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Rezensionen zu
Verdammt

Chuck Palahniuk

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Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen. So auch ich, die gestehen muss, mit ihren einundzwanzig Jahren noch immer nicht den Film „Fight Club“ gesehen oder das zugehörige Buch gelesen zu haben. Dementsprechend war ich auf alles vorbereitet, als ich mich an Palahniuks Roman „Verdammt“ gewagt habe, auch wenn ich zugeben muss, dass meine dem Erfolg seines verfilmten Werkes entsprechend hohe Erwartungen hatte. Vielleicht zu hoch? In „Verdammt“ schlüpfen wir in die Rolle der 13-jährigen Madison Spencer, die nach einem achtmonatigen Abstecher in die Hölle in Geisterform wieder auf der Erde landet – und hat mir den Einstieg in den Roman leider gleich erschwert. Obwohl mir ihr freches Mundwerk nicht fremd ist, so konnte ich dennoch keine große Sympathie für sie entwickeln, da mir ihre Art an manchen Stellen letztlich einfach „too much“ war. Auch hatte ich stellenweise das Gefühl, nicht dem Abenteuer eines 13-jährigen Mädchens zu folgen, sondern einer ziemlich vulgären und frechen jungen Frau. Madison analysiert und denkt in einer Sprache, die man einfach nicht von einem vorpubertären Teenager erwarten würde. Übertreibung ist für eine Satire zwar das essentielle Lebenselixier schlechthin, doch hat man Madison definitiv ein wenig zu viel davon mit beigemischt. Sprachlich gesehen hatte bereits geahnt, dass Palahniuk kein Blatt vor den Mund nehmen würde, trotz des Alters seines Hauptcharakters. Und tatsächlich wurde ich an dieser Stelle definitiv nicht enttäuscht: So kommt man mit einer ganzen Bandbreite an Körperausscheidungen, Schimpfworten und Geschlechtsteilen in Kontakt. Auch hier trifft man wieder auf einige Überspitzungen, doch passt diese sehr gut. Bestimmte Momente sind einfach so unglaublich skurril und albern, die anders geschrieben einfach nicht gewirkt hätten. Stellenweise habe ich mich wirklich beömmelt und gut unterhalten gefühlt, weshalb ich das Buch trotz meiner Abneigung gegenüber Madison nicht aus der Hand legen wollte: Manches hat mir wirklich gut gefallen. Was den Plot betrifft, hatte ich jedoch erneut meine Probleme. Kaum ist man in der Geschichte drin, wird man mit langen Anekdoten aus Madisons früherem Leben konfrontiert. Man liest und liest, allerdings nur weil man hofft, dass es endlich irgendwann richtig weitergeht. Manchmal musste ich tatsächlich zurückblättern, um mich daran zu erinnern, worum es denn nun eigentlich geht - auf gut sechzig Seiten, wo Madison von ihrem Leben bei ihrer Oma berichtet, vergisst man das einfach schnell. Zwar ist die Handlung geprägt von jeder Menge Situationskomik und schwarzem Humor, der mir auch oft zum Lachen gebracht hat – viel hängen bleibt davon aber leider nicht. „Verdammt“ ist definitiv ein Buch, an dem sich die Geister scheiden. Wer sich nicht an derber Sprache und großer Übertriebenheit stört, der ist mit diesem Buch bestens bedient – und sieht im Ganzen vielleicht sogar ein wenig mehr Inhalt als ich es getan habe.

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