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Rezensionen zu
Der Pestreiter

Deana Zinßmeister

Die Pesttrilogie (2)

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Der „Pestreiter“ ist die Fortsetzung vom „Pestzeichen“ – mittlerweile ist schon das „Pestdorf“ erschienen. Ich möchte gern mit der Vorstellung des Pestzeichens beginnen, welches ich vor etwa einer Woche gelesen habe – ich bin noch immer beeindruckt vom Stil der Autorin, der mir sehr gut gefällt – extrem passend zum Genre des historischen Romans, man fühlt sich von Beginn an heimisch im Buch – in der Handlung und fiebert mit den Figuren mit. Sehr angenehm empfand ich, dass man theoretisch das Buch lesen kann, ohne den Vorgänger gelesen haben zu müssen. Allerdings empfehle ich persönlich, zuerst das Pestzeichen zu lesen, wobei im Nachfolger wichtige Szenen und Belange aus dem Vorgänger angerissen werden, um das Verständnis wieder hervorzurufen, falls es schon länger her ist, dass man den ersten Band gelesen hat. Im Band 1 ist es die Familie Susannas, die kurz nach dem 30jährigen Krieg ausgelöscht wird. Sie bleibt allein zurück, da sie bei ihrer Tante war, als die Familie überfallen wurde. Mutter, Bruder und Schwester wurden bestialisch ermordet und nun steht Anna allein da. Eine Waise, die zu ihrer Tante geht, die mit ihren beiden Kindern bei einem Mann lebt, der gewalttätig ist, der trinkt, aber Susanna weiß nicht, wo sie sonst hätte Unterschlupf suchen können. Der Vater erzählt ihr bevor er stirbt noch von einem Schatz und einer Schatzkarte …. Mehr möchte ich dazu nicht verraten – nur so viel zu Band 1 Band 2 setzt dann auch gleich an und erzählt von Urs und seiner Familie, die in Trier leben, man sie schon in Band 1 kennen gelernt – Susanna lebt mit ihrem Cousin bei der Familie, nur der Vater von Urs macht ihr Angst und Urs möchte nicht Soldat werden wie sein Vater, sondern Heiler, wie sein Onkel. Dann ist da noch die Geschichte mit dem Pestreiter, der sein Vater werden soll – dieser erhält einen geheimen Brief – genau wie sein Bruder …. Auch hier möchte ich nicht allzu viel vorwegnehmen, um nicht die Spannung zu nehmen. Eines steht fest, das Buch ist extrem spannend und actionreich geschrieben, mit dichter Handlung, die man der Autorin zu 100 Prozent abnimmt. Mir hat die gesamte Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist durchdacht und man erlebt schrittweise spannend, was Susanna und die anderen Charaktere erleben. Susanne wird wieder sehr mutig beschrieben, eine junge Frau, die ihren Weg geht, die ihren Cousin ziehen lässt, obwohl sie dann wieder allein ist, die die Liebe sucht …. Sie vielleicht schon gefunden hat – eine zarte aufkeimende Liebe wird beschrieben, die gut in die Handlung integriert ist … Man spürt, dass die Autorin sehr umfassend recherchiert haben muss und voll hinter der Handlung und ihren Figuren steht, die sehr liebevolle und detailliert ausgearbeitet sind. Überhaupt sind die Szenen sehr authentisch lebendig beschrieben, dass man sich im Trier der beschriebenen Zeit wieder findet. Außerdem erfährt man viel über die Pest und deren Auswirkungen, über die Suche nach einem Mittel gegen selbige in einer schwierigen Zeit … Rundherum sehr gelungen – daher absolute Empfehlung von mir.

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Susanna ist bei Urs' Familie geblieben. Sie hilft, wo sie kann und wird von Urs' Mutter schon als ihre künftige Schwiegertochter angesehen. Nichts wäre Susanna lieber, als Urs zu heiraten, aber er erklärt sich ihr nicht, ganz im Gegenteil, nachdem sie ihm ihre Liebe gestanden hat, zieht er sich zurück. Urs größter Wunsch ist noch immer, Heiler zu werden und er würde gern in die Lehre von seinem Onkel gehen, wenn nicht das Verbot seines Vaters dagegen stehen würde, der gern möchte, dass sein Sohn wie der Vater Soldat wird. Urs möchte gemeinsam mit seinem Onkel das Heilmittel gegen die immer wiederkehrende Pest finden. Susanna, die ihre Liebe nicht erwidert sieht, sucht sich eine eigene Wohnung, um Urs nicht mehr sehen zu müssen und bringt sich damit in Gefahr. Karl Kaspar von der Leyen, Kurfürst und Erzbischof von Trier geht seine eigenen, nicht ganz legalen Wege, um der Pest Herr zu werden. Er bestimmt einen Pestreiter, der veranlassen soll, die Kranken von ihren Familien zu isolieren, damit die Gefahr der Ansteckung vermindert wird. Er hat sich zum Ziel gemacht, Trier wieder zu einer Stadt zu machen, in der es sich lohnt zu leben, Geschäfte zu betreiben und sich niederzulassen. Der Krieg hatte seinerzeit viele Opfer gefordert, die nunmehr fehlen. Der Autorin Deana Zinßmeister ist es wieder gelungen, mich mit ihrer Geschichte in längst vergangene Zeiten zu entführen. Geheimnisvolle Briefe und Treffen, die verschwiegen werden müssen, machen den Leser neugierig. Da anfangs keine Namen genannt wurden, wer sich mit wem getroffen hatte, blieb die Neugierde eine ganze Weile erhalten. Da wurde ein Pestreiter ernannt, die Heimholung einer Reliquie in Auftrag gegeben und eine Art Krankenstation für Pestkranke geschaffen. Die verschiedenen Handlungsstränge halten das Geschehen in Bewegung, so dass es keine Längen im Buch gibt und man als Leser immer weiter vorwärts getrieben wird. In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Susanna, die bei Urs' Familie, den Blatters, ausgezogen ist und sich eine eigene Wohnung gesucht hatte. Aber sie ist allein, leichtgläubig und zu vertrauensselig, so dass es nicht lange dauert, bis sich Neider finden, die ihr ihre Schatzkarte entwenden wollen. Sie vertraute den falschen Männern und bringt sich in Gefahr, das soweit geht, dass sie um ihr Leben rennen muss. Diese Episode ist bereits vorab im Prolog beschrieben, so dass der Leser gleich ins Geschehen geworfen wird und nun wissen will, wie es zu dieser Situation kam. Langsam baut sich die Geschichte auf, nachdem anfangs gerätselt werden musste, wer nun mit welcher Aufgabe beauftragt wurde und wer der Auftraggeber war. Ein historischer Roman, der es in sich hat. Er spiegelt eine Zeit wieder, die wir uns nicht mehr vorstellen können und möchten. Die Zeit nach einem Krieg, Entbehrungen und Krankheiten, ganz vorn dabei die Pest, eine der Geiseln des Mittelalters. Die Suche nach Lösungen und Heilmittel beherrschte diese Zeit, die die Autorin glaubhaft wiedergegeben hat. Während ich ihre Beschreibungen der Stadt Trier gelesen habe, fühlte ich mich regelrecht vor Ort versetzt, hatte die üblen die Gerüche in der Nase und hatte fast das Gefühl, ich könnte das alles vor meinem inneren Auge sehen. Das ist nun der 2. Teil der Pesttrilogie. Man kann ihn als Einzelband lesen, hat aber bedeutend mehr davon, wenn man "Das Pestzeichen" vorher gelesen hat. Man ist mit den meisten Protagonisten vertraut und spürt, wie diese sich weiterentwickelt haben. Im Nachwort weist die Autorin auf einen Protagonisten aus dem Buch hin, der schon in der Hexentrilogie seinen Auftritt hatte. Tja, das heißt dann wohl, dass ich diese auch bei Gelegenheit lesen werde. Die Autorin legt mit diesem 2. Teil wieder ein Buch vor, das nicht nur spannend geschrieben ist, sondern, das auch noch ein wenig deutscher Geschichte vermittelt. Ich für meinen Teil habe die Protagonisten gern auf ihren diversen Wegen begleitet, mit ihnen gehofft und gebangt. Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

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Der schwarze Tod kehrt zurück

Von: Carmen Vicari aus Dossenheim

17.10.2014

Tier 1652: Susanna hat auf ein ruhiges Leben in Trier gehofft. Nach ihrer Flucht aus dem Land an der Saar, fand sie immerhin bei der Schweizer Familie Blatter Unterschlupf. Doch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg erreicht Trier eine neue Schreckensnachricht. Die Pest kehrt zurück und mit ihr ein unheimlicher schwarzer Reiter, der sich selbst Pestreiter nennt. Was hat es mit dem ominösen Reiter auf sich? Bringt er wirklich die Pest? Susanna hat ganz andere Sorgen. Gehört ihr Herz doch schon seit längerem dem Sohn der Familie Blatter – Urs. Bisher sah es auch so aus, als würde er ihre Gefühle erwidern. Doch plötzlich zieht sich Urs von Susanna zurück. Verschwindet immer wieder und gibt sich unnahbar. Was ist in ihn gefahren? Steckt vielleicht eine andere Frau dahinter? Karl Kaspar von der Leyen, Kurfürst und Erzbischof in Kurtrier plant eine große Sache. Doch dafür braucht er die richtigen Männer. Er hat sich auch schon einige ausgesucht, aber werden sie ihm helfen diese Pläne zu verwirklichen? Und was bedeutet dies für die Bewohner von Trier, sollte er Erfolg damit haben? Mit dem zweiten Band um Susanna und Urs entführt Deana Zinßmeister die Leser dieses Mal nach Trier. Aber der Fokus liegt nicht alleine auf den beiden Liebenden. Auch die drohende Pest und die geheimnisvollen Pläne des Kurfürsten halten den Leser in Atem. Jeder scheint irgendwas zu planen, aber gibt es eine Verbindung zwischen all dem? Das Buch steigt im Prolog gleich rasant ein. Susanna ist auf der Flucht, aber vor wem und warum und ob sie entkommen wird, wird erst im Laufe des Buches gelöst werden. So bleibt der Leser zunächst neugierig zurück und taucht in eine verwirrende, bizarre, aber auch faszinierende Geschichte ein. Neben der Geschichte mit den ganzen Verwicklungen und Strängen, erfährt der Leser auch viele historische Begebenheiten. Dies fand ich vor allem sehr interessant, da mich nicht nur die Zeit sehr interessiert, sondern auch die örtliche Gegebenheiten. Als ehemalige Saarländerin war ich natürlich auch des Öfteren in Trier unterwegs und so konnte ich Susanna und die anderen nicht nur in Buchstaben, sondern auch virtuell im Kopfkino begleiten. Die Protagonisten waren mir größtenteils schon aus dem ersten Teil bekannt. Auch in diesem Band wirken sie wieder sehr plastisch, aber auch individuell. Deana Zinßmeister haucht jedem einen eigenen – ihm speziellen – Charakter ein. So entstehen schnell Bilder von den Personen im Kopfkino, die sich durch das Buch ziehen. Die Handlungen waren nachvollziehbar und logisch, auch wenn man dies manchmal nicht auf den ersten Blick erkannt hat. Dies ist aber so gewollt und steigerte bei mir noch die Spannung. Obwohl das Buch der zweite Teil ist, kann man ihn ohne Probleme ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Der Spannungsbogen selbst steigt bis zum Ende immer weiter an. Die Sicht wechselt immer zwischen den verschiedenen Protagonisten ab. Man findet sich aber schnell ein und verfolgt den jeweiligen Strang weiter. Fazit: Eine spannende Reise nach Trier, bei der Leser bis zum Ende rätselt, wie die einzelnen Stränge miteinander zusammenhängen und dabei noch viel Interessantes über Trier im 17. Jahrhundert lernt.

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