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Rezensionen zu
Die Akademiemorde

Martin Olczak

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Ich gestehe, ich mag keine Schweden-Krimis mehr. Per Wahlöö ist schon lange tot seine Partnerin Maj Sjöwall (81) hat vor sieben Jahren das letzte Buch veröffentlicht, und seit die Literaturwelt vor gut einem Jahr auch noch Henning Mankell an den Krebs verloren hat, scheint die skandinavische Krimiliteratur nur noch aus saufenden und verzweifelten Ermittlern zu bestehen, die mit ebenso haarsträubenden wie unrealistischen Methoden Jagd auf ebenso blutrünstige wie klischeehafte Psychopathen machen. Immerhin, die Larsson-Trilogie soll sehr gut sein; hier will ich mir kein Urteil erlauben, weil ich sie nicht gelesen habe. So ist mein Misstrauen erklärlich, als mir der Weihnachtsmann Martin Olczaks (geb. 1973) „Die Akademiemorde“ unter den Baum legte. Nun – ich habe das Buch in fünf Tagen verschlungen und bin begeistert. Das klug gewählte Setting ist das Umfeld der schwedischen Akademie mit ihren verstaubten Ritualen und ihrer unfassbaren Macht – ohne jeglichen Einfluss von außen legt hier das Nobelpreiskomitee in mehreren Geheimsitzungen fest, wer den am meisten beachteten Literaturpreis der Welt erhält. Erst nach 50 Jahren wird offen gelegt, wer die Nominierten waren. Doch gerade um diesen Literaturnobelpreis entspinnt sich ein atemberaubender Krimi: Ein Serienmörder hat es auf die Mitglieder der schwedischen Akademie abgesehen. Er mordet kaltblütig und mit höchster Präzision. Niemand kann ihn aufhalten – niemand, bis auf Olczaks sympathische Protagonisten, die Ermittlerin Claudia Rodriguez (die aus nicht nachvollziehbaren Gründen einen chilenischen Migrationshintergrund hat) und der junge und dennoch schon ausreichend schrullige Antiquar Leo Dorfman. Wie Martin Olczak seinen Plot entwickelt, das hat schon was: Raffiniert ersonnen und mit ausreichend Tempo umgesetzt, hält der Autor den Leser bei der Stange, verzichtet aber glücklicherweise auf Blutorgien. So bleibt der Krimi immer das, was Sjöwall/Wahlöö im Untertitel ihrer Krimi-Reihe „Roman über ein Verbrechen“ nannten, hier allerdings, ohne den gesellschaftlichen Hintergrund zu beleuchten. Die Schwächen des Buches sind schnell aufgezählt, sie liegen fast ausnahmslos in den Details. So stört, dass Olczak alten Büchern fast immer einen Ziegenledereinband verpasst. Dass nun alle vom Mörder als von „dem Arsch“ sprechen, ist ebenso unrealistisch, wie dass annähernd alle Figuren ständig englische Wendungen benutzen. Und wenn bei einem Motorrad in schneller Fahrt um einen Platz die Reifen kreischen, dann sehe ich die Besatzung eher stürzen als ans Ziel kommen. Das geschilderte Erschleichen eines Passwortes per fettigen Fingerabdrücken gelingt nur, wenn sich die Buchstaben nicht wiederholen. Und an einer Stelle hätte ich beinahe das Buch zugeklappt, nämlich als Olczak dramaturgisch völlig unnütz eine falsche Spur auslegt, in einer Szene, in der aber auch so gar nichts plausibel erscheint, und sich der Leser eher veralbert vorkommt. Doch es ist dem Buch nicht zu entnehmen, ob die Fehler hastiger Arbeit des Autoren oder einer schludrigen Übersetzung (Gabriele Haefs) zu verdanken sind. Unterm Strich bleibt ein Summa cum laude -- Martin Olczaks „Die Akademiemorde“ erhalten von mir 5 von 5 Sternen. Ein Buch, bei dem ich neidvoll sagen muss: So etwas hätte ich auch gern geschrieben!

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Mai 2012: Die Feier zum 100. Todestag von August Strindberg sind in vollem Gange. Robert Rudqvist der Organisator des Festes, ahnt nicht das, dass dies sein letzter öffentlicher Auftritt sein soll. Kurz nach seiner Rede, verlässt er das Fest und wird wenige Zeit später ermordet aufgefunden. Aber das war erst der Anfang, immer mehr Mitglieder der Akademie werden ermordet. Der Grund für die Morde ist für die schwedische Polizei völlig unklar und auch Ermittlerin Claudia Rodriguez rätselt, was es mit den Morden auf sich hat. Man könnte fast meinen, bei dem Täter handelt es sich um ein Phantom, denn er ist der Polizei immer ein ganzes Stück voraus. Doch können die noch verbliebenen Mitglieder der Akademie gerettet werden? Wird es der taffen Ermittlerin Claudia Rodriguez gelingen, den Täter zu stoppen? Und bringt sie sich, durch ihre Ermittlungen, auch selbst in Gefahr? Man darf gespannt sein … Fazit: Die Ermittler kommen total sympathisch rüber. Durch das offenen Ende kann man auf eine Fortsetzung mit dem tollen Team hoffen. Ein außergewöhnlicher Krimi, mit vielen Informationen zur Geschichte,der mich in seinen Bann gezogen hat. Bis zum Ende ein packender, spannender Kriminalfall! Volle Punktzahl!

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Ein angesehenes Mitglied der Schwedischen Akademie wird mit einem altertümlichen Schwarzpulverrevolver in einem Stockholmer Park ermordet. Bereits am nächsten Tag werden auf die gleiche Weise weitere Akademiemitglieder, die für die Vergabe des Literaturnobelpreises verantwortlich sind, getötet. Die Polizei steht vor einem Rätsel und muss sich vor der Weltpresse verantworten. Doch interne Querelen um Zuständigkeiten erschweren die Ermittlungen. Claudia Rodriguez von der Zentralen Mordkommission ermittelt zusammen mit Buchantiquar Leo Dorfmann auf eigene Faust. Martin Olczak kann mit seinem rasanten und spannenden Schreibstil begeistern. Kaum zu glauben, dass dies sein erster Roman für Erwachsene ist. Sehr genau wird auf das kleinste Detail geachtet. Man kommt dem Mörder sehr nah ohne eine Ahnung zu haben, wer dieser skrupellose Mensch sein könnte und was ihn antreibt. Alles dreht sich um den alljährlich ausgelobten Literaturnobelpreis. Auf die Preisträger wird mit Vergabejahr und Akademiebegründung zwischen den Kapiteln hingewiesen. Besonders die Beschreibung der Arbeit der Akademiemitglieder ist sehr interessant und wird mit in die Handlung eingeflochten. Man erfährt viele Details rund um die Vergabe des Literaturnobelpreises über Jahrzehnte hinweg. Durch die hohe Anzahl der Morde und die Brisanz, die durch den elitären Kreis der Mordopfer entsteht, hat die Polizei alle Hände voll zu tun. Doch anstatt sich mit voller Energie in die Ermittlungen zu werfen, streiten sich die Vorgesetzten um Zuständigkeiten. Denn hier wird über Sieg oder Niederlage auf hohem Posten entschieden. Zwischen die bereits verhärteten Fronten gerät die eigensinnige Ermittlerin Claudia. Anstatt ihr für wichtige Hinweise zu danken, wird sie von den Ermittlungen ausgeschlossen. Was sie nicht davon abhält, weiter nach der Spur des Mörders zu suchen. Die charakterstarken Figuren wirken glaubhaft und lebendig. Besonders der etwas weltfremde bücherliebende Antiquar Leo hat mich angesprochen. Seine Leidenschaft für Literatur und sein großes Wissen sind besonders wichtig für die Spurensuche. "Er nahme eine Leselampe aus der Vitrine. Dann setzte er sich in einen Sessel und blätterte vorsichtig, las die Notizen, die seit mehr als einem Jahrhundert in dem Marokkineinband geheim gehalten worden waren." Lange vergessene Gefühle zwischen den Protagonisten blitzen immer wieder auf, zeigen wie wichtig sie füreinander waren. Doch im Vordergrund steht die Jagd nach dem Mörder, der scheinbar alle Akademiemitglieder auszulöschen droht. Auch wenn am Ende das Motiv nur schwer nachvollziehbar ist, hat dieser Krimi mich sehr gut unterhalten. Das Tempo ist rasant und der Spannungsbogen sehr hoch. Für Bücherliebhaber ein tolles Krimithema, das fesselnd umgesetzt wurde.

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Um dieses Buch war ich eine ganze Weile herumgeschlichen, bis ich mich doch dazu durchringen konnte, es zu lesen. Mein Interesse weckte es, weil die Opfer alle der Schwedischen Akademie angehörten. Diese Akademie verleiht den Literaturnobelpreis und was gibt es Spannenderes als ein Buch, in dem es im groben eben auch um Bücher, oder besser um deren Erschaffer geht? Zweifel hatte ich ausschließlich wegen des Handlungsortes und meiner kleinen Unsicherheit skandinavischen Werken gegenüber. Ich bin mir immer noch sicher das ich die Namen und Orte nicht richtig ausspreche, aber zum Glück musste ich es niemandem vorlesen. Ein interessantes Extra für mich war, das jedem Kapitel ein Nobelpreisträger vorangestellt wurde. So erfuhr ich nicht nur den Namen einiger Preisträger, sondern auch das Jahr, in dem sie benannt wurden und die Begründung der Akademie. Das ich keinen dieser Preisträger kenne, ist eine andere Geschichte. Den Verlauf des Geschehens fand ich recht interessant und auch sehr spannend. Es wurde nicht zu viel Verraten und man erfuhr über den Mörder und seine Beweggründe nur so viel wie das Ermittlerpaar. Dieses Rätsel zu lösen war ein weiterer Punkt, der mich ans Buch fesselte, und konnte nur noch von den überraschenden Wendungen übertroffen werden. Das Motiv war für mich total weltfremd, aber dennoch liebte ich diese Mischung aus Verschwörung und Rachelust. Obwohl dieses Buch nicht als Krimi deklariert wurde, würde ich es dennoch in diese Kategorie einreihen und das nicht nur wegen einer spannenden Mörderjagd. Dieser Roman war ganz nach meinem Geschmack und erweckte zusätzlich meinen Ehrgeiz die Zusammenhänge noch vor den Hauptprotagonisten zusammensetzen zu wollen.

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Dieser Krimi hat einfach Alles, was man bei einem skandinavischen Krimi erwarten kann. Und dazu noch einiges mehr. Natürlich verwirren die vielen Leute anfangs, natürlich stolpert man über die vielen Straßennamen (obwohl ich viele inzwischen wiedererkenne, Hörbücher sei Dank), aber mal ehrlich, das macht doch gerade den Charme aus. Dazu noch ein tragisches Schicksal und eine hintergründige Liebesgeschichte, viel Literatur und noch mehr Wissenswertes, Spannung sowieso - ich liebe dieses Buch! Auch stilistisch gibt es nichts zu bemängeln, im Gegenteil versteht es Martin Olczak, den Leser, also mich, durch normale Sprache zu fesseln, und die gewichtigen Worte den Dichtern und der Akademie zu überlassen. Außerdem punktet er durch viel Wissen rund um den Literatur-Nobelpreis und die Vorgänge in der Akademie. Inwieweit die richtig sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber mich hat das ganze Prozedere wirklich fasziniert. Der Krimi-Anteil ist gut durchdacht und in seiner Konsequenz wirklich erschreckend. Dabei immer realistisch und recherchiert. Zwischendurch kam der Gedanke, es mit einem 'Geist' zu tun zu haben, der für wohlige Schauer gesorgt hat. Ja, auch das beherrscht der Autor, nämlich Atmosphäre zu schaffen. Die Protagonisten sind stimmig, das 'Ermittlerteam' sympathisch und damit ausbaubar, wie ich finde, ich würde mich jedenfalls über einen weiteren Fall der Beiden freuen. Alleine schon wegen des offenen Endes. Fazit? Intelligente Unterhaltung für Liebhaber der Literatur im Allgemeinen und des skandinavischen Krimis im Besonderen.

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Nobel-Morde

Von: Aglaya

08.04.2015

Ein Unbekannter ermordet mehrere Mitglieder der schwedischen Akademie, welche die Literaturnobelpreise verleiht. Die Polizistin Claudia und ihr Exfreund, der Buchantiquar Leo, versuchen auf eigene Faust, den Täter zu schnappen. „Die Akademiemorde“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Protagonisten Claudia und Leo waren mir auf Anhieb sympathisch und die Geschichte ist spannend erzählt. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Claudia und/oder Leo und den Opfern, später auch dem Täter, hin und her, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Sicht der Ermittler. Die Auflösung wird in der zweiten Hälfte des Buches durch Einschübe aus der Vergangenheit vorbereitet, sodass der Leser mehr Informationen hat als die Ermittler und so bei richtigem Kombinieren den Fall auch schneller löst. Dies kann unter Umständen zu einem Spannungsabfall führen, bei mir blieb die Spannung hoch, da ich doch unbedingt wissen wollte, ob ich recht behielt. Während die erste Hälfte des Buches klassische Krimi-Kost bietet, zeigt der Schluss doch starke Tendenzen zu mythischen Thrillern im Bereich der Verschwörungstheorien, wie man sie beispielsweise von Dan Brown kennt. Da ich ein grosser Fan von Dan Browns Thrillern bin, ist dies für mich natürlich eine positive Sache. Wer aber mit Verschwörungen und geheimen Verstecken nichts anfangen kann, wird zumindest die zweite Hälfte von „Die Akademiemorde“ wohl nicht mögen. Wie man an meiner Wertung sieht, hat mich „Die Akademiemorde“ hellauf begeistert und ich empfehle das Buch auch gerne weiter, unter dem Vorbehalt, dass man nicht nur Krimis, sondern auch Thriller über Verschwörungen mögen sollte.

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Die literarische Welt wird durch eine Mordserie in Stockholm in seinen Grundfesten erschüttert. Ausgerechnet Mitglieder der Schwedischen Akademie, die jährlich den Nobelpreis für Literatur vergeben, scheinen zum Ziel eines Mörders zu werden, der seine Opfer mit einer ungewöhnlichen Waffe, einem altertümlichen Perkussionsschlossrevolver, auf kürzeste Distanz hinrichtet. Und trotz aller erdenklicher Maßnahmen zum Schutze der verbliebenen Akademiemitglieder geht das Morden weiter. Während alle Augen der Welt nach Stockholm schauen, geraten die Polizistin Claudia Rodriguez und der Buchantiquar Leo Dorfman während ihrer Ermittlungen zwischen die Fronten konkurierender Justizbehörden und werden dadurch gezwungen, ihre Nachforschungen auf eigene Faust und abseits der Legalität weiter zu führen. Dabei müssen sie erkennen, dass auch Worte sehr mächtige Waffen sein können. Ich habe das Buch samstags abends um neun angefangen zu lesen und konnte erst schlafen gehen, nachdem ich den letzten Satz beendet hatte! Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, hat nicht den kleinsten Spannungsabfall und begeistert durch einen einzigartig dynamischen Plot, der keine Lesepause zulässt. Gerade die literarisch-historische Thematik macht den Thriller für Leseratten, Bibliophile und Tsundoku-Leidende so (besitzens- und) lesenswert. Gerne hätte ich von dem ein oder anderen Protagonisten mehr erfahren, doch trotz komprimierter Hintergrundinformationen sind die Personen nicht etwa flach, sondern divergent und facettenreich. Die Figur Claudia Rodriguez erinnert zwar dank einiger Parallelen ein bisschen an Stieg Larssons Lisbeth Salander, bleibt aber dennoch eigenständig und erliegt keiner Verwechslungsgefahr. Besonders amüsant finde ich Leo Dorfmans Wohnsituation und seine doch ungewöhnliche Notlösung, die zwischen all den dramatischen Geschehnissen schon für das ein oder andere Lächeln sorgt. Sehr gefallen haben mir zudem die Aufführung von Nobelpreisträgern und die Begründung der Verleihung zwischen den Kapiteln. Solche Inhalte (das gilt letztendlich auch für den Hintergrund und Motiv der Morde) regen zum Recherchieren an und können dadurch zusätzliches Wissen vermitteln. Ein schöner und willkommener Nebeneffekt. Ein kleiner Mangel will nicht unerwähnt bleiben: das Ende ist etwas zu schnell und in Teilen auch leicht unbefriedigend. Mir kommt es ein bisschen so vor, als hätte der Autor noch eins-zwei Seiten vergessen abzuliefern, in denen vielleicht die Querelen zwischen den Justizbehörden aufgelöst werden. So aber hat man das Gefühl, dass Claudia Rodriguez und Leo Dorfman für ihre großartigen investigativen Leistungen nicht ausreichend gewürdigt werden. Aber gut, vielleicht begegnen uns diese sympathischen Protagonisten noch mal in einem weiteren Fall, wer weiß. Der schwedische Schriftsteller Martin Olczak ist bei uns noch ziemlich unbekannt, da er bisher hauptsächlich Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat. Die Akademiemorde ist sein erstes “Erwachsenenbuch”. Leider habe ich ansonsten recht wenig an Informationen über ihn gefunden.

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Inhalt: Es ist Mai 2012 in Stockholm und die Festivitäten zum 100. Todestag von August Strindberg sind in vollem Gange. Auf einem Festbankett zu diesen Ehren hält der Ständige Sekretär, Robert Rudqvist. Dies sollte sein letzter öffentlicher Auftritt sein, denn quasi direkt nach seiner Rede verlässt er das Fest und wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Mit diesem Vorfall beginnt eine Geschichte, wie sie ein Autor, der für den Nobelpreis für Literatur nicht besser ersinnen kann. Nach und nach werden etliche Mitglieder der Akademie ermordet, der Modus Operandi gibt Rätsel auf und lässt nicht nur die schwedische Polizei, die Ermittlerin Claudia Rodriguez an vorderster Front oftmals die Stirn runzeln und sich fragen, was oder wer dahinter steckt. Doch können die noch verbliebenen Mitglieder der Akademie gerettet werden? Es scheint fast so, dass der Mörder nicht greifbar ist, ein Phantom, der der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Und dann wäre da noch die Frage, welche Bedeutung die Mordwaffe, ja die ganze Inszenierung der Morde haben. Gibt es überhaupt eine Bedeutung? Und wird Claudia Rodriguez mit ihrem Scharfsinn und ihrer Scharfzüngigkeit, die ganz nebenbei auch noch gegen alteingesessene Kollegen sich zur Wehr setzen muss, dahinter kommen und nicht auch noch den Zorn des Mörders auf sich ziehen? Man darf gespannt sein und sich gerne in die heiligen Hallen der schwedischen Akademie entführen lassen. Meine Meinung: Auf den Spuren der Geschichte und eines Mörders Das Buch als solches wurde mir schmackhaft gemacht über den guten Arndt vom Blog http://astrolibrium.wordpress.com/. Und ich war nicht allein! Es begab sich dann, dass auf Facebook ein ganzer Trupp zusammenfand, der dann zur „SoKo Akademiemorde“ avancierte. In dieser SoKo wollten wir den Fall lösen, gemeinsam, anschaulich, tatkräftig. Und es war ein tolles Erlebnis! Es war eine Lese-Erleben, wie man es so schnell nirgends findet und was das Buch noch mal zu etwas besonderem machte. Da gab es ein Video, welches die im Buch genannte Waffe näher bringt, da werden Personen im Buch in die Realität katapultiert und man kann ihr Leben bei Wikipedia verfolgen… Das nennt man dann wohl interaktives Lesen und Ermitteln! Denn ganz nebenbei, bei allem Spaß, hat die Geschichte uns alle gleichermaßen in den Bann gezogen! Die Morde sind bemerkenswert inszeniert, der Mörder erscheint in einer bestimmten Verkleidung, die Mordwaffe hat eine bestimmte Bedeutung und alles ist in der Geschichte verankert –in der fiktiven des Romans und in der Geschichte des Nobelpreises für Literatur-. Diese Verknüpfung lässt einem schon mal wirklich in Ermittlereifer verfallen, das Gefühl ist ein anderes, wenn man Google bemühen kann, um eine Figur aus einem Roman zu durchleuchten.. Der Stil ist leicht lesbar, man kann gut folgen, es bedarf keiner großen Erläuterungen. Dadurch, dass Szenen bildhaft beschrieben werden, ohne überfrachtet zu sein, ist man in Stockholm dabei, dringt mit in die Akademie ein, ist in dem Antiquariat (das eine nicht unwichtige Rolle spielt!) und sieht die Figuren vor sich. Und selbst die zarte Liebesgeschichte, die nur so dahingehaucht wird, ist passend und wirkt nicht deplaziert. Die Protagonisten, allen voran Claudia Rodriguez, taff, eine coole Polizistin, die sich nichts vormachen lässt, sind sehr schön dargestellt, auch sie kann man im Kopfkino lebendig werden lassen und vor sich sehen. Ich würde mich auch ehrlich gesagt freuen, wenn ich sie noch mal wieder sehen dürfte… Wie schon gesagt, die Geschichte lässt sich leicht verfolgen, es ist kein Hänger zu merken, man möchte wissen, was denn nun hinter allem steckt und wer vor allem! Etwas fantastisch mutet dann das Ende an, aber das ist kein wirklicher Kritikpunkt ? Ich habe nur eine Sache, die mir wirklich durchweg etwas Stirnrunzeln verursacht hat: Ab und zu driften gewisse Personen in die Fäkalsprache ab und benutzen Wörter….die ich einfach in diesem Buch nicht erwartet hätte. Nett umschrieben. Ich fand, das passt einfach nicht, weil dieses Buch für mich zu der intelligenten Fraktion gehört. Da finde ich es einfach unpassend, wenn da auf einmal jemand das Wort „Arsch“ (Verzeihung) in den Raum blökt. Wisst Ihr, was ich meine? Das war es aber auch schon! An Kritikpunkten meine ich! Erwähnen möchte ich noch das Cover. Ist schon sehr interessant, diese Schlüssel in den Etagen, das mutet fast wie in einem alten Gasthaus an. Die unterschiedlichen Schlüssel könnten die unterschiedlichen Facetten der Literatur darstellen oder auch der Preisträger? Man weiß es nicht! Aber ich mochte es von Anfang an ? Der Autor war bis jetzt für mich ein unbeschriebenes Blatt, aber ich hoffe wirklich, dass er Claudia Rodriguez vielleicht noch eine Chance gibt, in einem weiteren Buch ihre herausragenden Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Fazit: Ein außergewöhnlicher Krimi/Thriller, der ohne Effekthascherei seine Leser in den Bann ziehen kann. Intelligent, ohne viel Splatter und ohne viel Kawumm oder Verfolgungsjagden, aber mit viel Wissen zur Geschichte subtil verpackt in einem spannenden Kriminalfall. Bewertung: 5 von 5 Nilpferden Danke an btb. für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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