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Rezensionen zu
Tomorrow & Tomorrow

Thomas Carl Sweterlitsch

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Ein Thriller der einen mit in eine entfernte Zukunft nimmt. Das ist eine Zukunft in der jeder über jeden alles erfahren kann. Das meiste Leben läuft über eine Adware, die mit dem Gehirn verbunden ist und wie eine weit entwickelte Suchmaschine funktioniert. Durch diese Adware hat man zudem die Möglichkeit in das Archiv zu gelangen. Das macht der Protagonist Dominic sehr häufig, sowohl wegen der Arbeit, als auch aus privaten Gründen. Dabei erfährt er Dinge die er eigentlich gar nicht wissen sollte und bringt sich damit in große Gefahr. Der Schreibstil des Autors ist an einigen Stellen ziemlich abgehakt und lässt sich dadurch nicht gerade leicht lesen. Zudem geht es die ersten 100 Seiten fast nur um die privaten Probleme von Dominic, wodurch keine richtige Spannung aufgebaut werden konnte. Danach hat sich das allerdings sehr stark gesteigert und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung ist sehr gut durchdacht und könnte durchaus auch in der Realität so ablaufen. Der Protagonist Dominic hat mit einigen Problemen zu kämpfen und hat sich ich manche Dinge sehr stark hinein gesteigert, was ich teilweise nicht nachvollziehen konnte. Allerdings ist er sehr authentisch und wenn er leidet, leidet man mit ihm. Fazit: Ein toller Zukunfts-Thriller in dem mehr Intrigen und Geheimnisse versteckt sind als man vermutet.

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Inhalt: Die Zeit ist fortgeschritten und wir leben in einer Welt, in der unser Gehirn mit einer Adware verbunden ist. Dazu gibt es eine ergänzende Linse, durch die wir ständig mit allem möglichen zugebommt werden, sodass wir manchmal nicht mehr den Weg vor den Augen sehen können. Sprachen brauchen wir somit nicht mehr zu lernen, dafür gibt es eine Übersetzungs-app. Wir werden von Informationen überflutet und wir stehen drauf. So fortgeschritten sind wir, sodass wir auch eine komplett zerstörte Stadt, virtuell wiederbeleben können. Nach dem Anschlag auf Pittsburgh, wo alle Menschen dort gestorben sind, wurde das Archiv programmiert. Dank früheren Überwachungskameras, kann man seine verstorben Verwandten/Freunde wieder besuchen und somit zurück in die Zeit, als es Pittsburgh noch gab. John Dominic Blaxton ist Privatdetektiv und einer der Überlebenen, die zu dem Zeitpunkt nicht in Pittsburgh waren. Er beschäftigt sich mit Fällen, die vor dem Anschlag passiert sind. John ist deprimiert, weil er seine Frau und sein ungeborenes Kind verloren hat. Öfters als alle anderen, die das Geschehene zu vergessen versuchen, besucht er das Archiv. Durch Drogen versucht er die virtuell Welt, realer wirken zu lassen. Als er Heroin einnahm, verlor er seinen Job. Sein letzter Fall beschäftigt ihn immer noch und er lässt nicht locker. Nach und nach findet er heraus, dass einige Menschen, die umgekommen sind, im Archiv gelöscht oder ersetzt wurden. Als würden sie nie gelebt haben. Aber wieso sollte man Tote noch einmal töten? Meine Meinung: Empfehlenswert (3,5/5) Sweterlitsch schreibt nicht zu kompliziert. Bei einigen SciFi Büchern wird man nur so mit technischen Wörtern beschossen, doch bei ihm war das nicht der Fall. Das meiste war verständlich und auch interessant geschrieben. Leider hat sich das Buch ab der Mitte ziemlich in die Länge gezogen und auch hätte ich erwartet, dass es vielleicht noch mehr ,,Dinge'' gibt, die in der Zukunft neu sind. Das Buch beschränkt sich eher auf Pittsburgh und auf die Adware, die jeder mit sich herumträgt.

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Dieses Buch hat mich durch seinen Klappentext, Pressestimmen und vor allem durch sein tolles Cover angesprochen. In einer nahen Zukunft... So nah, das es noch Mc Donalds und Amazon gibt, aber wir ein Hirnimplantat statt einem Handy und Internet nutzen. Also Morgen.....?! Der abgehackte Schreibstil des Autors hat mir nicht gut gefallen. Viele abgehackte Sätze, verschachtelt, mit uninteressanten Informationen zugepflastert, die den Lesefluss immer stoppen. Zudem baute sich kein richtiger Spannungsbogen auf, obwohl die Geschichte es hergibt. Sehr viele Werbeeinblendungen die der Protagonist sieht werden bis ins kleinste Detail erklärt. Da Werbung und Pornografische Angebote zum Alltag der nahen Zukunft gehören, muss John Dominic Blaxton diese immer wieder ausklinken oder wegwischen. Das stört den Lesefluss, diese haben nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun. Teilweise war es sehr nervig. Hier hätte der Autor lieber etwas mehr in die Tiefe den Protagonisten gehen sollen um die Seiten zu füllen. Oder den Leser über die zur Verfügung stehende neue Technik aufklären. Hier werden wir mit neuen Begriffen wie Aggs konfrontiert, ohne zu wissen was dahinter steckt. Beim lesen ergibt sich dafür eine Lösung, aber ob das so stimmt was ich mir da zusammen reime? Erschreckend fand ich das es keinerlei Datenschutz oder Recht am eigenen Bild mehr gibt. Alles ist für alle Menschen einsehbar. Egal ob ich auf der Toilette sitze oder gerade eine Orgie feiere. Selbst Bilder vom Tod werden als Selbstverständlich erachtet. Stumpft die Gesellschaft so sehr ab? Wollen wir das? Der Autor Thomas Carl Sweterlitsch erzählt die Geschichte aus Sicht von Dominic. Er zeigt uns die Zukunft. Manchmal ist es schwer zu erkennen ob er sich in der Realität oder in einer Cyberwelt (im Archiv) befindet. John Dominic ist ein traumatisierter, drogenabhängiger, der den Verlust seiner Frau nicht verpacken kann. Obwohl man viel über ihn erfährt ist er doch sehr Oberflächlich ausgearbeitet. Ich konnte keine wirkliche Bindung mit den Figuren aufbauen. Zum Schluss gab es so etwas wie einen leichten Spannungsbogen. Dann ein abruptes Ende. Tomorrow & Tomorrow ist ein Zukunftsthriller mit einer Interessanten Hintergrundstory. Blaxton ist ein bemitleidenswerter Mann, mich hat gewundert das er die Energie und den Ehrgeiz aufgebracht hat, diesen Fall zu lösen. Die Grundidee zur Geschichte ist klasse! Es ist faszinierend einen Blick in unsere Zukunft zu werfen. Alles in allem bietet das Buch angenehme Lesestunden. Ein toller Debütroman mit potenzial nach oben.

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Daten: Autor: Thomas C. Sweterlitsch Verlag: Heyne Verlag Preis: 14.99€ (als broschierte Ausgabe), 11,99€ (als E-Book) Seitenanzahl: 480 Seiten Originaltitel: Tomorrow and Tomorrow ISBN: 9783453316485 Erscheinungsdatum: 14. April 2015 Vor Beginn möchte ich schon mal den Heyne Verlag ganz herzlich für dieses Rezensionsexemplar bedanken. Klappentext: Quelle: Heyne Verlag Die nahe Zukunft. Vor zehn Jahren wurde bei einem Anschlag die Stadt Pittsburgh vollständig ausgelöscht. Mithilfe eines gewaltigen Datenarchivs konnte die Stadt jedoch als virtuelle Simulation wiederhergestellt werden. Hier ermittelt John Dominic Blaxton unaufgeklärte Verbrechen, und insbesondere ein Fall lässt ihn nicht los: Das Bild einer wunderschönen Frau, die ermordet wurde, wird offenbar aus dem Archiv und damit aus der virtuellen Realität gelöscht. Auf der Suche nach Antworten stolpert Dominic über eine grauenvolle Entdeckung … Meinung: Der Protagonist, John Dominik Blaxton, wohnte selbst in Pittsburgh bis zu dem Bombenanschlag bei dem seine Frau gestorben ist. Er selbst hielt sich zu dem Zeitpunkt außerhalb der Stadt auf und konnte der Katastrophe so entgehen. Nun, 10 Jahre später, verbringt er die meiste Zeit bei seiner verstorbenen Frau im Archiv, einem gewaltigen Datenspeicher der Stadt in der man alles zu jedem Zeitpunkt nochmal abspielen und sogar mit den Menschen interagieren kann. Um alles noch realistischer zu erleben nimmt er Drogen, gerät dann aber auf die schiefe Bahn und wird erwischt, kommt in eine Selbsthilfe-gruppe und wird sogar gefeuert. So verliert er seinen Job als "Archiv-Detektiv", wo er die Aufgabe hatte Mordfälle in der ausgelöschten Stadt aufzuklären. Kurz darauf nimmt Dr. Reynolds Kontakt zu ihm auf mit der Bitte (oder wohl eher dem Auftrag) Albion im Archiv zu finden, da es Vermutungen gibt, dass sie überlebt hat. Doch aus irgendeinem Grund exerziert die Gesuchte im Archiv nicht mehr. Von vornherein hat mich der Klappentext sehr angesprochen. Es hat mich etwas an eine Art Atlantis in der Zukunft gemischt mit SciFi und Thriller erinnert. Doch irgendwie hätte ich aufgrund der Beschreibung als "Privatdetektiv" eher einen James-Bond ähnlichen Charakter erwartet und keinen drogenabhängigen, traumatisierten Mann mit mehr als 125 Kg. Auf der anderen Seite ist es durchaus ein positiver Punkt, dass man sich erstaunlich schnell einfinden kann. Auch wenn man keine längere Beschreibung und nur den oben genannten Klappentext ließt ist man innerhalb der ersten 50-100 Seiten voll im Bilde. Ebenfalls ein Punkt der mir gut gefallen ist die Vermischung von Realität und virtueller Realität, die die Menschen durch die im/am Gehirn installierten "Adware" betreten können. So wird das Internet mit Feed usw. mit der Realität förmlich verschmelzt. An manchen Stellen des Buches muss man dann wirklich überlegen, ob es im Buch gerade zur "Realität" oder zur einer Simulation gehört. Mit den technologischen Fortschritt hat sich auch das Marketing enorm entwickelt. Werbung ist ein Bestanteil in diesem Buch, der immer wieder aufgegriffen wird und natürlich auch extrem personalisiert ist. Demensprechend handelt es sich bei der Altersgruppe/Geschlecht der Hauptfigur um recht versexte Inhalte. Daher würde ich dieses Buch generell als Buch für Erwachsene oder ältere Jugendliche und keineswegs als Young-Adult-Roman empfehlen. Allerding wurde an Stellen, an den es sich anbot auch auf die Technik nur minimal eingegangen. Tomorrow&Tomorrow bietet neben den oben genannten Punkten auch ein sehr verstricktes System an Figuren und Handlungen, die sich aber erst auf späteren Seiten offenbaren. Es ist sehr spannend von den ganzen Verstrickungen und Hintergehen zu erfahren, doch für mich persönlich ist es auf jeden Fall nicht das Richtige. Es mag zwar durchaus realistische Zukunft geschildert werden, doch mich hat es nicht gereizt die letzten 150 Seiten zu lesen. Denn mir der Zeit wurden die Handlungen gingen für meinen Geschmack in die falsche Richtung. Fazit: Ein eigentlich tolles Buch, das ich aber leider nur wirklichen SciFi Fans empfehlen kann. Für mich persönlich ist das Buch nicht wirklich ansprechend. Daher bewerte ich es mit 3 von 5 Sternen.

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[Inhaltsangabe s.o. oder in meiner Videorezension.] Ich mochte die beschriebene Welt als Handlungsort sehr - sie ist das Gegenteil der sterilen HighTech-Zukünfte, sondern tendiert eher in die dreckige Noir-Richtung und wurde beim Lesen sofort lebendig. Wir befinden uns in einer stark sexualisierten und auf Extreme ausgerichteten Gesellschaft, die durch unter die Schädeldecke implantierte Adwares permanent mit Informationen, aber auch Werbung bombardiert wird. Die Funktionsweise der simulierten Stadt Pittsburgh wirkt stimmig und sorgt für eine angenehme SciFi-Stimmung hinter dem eigentlichen Krimi-Plot. Auch die Ich-Perspektive und das Erzählen im Präsens funktionieren sehr gut, da man sich so immer auf der gleichen Stufe wie der Protagonist befindet und nicht das Gefühl hat, ein auktorialer Erzähler oder der "zukünftige" Protagonist enthalte einem Wissen vor. Dass das Ganze wirklich eher ein Krimi und kein Thriller ist, sagte mir ebenfalls zu. D.h. es wird über lange Zeit auch beobachtet, überlegt, ermittelt und nicht geschlachtet, verfolgt oder gefoltert. Zudem lagen hinter allem immer noch genug SciFi-Aspekte, die mir das Buch interessant machten, da ich weniger im Krimibereich unterwegs bin. Die eigentliche Auflösung des Falls war demnach für mich weniger interessant als die Welt und verlief recht geradlinig. Auch die heftige Abwehrreaktion des Protagonisten auf gewisse Ereignisse und Erkenntnisse fand ich angemessen, da ich den abgebrühten Kommissaren, die z.B. auf Vergewaltigung mit "Na, ist halt so" reagieren, überhaupt nichts abgewinnen kann. Allgemein wussten mich die düstere Stimmung, ein nicht durchweg sympathischer, aber nachvollziehbarer Protagonist sowie ein hinter allem vorhandener Kommentar zu Tendenzen in der Gesellschaft [Vernetzung, Werbung, Überwachung, Erinnerungskultur, auch Trauerbewältigung] zu überzeugen. [Pluspunkte außerdem für einige literarische Querverweise und am Rande auch eine LGBTQ-Beziehung, die schön ruhig und nicht etwa als Fetisch des Beobachters beschrieben wurde.]

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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da es in der Zukunft spielt und ich Bücher, die in der Zukunft spielen, sehr gerne lese. Außerdem klang die Beschreibung für mich sehr vielversprechend und interessant. Dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen an das Buch und wurde zu Beginn leider etwas enttäuscht. Ich konnte mich nicht in den Protagonisten hineinversetzen und der Schreibstil hat mir zuerst überhaupt nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass in teilweise sehr knappen Sätzen alles beschrieben wurde, was um den Protagonisten herum zu sehen war. Das ließ mir das Buch etwas langatmig erscheinen. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass der Schreibstil schlecht ist, denn nach der Hälfte des Buchs hatte ich mich schon so weit daran gewöhnt, dass mir die Schreibweise nicht mehr so extrem aufgefallen ist. Da das Buch als Thriller beschrieben ist, hatte ich außerdem viel Spannung erwartet, die zu Beginn leider gar nicht vorhanden war. Nach ca. 200 Seiten trat die erwartete Spannung dann auch schließlich ein, aber sie hielt nicht lange an. Bis dahin war ich von diesem Buch noch nicht wirklich begeistert, jedoch hat sich das dann später geändert. Am Ende wurde das Buch nochmal richtig spannend und das Ende war zwar nicht überragend, hat mir aber dennoch gefallen. Eine spannende Grundidee, an deren Umsetzung es leider etwas schwächelt. Das Ende dieses Buchs überzeugt jedoch mit Spannung und Action.

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John Dominik Blaxton arbeitet bei einer Privatdetektei, die sich auf Verbrechen in der Stadt Pittsburgh konzentriert. Die Stadt wurde vor einigen Jahren durch einen Anschlag vollständig zerstört und die Ermittlungen werden in dem virtuellen Abbild der Stadt vorgenommen. Blaxton hat bei dem Anschlag seine Frau und sein ungeborenes Kind verloren und versucht so viel Zeit wie möglich im „Archiv“ zu verbringen. Ein neuer Auftrag schickt ihn auf die Spur einer jungen Frau. Die Versicherung soll den Geschädigten Geld auszahlen, zweifelt aber daran, dass die Frau tatsächlich bei dem Anschlag gestorben ist. Und Blaxton findet tatsächlich Hinweise, dass die Frau anders zu Tode gekommen ist. Zukunft, eine zerstörte und virtuell auferstandene Stadt und eine tote junge Frau – ein Mix, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. Doch leider konnte mich der Blick in die Zukunft nicht ganz überzeugen. Pittsburgh wurde zerstört, es wird immer nur angedeutet, aber ich gehe von einer schmutzigen Bombe aus, denn das Gebiet ist auch verstrahlt und immer noch unzugänglich, wobei an der „Rückeroberung“ gearbeitet wird. Das virtuelle Pittsburgh entsteht aus Kameraaufnahmen, privaten Fotos und digitalen Spuren, welche die Bewohner hinterlassen haben. Die „Adware“ hilft dabei. Dieses Konstrukt haben mittlerweile die allermeisten Menschen an/in ihrem Kopf installiert. Es überflutet einen mit Unmengen an Informationen zu allem worauf der Blick fällt, aber auch mit fürchterlich vielen Nachrichten und Reality Shows und massenhaft Werbung, die anscheinend hauptsächlich auf die sexuelle Neigungen des jeweiligen Menschen spezialisiert ist. Ehrlich, diesen Ausblick fand ich beängstigend – so viel Werbung, personalisiert und versext. Eine Zeitangabe findet sich nicht, aber es scheint mir nicht sehr weit in der Zukunft, denn mehr futuristische Änderungen finden sich nicht. John Dominic Blaxton ist ein traumatisierter, kranker und drogenabhängiger Mann. Er trauert immer noch immens um seine verstorbene Frau und meines Erachtens macht das Archiv es ihm viel schwerer mit dem Verlust umzugehen, bzw. ihn zu verarbeiten. Er geht seit Jahren zu einem Therapeuten, dem er auch vertraut und ihm hilft, doch als zusätzlich zu seinen „normalen“ Drogen noch Heroin in die Hand gedrückt bekommt, fällt er dem System auf, wird gefeuert und muss seine Therapie wechseln. Dort lernt er den Therapeuten Timothy Reynolds, der ihn aus dem Programm rausholt, solange er für Theodore Waverly, einen der reichsten Männer der Welt, der die Adware praktisch erfunden hat, seine Tochter sucht. Albion, eine junge Frau, die auch bei dem Anschlag auf Pittsburgh umgekommen sein soll, nun aber im Archiv nach und nach gelöscht bzw. ersetzt wird. Nach und nach kommt heraus, dass Albion mit dem Versicherungsfall zu tun hat und Blaxton kommt den Tätern nach und nach auf die Spur, natürlich nicht, ohne sich selbst zu gefährden. Sein Weg führt ihn durch das virtuelle Pittsburgh und quer durchs reale Land, sogar ein Ausflug ins verseuchte Pittsburgh steht auf dem Programm. Auch wenn es eine Art Jagd bzw. ein Versteckspiel ist, und Blaxton der Gejagte, geht das ganze eher ein wenig gemächlich von statten. Auch das Finale wartet nicht mit einem fulminanten Ende auf, es ist eher nüchtern und wenig aufbauend, wenn auch ein bisschen Action am Schluss natürlich nicht fehlt. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, doch zum einen war die Zukunftsvision wie so oft nicht ganz so ausgefeilt, wie ich sie mir gewünscht hätte und zum anderen ist Blaxton einfach ein sehr bemitleidenswerter Mann, der kaum die Energie aufbringt, um den Fall zu lösen und erst richtig in Aktion tritt, als man ihm die Erinnerung an seine Frau wegnimmt. So fällt es einem nicht leicht, ihm als Hauptfigur Interesse entgegen zu bringen. Nichtsdestotrotz war der Fall schön verzwickt und durch die virtuelle Welt auch mal was anderes. Fazit: Ein spannender und verwickelter Fall, der leider mit einem gescheiterten Protagonisten auskommen muss, und nur leidlich einen Einblick in die Zukunft wirft. Gute Unterhaltung für einen Sonntagnachmittag.

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Inhalt: Vor 10 Jahren hatte ein einzelner Mann mit einem einzelnen Koffer es geschafft eine gesamte Stadt auszulöschen. Mit einem Schlag verloren die Menschen ihr Zuhause, ihre Familie und Freunde. Zurück blieben ein verstrahltes Gebiet, Trauer und eine unerträgliche Leere. Auch John Dominic Blaxton hat an diesem Tag alles verloren und füllt seitdem jeden Tag mit Arbeit, die er nicht wirklich ausführt, Drogen und einem Programm das ihn in eine virtuelle Version des alten Pittsburghs und so zu seiner toten Frau bringt. Das Buch spielt in einer alternativen Zukunft, die gar nicht mal so weit weg erscheint. Die Menschen tragen Geräte, die sogenannten Adware in ihrem Kopf, welche mit ihrem Gehirn verbunden sind und somit ständigen Zugang zum Internet gewähren. Diese Dinger können je nach geldlicher Aufwendung miserabel sein oder großartige Auflösung bieten und bestimmen das Leben der Menschen. Ständig blinken Werbungen auf, werden Sendungen gezeigt oder Reklame gemacht. Sobald mit den Augen etwas in deiner Umgebung angesehen oder fixiert wird, reagiert die Adware darauf. Der Autor schafft es diese ständig digitale Welt so gut darzustellen, dass man richtig Gänsehaut bekommt. Die Realität, die der Autor so konstruiert hat wirkt auf den Leser besonders erschreckend, da sie keineswegs weit weg erscheint. Die Welt ist sowieso schon weit digitalisiert, da erscheint dieser Schritt nicht mehr besonders groß. Die Medien werden immer brutaler, Sex ist allgegenwärtig. Menschen brauchen immer mehr Gewalt um unterhalten zu werden und es existieren Shows wie eine Misswahl, in der die fickwürdigste Leiche gewählt wird. Aber diese Adware hat auch einen anderen Zweck, sie lässt das ehemalige Pittsburgh für die User wiederenstehen. In einem Archiv wurden die Erinnerungen der Menschen eingespeichert und von dort aus lässt sie sich jederzeit abrufen und darin eintauchen, um alte Erinnerungen noch einmal aufleben zu lassen. Dies soll zur Trauerbewältigung dienen, hat aber mitunter auch gegenteilige Effekte. Es kann schwer fallen Dinge loszulassen, wenn man sie jeden Tag aufs neue erleben kann. Die Geschichte selbst dreht sich voll und ganz um John Dominic Blaxton. Zwar treten einige Nebencharaktere auf, doch bleiben sie genau dies; Randfiguren einer sehr fixierten Geschichte. Dies ist aber keineswegs ein negativer Aspekt, da sie dennoch sehr interessante Nebenfiguren sind, die keineswegs platt wirken, sondern ihren Teil in der Story spielen. Doch dreht sich dieser Roman einfach voll und ganz um die Hauptperson und dieser füllt sie auch vollkommen aus. Blaxton ist ein netter Kerl, der jedoch einige Probleme hat. Zum einen lässt ihn ein alter Mordfall nicht los, zum anderen hat er auch zehn Jahre später noch immer mit dem Verlust seiner Frau zu kämpfen, deren Tod er einfach nicht verkraften und überwinden kann. Deshalb flüchtet er sich in das Archiv, wo er unter Drogeneinfluss die Erinnerungen an sie noch intensiver erleben will. Dies geht auch soweit gut, bis er unter starken Drogeneinfluss aufgegriffen wird, einen Entzug machen muss und gefeuert wird. Mit einem mal bekommt er ein fragwürdiges Jobangebot, er soll herausfinden, warum eine junge Frau aus dem Archiv gelöscht wird. Sofort ist er Feuer und Flamme für die wunderschöne Albion und begibt sich auf ihre Spuren. Dabei wird er immer tiefer in eine Verschwörung reingezogen, die ihn alles kosten könnte. JD Blaxton ist ein sympathischer Charakter, trotz seiner Eskapaden und Drogenprobleme. Er ist freundlich, von Natur aus gutherzig und so hofft man für ihn, dass alles besser wird, obwohl er zugleich einige Fehler hat und auch macht. Dies lässt seine Figur realistisch und nachvollziehbar wirken. Er ist ein ganz normaler Mensch und bleibt dies auch bis zum Ende des Buches. Er wird kein Held, schafft es nie vollständig sich von seinen Problemen zu lösen und leidet fürchterlich. Alles Gründe ihn nervig zu finden, doch ganz im Gegenteil, man fühlt mit ihm mit. Dabei merkt man zuerst gar nicht, wie er äußerlich eigentlich gar nicht beschrieben wird. Man macht sich ein Bild von ihm, dass man (ich zumindest) zur Hälfte des Buches plötzlich völlig revidieren muss. Denn erst als die Adware nicht mehr sein Leben bestimmt, ich möchte nicht darauf eingehen, woran dies liegt, da es sich dann um einen Spoiler handeln würde, beginnt der Autor auch eine Beschreibung von ihm zu geben. Das ist sehr clever gemacht, denn es zeigt nur deutlicher, wie wenig Blaxtons Leben davor in der Realität gespielt hat. Er war vollkommen eingenommen von der Adware, so dass sein realer Körper für ihn gar nciht wirklich existiert hat. Auch die anderen Figuren sind spannend dargestellt, allen voran Albion und Sue. Beide existieren eigentlich nur in dem Archiv und werden von Blaxton idealisiert, wie er auch seine Ehefrau und ihre gemeinsame Zeit idealisiert. Erst im Verlaufe des Buches und mit der Darstellung ihres jeweiligen realen Ichs, werden sie menschlicher und somit natürlich weniger perfekt. Dies ist nicht nur als eine Kritik an das Internet, sondern auch an die menschliche Erinnerung zu sehen. Wir idealisieren sehr gerne. Wir stellen uns Dinge besser vor als sie sind oder formen uns Figuren, die perfekt sind, obwohl dies natürlich niemals erreichbar ist. Menschen sind nicht perfekt und gerade dies macht sie menschlich. Der Thriller an sich ist zwar sehr spannend, bewegt sich aber auf gewohnten Bahnen. Nachdem Blaxton die ersten Fäden entwirrt hat, ergibt sich ein Bild, dass genauso gut in jedem anderen Thriller untergebracht werden konnte. Die Geschichte ist nicht das, was dieses zu etwas Besonderen macht. Es ist die extrem realistische Darstellung einer Zukunft, die nur einen kleinen Schritt vor uns liegt. Die wir erreichen, wenn wir nicht aufpassen. Die Kritik an eine digitale Welt, die völlig einnehmbar ist, die einem die Menschlichkeit nimmt, aber zur Selbstverständlichkeit mutiert ist. Außerdem behandelt er am Rande die Themen Religion, Trauerbewältigung und Terrorismus. Dabei hat mich die Darstellung des Anschlags aus der Sicht eines Überlebenden völlig eingenommen und war extrem bewegt. So das ich dies hier einmal hervorheben musste, da sich diese Szene in meien Erinnerung gebrannt hat. Das Ende kam wenig überraschend, war aber dennoch befriedigend. Natürlich gibt es kein Happy End, bei dem plötzlich alles gut wird, aber es ist ein passendes Ende für dieses Buch. Fazit: Mit persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein Thriller, der in der Zukunft spielt, dabei aber dennoch so nah dran ist, dass man sich gut hineinversetzen kann. Das Setting in welcher die Geschichte spielt hat mich besonders beeindruckt. Diese extrem digitalisierte Welt, die von Gewalt und Sex beherrscht wird, in der es aber auch Lichtblicke, wie Kunst gibt, hat wirklich Eindruck bei mir hinterlassen. Dies ist nicht einfach ein Thriller oder eine Dystopie, sondern eine Kritik. Eine Kritik an den Medien, an das Internet und an die Menschen selbst. Es zeigt, wie schnell man sich verlieren kann, wenn man es nicht schafft loszulassen und wie alles in einen Abgrund gerissen wird, wenn sich von Vergangenen nicht lösen kann. Ein wirklich spannendes, intensives Buch und eine echte Leseempfehlung, nicht nur für Fans von Dystopien.

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