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Rezensionen zu
Kellerkind

Nicole Neubauer

Kommissar Waechter (1)

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Meine Meinung: Die Autorin, Nicole Neubauer, hat mit ihrem Krimidebut einen sehr interessanten Kommissar geschaffen. Ein Ermittler, Waechter, der eine ganz besondere Macke hat: er ist sehr unordentlich. Da türmen sich die Zeitungen im Flur, die Aktenberge auf dem Schreibtisch. Aber all das macht ihn sympathisch. Er ist kein übereifriger Kommissar, sondern ein ganz normaler Mensch, der auch mal fünfe grade sein lässt. Die Story selbst hat mir sehr gut gefallen. Jedoch wusste ich, als langjährige Krimileserin von Anfang an, wer der Täter war und konnte mir auch das Motiv denken. Unter diesen Gesichtspunkten zogen sich die über 400 Seiten doch gelegentlich sehr. Ab und an gab es auch gewisse Langen oder Hänger, an denen ich mir überlegt hatte, ein paar Seiten zu überspringen. Jedoch hat die Neugier gesiegt, so dass ich dann doch nicht überblättert habe. Auffällig ist auch, dass jede Kapitelüberschrift mit Schnee bzw. den Schneearten zu tun hat. z.B. Firnschnee, Büßerschnee oder Pappschnee. Die Protagonisten hätten meiner Meinung nach, etwas detaillierter dargestellt werden dürfen. Wobei auf Äußerlichkeiten allgemein keinen Wert gelegt wurde. Aber klar, im Fokus steht ja auch die Geschichte. Fazit: Ein solider, interessanter Krimi, der noch etwas Luft nach oben bietet.

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Ein Muss - für alle Tatortliebhaber

Von: beas.books

08.09.2015

Sehr cool fand ich dass das Buch in München gespielt hat, da ich selbst geborene Münchnerin bin. Ein weiterer Pluspunkt war, dass das Buch wirklich flüssig zu lesen war und wenn ich mich dann wirklich mal hingesetzt habe um zu lesen, man wirklich schnell von Seite 5 auf Seite 200 war, allerdings gibt es auch ein paar Dinge die ich auszusetzen habe, also für alle die Tatort mögen werden dieses Buch lieben denn es ist total im Tatort-Stil geschrieben, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist, nur für mich einfach nicht das richtige. Ich schaue mir gerne mal einen Tatort an, aber so viel Zeit in ein Buch zu stecken dass mir dann im Endeffekt nicht mehr rüber bringt als ein Tatort im Fernsehen mit einer Laufzeit von 1 1/2 Stunden finde ich bisschen zu wenig. Alles in Allem war das Buch aber sehr gut umgesetzt, die Charaktere waren gut ausgearbeitet, das Ende hat mir nicht so gut gefallen ich hatte etwas "größeres" erwartet, aber es war eine gut recherchierte Story mit einem lobenswerten Handlungsstrang. Also ein Muss für alle Tatort Liebhaber oder Leute die einfach auf leichte Kriminalromane stehen!

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Gelungen

Von: Leseengel

06.09.2015

Die Inhaltsbeschreibung auf dem Buch hat mich schon angesprochen, und damit hab ich entschieden, dass ich dieses Buch lesen muss. Und ich kann sagen, dass der Inhalt nicht zu viel versprochen hat. Die Story ist gut durchdacht und ich habe sehr im Dunklen getippt, immer wieder, und immer mal wieder wen anders - der Autorin ist das sehr gut gelungen. Ich finde bei einem Krimi/Thriller darf man nicht gleich darauf kommen, wer der Täter ist - das wäre langweilig. Diese Spannung konnte die Autorin meisterhaft aufrecht erhalten. Spannend war das Buch für mich durchgehend. Auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe um wirklich in dieses Buch einzutauchen, es war noch ein Zeitraum, der in meinen Augen keinen Abzug erfordert. Allgemein ist diese Idee sehr gut und mir so zum Glück noch nicht bekannt gewesen, obwohl ich viele Bücher in diesem Genre lese. Die Charaktere sind gut durchdacht und schön ausgearbeitet. Ich konnte sehr schnell ein Gefühl für die verschiedenen Protagonisten entwickeln. Eine Sympathie bzw Antisympathie hat sich gebildet, passend zu den Charakteren, ich denke genau wie die Autorin sich dies gedacht hat. Der Schreibstil ist ansprechend und lässt sich flüssig lesen. Auch das ist mir immer wichtig. Die Ausdrucksweise ist in einem vernünftigen Deutsch geschrieben, die Aussagen von Oliver passen zu einem 14 Jährigen, auch vom sprachlichen her. Die Leiche ist schonungslos beschrieben, auch ihre Umgebung - genau das gefällt mir gut, ist jedoch nichts für schwache Nerven. Ich kann dieses Buch weiterempfehlen.

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An einem kalten Januartag wird in einer Altbauwohnung in der Münchner Prinzregentenstraße die Leiche der 47-jährigen Rose Benninghoff gefunden. Schnell steht fest, dass das Opfer den Täter gekannt haben muss und diesen in ihre Wohnung ließ, doch fand offensichtlich kein Kampf statt. So erschütternd die Tat auch anmuten mag - erschütternder für die Beamten vor Ort ist das, was sie im Keller vorfinden: Einen 14-jährigen Jungen, von Misshandlungen gezeichnet. Ist er ein Straßenkind, das in einem Kellerverschlag, ausgerechnet dem vom Opfer, Schutz vor der Witterung suchte? Bei dem Jungen werden jedoch Papiere gefunden, die ihn als Oliver Pascal Baptiste ausweisen und jener Junge ist keinesfalls ein Straßenkind, sondern wohnhaft in einer überaus noblen Gegend in München. Was hatte der Junge hier zu tun und warum hat er Blut (des Opfers) an sich? Die Kommissare Michael Waechter und Johannes Brandl sind mit den Ermittlungen betraut. Da es sich bei dem Opfer um eine Rechtsanwältin handelte, könnte man davon ausgehen, dass sie mehr Feinde als Freude hat, doch offene Feindschaften sind niemandem in ihrem Umfeld bekannt - jedoch auch keine Freundschaften. Lediglich mit ihrer Nachbarin Judith Herold hatte Rose ab und an privaten Kontakt, es scheint gar so, als wenn sie ihre einzige Freundin gewesen wäre. Durch sie erfahren die Ermittler, dass Rose vor nicht allzu langer Zeit mit Laurent Baptiste liiert war, dem Vater Olivers. Oliver auf jeden Fall schweigt zu den Geschehnissen. Es besteht die Möglichkeit, dass er einer retrograden Amnesie leidet oder einfach nur ein verdammt guter Schauspieler ist. Die Kommissare tappen im Dunkeln, doch irgendwie schafft es Waechter, zu dem Jungen durchzudringen, denn nur ihm gegenüber öffnet er sich nach und nach. Doch ausgerechnet Johannes Brandl, der sich in diesem Fall beweisen muss, hat nicht wirklich den Kopf frei, denn private Probleme in Form von Lily halten ihn auf Trapp. Hannes selbst lebt mit seiner Frau Jonna und zwei kleinen Kindern in einem Haus mit Grundstück, das der "Bank" gehört, doch da ist noch Lily - eine Tochter aus einer früheren Beziehung und mit ihren 15 Jahren im schönsten Teenager-Zickenalter. Eigentlich sollte Lily nur über die Ferien bei Hannes und seiner neuen Familie bleiben, doch Anja, ihre Mutter, hat sie nicht mehr abgeholt. Wird es Brandl, trotz seiner privaten Probleme, und Waechter gelingen, hinter das Geheimnis von Oliver und somit hinter das Motiv des Mordes zu kommen? Kellerkind - Bist du ein Mörder? Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet. Leider verlor sich dieser in unnötigen Wendungen und ich empfand es bereits beim ersten Auftreten der Figur sehr offensichtlich, die sich später als Täter herausgestellt hat. Die Figuren an sich wurden authentisch erarbeitet, jedoch konnte ich zu diesen keine wirkliche Beziehung aufbauen, was mir fehlte war die "Seele" der jeweiligen Figuren. Sicherlich hat der Leser vieles über sie erfahren, über ihre Vergangenheit, über Probleme, aber die wirkliche Motivation, warum sie so handelten, wie sie handelten, die fehlte mir doch etwas. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch konnte dieser die vorherigen Schwächten an Plot und Figuren nicht wettmachen.

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Kellerkind

Von: Mandy Matz

29.06.2015

Ein großer Pluspunkt vorweg: endlich mal ein Kriminalroman, der nicht als Thriller ausgegeben wurde – vielen Dank dafür! Die Anwältin Rose Benninghoff wird ermordet in ihrer Wohnung gefunden, in ihrem Keller kauert der verstörte und blutüberströmte Oliver Baptiste. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen? Wer ist Täter, wer Opfer? Der Einstieg fiel mir sehr schwer, da er mir weder sprachlich noch inhaltlich gefiel, das wurde nach ca. einem Drittel besser. Endlich konnte mich der Inhalt packen, der Ausdruck und die ganze Erzählgestaltung erschienen mir angenehmer. Auch die bairischen Einsprengsel, die dem Roman Lokalkolorit verliehen, störten mich anfangs und fügten sich erst im Verlauf besser in den Text ein – aber das ist sicher Geschmacks- und Gewöhnungssache. Richtig gut gefallen hingegen haben mir die 2 Stellen, an denen der Text sich selbst kommentiert! Schwer fiel mir anfangs auch, mich mit überhaupt einem der Charaktere zu identifizieren. Gerade mit Hannes, einem der Ermittler, hatte ich meine Probleme, da ich viele seiner Handlungen wenig nachvollziehbar bis unlogisch fand. Trotzdem sind gerade die Ermittler menschlicher als die anderen Figuren beschrieben und mit einer Hintergrundgeschichte ausgestattet, die immer mal angedeutet, aber nie aufgeklärt wird, was natürlich neugierig auf mehr macht. Am sympathischsten erschien mir Elli, über die man ausgerechnet am wenigsten erfährt. Mindestens ein Erzählstrang wird für mich nicht befriedigend zu Ende geführt (Was zur Hölle hat es mit Olivers Mutter auf sich?), manche Darstellungen sind für meinen Geschmack zu übertrieben – wirklich jede Figur in diesem Roman hat schon mal etwas ganz Furchtbares erlebt. Das war mir einfach zu viel und bremste dadurch leider – trotz sensibler Thematik – mein Mitgefühl. Ich stumpfte gewissermaßen ab. Ein großes Problem der Ermittlung ist, dass die Polizisten von Anfang an auf ein Ziel fixiert sind, weswegen die Ermittlungen sich festfahren. Das ist durchaus okay und wird mit den unkooperativen Verdächtigen ausreichend begründet und glaubhaft dargestellt. An manchen Stellen schien allerdings leider auch die Autorin zu sehr auf ihr Ziel konzentriert zu sein, was zu teilweise wenig nachvollziehbaren Dialogen und unauthentisch wirkender Polizeiarbeit führte. Vor allem wegen der im Verlauf des Romans zunehmend vielschichtiger gewordenen Ermittler würde ich einen zweiten Teil lesen (schon um zu erfahren, was es mit dem „Dritten Zimmer“ des Ermittlers Wächter auf sich hat). Ich vergebe 3 von 5 Sternen und musste das erste Mal feststellen, dass 3 Sterne keine schlechte Bewertung sind.

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Rose Benninghoff, eine sehr erfolgreiche Anwältin, liegt mit durchgeschnittener Kehle in ihrer Münchner Luxuswohnung. Als das ermittelte Team um Hauptkommissar Wächter eintrifft finden sie im Keller den 14- jährigen Oliver. Seine Hände und sein Gesicht sind blutbesudelt und sein Körper ist mit Blutergüssen übersät. Außerdem kann er sich an nichts erinnern. Was ist mit dem Jungen geschehen? Während ein Jahrhundertwinter die bayrische Hauptstadt in seinen eisigen Klauen hält, beginnen die Ermittlungen, aber schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Opfer und Täter. Viele scheinen ein Motiv zu haben, aber es fehlen hieb- und stichfeste Beweise. Werden Wächter und sein Team es schaffen den Fall zu lösen? Das Cover zeigt ein altes Haus irgendwo im Nirgendwo. Die Farbgebung ist sehr düster gehalten und würde auch hervorragend zu einem Thriller passen. Das Haus ist zwar nicht der Tatort, aber im Laufe der Geschichte wird es zu einem Dreh- und Angelpunkt, in dem eine Menge passiert. Deshalb kann ich sagen, dass es wirklich gut gewählt wurde. Zum Titel kann man sagen, dass er sich auf Oliver bezieht, wenn wie man schon aus der Kurzbeschreibung erkennt, dreht sich die Geschichte hauptsächlich um ihn. Denn mit dem Blut an seinen Händen ist er doch ziemlich schnell der Hauptverdächtige. Trotzdem passt er zum Buch und auch zur Handlung und auf den ersten Blick klingt er auf jeden Fall interessant. In diesem Buch gibt es mehrere Protagonisten. Da wären zum einen die ermittelnden Hauptkommissare Wächter und Hannes, zum anderen Oliver Baptise. Insgesamt muss man sagen, dass alle drei ihre Päckchen zu tragen haben und keiner von ihnen vor Schicksalsschlägen bewahrt worden ist. Wächter, der leitende Ermittler ist ein Messi, der seine Vergangenheit, in der er geliebte Menschen verloren hat, wohl durch einen Sammelzwang zu kompensieren versucht. Dennoch ist er ein hervorragender Ermittler und äußerst netter Kerl, auch wenn an seinem Schreibtisch ein heilloses Chaos herrscht. Hannes hat auch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und wird während der Ermittlungen damit öfter damit konfrontiert. Seine Probleme sind eher familiärer Natur, denn er muss die Tochter aus seiner ersten Ehe, die plötzlich in seinem Leben aufgetaucht ist, in seine neue Familie integrieren. Darüber ist aber keine der beiden Seiten wirklich glücklich. Zuletzt wäre da noch Oliver. Schnell wird einem bewusst, dass er trotz seinen jungen Alters viel zu viel erlebt hat und überstehen musste. Dabei hat seine Psyche einen ziemlichen Schaden genommen und er neigt zu einer gespaltenen Persönlichkeit, die auch seine Erinnerlungslücken verursacht. Die Handlung ist sehr dicht und es gibt eine ganze Menge an Handlungssträngen, die zusammengeführt werden müssen. Dabei stoßen die Ermittler, vor allem Hannes immer öfter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Der Fall, aber vor allem ihre Verdächtigen rauben ihnen den letzten Nerv und verlangen einiges von ihnen ab. Dennoch gibt es ab und zu ein paar lustigere Stellen, die das ganze etwas auflockern. So ist der Umgang den ermittelnden Teams doch sehr locker, was zu dem einen oder anderen lässigen Spruch führt. Dennoch sind die Themen die in diesem Buch angesprochen sehr ernst und es hat mich erstaunt was allen in diesem Buch verarbeitet worden ist und welche Tiefe die einzelnen Charaktere am Ende bekommen haben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich zwischendurch ein paar Mal gefragt habe, warum dieses Buch so gut sein soll, denn es hatte doch einige Längen und ich hätte mir ein etwas schnelleres vorankommen gewünscht. Die Handlung punktet nämlich nicht durch die Spannung sondern durch die Komplexität der einzelnen Charaktere und der Handlung und da muss man sich stellenweise doch etwas durchkämpfen. Trotzdem kann ich es für alle Krimifreunde empfehlen und von mir gibt es 4.5 von 5 Punkte

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Die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff liegt ermordet in ihrer Wohnung. Der, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, recht undurchsichtigen und distanzierten Anwältin, wurde die Kehle durchschnitten. Im Keller des Hauses befindet sich der 14 jährige Oliver Baptiste, dem Blut an den Händen klebt. Der Junge schweigt beharrlich und auch sein Vater ist den Kommissaren gegenüber nicht gerade kooperativ. Nun liegt es an Wächter und seinem Team den Jungen, gegen den Widerstand seines Vaters, zum Sprechen zu überzeugen... Ich war sehr gespannt auf "Kellerkind" und so startete ich in freudiger Erwartung an eine spannende Story mit dem Krimi. Der Prolog hat mich neugierig gemacht und versprach eine spannende Geschichte, so konnte ich es kaum erwarten weiterzulesen. Die Story, die so verheißungsvoll begann, zog sich wie Kaugummi. Für meinen Geschmack lag der Fokus zu sehr auf dem Privatleben der Ermittler, was weder spannend war noch zur Geschichte beigetragen hat. Die Spannung lies von Seite zu Seite eher nach, was mich sehr enttäuscht hat. Ich gestehe, dass ich mich das ein oder andere Mal beim Querlesen ertappt habe. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab und ich wollte einfach nur endlich, endlich mit dem Buch fertig werden. Irgendwie passierte immer und immer wieder das Gleiche. Junge redet nicht, Vater kooperiert nicht, Privatleben der Ermittler und wieder von vorne und ich habe wirklich überlegt ob ich nicht einfach nur das Ende lese und abbreche. Auch war es bei mir nicht unbedingt so, dass ich nun rätseln musste wer denn nun am Ende die Anwältin ermordet hat, im Gegenteil, es war mir ziemlich schnell klar, einzig das Warum blieb mir ein Rätsel. Mir war klar, dass ich hier einen Krimi und keinen Thriller in den Händen halte und mir war auch klar, dass ich nicht durchweg auf atemlose Spannung stoßen werde aber mir war nicht klar, dass das Kellerkind so weit in den Hintergrund rückt und eher die Ermittler in den Fokus gerückt werden, denn dann hätte ich mit dem Buch gar nicht erst angefangen. Natürlich ist es notwendig auch private Dinge über die Kommissare zu erfahren, damit man ungefähr weiß, wie diese ticken aber es wäre für mich viel spannender gewesen mehr über das Kellerkind, dessen Vater und die Beziehung zu der Ermordeten zu erfahren. Zum Ende wusste ich wirklich alles über die Ermittler aber bei dem Opfer und Verdächtigen blieben viel zu viele Fragen offen. Schade eigentlich! So bleibt es für mich eigentlich nur ein Krimi, den man durchaus mal zwischendurch lesen kann, wenn man mit Durchhaltevermögen ausgestattet ist. Fazit: Ein München-Krimi mit Lokalkolorit, der allerdings für meinen Geschmack zu wenig spannende Elemente enthielt.

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"Kellerkind" war mein erstes Buch von Nicole Neubauer, wird aber sicher nicht mein letztes bleiben! (Sofern sie denn weitere Bücher schreibt, natürlich.) Denn die Geschichte bietet eigentlich alles, was ich von einem guten Thriller erwarte: Zum einen hat die Geschichte genug Originelles zu bieten, um nicht in der schieren Masse neuer Thriller, die jeden Monat veröffentlicht werden, unterzugehen. Besonders interessant fand ich, dass sich gewisse Themen wie ein Leitmotiv durch das Buch ziehen: immer wieder geht es um Eltern und Kinder, Liebe und Verrat, Schuld und Sühne... Es fängt direkt spannend an, denn wir springen mitten hinein in die Geschehnisse. Am Anfang scheint der Fall noch simpel: eine Leiche, ein verstörter Jugendlicher mit blutverschmierten Händen, der sich als Verdächtiger quasi auf dem Silbertablett präsentiert. Doch schnell müssen die Ermittler feststellen, dass ihnen die Spuren nicht nur wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen, sondern ihnen von allen Seiten Steine in den Weg geworfen werden. Und hinter diesem Fall tut sich ein Abgrund längst vergangener Schandtaten auf... Mit jedem Puzzlestein wird das Gesamtbild komplexer, und es tun sich Zusammenhänge auf, die ich nicht erwartet hätte! Die Charaktere sind meiner Meinung nach wunderbar geschrieben, sehr lebendig und überzeugend. Schon nach wenigen Seiten hatte ich jeweils das Gefühl, ihn oder sie irgendwie zu kennen. Obwohl es doch einige Charaktere sind, bin ich nie durcheinander gekommen - immer ein gutes Zeichen! Hauptkommissar Wächter ist ein Messie, dessen Wohnung im Müll ertrinkt. Es gibt ein Zimmer in seiner Wohnung, das schon seit Ewigkeiten leersteht... Hannes Brandl hat Minderwertigkeitsgefühle und Versagensängste, zwei kleine Kinder und eine zornige Tochter aus erster Ehe im besten Teenageralter Ellie Schuster, kugelrund und liebenswert, fühlt sich als Frau in einem Männerberuf manchmal zurückgesetzt. Der Hüter des Schweigens, dessen echter Name nie genannt wird... Schweigt. Immer. Ausdauernd. Und führt trotzdem die erfolgreichsten Verhöre. In vielen Krimis langweilen mich die unvermeidlichen Privatprobleme der Ermittler, aber hier fand ich sie fast genauso spannend wie den Mordfall! Auch Oliver, der rätselhafte junge Verdächtige, hat mir sehr gut gefallen. Er bleibt lange rätselhaft, schwankt hin und her zwischen kindlicher Angst und jugendlichem Trotz. Er traut sich selber nicht, denn in seinem Kopf haust Das Reptil... Hinter ihm steht sein reicher Vater, ein unsympathischer Machtmensch, den ich oft gerne aus dem Buch gerissen und zusammengeknüllt hätte. Ich war sehr beeindruckt vom Schreibstil. Er hat eine ganz eigene, starke "Stimme": einfallsreich, mit vielen originellen Formulierungen, oft richtig atmosphärisch - und dennoch nicht bemüht anspruchsvoll, sondern lebendig und flüssig. Ich habe das Buch gelesen und als Hörbuch gehört, und ich fand den Sprecher sehr angenehm. Er verleiht den vielen verschiedenen Charakteren jeweils eine unverwechselbare Stimme. Fazit: Eine Frau wird brutal ermordet, und im Keller ihres Hauses versteckt sich ein verstörter Jugendlicher mit blutverschmierten Händen. Ein klarer Fall? Sehr schnell müssen die Ermittler feststellen, dass die Dinge nicht halb so klar und eindeutig sind, wie zuerst gedacht. Mir hat eigentlich alles gut gefallen: der lebhafte Schreibstil, der ungebrochene Spannungsbogen, die unverwechselbaren Charaktere... Nicole Neubauer ist eine Autorin, die ich im Auge behalten werde!

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