Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Opferland

Bettina Obrecht

(2)
(0)
(0)
(0)
(0)
€ 7,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,30 [A] | CHF 11,90* (* empf. VK-Preis)

Extrem

Von: Negothia

30.01.2016

Ein bewegendes, betroffen machendes Buch, über das, was Menschen anderen Menschen antun... Cedric ist 15; seit der Grundschule wird er immer wieder von anderen Schülern gemobbt. Aber das ist nicht das schlimmste. Die Lehrer haben auch noch nichts besseres zu tun, als ihm das zum Vorwurf zu machen. "Ja aber was machst du denn, dass die anderen dich so ärgern?" - "Gar nichts." - "Also das kann ja nicht sein..." Es ist erschreckend, wie wenig Cedric unterstützt wird und wie sehr er zu leiden hat. Das Buch nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert in zeitlichen Wechseln den grausamen Verlauf von Cedrics Jugend. Jeder, der schonmal gemobbt wurde weiß, wie das ist,... - jeder, der schonmal andere gemobbt hat, sollte dieses Buch solange um die Ohren gehauen kriegen, bis er endlich versteht, was er oder sie getan hat, und welchen Preis soetwas für die Betroffenen hat. Das Buch erzählt von Angst, Wut, Unterdrückung und Hass; aber auch von Zusammenhalt und dem Wert wahrer Freundschaft,... Und Opferland? Ist abgebrannt. Fazit: Wurdest du schonmal gemobbt? - Lies das Buch und auch wenn es vielleicht alte Wunden wieder aufreißt, du wirst immerhin sehen, dass du nicht alleine bist und nicht daran Schuld bist! Hast du schonmal wen gemobbt? - Lies und vergiss niemals, was du, du, und nur du selbst, angerichtet hast. Jeder von uns gehört in die eine oder die andere Kategorie, eventuell sogar in beide, auch wenn wir es vielleicht nicht immer merken.

Lesen Sie weiter

Titel: Opferland Autor: Bettina Obrecht Erschienen am: 13. Oktober 2014 Verlag: cbj Genre: Jugendbuch Seitenzahl: 288 ISBN: 978-3570402481 Inhalt "Jahrelang wurde Cedric gemobbt, mehrere Schulwechsel hat er hinter sich. Doch jetzt besucht er eine entfernte Stadtschule, hier kennt ihn niemand, hier scheint ein Neuanfang möglich. Dafür nimmt Cedric sogar die Trennung von seiner Familie in Kauf. Doch als der Schul- Liebling Lars ihn zum Spaß »Opfer« nennt, brennen bei Cedric die Sicherungen durch und die Vergangenheit holt ihn ein - gnadenlos. Nur die zurückhaltende Sinja hält noch zu ihm. Werden die beiden es schaffen, dem »Opferland« endlich zu entfliehen?" Schreibstil Bettina Obrecht hat mit "Opferland" ein Jugendbuch erschaffen, das besonders durch die unterschwelligen Gefühle und Weisheiten besticht. Der Stil ist sehr geradlinig und perfekt für eine solch sensible Geschichte. Es wird nichts schön geredet. Die Autorin bringt die Geschehnisse auf einen Punkt, an dem man als Leser selbst zwischen "Falsch" und "Richtig" entscheiden muss. Zudem regt sie zu Nachdenken an und versucht zu zeigen, was in den Schatten von deutschen Schulen fast täglich passiert! Ja, diese Geschichte ist vielleicht nicht haargenau so passiert, aber sie gehört doch in abgewandelter Form zum täglichen Leben. Ganz gleich ob es ein Schüler einer Schule ist, ein Angestellter in einer Firma oder Mensch, in einer Gemeinschaft, die sich gegen "anders denkende" verschworen haben! Charaktere Ich war überrascht, dass diese Geschichte aus der Sichtweise eines Jungen geschrieben ist. Auf den ersten Blick wirkt Cedric nicht wie das typische "Opfer". Nein, er wirkt stark und er kann sich auf alle Fälle durchsetzen, doch je länger man seiner Geschichte folgt, um so klarer wird einem, dass er trotzdem in diese Opferrolle gerutscht ist. In diesem Meer aus verbaler und körperlicher Gewalt droht er zu ertrinken und es ist erschreckend, dass es niemanden zu geben scheint, der ihn retten möchte. Leben wir vielleicht wirklich in einem "Opferland"? Einem Ort, wo es nur zweit Seiten gibt: die Starken und die Schwachen? Cedric ist nicht die einzige vielschichtige Person in diesem Buch. Interessant fand ich auch die Rolle der Eltern, die ihn vollständig unterstützen und ihm vertrauen, egal, was passiert. Solche Eltern gibt es wohl in der heutigen Zeit nicht mehr so oft. Sie lassen Cedric auch in der schweren Zeit nicht allein und versuchen ihm zu helfen, doch es scheint, dass auch sie keine Kraft dafür haben. Es ist ein erbarmungsloser Krieg, den Cedric da durchlebt und es scheint keinerlei Hoffnung zu geben. Auch Sinja, ein Mädchen mit dem Cedric "befreundet" ist, spielt noch eine wichtige Rolle. Sie unterstützt Cedric, auch wenn es ihr schwer fällt. Sie selbst hat ebenfalls eine schwere Last zu tragen, doch ist es nicht einfacher, diese Last zu teilen?? Meine Meinung Da ich selber gerade ein Buch über Mobbing schreibe und während meiner Schulzeit auch auf der "Opferliste" stand, habe ich Cedrics Geschichte förmlich in mich aufgezogen. Man lernt Cedric zu Beginn des Buches nicht in der Schule kennen, sondern während der Film-AG, wodurch man ihn vollständig voreingenommen kennenlernt. Als Leser kann man zu Beginn nicht recht fassen, dass dieser kluge und mutige Junge eine dunkle Vergangenheit besitzt, doch nach und nach wird klar, wie zerbrochen er innerlich ist. Als ihn ein anderer Junge plötzlich "Opfer" nennt, verliert er völlig die Fassung und seine Fassade bekommt Risse. Als Leser erfährt man ab hier was damals vorgefallen ist. Alles nimmt seinen Anfang in der Grundschule, in der er sich plötzlich als "anders" abgestempelt wird. Klar, das ist einfacher, als sich die Mühe zu geben, jemanden kennenzulernen. Für ihn beginnt die Hölle und er muss sich von da an durchkämpfen, denn es scheint, als hätten sich alle in der Schule gegen ihn verschworen. Selbst die Lehrer halten ihn für "schwierig" und schieben ihm die gesamte Schuld zu. Es ist eben leicht, sich gegen einen Schüler zu stellen, als gegen eine ganze Klasse. Aus meiner Schulzeit weiß ich, dass Lehrer in manchen Fällen nicht unbedingt reifer als ihre Schüler sein müssen. Es gibt Pädagogen, die mit solchen "Mobbingatacken" maßlos überfordert sind und sich deswegen auf die Seite der mobbenden Schüler stellen. So ist es auch in "Opferland". Cedric versucht zu Beginn noch, Hilfe bei den Lehrern zu suchen, aber sie glauben ihm nicht und reden davon, dass er selbst der Schuldige ist, da er ja "anders" ist. Diese Geschichte hat mich furchtbar wütend gemacht und ich habe mich beim Lesen so furchtbar machtlos gefühlt. Wir leben in einer Welt aus Oberflächlichkeiten, eine Welt, die von den Starken beherrscht wird. Jene Starken, die vorgeben, was "Richtig" und "Falsch" ist. Es wird wenig nachgedacht und wenn es dann zu unausweichlichen Probleme kommt, wird die Sache schön geredet. Ich bin der Meinung, dass besonders Mobbing überhaupt nicht entstehen würde, wenn von Anfang an Respekt gelehrt werden würden. Doch an deutschen Schulen sieht es anders aus. Kinder werden dazu erzogen, alles was nicht der Norm entspricht, auszusondern. Kein Wunder, dass an diesem Druck so viele Kinder kaputt gehen! Auch Cedric hält das alles nicht mehr aus. "Opferland" wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal erfahren wir, was in seiner Schulzeit passiert ist und dann werden wir in die Gegenwart katapultiert, wo sich plötzlich alle erneut gegen ihn verschwören. Er ist in einem Teufelskreis gefangen und er spürt, dass er das alles kein weiteres Mal durchhalten wird. Doch wo soll er sich noch Hilfe suchen?? Außer seinen Eltern scheint ihm doch eh niemand zu glauben?? Was, wenn er für immer ein Opfer bleiben wird? "Opferland" ist für mich sehr emotional und ich musste mir beim Lesen öfters mit den Tränen kämpfen. Es ist eine Geschichte, die es so gegeben haben könnte und aus diesem Grund hat sie mich so stark mitgenommen. Cedric redet davon, dass die Schulzeit eine Art Gefängnis ist, dass man mit 6 Jahren inhaftiert wird und erst nach 10 Jahren freigelassen wird, um sein Leben zu beginnen. Das trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Schule ist ein Zwang, dem man nicht entkommen kann, ganz gleich ob man psychisch krank wird oder wie Cedric diesen Schikanen ausgeliefert ist. Es scheint alles so ausweglos und als Einzelner ist man machtlos dagegen! Die Geschichte ist liebevoll erzählt, hat aber auch eine gewisse Gnadenlosigkeit, die sehr gut zu diesem Thema passt. Bettina Obrecht zeigt, wie es kommen kann, wenn man sich traut, "anders" zu sein und versucht mit Cedrics Geschichte die Leute wachzurütteln. Ich finde "Opferland" sollte eine Pflichtlektüre werden, nicht nur in der Schule, sondern auch für angehende Lehrer und Erzieher. Nur wenn man die Ungerechtigkeit begreift, kann man dagegen kämpfen! Fazit Ein Buch, dass mich emotional sehr bewegt hat und mich wohl noch lange begleiten wird!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.