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Rezensionen zu
Die Schattenbucht

Eric Berg

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Ein tolles Buch, eine spannende Geschichte. Eine Geschichte von ganz normalen Menschen, wie sie in jeder Nachbarschaft wohnen könnten. Eine Geschichte, die mörderisch daher kommt. Es ist eine Verknüpfung ganz ungleicher Personen. Eine eigentlich recht liebenswerte Bäckersfrau, ihr bestimmender Ehemann, eine etwas naive, zurückgebliebene Bäckereigehilfin, eine italienischer Macho, ein Bibliothekar, ein Computerfachmann. Und ein windiger Anlageberater, dem seine eigene Interessen näher sind bzw. waren als die seiner Klienten… Und Ina, die dem Ganzen schließlich durch ihre unerbittliche Recherche auf den Grund kommt. Manchmal ist die Handlung des Krimis etwas sehr klischeehaft, man könnte am Ende fast erwarten, dass alles nur ein Traum war und die Protagonisten doch alles Gutmenschen sind. Das Ende setzt dem Klischee dann noch ein Sahnehäuptchen auf. Doch noch ein Happyend!?

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INHALT: Marlene Adamski lebt in einer scheinbar heilen Welt. Sie ist die Frau eines Bäckers, führt eine gute Ehe, besitzt eine eigene Bäckerei. Doch eines Tages springt sie plötzlich und unerwartet vom Balkon ihres Hauses. Sie überlebt, spricht aber seit diesem Tag kein Wort mehr. Die Psychologin Ina Bartholdy behandelt sie, aber wird immer mehr vom Mann von Marlene boykottiert. Was hat er zu verbergen? Ina lässt der Fall keine Ruhe. Plötzlich spielen auch Ereignissen von vor 14 Monaten eine immer grössere Rolle. Was ist damals passiert und welche Rolle spielte Marlene dabei? MEINE MEINUNG: Das Buch spielt über zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart (Marlene hat gerade einen Selbstmordversuch begangen) und einmal vor 14 Monaten. Beide Zeitebenen hat Eric Berg sehr gut umgesetzt und miteinander verknüpft. Als Leser erfährt man nach und nach die Geschichte von damals. Immer nur in kleinen " Happen", was die Spannung nur noch mehr erhöht. Es ist viel Raum für Kopfkino geschaffen worden. Der ganze Kriminalroman ist sehr ruhig geschrieben und lebt viel von der psychologischen Ebene. Das zwischenmenschliche der Charaktere offenbart sehr viel an Grausamkeit und auch an Unüberlegtheit. Die Spannung des Buches wird durch die ruhige Erzählweise immer wieder gesteigert. Je ruhiger erzählt wird, umso schrecklicher erscheinen die Taten. Die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit hat mich immer wieder neugierig gemacht. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und das Zwischenspiel unter ihnen fand ich genial. So genial, dass ich manchmal gern ins Buch gesprungen wäre und einige geschüttelt hätte. Die Beeinflussung und Hilflosighkeit von manchen war sehr anschaulich umgesetzt. Die psychlogische Ebene fand ich sehr gut herausgearbeitet und interessant. Für das Ende hat sich Eric Berg noch einen Spannungskick aufgehoben, der mich begeisterte. FAZIT: Ein Plan, eine Tat und zuviel Menschen, die involviert sind. Eine sehr gute Mischung für einen Kriminalroman. Von mir bekommt dieses Werk von Eric Berg 4/5 Sterne. 🌟🌟🌟🌟

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Ihre neue Patientin gibt der Psychologin Ina Bartholdy Rätsel auf. Die 62-jährige Frau saß bei Kaffee und Kuchen auf ihrem Balkon, stand auf und sprang um sich das Leben zu nehmen - ohne Abschiedsbrief, ohne Erklärung, ohne einen erkennbaren Grund. Und auch jetzt schweigt sie sich aus. Wie kam es dazu? Warum wollte die Frau sterben? Ina beschließt die Frau - auch nach ihrem stationären Aufenthalt - weiterzubehandeln und diese scheint auch nicht abgeneigt. Doch ihr Mann hält davon überhaupt nichts. Ständig umschwirrt er die beiden Frauen, mischt sich ein, versucht Ina davon abzuhalten mit seiner Frau zu sprechen. Ina ist irritiert. Was steckt dahinter? Oder bildet sie sich das Ganze nur ein? Genauso, wie sie sich einbildet, dass ein Auto sie verfolgt. Immer wieder taucht der gleiche Wagen in ihrer Nähe auf. Aber das kann doch gar nicht sein. Wer sollte...? Könnte das mit ihrer neuen Patientin zusammenhängen? Nein... oder? Fazit Vorab: Das Buch hat mir gefallen, allerdings war es für mich kein typischer Krimi (Verbrechen, Ermittlung, Überführen und Verhaften des Täters) sondern eher eine Studie des menschlichen Verhaltens in Ausnahmesituationen. Wie weit geht ein Mensch um aus einer - für ihn gefühlten ausweglosen - Situation zu entkommen? Erreicht man irgendwann eine Grenze, die man selber tatsächlich nicht überschreiten kann? Und wenn man den Weg gegangen ist, wie geht man anschließend damit um? Kann man das Getane verdrängen? Kann man damit leben oder zerbricht man irgendwann an seinem Gewissen? Der Schreibstil ist auf jeden Fall sehr flüssig, die Geschichte ist spannend und interessant, wobei die Spannung immer wieder mit Informationen über die Psyche des Menschen aufgelöst wird. Erzählt wird einmal die Geschichte im Heute und zum anderen die Geschehnisse der letzten 14 Monate. So setzt sich Stück für Stück, wie bei einem Puzzle, das Bild zusammen. Langsam, aber sicher erklärt sich, wieso, wer und warum. Gut gemacht - vielleicht an ein-zwei Stellen leicht überzeichnete Charaktere, aber ungeachtet dessen ein Buch, das den Leser zu fesseln vermag. Ich bin gespannt, was Herr Berg sich weiterhin einfallen lässt! Viele Grüsse von der Numi

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Das Titelbild hat mich auf alle Fälle gleich angesprungen! Aber zunächst einmal zum Inhalt: Die Bäckersfrau Marlene Adamski springt anscheinend ohne Motiv vom Balkon ihres Hauses, überlebt, spricht allerdings hinterher kein einziges Wort mehr. Es macht den Anschein, dass Marlene von ihrem Ehemann bestens versorgt wird. Doch Psychologin Ina Bartholdy kommt das Verhalten und auch das des Ehemanns äußerst suspekt vor, und da es ihr keine Ruhe lässt fährt sie ins mecklenburgische Prerow. Die Handlung ist in zwei Zeitschienen erzählt, aktuell die Untersuchungen der Psychologin Bartholdy, daneben dann die Geschehnisse 14 Monate zuvor. Dadurch wird meiner Meinung nach schon ein bisschen was vorweggenommen, doch Eric Berg versteht es meisterhaft den Spannungsbogen hoch zu halten und fesselte mich also direkt auf die Couch. Und, das Ende war dann so doch nicht vorhersehbar! Das Rahmenprogramm rund um das Geschehen ist wirklich realistisch und mit vielen verschiedenen Charakteren, die dann eben in besonderen Situationen aufeinander treffen und das Leben nicht leichter werden lassen. Fazit: ein kurzweiliger, spannender Krimi ohne viel Bluvergießen, verfeinert mit psychologischen Raffinessen. Ich werde mir auf alle Fälle noch das Nebelhaus vom gleichen Autor vornehmen!

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Eine Frau springt ohne ersichtlichen Grund vom Balkon ihres Hauses. Der Selbstmordversuch misslingt und so kommt Psychologin Ina Bartholdy ins Spiel. Sie ist die behandelnde Ärztin der Bäckereiinhaberin und kann sich das Verhalten ihrer Patientin nicht erklären. Als sie die entlassene Frau zu Hause besucht, kommt ihr das Verhalten des Ehemannes stutzig. Sie beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen. Diese werden durch ihre Tochter erschwert, die sich nach Jahren beim Exmann auf einmal bei der Mutter einquartiert und die Schule abbrechen will. Ziemlich schnell wird klar, dass dramatische Vorfälle 14 Monate vor dem Selbstmordversuch nicht nur die Bäckerin sondern auch viele andere Leute in eine sehr heikle Situation gebracht haben. Denn es hatte sich eine Gruppe Menschen zusammengeschlossen, um etwas Kriminelles durchzuziehen.. Stil, Machart, Meinung Wie man schon an meiner Inhaltsangabe erkennen kann, haben wir hier zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart ab dem Selbstmordversuch der Bäckersfrau, ab der dem Leser aus Sicht von Psychologin Ina Bartholdy die Ereignisse geschildert werden. Dann gibt es abwechselnd die Zeitebene „vor 14 Monaten“, die dem Leser nicht nur einen Wissensvorsprung gibt sondern auch viele Dinge schon erklärt. Trotz der zwei Ebenen und dem Wissensvorsprung fragt man sich dann trotzdem immer noch so einiges, denn viele Fragen bleiben bis zum Schluss unbeantwortet. Die Mischung finde ich gelungen, es wird nicht neugierig und man gewinnt immer wieder neue Erkenntnisse und Zusammenhänge werden klar. Geschickte Cliffhanger am Ende und ein immer unheilvolleres Geschehen sorgen dafür, dass man das Buch schnell – und ohne Langeweile- gelesen hat. Die Fragen, die sich aus dem Teaser auf der Buchrückseite ergeben, werden übrigens recht schnell geklärt. Deshalb kann ich hier mit weiterem Inhalt nicht spoilern, es würde einfach zu viel verraten.. Die Erzählweise ist erfrischend fluffig und locker, einige Gedankengänge und Dialoge sind humorvoll und die Mischung finde ich insgesamt sehr gelungen. Es gibt auch sehr schöne Sätze die ganz allgemeine Beobachtungen sehr schön umschreiben und das Potential zu erfolgreichen Zitaten haben, die im Zeitalter des Internets ja auf vielen Plattformen gern geteilt werden. Beispielsweise mein Favorit: „Für den Bäcker war Literatur etwas Ähnliches wie ein Opossum: zwar wusste er, dass es existierte, aber er hatte weder je eines zu Gesicht bekommen noch die geringste Ahnung, wozu es überhaupt gut war“(S. 42) Eine weitere Besonderheit ist, dass in diesem Buch irgendwie so ganz herrlich normale Charaktere in der genau richtigen Intensität gezeichnet wurden. Kein grandioser Gegenspieler gegen einen hochintelligenten oder höchstmerkwürdigen Kommissar, sondern einfach eine Geschichte mit vielen Menschen die blöde Fehler begehen, Probleme haben und überhaupt die Erkenntnis: Man sollte kriminelle Ideen wohl eher nicht in einer größeren Gruppe umsetzen, denn da kann an jeder Ecke etwas schiefgehen. Der Autor wirft hier auch einige moralische Fragen auf, ich habe an mehreren Stellen gedacht: „Was hätte ich da jetzt gemacht?“. Fazit Ich vergebe gute 4 von 5 Sternen und werde mit Sicherheit ein weiteres Buch von Eric Berg lesen, der mich besonders mit der Schreibweise und dem Plot überzeugt hat. Die Schattenbucht ist das dritte Buch von Eric Berg, es scheint sich nicht um eine Reihe zu handeln und kann ohne Vorkenntnisse als ganze Geschichte gelesen werden. Ich empfehle es vor allem Fans von Kriminalromanen und Psychothrillern, kann es auf Grund der moralischen Fragestellungen und der vielen liebevoll gestalteten Charaktere aber auch einem Großteil von Romanlesern empfehlen, wenn das Thema denn Interesse weckt.

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Lässt man den Klappentext auf sich wirken, so hat man als Leser ja eine gewisse Erwartung an den Inhalt. Ich habe mir einen subtilen Aufbau der Handlung vorgestellt, eine beklemmende Stimmung durch das Schweigen der Patentin, Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen, alles in allem eben eine gewisse Athmosphäre. Ich wurde bereits nach wenigen Seiten eines besseren belehrt, denn die Fragen, die sich aus dem Klappentext ergeben, sind sehr schnell beanwortet und der Roman geht in eine Richtung, die zumindest ich niemals erwartet hätte und die zugegebenermaßen viel mehr in Richtung Kriminalfall als in Richtung Psychologieroman geht. Erst einmal ein kleiner Schock, doch ich hab mich weiter auf den Roman eingelassen und das war auch gut so. Es kommt heraus, dass es ein Ereignis in der Vergangenheit gab, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, und fortan folgt man der Handlung einmal in der Gegenwart und einmal in Rückblenden aus der jüngeren Vergangenheit. Das mag ich bei Büchern immer sehr gern, da dies den Lesefluss enorm ankurbelt. „Ach, komm noch ein Kapitel. Und noch eins, was solls?“ dürfte wohl jedem von uns bekannt vorkommen. Zum eigentlichen Inhalt, den der Klappentext verschweigt, will ich eigentlich nicht viele Worte verlieren und irgendetwas vorwegnehmen. Dies sollte jeder Leser für sich selbst entdecken. Mir ist es nur wichtig drauaf hinzuweisen, dass der Klappentext nur die Oberfläche ankratzt und im Prinzip nicht aussagefähig ist, was den eigentlichen Inhalt betrifft. Es soll sich niemand getäuscht fühlen und beim Lesen dann enttäuscht sein. Mir hat es letztlich gut gefallen, was Eric Berg am Ende aus der Ausgangssituation gemacht hat. Man muss jedoch auch anmerken, dass einiges konstruiert und in das Korsett der Handlung gepresst wirkt. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander, die sich nach und nach offenbahren, sind zwar interessant, doch teilweise nicht ganz stimmig. Als Beispiel soll hier die Protagonistin dienen, die sich unbewusst enger in das Lügengeflecht der Beteiligten verwickelt als ihr lieb ist. Auch von der Tatsache, dass der Handlungsort an der Ostsee liegt merkt man nicht viel. Der Ort ist so gut wie gar nicht relevant für die Handlung, das Ganze hätte sich genauso auch im tiefsten Bayern oder im Ruhrpott abspielen können. Für mich persönlich ist das zwar ein bisschen enttäuschend, aber kein Grund dies dem Roman negativ anzukreiden. Warum bei all diesen Kritikpunkten dann trotzdem 4 Sterne? Ganz einfach: Ich habe es sehr genossen, dass die handelnden Personen so „normal“ sind. Keine Schizophrenen oder Psychopathen, von denen es im Krimi- bzw. Thriller-Genre inzwischen wimmelt. Kein traumatisierten Missbrauchsopfer und auch keine Superbrains oder Übercharaktere ohne Fehl und Tadel, sondern Menschen, wie du und ich. Sie machen Fehler, begehen Dummheiten und lassen sich von ihren Gefühlen zu Dingen hinreißen, die sie eigentlich gar nicht wollen. Sie werden angetrieben von vermeintlichem Gerechtigkeitssinn, der sich gepaart mit einer gesunden Brise Egoismus schließlich in Gier verwandelt – woran die verschworene Gemeinschaft und ihr Lügengeflecht letztlich auch zerbrechen. Gerade diese „Normalität“ der Figuren macht die Auflösung der Handlung auch relativ erschreckend. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, welche Leichen der Nachbar tatsächlich im Keller hat…? FAZIT Der Inhalt war nicht das, was ich erwartet hatte, doch nachdem der Schock überwunden war, konnte mich der Roman dennoch durch seine Authentizät versöhnen. Man bekommt gute Krimilektüre - etwas das nicht all zu lange nachwirkt, aber beim Lesen trotzdem unterhält.

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Ich habe gelesen: … und nach dem Lesen verarbeite ich eine Story immer gedanklich, bevor ich meine Bewertung dafür abgebe. Gestern auf unserer Hunderunde sprachen Ela und ich über Bücher und Rezensionen. Die Frage war: „Was kann man über ein gutes Buch noch schreiben, was man bisher noch nicht geschrieben hat?“ oder noch wichtiger: „Wie kann man einem guten Schriftsteller im Schreiben der persönlichen Meinung gerecht werden?“ Krimis ähneln sich – es gibt Mörder, Tode und Ermittler, so wird dem Autor einiges abverlangt, den Leser in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil von Eric Berg hat auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert und ist mir von „Das Küstengrab„ bereits vertraut. Anfangs noch schwer in das Buch zu finden, konnte ich es dann einfach nicht mehr weglegen. Die Geschichte ist gut durchdacht und die Schauplätze sind wirkungsvoll beschrieben. Nicht nur die Ostsee-Landschaft konnte ich mir bildlich gut vorstellen, sondern auch die Protagonisten bekamen Gesichter. Sympathisieren konnte ich allerdings mit keiner dieser Personen. Die Psychologin Ina Bartholdy hat zwei Fälle zu bearbeiten: Marlene Adamski mit ihrem missglückten Selbstmordversuch. Leider ist Marlene ziemlich wortkarg und Ina ist gezwungen, sich anderweitig über Marlene und ihr Leben zu erkundigen. Mir war jedoch schnell klar, dass etwas Schreckliches passiert sein muss, was Marlene nicht verarbeiten konnte. Der zweite Patient ist Christopher, dessen Mutter spurlos verschwunden ist. Doch was weiß er darüber? Die Beziehung zwischen der Tochter von Ina und Christopher wird zwar leicht ausgeschmückt, bleibt aber am Ende nebensächlich. Anders wie bei einem Thriller wird der Fall Stück für Stück aufgeklärt und der Leser muss nicht auf eine Pointe warten. Die Geschichte schwingt zwischen der Gegenwart und 14 Monaten zuvor hin und her. Dadurch, dass es jeweils mit einer Überschrift gekennzeichnet wurde, verliert man beim Lesen aber nicht den Überblick und erhält die wichtigen Puzzleteile. Dass der Suizidversuch von Marlene mit dem Problem von Christopher verwoben ist, begreift der Leser rasch und auch die weiteren Charaktere werden gut mit in die Geschichte integriert. Mit den Gedankengängen einer üblichen Psychologin agiert Ina als Ermittlerin und wird letztendlich gemeinsam mit den Lesern doch nochmal überrascht. Eigentlich lese ich lieber Thriller, als Krimis, doch mit einem deutschen Krimi kann man auch mich locken. Zudem schaue ich gerne die Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ und während des Lesens von „Die Schattenbucht“ kam mir mehrfach der Gedanke, dass das Buch auch gut ein Thema dieser Sendung sein könnte. „Die Schattenbucht“ von Eric Berg ist nicht so packend wie ein Thriller, doch der Autor hat es geschafft, meine Phantasie lebendig werden zu lassen. Ich hoffe auf weitere Werke von Eric Berg.

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Die 62-jährige Marlene Adamski sitzt mit Kaffee und selbstgemachtem Kuchen auf dem Balkon ihres Hauses, steht auf und stürzt sich von demselben. Sie überlebt, doch schweigt sie über die Gründe, warum sie sich das Leben nehmen wollte. Offensichtliche Gründe für einen Selbstmord liegen auch nicht vor. Marlene führt mit ihrem Mann auf der Halbinsel Darß eine gut gehende Bäckerei, engagierte sich sozial und sang im Gemeindechor. Warum also sollte eine solche Frau, die bisher auch noch keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigte, umbringen? Psychologin Ina Bartholdy betreut Marlene während ihres Krankenhausaufenthaltes und bietet ihr an, nach ihrer Entlassung eine Therapie bei ihr zu machen. Gerd Adamski, Marlenes Ehemann, hält so gar nichts davon und überhaupt würde alles von allein wieder in Ordnung kommen, wenn seine Frau nur wieder körperlich genesen ist. Entgegen dem Willen ihres Mannes beschließt Marlene, die Therapie bei Ina zu machen, auch wenn es der Frau unheimlich schwer fällt, sich ihrer Psychologin gegenüber zu öffnen. Es scheint fast so, als belaste ein großes Geheimnis ihre Seele und sie könne dennoch nicht darüber sprechen. Dafür hinterlässt sie Hinweise, denen Ina folgt und so langsam aber sicher hinter Marlenes Geheimnis kommt. Doch nicht nur ihre Patientin hält Ina auf Trab. Seit einem Jahr ist sie mit Bobby liiert, der einige Jahre jünger ist als sie und über eine Spontanität verfügt, über die Ina immer wieder in Verzücken bringt. Zwischen den beiden läuft es sehr gut, zumindest so lange, bis Stefanie auf der Bildfläche erscheint. Bei Stefanie handelt es sich um Inas Tochter aus einer gescheiterten Ehe und eigentlich sollte diese, auf eigenen Wunsch sogar, bei ihrem Vater leben. Nun hat sie aber die Schule geschmissen und gönnt sich erst einmal eine Auszeit bei ihrer Mutter - wobei ihr der neue Mann an deren Seite so gar nicht zusagt. Zwar ist Bobby ihr gegenüber sehr aufgeschlossen, doch Stefanie kehrt das Biest heraus und macht Ina ihr derzeitiges Leben nicht unbedingt leichter - zumal da ja noch das Geheimnis von Marlene zu lüften ist, um ihr endlich Frieden zu verschaffen ... Ein schreckliches Geheimnis! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Wie gewohnt spielt das bergsche Buch wieder auf zwei verschiedenen Zeitebenen und ich muss sagen, diesmal hat er sich wirklich eine ganz perfide Story ausgedacht. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Protagonistin Ina wurde sehr einprägsam erarbeitet. Für ihre Patientin geht sie bis ans äußerste, um ihr zu helfen, wohingegen sie privat, gerade im Umgang mit ihrer Tochter, manchmal nicht weiter weiß und hier eindeutig an ihre Grenzen stößt. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

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