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Rezensionen zu
Kellerkind

Nicole Neubauer

Kommissar Waechter (1)

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Der Waechter

Von: wal.li

19.09.2017

Die Anwältin Rose Benninghoff wird in ihrer Wohnung ermordet. Im Keller findet die Polizei den Jugendlichen Oliver Baptiste, der wegen seiner blutbeschmierten Hände in Verdacht gerät. Doch kann ein so junger Mensch schon zum Täter werden? Der Junge verfällt zunächst in einen fast katatonischen Zustand und seine Erinnerungen an die Tatnacht sind äußerst lückenhaft. Der Vater, der so schnell wie möglich herbeieilt, ist keine große Hilfe. Als „hohes Tier“ scheint er zu meinen, er habe ein Anrecht auf eine Sonderbehandlung für sich und seinen Sohn. Damit kommt er Kommissar Waechter aber gerade recht. Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht dieser genauestens zu ermitteln, was Oliver in der fraglichen Zeit getan haben könnte. Bei dieser offensichtlichen Lage konzentriert sich die Polizei natürlich auf den Verdächtigen Oliver und seinen Vater. Etliche Auskünfte steuert die beste Freundin und Nachbarin der Toten bei. Doch immer, wenn sich etwas zu verdichten scheint, treten neue Hinweise zutage, die vieles wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die Kommissare haben deshalb eine durchaus schwierige Aufgabe zu erfüllen. Kommissar Waechter versucht sich in die Tat und die möglichen Verdächtigen einzufühlen, stößt jedoch manchmal auch an seine Grenzen. Er und sein Kollege Brandl haben mitunter auch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, was schon mal den klaren Blick auf den Fall etwas trüben kann. Andere Beschreibungen zu Büchern der Autorin haben neugierig gemacht, deshalb wurde die Gelegenheit, sich mit ihrem Krimi-Debüt zu beschäftigen gerne wahrgenommen. Neugierig startet man die erste CD und beginnt langsam sich zu fragen, wo es mit diesem Fall hingehen soll. Vielleicht gingen die Erwartungen eher in Richtung eines leicht humorvollen Lokalkrimis und man hat sich somit selbst ein Bein gestellt. Denn dieser Roman ist schon ein beinharter Krimi, dessen geschickte Verschachtelung sich erst spät erschließt. Dennoch ist dieser Beginn einer Reihe interessant. Und die Leserin/Hörerin nimmt sich fest vor, künftig im Vorfeld genauer hinzuschauen. Obwohl das Hörbuch von Richard Barenberg sehr einnehmend vorgetragen wird, entfaltet sich beim Hören kein rechter Bezug zu Handlung und zu den Personen. Erst nach und nach gewinnt die Handlung an Profil, so dass man schließlich doch neugierig wird, alle Zusammenhänge zu erkunden.

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Klapptext Die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff liegt mit durchschnittener Kehle in ihrer Designerwohnung.Im Keller des Hauses kauert der vierzehnjährige Oliver Baptiste,sein Körper mit Blutergüssen übersät,seine Hände blutverschmiert.Er kann sich an nichts erinnern. In einem klirrend kalten Jahrhundertwinter nimmt der Münchner Hauptkommissar Waechter mit seinem Team die Jagd nach dem Mörder auf.Während Waechter Olivers verlorener Erinnerung auf der Spur ist,konzentrieren sich die Ermittlungen seines Kollegen Hannes Brandl vornehmlich auf Laurent Baptiste,den Vater des Jungen und Exfreund der Toten. Elli Schuster,das dritte Mitglied der Ermittlergruppe,hingegen widmet sich den Kollegen und der besten Freundin von Rose Benninghoff und muss schon bald verwundert feststellen:Niemand scheint um sie zu trauern. Denn keinem,der mit ihr zu tun hatte,ist es wohl jemal gelungen,hinter ihre kühle Fassade zu blicken. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Tätern und Opfer immer mehr,und die Ermittler stoßen auf ein altes Verbrechen,das nie gesühnt wurde,und das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft. Meine Meinung Zu diesem Buch fällt es mir echt schwer eine Meinung zu bilden und zu schreiben. Weil ich echt nicht weiß, ob es wirklich ein Krimi sein soll, denn da bin ich ein wenig verwirrt. Zum einen haben mir beim lesen die Ermittlungen recht gut gefallen, zum anderen muss ich aber auch anmerken, das sich alles so schleppend gestaltet. Wie ein langgezogenes Kaugummi, zieht sich alles hin, was ich von einem Krimi nicht kenne. Den Anfang fand ich noch richtig Spannennend, weil es gleich mit einem Mord losgeht und man dann doch mit Rätseln möchte, wer es wohl gewesen sein könnte. Doch dann irgendwann, zur Mitte hin, hat das alles ziemlich nachgelassen, denn da hat sich dann doch vieles nur um das Privatleben von den Ermittlern gedreht. Was ich eigentlich nicht schlecht finde, da dieses Buch ein Debüt ist. Es gehört dann vielleicht ein wenig Privates von jeder Charaktere dazu, um sie besser kennen zu lernen. Aber hier wurde mir das alles ein wenig zu viel. Denn eigentlich sollte in einen Krimi sich ausschließlich sich um den Mord drehen und auch etwas Spannung wäre nicht so schlecht gewesen. Wie schon oben erwähnt hat sich alles nur so dahingezogen, so das ich das Buch fast schon an die Seite gelegt hätte. Doch ich gebe nicht so schnell auf und boxe mich da durch. Also habe ich bis zum Ende mit mir weiter gekämpft. Die einzelnen Charakteren fand ich trotzdem alle gut beschrieben,jeder hat so sein eigenes Päckchen im leben zu tragen.Was dann auch gut rüber gebracht wurde. Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen,obwohl ich das Ende doch recht spannend fand, war alles andere für mich nur in die Länge gezogen. Ich weiß noch nicht, ob ich den 2 Teil lesen werde, aber eigentlich bekommt von mir jeder eine zweite Chance deshalb denke ich, ich werde auch das nächste Buch lesen.

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Zu Beginn werden wir nicht nur direkt mit dem Mord an der Rechtsanwältin Rose konfrontiert, sondern entdecken in ihrem Keller den völlig apathischen 14-jährigen Jungen Oliver Baptiste. Oliver ist den Ermittlern alles andere als eine Hilfe, sodass den Ermittlern unklar ist, ob sie es hiermit mit einem Opfer oder Täter zu tun haben. Doch auch sein Vater, ein einflussreicher Geschäftsmann, benimmt sich alles andere als unschuldig. Olivers Verhältnis zu seinem Vater ist sehr grenzwertig, denn sein Vater scheint keinerlei Gefühle für seinen Sohn zu haben, stattdessen verwaltet er ihn nahezu wie ein Objekt. Es sind allerdings nicht nur die beiden vermeintlichen Täter, die es den Ermittlern nicht einfach machen, sondern auch der Polizeichef, der die Ermittler bittet Olivers Vater nahezu mit Samthandschuhen anzufassen, denn man hat es hier schließlich mit einer „höherrangigen“ Persönlichkeit zu tun. Es lebe die 2. Klassengesellschaft! Bei Kellerkind haben wir es zur Abwechslung mal mit einem Ermittlertrio bestehend aus Waechter, Hannes und Elli zu tun. Die Zeichnung der Figuren haben mir bis auf ein paar Ausnahmen alle sehr gut gefallen, denn sie wirken authentisch und haben mich insbesondere im Zusammenspiel durch ihre doch sehr witzigen Dialoge überzeugen können. Zudem können die drei alle nicht unterschiedlicher sein. Mit Waechter haben wir es zwar wieder mit einer speziellen Persönlichkeit zu tun, allerdings finde ich die Zeichnung eines Messies an dieser Stelle doch mal was ganz anderes. Hannes hat mir zu Beginn auch sehr gefallen, wobei dies leider ab etwa der Hälfte des Buches abnimmt, da ab diesem Zeitpunkt sein Privatleben für mich zu sehr in den Vordergrund rückt, wodurch die Spannung sehr gelitten hat und ich fand es teilweise auch zu sehr in die Länge gezogen. Zudem hätte mich Waechters Privatleben hier deutlich mehr interessiert. Da es sich bei Kellerkind jedoch um einen Reihenauftakt handelt, freue ich mich in den Folgebänden mehr über Waechter zu erfahren. Elli ist die gute Seele des Trios und ist immer wieder für eine Überraschung gut. Obwohl ich doch eher die Thrillerleserin bin, hat mir Kellerkind bis etwas über die Hälfte des Buches dennoch ausgesprochen gut gefallen, denn die Ermittlungen nahmen bis dahin, wenn auch sehr gemächlich an Fahrt auf und man versuchte die einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Ab der Hälfte des Buches wiederholten sich bei den Ermittlungen jedoch viele Dinge bzw. die Ermittlungen kamen nicht auf den Punkt, wodurch der Spannungsbogen sehr abflachte. Auch die Gedankengänge von Oliver Baptiste wiederholten sich, sodass das Buch unnötig in die Länge gezogen worden ist. Das Ende hat mich dennoch sehr überrascht und zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Mehr kann ich hier an dieser Stelle leider nicht sagen, denn das müsstet ihr schon selber herausfinden. Das Krimidebüt der Autorin Nicole Neubauer liest sich sehr flüssig und ich musste durch den eingebrachten bayrischen Akzent doch sehr häufig schmunzeln. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, allerdings wechseln im Rahmen der Kapitel die Perspektiven, was zu Beginn doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber meinen Lesefluss absolut nicht gestört hat. Zitate "Ich weiß nichts über Oliver. Fragen sie ihn selbst, was mit ihm los ist. sofern er mit Ihnen spricht. Seit Jahren lebe ich mit einem Wildfremden unter einem Dach." (Laurent Baptiste, S. 157) Fazit Grundidee: 4,0 / 5 Umsetzung: 3,0 / 5 Schreibstil: 4,5 / 5 Lesetempo: 4,5 / 5 Charaktere: 4,5 / 5 Überraschungsmoment: 4 / 5 Ende: 3,5 / 5 Ruhiger, aber dennoch gelungener Reihenauftakt, der leider zum Ende hin etwas schwächelte.

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Meine Meinung: Die Autorin, Nicole Neubauer, hat mit ihrem Krimidebut einen sehr interessanten Kommissar geschaffen. Ein Ermittler, Waechter, der eine ganz besondere Macke hat: er ist sehr unordentlich. Da türmen sich die Zeitungen im Flur, die Aktenberge auf dem Schreibtisch. Aber all das macht ihn sympathisch. Er ist kein übereifriger Kommissar, sondern ein ganz normaler Mensch, der auch mal fünfe grade sein lässt. Die Story selbst hat mir sehr gut gefallen. Jedoch wusste ich, als langjährige Krimileserin von Anfang an, wer der Täter war und konnte mir auch das Motiv denken. Unter diesen Gesichtspunkten zogen sich die über 400 Seiten doch gelegentlich sehr. Ab und an gab es auch gewisse Langen oder Hänger, an denen ich mir überlegt hatte, ein paar Seiten zu überspringen. Jedoch hat die Neugier gesiegt, so dass ich dann doch nicht überblättert habe. Auffällig ist auch, dass jede Kapitelüberschrift mit Schnee bzw. den Schneearten zu tun hat. z.B. Firnschnee, Büßerschnee oder Pappschnee. Die Protagonisten hätten meiner Meinung nach, etwas detaillierter dargestellt werden dürfen. Wobei auf Äußerlichkeiten allgemein keinen Wert gelegt wurde. Aber klar, im Fokus steht ja auch die Geschichte. Fazit: Ein solider, interessanter Krimi, der noch etwas Luft nach oben bietet.

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An einem kalten Januartag wird in einer Altbauwohnung in der Münchner Prinzregentenstraße die Leiche der 47-jährigen Rose Benninghoff gefunden. Schnell steht fest, dass das Opfer den Täter gekannt haben muss und diesen in ihre Wohnung ließ, doch fand offensichtlich kein Kampf statt. So erschütternd die Tat auch anmuten mag - erschütternder für die Beamten vor Ort ist das, was sie im Keller vorfinden: Einen 14-jährigen Jungen, von Misshandlungen gezeichnet. Ist er ein Straßenkind, das in einem Kellerverschlag, ausgerechnet dem vom Opfer, Schutz vor der Witterung suchte? Bei dem Jungen werden jedoch Papiere gefunden, die ihn als Oliver Pascal Baptiste ausweisen und jener Junge ist keinesfalls ein Straßenkind, sondern wohnhaft in einer überaus noblen Gegend in München. Was hatte der Junge hier zu tun und warum hat er Blut (des Opfers) an sich? Die Kommissare Michael Waechter und Johannes Brandl sind mit den Ermittlungen betraut. Da es sich bei dem Opfer um eine Rechtsanwältin handelte, könnte man davon ausgehen, dass sie mehr Feinde als Freude hat, doch offene Feindschaften sind niemandem in ihrem Umfeld bekannt - jedoch auch keine Freundschaften. Lediglich mit ihrer Nachbarin Judith Herold hatte Rose ab und an privaten Kontakt, es scheint gar so, als wenn sie ihre einzige Freundin gewesen wäre. Durch sie erfahren die Ermittler, dass Rose vor nicht allzu langer Zeit mit Laurent Baptiste liiert war, dem Vater Olivers. Oliver auf jeden Fall schweigt zu den Geschehnissen. Es besteht die Möglichkeit, dass er einer retrograden Amnesie leidet oder einfach nur ein verdammt guter Schauspieler ist. Die Kommissare tappen im Dunkeln, doch irgendwie schafft es Waechter, zu dem Jungen durchzudringen, denn nur ihm gegenüber öffnet er sich nach und nach. Doch ausgerechnet Johannes Brandl, der sich in diesem Fall beweisen muss, hat nicht wirklich den Kopf frei, denn private Probleme in Form von Lily halten ihn auf Trapp. Hannes selbst lebt mit seiner Frau Jonna und zwei kleinen Kindern in einem Haus mit Grundstück, das der "Bank" gehört, doch da ist noch Lily - eine Tochter aus einer früheren Beziehung und mit ihren 15 Jahren im schönsten Teenager-Zickenalter. Eigentlich sollte Lily nur über die Ferien bei Hannes und seiner neuen Familie bleiben, doch Anja, ihre Mutter, hat sie nicht mehr abgeholt. Wird es Brandl, trotz seiner privaten Probleme, und Waechter gelingen, hinter das Geheimnis von Oliver und somit hinter das Motiv des Mordes zu kommen? Kellerkind - Bist du ein Mörder? Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet. Leider verlor sich dieser in unnötigen Wendungen und ich empfand es bereits beim ersten Auftreten der Figur sehr offensichtlich, die sich später als Täter herausgestellt hat. Die Figuren an sich wurden authentisch erarbeitet, jedoch konnte ich zu diesen keine wirkliche Beziehung aufbauen, was mir fehlte war die "Seele" der jeweiligen Figuren. Sicherlich hat der Leser vieles über sie erfahren, über ihre Vergangenheit, über Probleme, aber die wirkliche Motivation, warum sie so handelten, wie sie handelten, die fehlte mir doch etwas. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch konnte dieser die vorherigen Schwächten an Plot und Figuren nicht wettmachen.

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Kellerkind

Von: Mandy Matz

29.06.2015

Ein großer Pluspunkt vorweg: endlich mal ein Kriminalroman, der nicht als Thriller ausgegeben wurde – vielen Dank dafür! Die Anwältin Rose Benninghoff wird ermordet in ihrer Wohnung gefunden, in ihrem Keller kauert der verstörte und blutüberströmte Oliver Baptiste. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen? Wer ist Täter, wer Opfer? Der Einstieg fiel mir sehr schwer, da er mir weder sprachlich noch inhaltlich gefiel, das wurde nach ca. einem Drittel besser. Endlich konnte mich der Inhalt packen, der Ausdruck und die ganze Erzählgestaltung erschienen mir angenehmer. Auch die bairischen Einsprengsel, die dem Roman Lokalkolorit verliehen, störten mich anfangs und fügten sich erst im Verlauf besser in den Text ein – aber das ist sicher Geschmacks- und Gewöhnungssache. Richtig gut gefallen hingegen haben mir die 2 Stellen, an denen der Text sich selbst kommentiert! Schwer fiel mir anfangs auch, mich mit überhaupt einem der Charaktere zu identifizieren. Gerade mit Hannes, einem der Ermittler, hatte ich meine Probleme, da ich viele seiner Handlungen wenig nachvollziehbar bis unlogisch fand. Trotzdem sind gerade die Ermittler menschlicher als die anderen Figuren beschrieben und mit einer Hintergrundgeschichte ausgestattet, die immer mal angedeutet, aber nie aufgeklärt wird, was natürlich neugierig auf mehr macht. Am sympathischsten erschien mir Elli, über die man ausgerechnet am wenigsten erfährt. Mindestens ein Erzählstrang wird für mich nicht befriedigend zu Ende geführt (Was zur Hölle hat es mit Olivers Mutter auf sich?), manche Darstellungen sind für meinen Geschmack zu übertrieben – wirklich jede Figur in diesem Roman hat schon mal etwas ganz Furchtbares erlebt. Das war mir einfach zu viel und bremste dadurch leider – trotz sensibler Thematik – mein Mitgefühl. Ich stumpfte gewissermaßen ab. Ein großes Problem der Ermittlung ist, dass die Polizisten von Anfang an auf ein Ziel fixiert sind, weswegen die Ermittlungen sich festfahren. Das ist durchaus okay und wird mit den unkooperativen Verdächtigen ausreichend begründet und glaubhaft dargestellt. An manchen Stellen schien allerdings leider auch die Autorin zu sehr auf ihr Ziel konzentriert zu sein, was zu teilweise wenig nachvollziehbaren Dialogen und unauthentisch wirkender Polizeiarbeit führte. Vor allem wegen der im Verlauf des Romans zunehmend vielschichtiger gewordenen Ermittler würde ich einen zweiten Teil lesen (schon um zu erfahren, was es mit dem „Dritten Zimmer“ des Ermittlers Wächter auf sich hat). Ich vergebe 3 von 5 Sternen und musste das erste Mal feststellen, dass 3 Sterne keine schlechte Bewertung sind.

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Die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff liegt ermordet in ihrer Wohnung. Der, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, recht undurchsichtigen und distanzierten Anwältin, wurde die Kehle durchschnitten. Im Keller des Hauses befindet sich der 14 jährige Oliver Baptiste, dem Blut an den Händen klebt. Der Junge schweigt beharrlich und auch sein Vater ist den Kommissaren gegenüber nicht gerade kooperativ. Nun liegt es an Wächter und seinem Team den Jungen, gegen den Widerstand seines Vaters, zum Sprechen zu überzeugen... Ich war sehr gespannt auf "Kellerkind" und so startete ich in freudiger Erwartung an eine spannende Story mit dem Krimi. Der Prolog hat mich neugierig gemacht und versprach eine spannende Geschichte, so konnte ich es kaum erwarten weiterzulesen. Die Story, die so verheißungsvoll begann, zog sich wie Kaugummi. Für meinen Geschmack lag der Fokus zu sehr auf dem Privatleben der Ermittler, was weder spannend war noch zur Geschichte beigetragen hat. Die Spannung lies von Seite zu Seite eher nach, was mich sehr enttäuscht hat. Ich gestehe, dass ich mich das ein oder andere Mal beim Querlesen ertappt habe. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab und ich wollte einfach nur endlich, endlich mit dem Buch fertig werden. Irgendwie passierte immer und immer wieder das Gleiche. Junge redet nicht, Vater kooperiert nicht, Privatleben der Ermittler und wieder von vorne und ich habe wirklich überlegt ob ich nicht einfach nur das Ende lese und abbreche. Auch war es bei mir nicht unbedingt so, dass ich nun rätseln musste wer denn nun am Ende die Anwältin ermordet hat, im Gegenteil, es war mir ziemlich schnell klar, einzig das Warum blieb mir ein Rätsel. Mir war klar, dass ich hier einen Krimi und keinen Thriller in den Händen halte und mir war auch klar, dass ich nicht durchweg auf atemlose Spannung stoßen werde aber mir war nicht klar, dass das Kellerkind so weit in den Hintergrund rückt und eher die Ermittler in den Fokus gerückt werden, denn dann hätte ich mit dem Buch gar nicht erst angefangen. Natürlich ist es notwendig auch private Dinge über die Kommissare zu erfahren, damit man ungefähr weiß, wie diese ticken aber es wäre für mich viel spannender gewesen mehr über das Kellerkind, dessen Vater und die Beziehung zu der Ermordeten zu erfahren. Zum Ende wusste ich wirklich alles über die Ermittler aber bei dem Opfer und Verdächtigen blieben viel zu viele Fragen offen. Schade eigentlich! So bleibt es für mich eigentlich nur ein Krimi, den man durchaus mal zwischendurch lesen kann, wenn man mit Durchhaltevermögen ausgestattet ist. Fazit: Ein München-Krimi mit Lokalkolorit, der allerdings für meinen Geschmack zu wenig spannende Elemente enthielt.

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Darum geht’s: Rose Benninghoff wird in ihrer Wohnung ermordet. Im Kellerabteil findet man den 14jährigen Oliver Baptiste verprügelt und mit blutigen Händen. Doch er behauptet, sich an gar nichts erinnern zu können. Sein Vater ist der Ex-Freund von Rose und ausgerechnet seine Firma wurde von Anwältin Rose verklagt. Für Hauptkommissar Waechter gestalten sich die Ermittlungen von Anfang an schwierig, denn beide Baptistes mauern und behindern, wo es nur geht. So fand ich’s: Ich mag klassische Krimis, bei denen man die Ermittlungen verfolgt, wo einem Verdächtige, Motive, falsche und richtige Spuren aufgetischt werden und man sich in der Rolle der Kripo-Beamten findet. Leider besteht ein gehöriger Teil der Handlung darin, zu beobachten, wie die Baptistes sich winden. Vater und Sohn verbindet eine deprimierend gestörte Beziehung, in der sie zwischen Hass und der Suche nach Liebe hin und her schwanken. Es war nicht immer leicht, das zu lesen. Die eigentlichen Ermittlungen kommen nur sehr langsam voran und irgendwann wollte ich einfach nur noch wissen, wie es endet, weil ich keine Geduld mehr hatte. Mir gefiel die ruhige und manchmal sogar ein bisschen poetische Sprache. Sie hat mich dazu gezwungen, langsamer zu lesen, als ich das normalerweise tue. Zusammen mit der gemächlichen Entwicklung in der Mordermittlung hat mir das aber auch manchmal ein bisschen mehr Durchhaltevermögen abverlangt. So richtig gepackt und gefesselt hat mich dieser Krimi nicht. Ich mag sie dann doch gerne mit etwas mehr Action und weniger Innenansichten. Ab und zu verirrt sich mal ein bayerisches Wort dazwischen, besonders in den Dialogen, und sorgt für einen Hauch Münchner Atmosphäre. Das Privatleben der Ermittler hat ebenfalls seinen Platz und kollidiert ganz realistisch auch schon mal mit der Arbeit. Ich bin nicht mit allen aus dem Ermittlerteam warm geworden, aber besonders die patente Elli als einzige Frau im Männerteam hat mir richtig gut gefallen. Ihr Part hätte von mir aus gerne noch umfangreicher ausfallen können. Insgesamt war für meinen Geschmack zu viel verworrenes Zwischenmenschliches und zu wenig kriminaistische Ermittlungen vorhanden. Bedenkt man, dass es sich hier um ein Krimidebut handelt, halte ich den Start aber schon für gelungen und werde sicher auch noch weitere Bücher von Nicole Neubauer lesen.

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