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Rezensionen zu
Junge Hunde

Cornelia Travnicek

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In ihrem zweiten Roman “Junge Hunde” erzählt Cornelia Travnicek von zwei ungleichen Freunden auf der Suche nach sich selbst. Der aus China nach Österreich adoptierte Ernst zieht auf unbestimmte Zeit in die Fremde, um dort seine Familie zu finden und mehr über die genauen Umstände seiner Adoption zu erfahren. Seine beste Freundin aus Kindertagen Johanna bleibt derweil in der Heimat zurück, wo sie das Haus des an Demenz erkrankten Vaters ausräumen und anschließend verkaufen muss – ein Vorgang, der sie dazu zwingt sich mit der eigenen Vergangenheit, ihrer Kindheit im Allgemeinen und der komplizierten Beziehung ihrer Eltern im Besonderen, auseinander zu setzen. Insofern ist die Erzählung an sich zweigeteilt. Mal schaue ich Johanna über die Schulter und reise dann wieder mit Ernst durch China, wobei Johanna und ihrer Geschichte zwischen den Buchdeckeln der meiste Platz eingeräumt wird. Manchmal wünsche ich mir es wäre umgekehrt, erlebt Ernst doch einiges mehr als Johanna, die im Grunde ihren Alltag weiterführt und deren Entwicklung zum größten Teil in Kopf und Herz statt findet. Die Leserin ist eingeladen bis ins kleinste Detail an Johannas inneren Prozessen teilzuhaben, während man sich in den Passagen, die von Ernsts Chinareise erzählen oft etwas außen vor, etwas ausgeschlossen vorkommt. Während der reisewütige Ernst seinen Teil der Geschichte vor allem alleine oder im Kreise von Fremden, die ihn mehr schlecht als recht verstehen, bestreitet, schart sich um Johanna ein ganzer Schwarm von Figuren. Zunächst einmal ist da ihre Nachbarin Julia, eine Sängerin und allein erziehende Mutter, für die Johanna ab und zu babysittet und die im Laufe des Romans zu einem Teil von Johannas Familie wird. Im Haus gegenüber wohnt Herr Glantz mit seinem kleinen Hund, ein flüchtiger Bekannter, dessen Herzlichkeit Johanna über den Verlust des Vaters hinweg tröstet. Nicht zu schweigen von das Elternpaar, das der nestflüchtige Ernst zurück gelassen hat, und das sich nun fast schon etwas verzweifelt an Johanna klammert. Sie alle verleihen der Erzählung einen ganz besonderen Charme. Die alltäglichen Begegnungen Johannas mit den sie umgebenden Figuren treiben zwar die Handlung des Romans voran, lassen jedoch oft die von dieser Leserin erhoffte Spannung vermissen. Mitte des Romans kommt ein Geheimnis ans Licht, welches das Potenzial hätte das Leben der Hauptfiguren gehörig über den Haufen zu werfen. Doch Cornelia Travnicek lässt diese Chance die Handlung zu beleben leider ungenutzt. Somit lässt der Roman als solches oft zu Wünschen übrig, und diese Leserin wünscht sich etwas mehr Farbe und etwas weniger Alltäglichkeit, schließlich habe ich davon schon selbst genug. Ab und zu lausche ich gerne leisen Tönen und Cornelia Travniceks Erzählung flüstert, selbst dann wenn es etwas von den Dächern zu rufen gäbe. Insgesamt gibt es aber weniger an “Junge Hunde” auszusetzen als es im vorangegangenen Abschnitt den Anschein haben mag. Der Roman ist kein lebens- und leserveränderndes literarisches Werk, nicht für mich jedenfalls und scheinbar nicht einmal für die Autorin selbst. Dennoch verdient er ein Publikum, das bereit ist das Besondere im Alltäglichen zu entdecken. “Junge Hunde” erzählt keine große Geschichte, Cornelia Travnicek konzentriert sich lieber auf die Figuren und ihr Erlebnis der Welt, als durch eine Handlung zu jagen, die man so nur in Romanen finden kann. Insofern kann sich die Leserin als Person in der Geschichte wiederfinden, als Tochter, als Freundin, als Nachbarin, als junge Frau auf der Suche nach dem ihr vorbestimmten Platz in dieser Welt.

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Vor diesem Buch gab es für mich kein Entkommen. Es verfolgte mich einfach überall: auf der Frankfurter Buchmesse begegnete ich ihm reihenweise in den Regalen, aus Schaufenstern von Buchhandlungen zwinkerte es mir zu. Das Cover fällt einem aber auch ins Auge, oder? Dank der Random House Verlage beziehungsweise dem Bloggerportal, bekam ich die Gelegenheit, es zu lesen. Johanna und Ernst, Nachbarn und beste Freunde seit Kindertagen, stehen beide vor der Schwelle zum Erwachsenwerden. Und beide müssen sich mit schwierigen Situationen auseinandersetzen. Johannas Mutter verließ die Familie vor einigen Jahren, ihr Bruder zieht in seine eigene Wohnung und lässt sie mit ihrem an Alzheimer erkrankten Vater alleine im Haus zurück. Zu allem Überfluss können sie das Haus nicht länger halten und der Vater muss in ein Pflegeheim. Ernst hingegen ist zu Beginn der Geschichte bereits auf dem Weg nach China, wo er seine leibliche Mutter ausfindig machen möchte. Eine aufregende Reise und eine enorme Belastungsprobe für ihn. ⇑ Cornelia Travnicek besticht durch ihren ungewöhnlichen Erzählstil – von poetisch bis umständlich. Auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Nach einigen Seiten entwickelt man jedoch ein Gespür dafür und freut sich über die kreative, gar spielerische Art, mit Sprache umzugehen. Dramatische Ereignisse werden einfach mal im Nebensatz aufgedeckt und kleine Beobachten werden so amüsant geschildert, dass man stellenweise laut auflachen möchte. Dies ist insbesondere bei den Kapiteln über Ernst der Fall. Ernst und Johanna kommen in “Junge Hunde” abwechselnd zu Wort und erzählen jeweils aus der Ich-Perspektive. Ernst war mir dabei von Anfang an mit seinen amüsanten, selbstkritischen und zweifelnden Gedanken und humorvollen Beobachtungen sympathisch. Der Leser erhält dabei ungefilterten Einblick in seine Grübeleien, ein Gedanke jagt den nächsten, im Verlauf seiner Suche immer aufgeregter und unzusammenhängender. Diese Passagen haben mit sehr viel Spaß gemacht. Johanna hingegen bleibt stets ruhig und gefasst – bis auf wenige Ausnahmen. Sie ist immer darum bemüht, anderen zu helfen und vergisst dabei sich selbst. Traurig wirkt sie, isoliert, enttäuscht und überfordert. Durchaus verständlich, schließlich ist ihr Leben zu Beginn der Geschichte von Verlust geprägt. Sie erschien mir eher distanziert und unnahbar, ich konnte nicht so recht Zugang zu ihr finden. Sie schwelgt in ihren Gedankenwelten und wirft dabei sehr interessante Theorien und Fragen in den Raum. Die haben mich zum Nachdenken, Mitdenken und Weiterdenken angeregt. Im gesamten Buch verbringen Ernst und Johanna keine Minute miteinander. Sie schicken sich nur sporadisch E-Mails, von deren Inhalt der Leser nur bruchstückhaft erfährt. Dennoch ist die Verbindung der beiden durch Rückblicke immer präsent und stark. Überzeugt hat mich außerdem der Aufbau der Geschichte. Sie erzählt vom Suchen und Finden und von Verlust und Gewinn, so dass ich am Ende das Gefühl hatte, dass der Kreis sich schließt. ⇓ Das Buch hat viele wundervolle, abwechslungsreiche und spannende Seiten. Es ist eine ungewöhnliche Geschichte und kann nicht in einen Topf mit jeder x-bliebigen Coming-of-Age Story geworfen werden. Das war sehr schön. Dennoch fehlte mir die Nähe zu den Charakteren, vor allem zu Johanna. Das ist es leider, was ein Buch erst wirklich lesenswert für mich macht. Es wirkte auf mich, als versteckten Johanna und zeitweise auch Ernst ihr wahres Ich immer ein wenig hinter dem Spiel mit der Sprache. Für meinen Geschmack war es zu gekünstelt und die Emotionen nicht greifbar genug. Fazit “Junge Hunde” ist ein Buch für alle, die Freude am kreativen Spiel mit Sprache haben und ein etwas anderes Buch über das Erwachsenwerden lesen möchten. Es hat herausragende, überraschende und sehr lustige Momente.

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werde erwachsen

Von: Aleena

20.11.2015

Kann man erwachsen werden, ohne zu wissen wer man ist? Johanna kümmert sich gern um andere, zum Beispiel um die alleinerziehende Nachbarin Julia die eine kleine Tochter hat. Da ist dann noch Herr Glantz der ziemlich betagt ist mit seiner Malteserhündin Gloria und natürlich wäre da noch ihr bester Freund Ernst. Doch Ernst geht seinen eigenen Weg, denn der reist nach China um seine leibliche Mutter zu finden und kennen zu lernen. Johanna bleibt mit ihrem dement kranken Vater allein zurück. Als sie das elterliche Haus beginnt auszuräumen, findet sie eine Postkarte die ihr Leben auf den Kopf stellt. Meine Meinung Ich muss gleich zu Beginn mal loswerden, dass mich der Inhalt total angesprochen hat und ich das Buch auch sofort lesen wollte. Dann hatte ich es in den Händen und begann zu lesen und wurde nicht wirklich enttäuscht. Es ist ein ruhiges nicht aufgeregtes Buch. Die Geschichte entwickelt sich mit der Zeit aber es ist nie dermaßen aufregend, das man an den Seiten kleben musste. Eine nette Familiengeschichte, die man gut nebenbei lesen kann. Das Buch wechselt immer abwechselnd den Charakter. Man folgt einmal Johanna und dann geht man mit Ernst nach China. Beide Charaktere fand ich gut aber nicht überragend. Beide stehen an einer Schwelle oder auch vor einem Umbruch in ihrem Leben, was sie erwachsen werden lässt. Ich muss zugeben, dass ich China zwar mag und Ernst auch gern gelesen habe aber Johanna mochte ich irgendwie etwas mehr. Ihr bin ich liebend gern gefolgt wie sie anderen Menschen geholfen hat und nebenbei alte Kindheitserinnerungen aus dem Haus kramt. Ich hab zwischendurch immer wieder gehofft, dass ich auch mehr über ihren dementen Vater gewusst hätte, es gibt zum Glück ab und an kleine Einspieler die ich richtig gut fand. Das ganze liest sich flüssig weg und da das Buch auch nicht besonders dick ist, ist man schneller am Ende angelangt, wie man dachte. Fazit Wer intellektuelle Bücher übers erwachsen werden gern liest, wird hier super bedient. Viel Spaß beim Lesen.

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