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Rezensionen zu
Morgenland

Stephan Abarbanell

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Wir schreiben das Jahr 1946. Die gesamte Welt liegt nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs in Trümmern. Genau in diese scheinbar postapokalyptische Welt versetzt Stephan Abarbanell den Leser in „Morgenland“, einem spannenden Thriller mit kleinen Schwächen. Die Geschichte von Morgenland Der Leser begleitet die Protagonistin Lylia Wasserfall auf ihrem Abenteuer. Lylia engagiert sich aktiv im palästinensischen Widerstand gegen die britische Mandatsmacht. Sie würde gern bei Sabotageakten eingesetzt werden, jedoch wird sie stattdessen auf eine sehr viel heiklere Mission geschickt: Sie soll im Nachkriegsdeutschland nach Raphael Lind suchen. Der jüdische Wissenschaftler soll angeblich in einem Konzentrationslager ermordet worden sein, allerdings gibt es Hinweise, dass er noch am Leben ist. Lylia Wasserfall macht sich auf die Reise durch das zerstörte Europa und hat neben dem britischen Geheimdienst zusätzlich einen mysteriösen Verfolger auf den Fersen. Er will offensichtlich verhindern, dass Lylia den Wissenschaftler findet. Ein Schmankerl für Geschichts-Fans? Der rbb-Kulturchef Stephan Abarbanell hat sich mit seinem Debütroman auf ein relativ gewagtes Terrain begeben. Schließlich gibt es kaum belletristische Werke, die sich mit der unmittelbaren Nachkriegszeit beschäftigen. Auf den ersten Blick meistert er dieses Terrain, das vor allem historisch interessierte Leser begeistert, mit Bravour. Der Leser kann sich hervorragend in die Hauptfigur hineinversetzen, die Handlung verspricht pure Spannung. Allerdings findet der Autor keinen roten Faden für seine Geschichte. Je weiter der Roman fortschreitet, umso flacher wird die Geschichte. Abarbanell streift zahlreiche Themen und bricht sie dann ab. Vielen der handelnden Personen fehlt Tiefe. Und auch die Widerstandskämpferin Lylia Wasserfall lässt eine persönliche Entwicklung vermissen, was besonders angesichts eines vielversprechenden Anfangs schade ist. Mein Fazit Der Autor hat „Morgenland“ gespickt mit zahlreichen guten Ideen, diese aber nur dürftig umgesetzt. Dennoch ist „Morgenland“ eine lohnenswerte Lektüre für historische interessierte Leser. Der Autor Harry Pfliegl schreibt für den Autorenpoll von Detlef M. Plaisier [Der Mann für den Text] Leipzig

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Selten so fasziniert worden

Von: Wolfgang Weber aus München

03.03.2016

Deutsch, jüdische Geschichte pur. Historisch eingepackt und spannend geschrieben. Einmal angefangen zu lesen, kann man nicht aufhören. Hoffentlich findet dieses Buch auch den Weg zu der jetzigen Generation. Gerade in der heutigen Zeit. Gratulation an den Autor und seine Mitstreiter

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Morgenland

Von: Carmen Rienzner aus Klagenfurt

06.10.2015

Stephan Abarbanell hat es geschafft, mit seiner Geschichte über eine junge Palästinenserin, die im zerstörten Nachkriegsdeutschland einen verschollenen, jüdischen Wissenschaftler sucht, ein außergewöhnliches, berührendes, mitreißendes, spannendes und auch romantisches Werk zu schaffen, das einen in den Bann zieht und einfach nicht mehr loslässt, auch, wenn man es schon lange fertiggelesen hat … Lilya, eine junge Palästinenserin, macht sich, um 1946, auf den Weg ins zerstörte Nachkriegsdeutschland, um nach einen todgeglaubten (verschwundenen), jüdischen, Wissenschaftler zu suchen. Auf ihrer Reise von Palästina über Britannien nach Deutschland begegnet sie verschiedenen Institutionen, Menschen und Situationen. Sie forscht, verfolgt und untersucht verschiedene Spuren, die immer wieder nahe an ihr Ziel führen und es im nächsten Moment gleich wieder in unerreichbare Ferne rücken. Sie richtet ihren Blick auf das Ziel und wird dadurch selbst zum Ziel. Die Suche nach dem verschollenen Mann entwickelt sich zu einer Suche nach Richtig & Falsch, Möglichkeit & Unmöglichkeit, Willen und & Verzweiflung. Es entstehen Freundschaften und auch eine Liebesgeschichte. Man lernt das besetzte Nachkriegsdeutschland und Palästina kennen, taucht in eine andere Zeit, eine andere Welt ab, und vergisst alles um sich herum. Es ist die Geschichte eines zerstörten Landes, das im Aufbruch ist, die Geschichte einer, wie es scheint, aussichtslosen Suche, die Geschichte von Willensstärke, Hoffnung, und Liebe. Eine Geschichte über die traurige Wahrheit die passiert ist und nicht verschwiegen werden sollte. Das Buch ist in einer einfachen, aber gleichzeitig melancholischen und wunderschönen Sprache geschrieben, die einen sehr berührt. Der Autor hat sehr auf Details und die Beschreibung der Umwelt geachtet. Auch die Protagonisten sind toll und detailreich gestaltet. Und obwohl das gesamte Buch von einer gewissen Melancholie durchzogen ist, kann man doch eine gewisse Hoffnung spüren, die, auch wenn es noch so viele Rückschläge gibt, nicht niederzukämpfen scheint. Das Thema ist, auch wenn schon sehr oft uns auch ausführlich behandelt, sehr aktuell. Mein Fazit: „Morgenland“ ist definitiv eines meiner Highlights dieses Lesejahres! Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und kurz vor Ende hatte ich Angst, weiterzulesen, weil ich Angst hatte, dass es zu Ende geht oder dass es nicht so ausgeht, wie ich es mir gewünscht hatte. Danke an den Blessing-Verlag, dass ihr mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt habt !

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INHALT In den Wirren nach dem zweiten Weltkrieg macht sich die junge Lilya Wasserfall 1946 auf den Weg von Palästina nach Deutschland. Eigentlich im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht aktiv, führt die junge Frau ein persönlicher Auftrag ins Nachkriegs-Deutschland. Sie soll den jüdischen Wissenschaftler Raphael Lind finden, von den Briten offiziell für Tod erklärt, glaubt dessen Bruder an sein Überleben. Lilya ahnt dabei nicht, dass ihr nicht nur der britische Geheimdienst auf den Fersen ist, sondern auch ein Verräter, der verhindern will, dass sie Raphael Lind findet. Dafür merkt die junge Frau schnell, dass sie mehr als nur einen verschollenen, vielleicht toten Wissenschaftler sucht und neben neuen Erfahrungen und Freunden auch sich selbst findet. FAZIT “Morgenland” von Stephan Abarbanell ist kein spannender Thriller oder ein aufregender Krimi. Vielmehr ist der Roman ein nachträglich gezeichnetes Portrait einer chaotischen Zeit. Die Welt ist nicht mehr im Krieg, aber Frieden herrscht auch nicht. Diese Einstellung hat mir geholfen, das Buch zu lesen, denn der Einstieg war schwer. Schwer und zäh. Stephan Abarbanell wirft mit Abkürzungen und Begriffen um sich, die mir unbekannt waren und einiges an Recherche meinerseits benötigten. Einerseits war das nicht schlecht, ich habe mich selten mit einem Buch und seinem Thema so sehr beschäftigt. Andererseits hat das schon den Lesefluss gestört. Die vielen Abkürzungen und der doch gewöhnungsbedürftige Schreibstil haben dafür gesorgt, dass ich stellenweise nur langsam vorangekommen bin, dass Buch immer mal wieder zur Seite gelegt habe und darüber nachgedacht habe, dass Buch zu abzubrechen. Aber – und das Stephan Abarbanell sehr gut gemacht – je weiter ich in der Geschichte gekommen bin, desto mehr wollte ich wissen, die Suche von Lilya den nun ausgeht. Ob sie Raphael Lind findet, wer ihre Verfolger sind und wie es für sie weitergeht. Am Ende hat sich das Durchhalten gelohnt, denn die Geschichte, die Abarbanell um Lilya zeichnet, ist bewegend und wirkt authentisch. Zwar glänzen die Charaktere nicht vor Tiefe und Vielschichtigkeit, aber das unterstützt mein Eindruck einer Zeit, in der es jedem um’s Überleben ging und jeder auf der Suche nach seiner Familie oder Vergangenheit war. Punktabzug gibt es zwar für ein nicht vorhandenes Glossar und den zeitweise doch anstrengenden Schreibstil, dennoch ist “Morgenland” absolut zu Empfehlen für alle Leser, die ein bisschen Biss haben und auch vor vielen Abkürzungen und fremden Begriffen nicht zurückschrecken.

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Inhalt (übernommen) 1946: Lilya Wasserfall ist im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht in Palästina aktiv und hofft darauf, bei der nächsten großen Sabotageaktion eingesetzt zu werden. Doch sie bekommt einen ganz anderen Auftrag: Im zerstörten Deutschland soll sie nach dem verschollenen jüdischen Wissenschaftler Raphael Lind suchen. Nach Angaben der Briten ist er in einem Konzentrationslager ermordet worden, sein Bruder in Jerusalem hat jedoch Hinweise darauf, dass er noch lebt. Für Lilya beginnt eine abenteuerliche Reise, und bald merkt sie, dass ihr nicht nur der britische Geheimdienst auf den Fersen ist, sondern auch ein mysteriöser Verfolger, der mit allen Mitteln verhindern will, dass sie Raphael Lind findet. Von den staubigen Straßen Jerusalems über das vom Krieg gezeichnete London, von einem amerikanisch verwalteten München über das überfüllte Flüchtlingslager Föhrenwald, vom Offenbacher Raubgutdepot bis nach Berlin und in die Lüneburger Heide folgen wir einer so sensiblen wie eigensinnigen Protagonistin auf ihrer Spurensuche, die für sie auch eine Suche nach sich selbst ist. Charaktere Lilya ist die Protagonistin in "Morgenland". Aufgewachsen in Jerusalem mit deutschen Eltern und einem Zieh-Bruder muss sie früh miterleben, dass das Bekämpfen von Gewalt nicht mit Gewalt funktioniert. Mit ihren 20 Jahren ist sie schon Mitglied im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht, der eigentlich nicht für "Einzelschicksale" kämpft, sondern für das Große und Ganze. Trotzdem wird sie von ihrem Chef nach Deutschland geschickt, um sich auf die Suche nach einem "Einzelschicksal" – Raphael Lind – zu machen. Lilya ist eine starke Frau, sensibel und eigenwillig, aber auch manchmal schwach und anlehnungsbedürftig. Sie überzeugte mit Feinfühligkeit und Charme. Elias Lind, früh von seinem Bruder durch die Flucht getrennt, will mit seiner Geschichte abschließen und wendet sich an Lilyas Chef. Ein alter Herr, der mich mit seiner Geschichte berührte, der erbarmungslos ehrlich und großherzig war. "Was waren das für Brüder, musst Lilya denken. Während Elias, halb blind, vom Giftgas versehrt und von der Familie abgewandt, im fernen Palästina einen Roman schrieb, der ihn dort für kurze Zeit berühmt machen sollte, lies sich der ältere, Raphael, von den Nazis für ihre Sache einspannen. Zugleich war er Spion und Zuträger der Engländer, unentdeckt, unglücklich liebend, und so oder so, was immer er tat verloren" (S. 252) Besser lassen sich die beiden Brüder nicht beschreiben. David Guggenheim, der das ehemalige Lager Föhrenwald leitet, begegnet Lilya innerhalb ihrer Reise immer wieder und wird zu ihrem Anker. Auch er kann mit dem schmalen Grat zwischen Befehl und persönlicher Befangenheit richtig umgehen. Und das macht ihn sympathisch. Auch die restlichen Charakter wie die frühere Freundin der Lind-Brüder, oder Lilyas Kollegin in London sind sehr feinfühlig und liebevoll gezeichnet. Schreibstil Ich muss gestehen, dass ich am Anfang etwas Probleme mit den vielen hebräischen Namen und Begriffe, sowie den Abkürzungen hatte. Allerdings hat mich dies "gezwungen" nachzulesen und ich hab wieder etwas dazugelernt. Nachdem ich aber eingelesen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Stephan Abarbanell hat es mit leisen Tönen geschafft, mich zu berühren. Wir dürfen eine andere Sicht auf das Nachkriegsdeutschland erleben, wie entwurzelte Menschen wieder ein Zuhause suchen, sich wieder im Leben zurechtfinden müssen. Toll fand ich auch das Nachwort und die Bilder von Lilyas Reisestationen, die am Ende des Buches abgedruckt sind, und somit die Bilder in meinen Kopf ergänzten. Fazit Ein tolles Debüt über das Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, über die Suche nach Heimat und nach sich selbst. Lesen!

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