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Rezensionen zu
Tote Hunde beißen nicht

Dietrich Faber

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€ 13,95 [D]* inkl. MwSt. | € 13,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

So angenehm die Ruhe und Gemütlichkeit der hessischen Provinz für einen grundsätzlich eher arbeitsunwilligen Polizisten wie Henning Bröhmann auch sein mag: Manchmal muss man selbst als eingefleischter Vogelsberger einfach mal raus aus dem Dorf und die Beerdigung eines früheren Kollegen seines Vaters in Berlin scheint die perfekte Gelegenheit für eine kurze Flucht aus dem anstrengenden Alltag, wo Henning während des Gefängnisaufenthalts seiner Frau gezwungenermaßen als Alleinunterhalter seine pubertierende Tochter und seinen kleinen Sohn aufziehen muss. Hätte Henning aber gewusst, dass er bei diesem Familienausflug nur knapp mit dem Leben davonkommt, hätte er seine Alltagsprobleme sicherlich vorgezogen – so aber muss Bröhmann in „Tote Hunde beißen nicht“ von Dietrich Faber zum dritten Mal unfreiwillig in einem Mordfall ermitteln. Diesmal ist Henning sogar auf ganz besondere Weise involviert, denn alles hat den Anschein, als hätte es ein Wahnsinniger auf seinen Vater abgesehen, wodurch der Junior tief in die Vergangenheit seines alten Herrn und dessen ruhmreicher Polizeikarriere eintauchen muss. Henning Bröhmann kann einem dabei fast schon leidtun: Frau (vorübergehend) mal wieder weg, das Verhalten der Kinder gibt Anlass zur Sorge, ein Mordanschlag wird nur knapp überlebt und dann verschwindet auch noch der Vater. Allerdings leidet man aber auch immer wieder gerne mit dem angenehm durchschnittlichen Ermittler, der eben nicht durch geniale Kombinationsgabe oder ausgeprägtem Spürsinn auffällt wie die meisten seiner Genre-Kollegen, sondern einfach nur mit möglichst wenig Ärger und Anstrengung durch den Alltag kommen will. Fairerweise muss man dem Provinz-Kommissar aber zugute halten, dass er im Laufe der drei bisherigen Bände („Toter geht’s nicht“, „Der Tod macht Schule“, „Tote Hunde beißen nicht“) immerhin eine durchaus achtbare Entwicklung durchlaufen hat: War Bröhmann in seinem ersten Fall häufig nur der Polizeitrottel vom Dorf, so hat sich inzwischen fast schon so etwas wie Ermittlerinstinkt ihn im manifestiert. Natürlich ist auch Dietrich Fabers dritter Roman für erfahrene Krimifans keine allzu harte Nuss, man kommt aber nicht umhin festzustellen, dass die Fälle von Band zu Band schon ein wenig an Anspruch gewinnen. So ist die Suche nach Bröhmanns verschwundenem Vater, die Aufklärung des Friedhof-Attentats und das Aufrollen eines alten Mordfalls durchaus spannend, wenngleich die Lösung einen dann aber doch nicht vor unüberwindbare Herausforderung stellt – trotzdem liefert Faber hier was die Krimihandlung betrifft eine sehr solide Geschichte ab. Sind wir aber mal ehrlich: Wer raffinierte Kriminalfälle, nervenzerreißende Spannung oder bluttriefende Morde haben will, der sucht sich dafür nicht die hessische Provinz aus. Bei Dietrich Fabers Bröhmann-Krimis steht einfach der Unterhaltungsaspekt klar im Vordergrund – und das ist auch gut so. Nach wie vor zündet zwar nicht unbedingt jeder Gag und die Dialoge driften oft sogar bewusst in die Klamauk-Schiene ab, trotzdem liefert der Autor auch im dritten Anlauf viele skurrile und witzige Situationen und einige wirklich gelungene Pointen – mein Favorit ist nach wie vor Hennings Teilzeit-Hilfskraft und Fast-Freund Teichner, der gerade in der von Dietrich Faber wieder selbst gelesenen und höchst unterhaltsam Hörbuch-Fassung wohl für die größten Lacher sorgen dürfte. Besonders wenn der Möchtegern-Schlagerstar seinen „Lonesomer Wolf“-Ohrwurm zum besten gibt, dürfte kein Auge trocken bleiben. Ja, es ist eindeutig seichte Lektüre und ja, das Gehirn muss beim Lesen nicht auf Hochtouren arbeiten um den Kriminalfall zu lösen, ich finde Dietrich Fabers Bröhmann-Reihe aber einfach grundsympathisch und habe mich auch von „Tote Hunde beißen nicht“ wieder gut unterhalten gefühlt. Von den vielen humorigen Provinz-Krimis gehören Fabers Romane für mich eindeutig zu den lesens- bzw. vor allem hörenswerteren Vertretern und ich freue mich schon auf Bröhmanns vierten Fall „Schneller, weiter, toter“, der im September erscheinen wird.

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