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Rezensionen zu
Nebelmacher

Bernhard Trecksel

Totenkaiser (1)

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Assassinen töten im Auftrag der Göttin des Mordens und vernichten die Seelen ihrer Opfer. Einer von ihnen ist Clach ein Nebelmacher und Totenkaiser genannt. Als er herausfindet dass die letzten Tötungen nicht von der Göttin in Auftrag gegeben worden sind, begibt er sich auf die Suche nach dem wahren Schuldigen. Nichts ahnend das er selbst bereits gejagt wird. Ich bin beim stöbern auf den dritten Teil dieser Reihe gestoßen und habe dieses Buch mit großem Interesse beäugt. Der Autor Bernhard Trecksel ist mir auch noch nicht bekannt gewesen. Somit ist hier der erste Teil nun gelesen worden. Mich konnte das Ganze leider nicht so überzeugen wie ich gehofft habe. Der Schreibstil ist zwar richtig gut und nach ein paar anfangs Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, ist er auch wirklich gut zu lesen. Aber mir persönlich kam Clach etwas zu kurz. Wir haben hier ja vier Handlungsstränge von vier Charakteren, die alle im Laufe des Buches aufeinander treffen. Aber ich finde drei davon hätte man kürzer halten können und noch mehr Clach in Vordergrund rücken sollen. Denn dieser Charakter hat mich am meisten Interessiert. Die Handlung selbst war am Anfang recht verwirrend, da wir drei verschiedenen Wegen erst mal folgen und diese mit einer menge Fachbegriffen kombiniert wurden. Das ganze hat mir eben leider anfangs etwas Schwierigkeiten bereitet in die Geschichte rein zu kommen. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war der Spannungsaufbau und die Action geladenen Kampfszenen. Fand diese sehr gut ausgearbeitet und wirklich detailreich. Kopfkino lässt grüßen. Auch bei den Charakteren wurde nicht gespart an Informationen über ihr Leben, ihre Stärken und Schwächen. Wir treffen hier auch auf einen geheimnisvollen Nebel, der mich sogar an manchen Stellen etwas gegruselt hat und ich wurde neugierig was es damit auf sich hat. Die Covergestalltung passt zum Thema und gefällt mir richtig gut, vor allem auch weil wir hier im Inneren der Klappbroschur eine Karte finden und somit immer wissen wo wir uns gerade befinden. So etwas liebe ich in Büchern eh. Fazit: Tolle Kampfszenen, spannend und gut ausgearbeitet. Leider mir zu viele präsente Charaktere und somit Handlungsstränge. Dem Leser wird hier dennoch eine interessante Geschichte geboten und wer gerne einen High Fantasy mit vielen Handlungssträngen liest und dem das nichts ausmacht, der ist hier genau richtig. Von mir gab es 3 von 5 Sternen.

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Clach ist weit und breit der Beste seines Faches. Wenn er einen Auftrag erhält, ist der Tod der Zielperson eine sichere Sache. Deswegen trägt Clach den Spitznamen »Totenkaiser«. Im Namen der Totengöttin Sharis entgeht niemand seinen Klingen oder Giften – und wenn in der düsteren Welt, in der Clach sein Unwesen treibt, ein Nebelmacher wie der Totenkaiser ein Leben nimmt, so entreißt er seinem Opfer mittels düsterer Rituale auch seine Seele. Seltsam nur, dass die junge Adelige Parvosa noch immer am Leben ist, nachdem Clach sie eigentlich weisungsgemäß getötet hatte. Als er sich hilfesuchend an den Tempel seiner Göttin wendet, findet er schnell heraus, dass seine Tötungen gar nicht sanktioniert waren und er somit gegen den Kult gehandelt hat. Und nicht genug, der Inquisitor Greskegard, welcher seit zehn Jahren auf der Spur Clachs ist, beginnt langsam Boden gut zu machen und rückt dem verwirrten Meuchler immer näher, dessen Ergreifung er sich zum Lebensziel gesetzt hat. Andernorts muss der gealterte Barbarenkrieger Ormgair einen schweren Verlust hinnehmen – leichtsinnig hatte er versucht, einem feindlichen Stamm beizukommen und geriet in deren Gefangenschaft. Nachdem die Feinde von Ormgair erfahren haben, wo sich sein eigener Stamm derzeit befindet, fallen sie mordend und plündernd über diesen her. Obwohl sich der greise Krieger befreien konnte, kommt er zu spät, es bleibt ihm nur der unbändige Wunsch nach Rache – diese führt ihn nach Fomor, jener Stadt unter der Kuppel, in welcher auch Clach nach Antworten sucht... Die junge Templerin Morven indes vergeigt gerade ihren ersten Auftrag kolossal, da der Mann, zu dessen Schutz sie eingeteilt ist, vor ihren Augen ermordet wird. Besonders pikant ist, dass Morven aus der mächtigsten Familie der Stadt stammt und der Tote einer der politischen Gegner ihres Vaters ist. Doch als sie auf eigene Faust zu ermitteln versucht, gerät sie in tödliche Gefahr … Eine düstere Welt, ein meisterhafter Assassine, der zudem noch echte Probleme hat? Die Kombination klang für mich sehr verlockend, also musste »Nebelmacher« her. Allerdings ist mein Rückblick auf den Erstling von Bernhard Trecksel mehr als zwiespältig. Der grundlegende Weltentwurf ist mal etwas ganz anderes – nach einem verheerenden Kampf zwischen Titanen und Göttern, bei welchen die Titanen anscheinend unterlegen waren, ist die Welt von düsterem Nebel beseelt und die Menschen schützen ihre Städte mit arkanistischen Kuppeln, um ein klein wenig Sonnenschein zu erhaschen. Inquisitoren wachen im Auftrag der Herrschenden darüber, dass keine wahre Magik gewirkt wird, Meuchler drücken sich in den Schatten umher und erledigen die schmutzige Arbeit für den ränkeschmiedenden Adel. Mittelalterfantasy auf die dreckige Art, auch die Orts- und Szenenbeschreibungen Trecksels lassen schnell ein interessantes Bild vor den Augen des Lesers entstehen und geben einen lebendigen Eindruck der bedienten Welt. So weit, so farbig – allein die vier Haupthelden der Geschichte erweisen sich als recht sperrig. Clach mit seinem übersteigerten Ego ist zunächst ein eher mühsam zu lesender Geselle, der erst an Tiefe gewinnt, als er richtig in Schwierigkeiten gerät. Der von seiner Jagd nach Clach besessene Inquisitor Gerskegard und sein barbarischstämmiger Handlanger Sanftleben sind da ein unterhaltsameres Duo, auch wenn Greskegards Art, sich zunächst zu verstellen, um vermeintliche Zeugen oder Opfer in Sicherheit zu wiegen, recht schnell aufgesetzt und nervig wirkt. Neben der übermäßig bedienten Gerissenheit des Inquisitors normalen Menschen gegenüber wirkt Clach, der ihm seit zehn Jahren immer wieder entwischt, nur noch überhöhter und damit weit über den Grenzen normaler Charaktere hinaus. Die Last des Alters, welche Ormgair zu Boden zieht, wird vom Autor gut beschrieben, auch seine einfachere Sicht der Welt, die sich auf einen ehrenvollen Tod im Kampf, seine Stammessitten und den Kampf allgemein bezieht, wirkt überzeugend – aber im Gegensatz zur pulsierenden Metropole Fomor ist Ormgair dermaßen lange in der Wildnis unterwegs, fällt von einem Schmerz in den anderen, dass es lange gedauert hat, bis ich die ihn betreffenden Kapitel mit Genuss lesen konnte. Morven, welche als hübsche, lichte Tempelritterin wohl den deutlichsten Kontrast zu den drei anderen Persönlichkeiten darstellt, durchläuft durch äußere Einflüsse wohl die rasanteste und grausamste Entwicklung, bei der ihr der Autor wirklich gar nichts erspart, was einer Kriegerin unter Feinden so alles passieren kann. Lieber Bernhard Trecksel, ich kann gut verstehen, dass man Helden drastischen Gefahren aussetzen muss, um sie reifen zu lassen und eine Entwicklung zu forcieren. Aber das V-Thema ist bereits seit George R.R.Martin und Ken Follett dermaßen ausgelutscht und häufig bedient worden, dass es zu einem Klischee verkommen ist. Können sich männliche Autoren im Bezug auf geschundene Frauen nicht endlich mal etwas Neues einfallen lassen? Denn eigentlich hätte gerade Morven sehr viel mehr Potential gehabt als langfristig nur zur billigen Motivationsbringerin für Ormgair zu mutieren. Auch die verwendete Sprache lässt mich einerseits genüsslich die entstehenden Bilder delektieren, andererseits allerdings wegen der extrem hohen Metapherdichte fast verzweifeln. Manches Mal wäre sehr viel weniger besser gewesen, man muss nicht zwingend jedes kleinste Bisschen an Schmerzempfindung absätzelang beschreiben, vor allem, wenn die handelnde Person immer und immer wieder in derselben Situation steckt. Bernhard Trecksel gebührt wohl ein Preis für besonders bildhaft und farbenfroh lyrisch beschriebener Todesmomente, doch in ihrer gehäuften Ballung stumpft die schiere Schönheit der Sprache schnell ab und man beginnt, diese Zeilen schneller zu lesen oder zu überlesen. Nach dem dritten oder vierten Kapitel, das hauptsächlich Schmerz- und Kampfszenen zum Inhalt hat, nutzt sich auch der Kunstgriff verschiedener Blickwinkel auf das Geschehen ziemlich ab und macht es schwer, bis zum Ende der Erzählung durchzuhalten. Dabei kann der Autor schreiben und Intrigen, politische Winkelzüge sowie Überraschendes dem Leser bieten. Trecksel stellt dies im letzten Viertel des Romanes endlich unter Beweis, als die verschiedenen Handlungsfäden endlich zusammengeführt und miteinander verwoben werden. Ab da hätte ich mir definitiv mehr Kapitel gewünscht, während die ersten drei Viertel der Erzählung teils recht mühsam und wegen der immer gleichen Inhalte (Held tötet Gegner dutzendfach) zäh zu lesen waren. Es steht zu hoffen, dass in folgenden Bänden mehr Gewicht auf abwechslungsreicherer Handlung liegt, damit Leser die Abenteuer der sehr unterschiedlichen Helden mit mehr Vergnügen folgen können. Mehr Einblicke in die vom Nebel beherrschte Welt wären auf jeden Fall wünschenswert, da dort sicher noch einige spannende Ereignisse und Details lauern. Fazit: Zwiespältiges Debut in einer schmutzigen Mittelalterfantasywelt, bei dem vier sehr unterschiedliche Helden ihren Weg finden müssen. Fünf von zehn möglichen Punkten.

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Als ich das Buch beendet hatte, hatte ich den Eindruck, dass die Handlung noch nicht vollendet ist, sondern der Roman nur den ersten Akt einer größeren Geschichte erzählt hat. Aber es gibt nirgendwo einen Hinweis darauf, dass (bisher?) weitere Bände geplant sind. Etwas schade, denn durch diese Ungewissheit bin ich unsicher, wie ich das Ende einschätzen soll. Für ein Stand-Alone-Roman ist es mir eindeutig zu offen, was das Schicksal der Figuren betrifft, aber für einen Reihenauftakt wäre es ideal. Ansonsten ist für mich das Reizvollste an dem Buch die Welt, die der Autor erschaffen hat. Nach dem Kampf von Göttern gegeinander, ist die Welt komplett mit einem Nebel bedeckt und das zivilisierte Leben findet nur noch in wenigen Städten statt, die mit einer magischen Kuppel gegen den Nebel geschützt sind. In der Wildnis im Nebel leben nur noch Barbaren. Es gibt den Kult um eine Totengöttin, deren Anhänger die Fähigkeit haben Sterbenden die Seele entreißen zu können und sie so komplett vernichten. Aber trotz des vielen Potentials, dass diese Welt hat, wird sie leider nie wirklich erklärt. Es gibt zwar zwischen den einzelnen Kapiteln kurze Einschübe über die Entstehung der Welt, aber die Funktionsweise wird auch da nicht erklärt. Was dieser Nebel bewirkt. Oder wie beispielsweise die Nahrungsversorgung in den Städten funktioniert, wenn im Umland Nebel herrscht und dort keiner Landwirtschaft betreibt. Oder warum die Arkanisten, dei Magier, welche die Kuppel erschafften und jetzt hin und wieder reparieren, von den Städtern gehasst werden, obwohl ohne die Stadt vom Nebel verschluckt werden würde. Oder wie genau der Prozess der Seelenzersörung funktioniert – man erfährt nur, dass die menschliche Seele in einen Vogel umgebettet wird und dass Tier dann von andern Tieren getötet wird, aber wozu genau diese Umbettung nötig ist? Keine Ahnung. Ich hätte da so gern mehr erfahren, weil es klingt, als könnte es großartig sein, aber es werden nie genug Details gegeben um sich diese Welt wirklich vorstellen zu können. Die Handlung selbst ist um vier verschiedene Charaktere aufgebaut, wobei sich die Kapitel abwechselnd immer auf eine Figur konzentrieren, bis sich später im Buch die Handlungen von zwei und auch einmal drei Charakteren überkreuzen. und natürlich beeinflussen sich die einzelnen Handlungen auch gegenseitig schon vorher, auch wenn es nicht zu Begegnungen kommt. Allerdings war für mich diese Erzählweise auch etwas problematisch, denn ich fand nur zwei der vier Figuren von Anfang an interessant, die Kapitel über die anderen zwei waren also eher Zwangslektüre, damit ich wieder zu meinen Lieblingen kommen konnte. Aber Morven und Ormgair haben es einfach nicht geschafft mein Interesse an ihnen zu wecken im Gegensatz zu Clach und Greskegard. Und teilweise fühlte ich mich beim Lesen auch einfach an Bruchstücke von anderen High Fantasy-Werken erinnert. Die feindlichen Nebel haben etwas von dem Nebel im dritten Teil der Mistborn-Reihe von Brandon Sanderson. Morven hat mich mehr als einmal stark an Brienne von Tarth aus A Song of Ice and Fire erinnert. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt war und es ist auch kein bloßes Kopieren, sondern schon jeweils eine eigene Version, aber gefallen hat es mir nicht sehr. Wäre ich mir sicher gewesen, dass es zu dem Roman eine Fortsetzung gibt, hätte ich ihn wohl mit vier Sternen bewertet. Aber ohne mir dessen sicher zu sein, bleibt mir einfach zu viel ungeklärt. Das Schicksal aller vier Hauptfiguren ist nahezu völlig offen und der zentrale Konflikt wurde nur in Ansätzen angesprochen.

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