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Rezensionen zu
Die Schutzlosen

Kati Hiekkapelto

Anna Fekete (2)

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Anna Feketes zweiter Fall beginnt tragisch: Eine junge Frau aus Ungarn überfährt einen alten Mann auf der Straße. Das seltsame ist jedoch, dass dieser scheinbar schon zuvor auf der Straße gelegen hat, fraglich ist, in welchem Zustand. Wenig später wird ein Drogendealer tot in seiner Wohnung aufgefunden, im Beisein eines pakistanischen Asylbewerbers namens Sammy, der jedoch in seinem Rausch angeblich nichts mitbekommen hat. Und zu allem dem werden noch zwei ältere Menschen vermisst, aus dem gleichen Haus… Esko ermittelt derweil in die Richtung der Hells Angels und der ebenso kriminellen Bande Black Cobra. Findet sich hier der Schlüssel zu allem? Drogen Flüchtlinge, kriminelle Organisationen? Der Gipfel der Absurdität wird erreicht, als Sammy plötzlich felsenfest behauptet, seinen Dealer ermordet zu haben. Doch Anna ist unsicher … der junge Mann mit den ehrlichen Augen scheint zu lügen, um nicht ausgewiesen zu werden. Was sich als Trugschluss ergibt. Und liegt die Suche des Mörders nicht genau vor ihren Augen? Anna versucht in eine andere Richtung zu ermitteln … und scheint einen Volltreffer gelandet zu haben! Außer dem alltäglichen Berufsleben ist auch das Privatleben der Ermittler omnipräsent. Annas Großmutter verstirbt und sie kann nicht bei ihr sein. Ihr Bruder hat ein Alkoholproblem, aber ist der Einzige, der von der Familie in ihrer Nähe ist. Und sie selbst scheint trotz einigen kurzen One-Night-Stands auch niemanden zu finden, den sie näher an sich heran lässt. Außer eine befreundete Kollegin, zu der sie Vertrauen hat. Ebenso Esko – auch er hat ein Alkoholproblem und irrt als geschiedener Mann alleine herum. Nur in ihren Job scheinen sie das Richtige gefunden zu haben – oder auch nicht? Aufgrund der vorherrschenden Problematik interessiert sich Esko zunehmend für die Flüchtlingsarbeit … Mein Fazit: Nach Kati Hiekkapeltos erstem Fall mit der Ermittlerin Anna Fekete ist dies ein weiterer sehr gesellschaftkritischer Krimi, der einen schalen Beigeschmack zurück lässt. Es gibt kein gutes Ende, auch wenn der Verantwortliche für den oder die Morde gefunden wird. Ein aktuelles Geschehen unserer Zeit – die Flüchtlingsproblematik – wird hier aufgegriffen. Mir war nicht bewusst, dass dies auch ein sehr starkes finnisches Thema ist. Ebenso die organisierte Bandenkriminalität um die Hells Angels und weitere Gruppierungen, die ich in Finnland ebenso nicht in diesem Ausmaß vermutet habe. Trotz einiger langatmiger Passagen hat mich das Buch sehr gefesselt und auch nachdenklich zurück gelassen. Einzelschicksale wie diese in der Geschichte vorkommen, wird es in Massen geben. Kriminalität, Ungerechtigkeit, Abschiebung … kein leichtes Thema. Melancholisch, düster und hoffnungslos habe ich dieses Buch empfunden, aber leider auch annähernd passend, wenn man auf unser Zeitgeschehen blickt. Dies ist ein nicht alltäglicher Krimi, aber sicherlich ist der beschriebene der Alltag in diesem Metier annähernd alltäglich. Der zweite Fall von Anna Fekete hat mir sehr gut gefallen, ich bin gespannt, was Kati Hiekkapelto sich weiterhin für Anna ausdenkt!

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"Aus einem Heim ist der alte Mann jedenfalls nichts weggelaufen. Ich habe gestern jedes einzelne abtelefoniert," sagte Sari zu Anna. [S.40] Der Frühling nähert sich mit großen Schritten und dennoch ist es eisig kalt in Finnland. Entsprechend verschneit und gefroren sind die Straßen im Gelände. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass schwere Unfälle passieren. Doch der aktuelle Unfall hat es in sich. Ein Mann wurde überfahren und als ob das nicht tragisch genug wäre, stellt man erschreckend fest, dass er bereits tot war, als das Auto über ihn rollte. Zumindest deuten erste Obduktionsergebnisse darauf hin. Aber wie kommt ein alter Mann so weit in die Pampa hinaus, ohne Auto? Wieso liegt er mitten auf der Straße, so weit weg von seiner Wohnung? Und vor allem, warum ist er nur so leicht begleitet? Fragen über Fragen stürzen auf die Ermittler ein. Allem voran ist Anna Fekete gefragt, denn dank ihrer Muttersprache ist sie eine der wenigen, die mit der Unfallverursacherin reden kann. Was sie anfangs freut, mal wieder ihren eingerösteten Wortschatz benutzen zu können, schlägt für bald in Unbehagen um. Denn die junge Fahrerin scheint den engen Kontakt mit einer Gleichgesinnten zu suchen und Anne gehört nicht gerade zu den geselligsten Menschen. Neben diesem brisanten Verkehrsunfall hat der Ermittler Esko ebenso einen brisanten Fall an Land gezogen. Im Drogenkartell in Finnland machen sich nach und nach diverse Gruppierungen breit. Vor allem eine namens "Black Cobra" breitet sich rasant aus. Das will man natürlich verhindern und so pflegt Esko einen guten Kontakt zu einem Undercover-Ermittler, der selbst schon tief in den Drogensumpf eingetaucht ist. Mit der Zeit kristallisiert sich ein Hauptverdächtiger heraus und seine Mutter scheint recht kooperativ zu sein. Doch dann wendet sich das Blatt. Nicht nur, dass sich Esko plötzlich verfolgt fühlt, auch seine Gesundheit macht ihm schwer zu schaffen. Selbst seine Kollegen machen ihn schon darauf aufmerksam. Sein Arzt rät ihm auch zu einem direkten Lebenswandel. Doch wie sagte man immer so schön? Man muss es auch selbst wollen und das ist bei dem rauchenden alkoholliebenden Esko so eine Sache. Man merkt jetzt schon recht deutlich, dass hier nicht nur die aktuellen Fälle der beiden Ermittler im Vordergrund stehen, sondern auch ihre privaten Probleme und Sorgen. Zum einen lernt man so die beiden noch mehr kennen. Vor allem Esko zeigt hier eine Seite an sich, die man im Serienauftakt noch nicht sehen konnte. Das macht ihn einen Ticken sympathischer. Anna hingegen hat diesmal viele Selbstzweifel. Zwar ist sie immer noch die starke selbstbewusste Immigrantin, trotzdem bröckelt es hinter ihrer Fassade langsam. Gerade wenn es im die eigenen Familie und die alte Heimat geht. Da ist ein derber Schicksalsschlag in dieser Hinsicht auch nicht gerade hilfreich. Dennoch müssen sich die beiden auf die kleine Mordserie konzentrieren, die irgendwie miteinander verflochten ist. Als Leser kommt man rasch hinter die Verbindung. Aber die Ermittler nicht, weswegen es recht spannend zu lesen ist, wie sie durch kleine Hinweise und Spuren dem Täter auf die Schliche kommen. Allerdings erwartet auch den Leser selbst noch die ein oder andere Überraschung. Denn was anfangs so simpel aussieht, zieht eine dicke Wurzel des Übels mit sich. Schade ist an dieser Stelle gewesen, dass die Autorin besonders den Fall um die Drogenkartelle mit der Zeit etwas zu stiefmütterlich behandelt. Da glaubt man endlich Spannung zu spüren und kann den Atem der Verfolger in Nacken Eskos schon spüren, als es plötzlich abflaut. Warum kann ich nur vermuten. Vielleicht neigte sich das Buch dem Ende zu? Es wäre sonst zu dick geworden? Das Lektorat hat Termindruck gemacht? Oder sie wollte es so haben und die melancholische Grundstimmung nicht "zerstören". Ich weiß es nicht, fand es nur etwas schade, dass gerade dieser Erzählstrang, der so gut Anfang mit der Zeit so abflaute. Er war zwar dennoch schlüssig am Ende, aber der Nervenkitzel fehlte. Alles in allem ist diese Buch gut lesbar. Ich finde es nicht besser oder schlechter als den Serienauftakt um Anne Fekete. Die Spannung und der Schwerpunkt sind etwas anders gelagert als beim Vorgänger, was es aber definitiv nicht schlechter macht. Ich konnte es flüssig durchlesen und fühlte mich stets prima unterhalten. Außerdem werden aktuelle Themen angesprochen, ohne dabei zu dick aufzutragen (Immigration, Integration, Drogenkartelle). Schade waren nur die obigen wenigen Kritikpunkte, die mich aber nicht davon abhalten, weiter Bücher von Kati Hiekkapelto zu lesen!

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Gesellschaftskritischer Kriminalroman

Von: Ayda aus Hannover

30.09.2015

Die Schutzlosen ist der 2. Band der Reihe um die Ermittlerin Anna Fekete, kann aber auch alleine für sich gelesen werden. Ich habe schon Kolibri gelesen und der hat mir schon gefallen, denn die Autorin thematisiert viel Gesellschaftskritik wie auch in die Schutzlosen. In diesem Band erleben wir mehrere Handlungsstränge, einen Flüchtling desse Asylantrag abgelehnt wurde, kriminelle Banden und mysteriöse Mordfälle ... Also Anna und ihre Kollegen habe wieder jede Menge zu tun. Hinzu kommen natürlich auch Einblicke in die Privatleben der Protagonisten. Der Schreibstil ist schön und flüssig zu lesen, phasenweise fand ich es jedoch etwas langatmig, wodurch der Spannungsbogen nicht durchweg gehalten werden konnte. Durch die aktuelle Flüchtlingsthematik bekommt der Titel die Schutzlosen nochmal eine ganz andere Bedeutung. Ich habe das Buch gerne gelesen und vergebe 4 Sterne!

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Finnischer Krimi

Von: Renodau aus Glinde

17.09.2015

Die Handlung mischt mehrere aktuelle Themen mit der Ermittlung: kriminelle Gangs wie die Hell's Angels, ein Flüchtling, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, das Heimatgefühl. Der Klappentext war sehr vielversprechend aber meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet und keine langatmige Gesellschaftskritik. Den Figuren fehlt es an Tiefe. Vielleicht hätte ich mehr Hintergrundwissen im ersten Teil der Anna-Fekete-Reihe bekommen. Es wäre wahrscheinlich hilfreich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Figuren wahrzunehmen. Der Schreibstil ist angenehm aber die Spannung ist so wenig spürbar, dass ich diesen Roman als Krimi und nicht als Thriller klassifizieren würde. Im Vergleich zur komplizierten Ermittlung war die Auflösung recht simpel und vorhersehbar. Ich hätte mir mehr erhofft. Dieser Krimi hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Ich würde es eher Gesellschaftskritiker als Thrillerfans empfehlen.

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Ein Mord an ...

Von: Detlev Heurich aus Berlin

31.08.2015

... einem älteren Herren, ein toter Drogenhändler, eine verschwundene Nachbarin und ein untergetauchter, sehr geständiger Asylant. Ermittlungstechnisch steht Anna Fekete vor einem Chaos loser Ermittlungsansätze. Steht sie vor verschiedenen Fällen oder hat jeder mit jedem irgendwie zu tun? Als ob das nicht reicht, testen auch neue Rocker-Gangs die finnische Geduld aus. Hiekkapeltos zweiter Teil um die Polizistin Fekete beginnt solide, steigert sich, erlebt einen zähen Mittelteil, um dann zum Schluss noch einmal anzuziehen. Die finnische Eiswelt, die Leben der Protagonisten, die Fälle an sich - hierfür lässt sich die Autorin angenehm viel Zeit, ohne zu langweilen. Lediglich das triste Privatleben der Heldin nervt zwischendurch mal. Wer skandinavische Romane liest, ist das Namenswirrwarr gewöhnt. Dennoch brauchte ich einige Zeit, bis ich mich dran gewöhnt hatte. Das derzeitig überstrapazierte Thema "Flüchtlinge" hievt die Autorin in eine angenehm ausgewogene Ebene. Ihr Kollege darf mißmutig dagegen halten. Teil 1 - "Kolibri" - wandert auf meine Merkliste.

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Thriller oder Gesellschaftskritik

Von: Grit Holtfreter aus Hohenkammer

31.08.2015

Ein alter Mann, der tot auf einer Straße liegt, ein junger Mann, der als Drogensüchtiger bekannt ist und tot in seiner Wohnung aufgefunden wird und ein pakistanischer Flüchtling, dessen Asylantrag abgelehnt wurde und der nun auf der Flucht ist und natürlich weiß niemand etwas – so beginnt der spannende Thriller von Kati Hiekkapelto. Schnell wird klar, hier handelt es sich um Mord, doch wer steckt dahinter? Da gibt es zum Einen die kriminelle Organisation Black Cobra, aber steckt diese Organisation wirklich dahinter? Schnell wird beim Lesen klar, dass dieses Buch ein Zeugnis unserer derzeitigen Gesellschaft ist und dies sich jederzeit auch hier so abspielen könnte. Denn die Flüchtlingsproblematik ist derzeit in ganz Europa ein brisantes Thema. Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, ist die gute Recherche und der Schreibstil. „Die Schutzlosen“ ist von der ersten Seite bis zur letzten spannend geschrieben und macht Lust auf mehr. Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht zu viel verraten, aber bis zum Buchende ist alles offen und man weiß nicht schon in der Mitte die Auflösung. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Gerade heute kann ich allen Krimi- und Thrillerfans dieses Buch nur empfehlen. Hier ist Tiefgang, Spannung und aktuelle Gesellschaftsproblematik verbunden. Daher ist es von meiner Seite eine klare Kaufempfehlung.

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Der zweite Fall für Anna Fekete. Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon tot war. Wieso liegt die Leiche auf der Straße? Anna kommt nicht weiter, bis sie einen Hinweis erhält, der sie auf die Spur einer Drogenbande führt. Als ein weiterer Toter gefunden wird, wird der Fall noch mysteriöser und scheint schier unlösbar. Scheinbar gibt es keine Polizisten mehr ohne größere Probleme. Anna fühlt sich einsam und ungeliebt, ihr Kollege kämpft mit Übergewicht und einer Lungenkrankheit. Beide Fälle behindern die Ermittlungen und führen zu Fehlentscheidungen. Gut, ob man das jetzt hier so ausführlich braucht, ist streitbar, aber allzu glatte Protagonisten machen auch keinen Spaß. Dann lieber mit Ecken und Kanten und somit dem Leser etwas näher. Der Fall bringt viele aktuelle Probleme aufs Tapet: Konkurrierende Banden, Flüchtlinge (hier hat mir vor allem Sammys Geschichte eine Gänsehaut verursacht) und Schutzgelderpressung. Ich mag Bücher, in denen Geschehnisse aus dem Hier und Heute verarbeitet werden, man hat einfach mehr davon und kann sich die Fälle auch eher vorstellen. Vor allem lernt man auch zu verstehen, warum manche Menschen so handeln wie sie es tun. Die ganzen finnischen Eigen- und Ortsnamen sind eine Herausforderung für den Leser und unser deutsches Hirn. Ansonsten ist an der Schreibweise der Autorin nichts auszusetzen. Flüssig und logisch aufgebaut, die Protagonisten gut herausgearbeitet und logisch handelnd. Hier gibt es niemand, der allein nachts in ein dunkles Haus geht, natürlich unbewaffnet und mit kaputtem Funkgerät! Hier wird die Verfolgung eines Verdächtigen gestoppt, weil der Polizist außer Puste ist- das klingt schon eher nach der Realität. Fazit: mein erster Roman der Autorin, aber sicher nicht der letzte

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