlfühlspeicher füllt und noch lange nachhallt. Genauso sind Bokusuis Tankas. Augenblicke, die bleiben, nachwirken, Kraft geben und Sehnsüchte wecken. Man ist dort, will dort bleiben und den Augenblick am liebsten niemals verlassen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die eine kurze Auszeit brauchen, sich für eine schöne Sprache und tolle Naturbeschreibungen interessieren oder gerne Gedichte lesen. Eigentlich können wir diese Sammlung einfach nur allen empfehlen.

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Wakayama Bokusui (1885-1928) ist einer der bedeutendsten Tanka-Dichter Japans. Tanka, was eigentlich “kurzes Lied” oder “Kurzgedicht” bedeutet, durchziehen die japanische Literaturgeschichte. Bokusui reiht sich mit seinem umfangreichen Werk in diese Tradition ein. Unter dem Titel “In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter” ist eine Auswahl seiner Gedichte erschienen. Übersetzt und mit einem informativen Nachwort versehen hat sie Eduard Klopfenstein. Bokusuis Tanka zeichnen sich durch Subjektivität aus, durch persönliche Erfahrungen und Krisen, durch die Wahrnehmung und die Gefühlswelt des Dichters. Das Autobiographische ist in den Gedichten allgegenwärtig. Themen wie Liebe, Familie, Heimat, Tod, Trauer, das Alkoholproblem Bokusuis, aber vor allem auch seine Reisen und seine langen Wanderungen in die Natur prägen die Gedichte. Sie erschaffen Bilder, die Einsamkeit heraufbeschwören, Melancholie und Wehmut, Sehnsucht und Vergänglichkeit. Die innige Beziehung zur und die Ehrfurcht vor der Natur überwiegen dabei. Kiefernwälder, der Berg Fuji, das Meer und die Kirschblüte sind allgegenwärtig. Es sind ausdrucksstarke Bilder, Momentaufnahmen eines Lebens und Porträts von Landschaften, die durch die Verse der Tanka für einen kurzen Augenblick zum Leben erweckt werden. Den Gedichten haftet dabei stets eine Leichtigkeit und Klarheit an sowie eine gewisse Zeitlosigkeit, die den Leser vergessen macht, dass die Gedichte vor einem Jahrhundert geschrieben wurden. Empfohlen werden kann dieser Band jedem Leser, der an Lyrik und Weltliteratur interessiert ist, der nicht nur in eine besondere Gedichtform eintauchen möchte, sondern auch in das Leben von einem der berühmtesten japanischen Dichter.

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Cover: Auf dem Cover sieht man den Fuji, der sehr gut zum Buch passt. Besonders gefällt mir aber das Papier. Es ist eine Art Umweltpapier, das leicht rau ist. Das hat mir sehr gut gefallen. Inhalt: Im Buch haben wir größtenteils Kurzgedichte des Dichters Wakayama Bokusui. Diese werden auch Tanka genannt. Sie bestehen immer aus 5 Zeilen und die Gedichte müssen sich nicht reimen. Es handelt sich eher um Momentaufnahmen des Autors. Unten an den Tankas findet man auch die Angabe des Jahres in dem das Gedicht geschrieben wurde, außerdem ab und zu eine kurze Bemerkung, wenn sich etwas geändert hat (z.b. der Tod des Vaters). Ich konnte mir in diesem Buch viele Gedichte markieren, die mir gefallen haben. Eines möchte ich gerne hier vorstellen, um zu zeigen, wie das Buch überhaupt aufgebaut ist: Mit Wehmut denke ich zurück an meine Gedichte Jedes einzelne ein Fußabdruck den ich auf dieser Erde hinterlasse (Januar 1909) Die Gedichte haben mich teilweise sehr zum Nachdenken angeregt und konnten auch ein gutes Bild über den Autor vermitteln. Anscheinend hatte er ein großes Alkoholproblem, da er viele Gedichte über Sake geschrieben hat. Außerdem zog er oft mit seiner Familie um. Auch über seine Kinder gibt es einige Gedichte, die mir gut gefallen haben. Fazit: Alles in allem ein wunderschöner Gedichtband, der den Lesen zum nachdenken anregen kann.

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Mit einer beeindruckend authentischen Note, die allen voran seiner subjektiven Sicht und die Teilnahme an seinem Leben zu verdanken sei, trifft jedes von Wakayama Bokusui Gedichten den Leser mitten ins Herz. Es erschüttert, wie nah er seine Leser an sich heran lässt. Durch die Gedichtsform des Tanka, die den Augenblick festhalten soll, lässt uns der Autor tief in seine Gedanken blicken. Es fasziniert wie nah er uns in sein Leben lässt, fast als lese man sein persönliches Tagebuch, in Momenten festgehalten. Auch heute dichte ich Verse weiß nicht warum getrieben von Sehnsüchten Traurigkeit. Obwohl seine Worte meist trister Natur sind, so ziehen die Gedichte den Leser nicht in einen dunklen Sog hinein, sondern lassen einen eher die Perfektion der Worte bewundern. Denn so kurz die Gedichte auch sind, ebenso zielgenau rufen sie die erwünschte Wirkung hervor. Die Auswahl die durch den Übersetzer und den Verlag getroffen wurden, spiegeln sowohl das Leben von Wakayama Bokusui wieder als auch ein breites Spektrum an Emotionen. Obwohl die Tristesse überwiegt, so begleiten wir ihn auch durch seine großen Momente und erleben, wie er liebte, verlassen wurde und schließlich Schmerz und Trauer durchlitt. Mit Wehmut denke ich zurück an meine Gedichte Jedes einzelne ein Fußabdruck den ich auf diese Erde hinterlasse. Die Themen, die behandelt werden, entsprechen meist einer Sparte, wodurch sich schnell ein gewisser Trab einstellt. Aus dem Grund ist es eher ratsam, sich die Tanka eher nach und nach und für zwischendurch zu Gemüte zu führen, als sie an einem Stück zu lesen. Auf diese Art ist diese Sammlung hingegen auch. eher gedacht: Für bestimmte Momente sollen sie Situationen spiegeln, in denen man sich selbst unerwartet entdecken wird. Fazit Ein faszinierender und vor allem lebensnaher Eindruck der Dichtung des Tanka. Zurecht zählt Wakayama Bokusui zu den besten Dichtern des Tanka. Mit ausdrucksstarken Worten und einer emotionalen Tiefe, verschafft er uns einen höchst intimen Einblick in sein Leben, oder vielmehr das Leben von allen.

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Inhalt: 31 Silben und 5 Zeilen, die die Welt anhalten Tanka, diese älteste Gedichtform Japans, bannt den Augenblick zu einem lyrischen Schnappschuss des Lebens. Ursprung des Haiku, schließen sich auch beim Tanka Spontanität und tiefe Allgemeingültigkeit nicht aus, wie die vorliegende Auswahl eindrücklich beweist: Sie folgt in über 250 Fünfzeilern dem japanischen Tanka-Großmeister Wakayama Bokusui, zeugt von dessen intensiven Naturbegegnungen, von gelingender und vergehender Liebe und tiefen seelischen Krisen. Radikal subjektiv, doch angenehm unpathetisch im Ton, lassen seine 100 Jahre alten Gedichte einen modernen Zeitgenossen erkennen. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Für dieses kleine Büchlein habe ich mich erwärmen können, weil ich mich sehr für japanische Kultur und Literatur interessiere. Über einige Jahre (Anfang des 20. Jahrhunderts) schrieb Wakayama Bokusui Tankas, fünfzeilige Gedichte, von denen eine kleine Auswahl hier abgedruckt werden. Thema seiner Gedichte ist meist die Natur, die die jeweilige Jahreszeit wiederspiegelt. So tauchen die Motive Berg, Wald und Fluss sehr oft in seinen Fünfzeilern auf. Eduard Klopfenstein, der die Gedichte auswählte und übersetzte hat klugerweise das zugehörige Datum der Werke beigefügt, sodass erkennbar wird, dass die Literatur Bokusuis nicht nur die Natur, sondern ebenfalls seine entsprechende Lebenssituation zeigt. So wird sichtbar, wenn für ihn eine Liebe zuende geht, wenn seine Kinder geboren werden oder er lange andauernd Reisen unternimmt. Die Sprache und die Satzstellung unterscheiden sich von herkömmlichen Gedichten, machen das ganze aber noch interssanter. Beim Lesen konnte ich über viele Zeilen nachdenken und habe erst einmal inne gehalten. Gefallen hat mir außerdem, dass der Band in fünf Kapitel eingeteilt wurde, um einen besseren Überblick in das Leben des Autors zu bringen. Auch wurden teilweise die Originalfassung der Gedichte abgedruckt, sowohl als Schriftzeichen, als auch als Wortlaut, was die Stimmung der Werke japanischer gefärbt hat. Zum Schluss gibt der Autor eine Zusammenfassung des Lebens von Wakayama Bokusui und zeichnet ein kleines Porträt der damaligen Kultur Japans nach, sodass auch ein bisschen Hintergrundswissen beim Leser ankommt. Mein Fazit: Für Interessenten der japanischen Kultur absolut zu empfehlen! Vielen Dank an den Manesse Verlag für die Bereitstellung des Buches! In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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Japan In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter Autor: Wakayama Bokusui Verlag: Manesse Übersetzung und Nachwort: Eduard Klopfenstein Genre: Tanka, Lyrik Vor beinahe exakt 3 Jahren hatte ich 2015 mit "Japanische Jahreszeiten" einen ähnlichen Titel besprochen. Der unterschied zum hier vorliegenden Band ist aber signifikant genug. Bei "Japanische Jahreszeiten" sammelte man Haikus und Tankas diverser Autoren gleichermaßen. Bei "In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter" vereint der Manesse Verlag diesmal die Tankas von Wakayama Bokusui. Der Unterschied zwischen Tankas und Haikus (die Tankas waren als erstes da) ist die Länge. Handelt es sich bei Haikus um die weltbekannten Dreizeiler, so sind die im Westen weniger bekannten Tankas Fünfzeiler. Das Konzept hinter dieser alten japanischen Gedichtform ist ungefähr das selbe (ich hoffe, einen Laien der Dichtkunst wird man nun nicht steinigen sofern ich falsch liege). Man beschreibt eine Momentaufnahme. Schon in meiner letzten Besprechung habe ich angemerkt, dass ich mich für die allgemeine Dichtkunst nie begeistern konnte. Bis heute hat sich da nichts geändert, die Ausnahme sind jedoch besagte Tankas und Haikus aus Japan. Die Kunst dieser wunderschönen Gedichte besteht darin, in wenigen Zeilen etwas alltägliches zu beschreiben und es außergewöhnlich erscheinen zu lassen. Bei den Tankas ist das selbstverständlich nicht anders als bei den Haikus. An der Kunst der Haikus habe ich mich sogar für die auf NHK World ausgestrahlte Sendung "Haiku Masters" selbst einmal versucht und habe schnell meine Grenzen der Kreativität aufgezeigt bekommen, als ich ein eigenes Werk eingesandt habe. Der japanische Poet Wakayama Bokusui (1885-1928) war damals daran beteiligt, die etwas angestaubte japanische Dichtkunst wieder zu modernisieren. Bokusuis Reisen führten in durch ganz Japan und Korea und die meisten seiner Schöpfungen sind Andenken an seinen Reisen. Bokusui verstarb bereits in einem recht jungen Alter was vermutlich auch seiner Liebe zum japanischen Reiswein Sake geschuldet war. "Vogelgezwitscher wie plätscherndes Wasser Bergkirschen blühen zur Mittagszeit zwischen Kiefern in Waldestiefe" Wie bei dieser Dichtkunst üblich haftet den Tankas gerne eine melancholische Atmosphäre an. Nichts tragisches oder deprimierendes, es ist eine sehr angenehme Stimmung und bei so manchem Werk kann man beinahe das Meer im Hintergrund rauschen hören. Diese kleinen Fünfzeiler befassen sich mit der Schönheit der Natur und passen besonders jetzt zum Frühling ausgezeichnet gut. Übersetzt (und mit einem ausführlichem Nachwort versehen) wurden die Tankas vom erfahrenen Japanologe Eduard Klopfenstein (geb. 1938). Neben den ausgezeichnet übersetzten Tankas in eine moderne deutsche Sprache findet sich im Nachwort noch viel wissenswertes über Wakayama Bokusui und der Entstehungsgeschichte seiner Tankas. Versehen sind alle Tankas zusätzlich mit der Jahreszahl ihrer Entstehung. Die einzelnen Abschnitte sind im Buch unterteilt und jeweils Kalligrafien von Bokusui versehen, die in ihrer Originalform abgedruckt wurden und zusätzlich in lateinischer Schrift (aber weiterhin in japanischer Sprache) hinzugefügt wurden. Die Tankas selbst befinden sich allerdings nur in deutscher Sprache im Buch. Manesse präsentiert hier eine herrliche bibliophile Ausgabe, gebunden mit Schutzumschlag aus einem wie immer hochwertigem Material. Ein Buch, welches zwar zum mitnehmen einlädt, aber man sollte es ausreichend schützen während des Ausflugs. Kleiner Makel: Es gibt leider kein Lesebändchen. Empfehlung Erstmals in deutscher Sprache präsentiert Manesse hier einen wundervollen Sammelband, der über 250 Tankas aus Wakayama Bokusuis Schaffenskraft beinhaltet. Sammler von Gedichtbänden aber auch besonders Freunde der japanischen Literatur werden mit "In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter" ein kleines Juwel für ihr Geld erhalten. Und da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, so hoffe ich, wird Manesse die Reihe der japanischen Dichtkunst fortsetzen. "Kleine Imbissbude an der Hafenmole Ich schaue mir die Schiffe an beiße in einen Apfel da rieselt der Ruß..."

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