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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Zum Cover: Ich finde das Cover sehr schön. Die Farben sind stimmig und der Orangenbaum mit dem Jungen passt auch perfekt zum Inhalt Zum Hörbuch: Der Sprecher ist sehr gut verständlich, so dass man dem Geschehen sehr gut folgen kann. Er verstellt seine Stimme für die direkte Rede und man kann gut erkennen, wer gerade spricht. Das Hörbuch greift eine sehr ernste und wichtige Thematik auf und ist sehr dramatisch. Es geht hier nicht allein um eine Liebesgeschichte, sondern um Kriege, Glaube und Herkunft. Es werden Konflikte der fanatischen Seiten der arabischen und jüdischen Kulturen aufgeführt. Dieses Hörbuch macht für mich deutlich, dass die Menschen von Beginn an bereits in einige Sichtweisen durch die jeweilige Kultur hineingeboren werden. Je nach Herkunft, haben die Charaktere unterschiedliche Sicht- und Handlungsweisen. Sie sind sehr facettenreich und alle unterschiedlich. Ich fand es sehr faszinierend, ihre verschiedenen Entwicklungen und Entscheidungen zu verfolgen. Die ganze Geschichte über hatte ich das Gefühl, hier keiner erfundenen Geschichte zu lauschen, sondern einer wahren. Ich glaube auch, dass die Autorin hier viel eigene Lebenserfahrung mit integriert hat. Leider gab es keine große Spannungskurve, so dass es mich nicht mitreißen konnte. Fazit: Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern um ernste Themen. Ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen, der ein politisches Interesse hat oder auch einfach einen Blick auf unterschiedliche kulturelle Sichtweisen erhaschen möchte.

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Dieses tolle Hörbuch hörte ich in der letzten Zeit auf dem Weg zur Arbeit und zurück. Das scheinbar warme Cover führt ein wenig in die Irre, denn es handelt sich bei dem Roman der – in zwei Kulturen aufgewachsenen – Autorin keinesfalls um eine leichte, harmonische Geschichte. Im Gegenteil, im Zentrum steht der arabisch – jüdische Konflikt, der beispielhaft an einem palästinensischem Protagonisten, der früh sein Elternhaus in Jaffa und wenig später auch den Kontakt zu seiner Mutter und seinem jüngsten Bruder Raffa verliert, in seiner Entwicklung gezeigt wird. Nachdem Salim alles verlor, wird er nach England zu seinem ältesten Bruder Hassan geschickt. Dort angekommen besucht er die Schule, studiert und lernt die Jüdin Judith kennen und lieben. Damit sind die Konflikte, die die junge Ehe – und Elternzeit erst nicht beeinflussen, vorprogrammiert, denn zurück in der alten Heimat brechen sie mit brutaler Gewalt hervor. Hörbuchpreisträger Boris Aljinovic versteht es gekonnt die Geschichte von Salim und Judith in Szene zu setzen. Er liest ruhig und adressatenfreundlich. Man meint so manches Mal, neben ihm zu sitzen und ihm beim Lesen zuschauen zu können. Seine Stimme vermittelt eine wohlige Atmospäre, sodass man sich zurücklehnt und sich gerne eine Geschichte erzählen lässt. Mir gefällt seine Art ausgesprochen gut, denn sie passt zu dieser Geschichte, die trotz aller Probleme auch von einer kostbaren Liebe erzählt, von einer Liebe zur Heimat, zu einer Frau, zu Kindern und zum Leben. Wenn man bedenkt, dass Claire Hajaj diese Konflikte am eigenen Leibe er- und durchlebt hat, dann macht das die Geschichte für mich noch wertvoller. Eingeteilt in Kapitel, die die diversen Lebensabschnitte von Salim kennzeichnen, kann man der Handlung gut folgen. Für mich ein absolut empfehlenswertes Hörbuch.

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Salim Al-Ismaeli lebt 1948 auf einer Orangenbaumplantage in Palästina. Der siebenjährige wartet darauf, dass sein Orangenbaum die ersten Früchte trägt, als jüdische Truppen in seine Heimat einmarschieren und seine Familie nach Nazareth flieht. Man hört das Heulen der Sirenen, das Quietschen von Reifen und die Schreie der Menschen, während um sie herum die Bomben einschlagen. Der Hauptstrang dieses Romans handelt von Salim, der als Student in London seine spätere Ehefrau Jude kennenlernt. Sie ist Jüdin. Der Konflikt, der sich schon allein aus den beiden Familiengeschichten ergibt, ist eine Belastung für die junge Beziehung. Beide halten jedoch zusammen und mit der Geburt der Zwillinge scheint das Familienleben perfekt. Offenbar kann man seine Vergangenheit aber nie abstreifen. Das merkt das junge Paar, als Salims Bruder als PLO-Kämpfer Unterstützung von Salim fordert. Für welche Seite er sich auch entscheidet, wird er einen der beiden verletzen. Die britische Autorin mit den Israelischen Wurzeln verdeutlicht in ihrem Roman, wie schwer es ist, Familiengeschichte und Zukunft miteinander zu verbinden. Sie erzählt ihre Geschichte aus Sicht der beiden Liebenden, die vom Wunsch getrieben werden, ihren eigenen Frieden zu finden, jedoch in ihrem Umfeld immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen. Nicht nur, dass ihre Familien immer wieder in Zorn geraten, wenn es um verlorenes Land geht und eine unausgesprochene Schuldzuweisung im Raum steht. Besonders Marc, der Sohn der beiden, spürt diese Zerrissenheit und wird damit in seinem Leben nicht fertig. Diese Tragik lässt sich von der kleinen Familie auf das ganze Volk übertragen. Über allem schwebt die Hoffnung, dass irgendwann ein Nebeneinander ohne Waffen möglich ist. Claire Hajajs Debüt fordert, dass der Leser in die Geschichte eintaucht. Der Zugang ist zwar weit offen, gelingt aber nur denjenigen, die sich unvoreingenommen der Geschichte nähern. Der Konflikt im nahen Osten schwelt seit Jahrtausenden und oft hat man den Eindruck, dass niemand mehr weiß, wo der Auslöser war. Beide Völker bestehen nur noch aus Schmerz. Die Situation wird hier auf eine Familie reduziert, deren Ziel es ist, die Liebe zueinander siegen zu lassen. Beide Seiten dürfen ihre Sicht auf die Dinge darlegen und ernten dafür Verständnis beim Leser. Von daher ist das Buch absolut lesenswert für politisch Interessierte.

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Möchte man bei diesem stimmungsvollen Cover nicht direkt in den Flieger steigen, um den nächsten Garten voller Orangenbäume zu besuchen? Doch lasst Euch von dem sonnigen gelb-orange nicht täuschen, denn hinter diesem hübsch gestalteten Buchdeckel steckt eine aufwühlende Geschichte. Das Buch liest sich nicht im Vorbeigehen, da es jüdische und arabische Ausdrücke enhält (dazu gibt es hinten im Buch ein Glossar) und sich einer durchaus blumigen Sprache bedient. Wenn Hajaj mit beeindruckenden Metaphern und Bildern arbeitet, fällt es manchmal wirklich schwer durch das Buch zu jagen, weil man sich in der Sprache verlieren und die fremde Welt aufsaugen will. Auf der anderen Seite ist die Handlung so packend, dass man sich meistens dann doch zu einem lapidaren „schöner Satz, ich komm später noch mal vorbei und würdige dich ausgiebig“ genötigt sieht. Das zwischen einem Palästinenser und einer Jüdin keine leichte Liebe möglich ist, ist aufgrund der historischen Gegebenenheiten eigentlich kaum erwähnenswert. Dennoch habe ich in einigen Rezensionen gelesen, dass es Lesern zu problembeladen und schwierig wirkte, was mich ehrlich gesagt zu einem hilflosen Schulterzucken animiert. Haben wir mittlerweile so wenig Empathie, dass wir uns nicht mehr in die Probleme, Wünsche und Hoffnungen anderer Menschen hineinversetzen können? Sei deren Kultur uns noch so fremd? Mich hat Salims und Judiths Geschichte sehr berührt und sie zeigt auch, dass es sich immer lohnt für die Liebe zu kämpfen, mögen die Umstände auch noch so widrig sein. Dabei geht die Autorin zwar durchaus auf den bis heute schwelenden Nahost-Konflikt ein, überfrachtet ihren Roman jedoch nicht mit Politik und Geschichte. Dem ein oder anderen werden deswegen vielleicht ein paar Eklärungen fehlen. Jeder hat schließlich einen anderen Kenntnisstand über den nahen Osten. Wer sich aufgrund des Romans also besser informieren möchte, muss selbst tätig werden. Eventuell könnte man hier das Fehlen einer Karte und eines geschichtlichen Abrisses monieren, wobei letzteres wohl ohnehin zu knapp wäre, um ausreichend informieren zu können. Trotzdem ist der Konflikt auch ohne weiteres Wissen spürbar, weil es die Autorin versteht sie durch die Verschiedenartigkeit ihrer Protagonisten erlebbar zu machen. Gekonnt zeigt sie Salims Zerrissenheit, dessen Heimatlosigkeit sein Wesen für immer verändert. Gerade heutzutage sollten mehr Menschen lesen, wie sich jemand fühlt, der in ein fremdes Land kommt und dort nicht geschätzt wird. Wenn man einem Mann den Stolz nimmt und dies ein Schatten über sein ganzes Leben und seine ganze Familie wirft. Man muss sich auf diesen Roman einlassen, auf fremde Kulturen, auf die farbenfrohe bildgewaltige Sprache. Man muss sein Herz öffnen für eine berührende Geschichte voller Tragödien, aber auch voller Wärme und Liebe. Wenn man das tut, dann ist „Ismaels Orangen“ einfach wundervoll!

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Meine Meinung: Dieses Buch wollte ich eigentlich sofort nach seinem Eintreffen bei mir lesen. Nur ist irgendwie immer etwas von meinem SuB dazwischen gekommen :-) Ich war total gespannt auf das Buch und hoffte, durch diese Lektüre ein wenig mehr über den Nahostkonflikt zu erfahren, den ich zwar fast täglich in den Medien mitkriege, dessen Hintergründe ich aber viel zu wenig kenne. Da ich aber der Meinung bin, dass auch diese Konflikte, die nicht direkt vor unserer Haustür stattfinden, uns alle angehen und da ich mich als Kunstschaffende beauftragt fühle, mir alle möglichen Informationen zu aktuellen Themen zu beschaffen, war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Und es hat mich nicht enttäuscht, sondern einfach nur begeistert. Die Autorin, selber ein Kind einer jüdischen Mutter und einem muslimischen Vater aus Palästina, weiss, wovon sie spricht und sie schafft es nicht nur, ein differenziertes Bild beider Kulturen und des vorherrschenden Konfliktes zu zeichnen, sie vergisst dabei auch nicht, die Schönheit und Vielfalt der beschriebenen Länder in schillernden Farben zu zeichnen. Dies geht ja leider im ganzen Kriegsgeschehen und in den Berichterstattungen darum immer wieder unter. Im Zentrum des Buches stehen die Liebesgeschichte um Judith und Salim und die Lebensgeschichten ihrer Familien. Diese reagieren gar nicht begeistert, als sie von der jungen Liebe zwischen Judith und Salim erfahren und halten mit ihrer Kritik nicht zurück. Bald zeigt sich, dass der Grat zwischen Freund und Feind sehr schmal sein kann und dass es nicht immer einfach ist, Hilfe zu finden, ohne gleich zu Gegenleistungen angehalten zu werden. So sind die beiden immer mehr gezwungen, sich von ihrem gewohnten Umfeld zu distanzieren und sich eine eigene Wirklichkeit und ein eigenes Leben aufzubauen. Nur ist da immer noch dieser andauernde Krieg und immer mal wieder überschatten die Geister der Vergangenheit ihr zerbrechliches Glück. Schreibstil und Handlung: Claire Hajajs Schreistil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Er ist vielfältig, bunt, detailliert und sehr feinsinnig und die Autorin schafft es immer wieder, die Gefühlswelt einer Person oder eine Situationsbeschreibung mit wenigen Worten ganz genau auf den Punkt zu bringen. Sie schreckt auch vor tragischen Ereignissen und dramatischen Wendungen nicht zurück und zeigt ihre eigene Trauer über die vorherrschende Situation nicht mit grossem Pathos, sondern mit einer leisen Eindringlichkeit, die mich erschütterte. In der Beziehung zwischen Judith und Salim sehen wir unendlich viel Zerrissenheit, Nähe, Verletzlichkeit, Liebe und auch ganz viele Missverständnisse und was sie als Paar erleben, erleben auch ihr Heimatland und ihre Kulturen in noch viel grösserem Ausmass und was immer wieder unter der Flagge des - leider falschen - Stolzes und der Ehre, des Besitzanspruches und der Vergangenheit ausgetragen wird, wiederholt sich doch immer und immer wieder und erzeugt einen Strudel von Gewalt, Hass und Zerstörung. Was wir in diesem Buch nicht erfahren, ist eine eindeutige Schuldzuweisung, die so wohl auch gar nicht möglich und für die Handlung sicher nicht notwendig ist. Wir befinden uns als Leserinnen und Leser aber immer wieder ganz nahe an der selben Ohnmacht, die alle Beteiligten zuweilen erfasst, lähmt und zu absurden Reaktionen zwingt. Die wunderbar geschichtlich orientierte Handlung, die klar gezeichneten Charaktere und die traumhaft schönen aber blutbefleckten Schauplätze vereinen sich in diesem zwingend lesenswerten Buch zu einem überwältigenden Ganzen und machen aufmerksam auf einen der grössten und am längsten andauernden Konflikt in unserer heutigen Zeit und seine Auswirkungen, die sich nicht nur in Israel und Palästina selber, sondern auf der ganzen Welt abzeichnen. Meine Empfehlung: Bitte lest dieses Buch, verschliesst euch nicht vor dem, was hier beschrieben wird, erkundigt euch, recherchiert, bildet euch eine eigene Meinung und vor allem: prüft euer eigenes Leben und Empfinden auf unverrückbare Vorurteile, auf ungelöste Probleme und auf Situationen, in denen ihr es versäumt habt, um Verzeihung zu bitten und tragt die Saat der Liebe und des Friedens, die ihr bei Judith und Salim findet, immer wieder weit in die Welt hinaus und lasst sie ihre Wurzeln in eurem Herzen schlagen.

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Das erste Drittel des Buches war für mich sehr schwer zu lesen. Durch die vielen Namen, unbekannten Begriffe und geschichtlichen Hintergründe ging es nur sehr langsam voran, da ich manchmal auch einfach nicht die Konzentration für diese Begrifflichkeiten und geschichtlichen Ereignisse hatte...Wenn man dann aber in der Geschichte drin ist, geht es sehr schnell. Einmal über die Anfangsschwierigkeiten hinweg gekommen, fließen die Seiten nur so dahin... Die Erzählspanne des Buches erstreckt sich von 1948 bis 1987 und es wird aus Salims und Judiths Perspektive erzählt. Die Liebesgeschichte der Beiden beginnt sehr zart und langsam. Wie eine Pflanze wächst die Liebe langsam und man merkt immer mehr wie sie sich näher kommen. Probleme mit ihren Familien wegen der Herkunft des anderen sind vorprogrammiert. Doch schaffen die Beiden es trotzdem, ihre Liebe am Leben zu erhalten und ihr Leben zu leben. Sie heiraten und bekommen zwei Kinder. Auch ihre beiden Kinder, die Zwillinge Sophie und Marc, haben es nicht immer leicht im Leben, gefangen zwischen den zwei Kulturen. Bedingt durch den Job zieht es die kleine Familie nach Kuweit. Dort fängt es langsam an zu krieseln und man merkt immer mehr, dass es doch nicht so einfach ist, eine Ehe zu führen, wenn man von allen Seiten auf Widerstand stößt. Die Figuren haben mir am Anfang super gut gefallen. Durch den Verlauf der Geschichte, verändern sich natürlich auch die Personen, das ist nur natürlich. Manche Veränderungen haben mir nicht gefallen, aber das ist ja im echten Leben auch so. Das Cover ist wunderschön. Es passt wunderbar zur Geschichte und ich mag die warmen Farben sehr. Autorin Claire Hajaj hat diese Geschichte ähnlich erlebt - nur das sie in der Rolle von Sophie bzw. Marc steckte. Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters. Mit diesem Buch schafft sie es mich zum Nachdenken anzuregen. Bücher mit ähnlichen Themen interessieren mich sehr. Ich finde es sehr interessant etwas über unsere Geschichte zu solchen Themen zu lesen. Es ist zwar traurig, dass es diese Vorgeschichte unseres Landes gibt, aber daran können wir nichts mehr ändern! Wir müssen damit leben und das Beste daraus machen. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich mich nicht für eine Seite entschieden, ich konnte es gar nicht...durch die beiden Perspektiven hatte man verschiedene Ansichten der Ereignisse vor Augen...

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“Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird?” Diese Frage stellt man sich unweigerlich, wenn man sich mit dem Roman “Ismaels Orangen” von Claire Hajaj beschäftigt. Wenn man zunächst das blassgelbe Buchcover betrachtet, sieht man darauf in der Mitte einen leuchtenden Orangenbaum, der inmitten einer von Hitze gekennzeichneten Landschaft wächst und zahlreiche Früchte trägt. In der Nähe des Baumes sieht man einen Jungen, der davonrennt und/oder eine andere Richtung einschlägt. Das Cover symbolisiert etwas von “zurücklassen” bzw. “seine Heimat zu verlassen” und der Baum in der Mitte steht für “Fruchtbarkeit” und “Wachstum”. Bildlich passt das Buchcover hervorragend zum Inhalt des Buches und wurde meiner Meinung nach, sehr gut ausgewählt. Thematisch beschäftigt sich die Geschichte mit dem Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern und das Land Israel, ein Land mit zwei Völkern, die sich tagtäglich, zahlreiche und sehr blutige Auseinandersetzungen liefern. Die Geschichte beginnt im Jahr 1948 und handelt von dem siebenjährigen Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, der in der Hafenstadt Jaffa aufwächst. Salim träumt davon, die ersten Früchte seines Orangenbaums ernten zu können, den seine Eltern zu seiner Geburt für ihn gepflanzt haben. Das Schicksal jedoch meint es anders mit ihm, denn schon sehr bald, muss seine Familie das Land und ihr Anwesen verlassen, da ihr Heimatland von Israelischen Truppen eingenommen wird. Die Familie flieht nach Nazareth und zerbricht dabei. Salim geht später nach England um dort zu studieren und ein besseres Leben zu führen. In London schlägt das Schicksal erneut zu, doch diesmal erfreulicher und schöner, denn dort lernt Salim die Jüdin Judith kennen. Salim und Judith verlieben sich schließlich ineinander und zeigen ihrer Umgebung, dass ihre Liebe stärker ist als jeder kultureller Konflikt. Sie heiraten und bekommen zwei Kinder, doch das Leben geht oft andere Wege als gewünscht und das Schicksal nimmt erneut seinen Lauf und ändert ihr Leben auf dramatische Art und Weise, denn dort wo Liebe wächst, ist Hass, der Verlust mit sich bringt, nicht sehr weit entfernt. Mir hat der Roman “Ismaels Orangen” ausgesprochen gut gefallen, da die Geschichte mich inhaltlich sehr mitgerissen hat und die Thematik des Nahostkonfliks sehr gut in die Familiengeschichte mit eingebunden wurde. Durch die Verknüpfung der Thematik mit der Familiengeschichte, wirkt der Inhalt keineswegs künstlich oder abstrakt, sondern sehr realistisch und lebensnah. Claire Hajaj erschafft Bilder und erweckt sie in ihrem Werk zum Leben, so spürt man jeden noch so kleinen, raschelnden Grashalm unter seinen Füßen, oder sieht den leuchtenden Orangenhain mit seinen saftigen Früchten förmlich vor sich stehen. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, jedoch war dieser an einigen Stellen etwas zu langatmig. Die Botschaft dieser Geschichte ist indes einmalig schön und mit dem Wunsch von Frieden ohne Grenzen gekennzeichnet. Fazit: Ein wunderbares Buch über eine Liebe, die kulturelle Grenzen überwindet und den Wunsch nach Freiheit und Frieden in sich trägt.

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Eine Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser bringt uns die Autorin Claire Hajaj hier nahe und erzählt dabei auch ein Stück weit ihre eigene Geschichte. Jude und Salim verlieben sich in England, beide sehnen sich nach einem normalen und glücklichen Leben. Kulturelle Unterschiede wollen sie nicht zulassen, stellen ihre Liebe über alles. Sie halten gegen familiäre Anfechtungen und Widerstände zusammen und bekommen Zwillinge. Doch die Idylle hat nicht lange Bestand. Durch berufliche Hindernisse und das Auftauchen von Salims radikalem Bruder, der die PLO unterstützt, kommt es langsam schwelend zum Bruch. Salim verliert sich mehr und mehr in seinen Selbstzweifeln, seiner Wut und seinen Träumen und merkt nicht, wie er sich von seiner Familie immer weiter distanziert. Er erwartet von seinen Kindern die Hingabe zu ihrer arabischen Herkunft und von seiner Frau die Aufgabe ihres Glaubens. Der Orangenbaum ist für Salim symbolträchtig und steht für sein Stück Heimat, das er schützen und bewahren will. Das erlittene Unrecht frisst an seiner Seele. Er versucht, das Haus und Land seiner Vorfahren von den Israelis mit gerichtlichen Schritten zurück zu gewinnen. Jude ist eine willensstarke Person, die sich voll und ganz auf ihren Mann und Kinder einlässt und ihnen den Zugang zu beiden Kulturen ermöglichen will. Ihre Liebe ist ihre Macht gegen Salims Zerrissenheit, wird sie damit Erfolg haben. Mit einem hervorragenden Schreibstil führt die Autorin durch die Geschichte und zeigt die Konflikte der fanatischen Seiten der jüdischen und der arabischen Kultur auf. Aber sie gibt auch Hoffnung mit ihrer wunderschön erzählten Liebesgeschichte, die einen gefangen nimmt. Ismaels Orangen hat mich sehr bewegt. Dieser Roman zeigt eine junge Liebe, die sich durch ihre familiäre Prägung auf verschiedene Herkunft selbst den Weg verbaut. Jeder ist gefangen in seiner Kultur, die er von Kindesbeinen an kennt und lebt. Auch wenn ein Partner tolerant ist, und den Schutz der Kinder vor Augen hat, so kann die Liebe nicht weiter bestehen, wenn der andere von Zweifeln, Hass und Wunschdenken erfüllt ist. Was wird aus den Kindern, die zwischen den Fronten sitzen und für welche Kultur sollen sie sich entscheiden. In der heutigen Zeit eine allgegenwärtige Situation, die nicht einfach ist. Die Schilderung des Lebens in Palästina / Israel und die geschichtliche Entwicklung in dieser Region bestimmt die Handlung in großem Maße. Die Sicht auf die Vertreibung, die Gewalt und der gegenseitige Hass wird durch einen Blick auf einzelne Schicksale gut erklärt und dem Leser die Problematik dieser Gegend deutlich bewusst gemacht. Doch die Hoffnung auf Frieden macht sich in den Herzen breit. Nur die Liebe der Menschen untereinander kann ein Machtwort gegen Konflikte und Kriege sprechen.

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