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Rezensionen zu
Kolibri

Kati Hiekkapelto

Anna Fekete (1)

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Während Schweden und Norwegen mit schöner Regelmäßigkeit Schauplatz düsterer und melancholischer Kriminalromane sind, scheint das benachbarte Finnland von Gewalttaten weitestgehend verschont zu bleiben – zumindest wenn man rein nach den Krimi- und Thriller-Bestsellerlisten geht. Dass man aber selbst in der finnischen Provinz nicht von Mord und Totschlag verschont bleibt, muss die junge Polizistin Anna Fekete, Hauptfigur in Kati Hiekkapeltos Reihenauftakt „Kolibri“, jedoch am eigenen Leib feststellen, denn kaum hat die Finnin mit ungarischen Wurzeln ihre neue Stelle in der alten Heimat angetreten, wird sie auch schon mit einer grausam zugerichteten Frauenleiche im Wald konfrontiert. Für Anna ist der Mord an einer jungen Joggerin aber gleich in doppelter Hinsicht ein Sprung ins kalte Wasser, denn der Fall ist nicht nur ihr erster echter Einsatz bei der Kripo, sie muss sich zudem auch in kürzester Zeit in ihr neues Team hineinfinden. Während ihr Vorgesetzter sich über den sich in der Statistik gut machenden Migrationshintergrund der neuen Mitarbeiterin freut und auch ein Großteil der Kollegen das junge Teammitglied freundlich willkommen heißt, wird Annas neuer Partner Esko Niemi für sie aber zu einer ebenso großen Herausforderung wie der Fall selbst: Für den ungepflegten und rassistischen alten Haudegen ist Annas Biografie ein gefundenes Fressen und Esko lässt keine Gelegenheit aus, der jungen Polizistin das Leben so schwer wie möglich zu machen. Während der Mordfall anfangs noch ein wenig unspektakulär vor sich hinplätschert, lebt „Kolibri“ zunächst von genau dieser reizvollen Figurenkonstellation: So sehr man Esko für seine fremdenfeindlichen Sprüche und sein diskriminierendes Verhalten auch verachtet – für die Geschichte ist der Quertreiber ein großer Gewinn, zumal er Kati Hiekkapelto viel Gelegenheit gibt, ihre eigentliche Hauptfigur zu formen. Denn Anna Fekete ist keinesfalls jemand, der vor Konfrontationen zurückscheut und sie wächst nicht nur an ihren Herausforderungen, sondern ist auch selbst trotz ihres jungen Alters eine Figur mit Ecken und Kanten – da kann es schon einmal passieren, dass Anna nach einer durchzechten Nacht inkl. bedeutungslosem One-Night-Stand mit Riesen-Kater zum Dienst erscheint und am Fundort einer Leiche nicht nur aufgrund des erschütternden Anblicks vor Übelkeit kaum einen klaren Gedanken fassen kann. Zudem schenkt die Autorin auch dem persönlichen Hintergrund ihrer Protagonistin viel Beachtung und liefert so nicht nur interessante Einblicke in das Leben einer Flüchtlingsfamilie aus der Balkenregion, sondern nutzt dies auch zu einer generellen Betrachtung der finnischen Ausländerpolitik und Rassismus im Alltag. Als Serienfigur bringt Anna Fekete also durchaus großes Potenzial mit, die Story hingegen ist in Bezug auf das Spannungsniveau noch ein wenig ausbaufähig – die Bezeichnung „Thriller“ ist hier eindeutig zu hoch gegriffen, denn dafür fehlt es „Kolibri“ schlicht und einfach an Nervenkitzel. Das soll aber nicht heißen, dass Hiekkapeltos Geschichte langweilig ist, denn der Krimiplot ist absolut solide konstruiert und bietet glaubwürdige und auch interessante Ermittlungsarbeit – verglichen mit der starken schwedischen und norwegischen Konkurrenz ist der Fall insgesamt aber noch ein wenig zu ruhig und zu zahm. Der Grundstein für eine erfolgreiche Reihe ist aber eindeutig gelegt und „Kolibri“ ein insgesamt beachtenswerter Debütroman, der wirklich durchgängig gut unterhält. Dass die Auflösung des Kriminalfalls ein bisschen oberflächlich erfolgt und auch die beiden Nebenhandlungen um die drohende Zwangsheirat einer jungen Immigrantin und die anonymen Drohungen eines Stalkers ein wenig überflüssig erscheinen und sich nicht ganz homogen in den Rest der Geschichte einfügen, sei bei diesem Erstlingswerk absolut verziehen. Wer gerne nordische Krimis liest und bei all den Ausflügen nach Oslo, Stockholm, Ystad und Co. mal einen Tapetenwechsel braucht, für den lohnt sich dieser Ausflug nach Finnland allemal.

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In "Kolibri" erleben wir einen ganz speziellen Thriller, der finnischen Debütautorin Kati Hiekkapelto, der sich unter die Thriller mischt, aber auch eine Vielzahl weiterer Genrezüge und Facetten der Thematik aufweist. Nach meinem Empfinden liest sich dieser Thriller jedoch eher wie ein perfekter Krimi, da anstatt anspannenden Thrill in den Taten und Gedanken, die Ermittlungen und Recherchen vordergründig scheinen. Dadurch ist dieses Werk aber nicht weniger begeisternd, sondern sehr beeindruckend, vor allem wegen dieser enorm gesellschaftskritischen Thematik und den Handlungsverlauf. Erschienen im Heyne Verlag (http://www.randomhouse.de/heyne/) Inhalt: "Kaum hat Anna Fekete ihre erste Stelle als Kriminalkommissarin angetreten, landet auch schon ein Mordfall auf ihrem Tisch: eine junge Frau, die beim Joggen im Wald auf grauenvolle Weise getötet wurde. Anna nimmt die Ermittlungen auf. Ihr zur Seite gestellt ist Esko Niemi, ein alter Haudegen, der seine junge Kollegin torpediert, wo er kann. Bis ein zweiter Mord geschieht und Esko klar wird, dass sie den Killer nur gemeinsam finden werden. Doch Anna ist bereits auf eigene Faust unterwegs. Die 19-jährige Riikka wird beim Joggen im Wald brutal ermordet. In den Taschen ihres Sportanzugs findet sich ein Amulett, dem die Polizei jedoch keine weitere Beachtung schenkt. Anna Fekete und ihr Kollege Esko Niemi übernehmen die Ermittlungen. Beim Verhör von Riikkas Freundeskreis erfahren sie, dass Riikka sich kurz zuvor von ihrem Freund getrennt hat. Allerdings ergibt die Autopsie, dass sie am Tag ihres Todes Geschlechtsverkehr hatte. Der Fall verkompliziert sich, als ein zweites Opfer gefunden wird. Wieder taucht ein Amulett beim Leichnam auf. Doch es gibt keinen Hinweis, dass die beiden Opfer sich gekannt haben. Wie sich zeigt, stellen die Amulette einen blutrünstigen Aztekengott dar. Handelt es sich bei dem Täter um einen Serienmörder, der seine Opfer zufällig auswählt? Bevor Anna Fekete und Esko Niemi eine Antwort finden, geschieht ein dritter Mord. Der Tatort entpuppt sich als kaltblütige Falle." Schreibstil: Neben dem Haupthandlungsstrang webt die Autorin Kati Hiekkapelto einen weiteren dünnen Teppich aus zwei wichtigen Nebenhandlungen, die im späteren Verlauf der Ermittlungen von Bedeutung werden und sich so zu einem dicken Tau des Entsetzen vereinen. Im Vordergrund steht hier natürlich der aufwühlende Mord an einer Joggerin, jedoch spielt sich so langsam auch das Schicksal über die junge Bihar, die unter den strengen Sitten ihrer muslimischen Eltern leidet und scheinbar in Gefahr ist, in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dieses ist ein gekonnter Schachzug dieser Autorin, denn sie besitzt somit zwei enorm wichtige Augenmerke, die den Leser gebannt an die Seiten fesseln und ihn in den Ermittlungen mit einbeziehen. Sie hat einen sehr durchdringenden und dennoch auch seichten Schreibstil, der Ruheoasen gönnt, aber auch für geballte Ermittlungsarbeit auch beim Leser sorgt. Kati Hiekkapelto wirft Fragen auf, lebt durch sympathische Dialoge und aus einem Wechselspiel der Perspektiven. Ihren finnischen Charme kann sie in ihren Zeilen nicht verbergen und sorgt so für nordische Düsternis und Verworrenheit. Das gefällt mir wirklich sehr gut, davon möchte ich gerne mehr lesen. Charaktere: Die Protagonisten sind umfassend beschrieben und werden durch spezielle Charakterzüge so einzigartig und nahezu real. Neben dem Mordfall, den Ermittlungen und die Zerreissprobe für die junge Kommissarin Anna Fekete, die sich erst noch im Dienst und im Team unter Beweis stellen muss, erfährt der Leser auch so einige Fakten aus dem Privatleben der Charaktere. Anna Fekete hat eine besondere Art die Ermittlungen zu führen, nicht immer würde ich mit ihr konform gehen, aber auch gerade dieser Wesenszug sorgt auch im Team der Behörde für so manchen Zündstoff. Neben ihren unter Argusaugen stehenden beruflichen Schritten, bekommt man auch ein interessantes Bild von ihrem Partner Esko, den man mögen oder ablehenen wird... Ein wirklich besonderer Pluspunkt in Sachen Protaginisten ist die Geschichte der Nebenhandlung um die junge Bihar, die den Leser so manche Unglaublichkeiten miterleben lässt und den Wettlauf gegen die Zeit beginnen lässt. Eindringlich, provokant und gesellschaftskritisch. Meinung: Auch wenn ich hier keinen Thriller im standardisiertem Sinne vorgefunden habe, so habe ich dennoch einen grandiosen und einmalig interessanten Krimi erleben dürfen. Gelungene Schauplätze machen dieses skandinavische Werk zu einem MUSS für alle skandinavien-Krimiliebhaber. Der Spannungsbogen ist insgesamt gut gelungen, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu flach für einen Thriller, aber genau richtig für einen unschlagbaren Krimi mit besonderen Nuancen der Themenwahl. Der unglaubliche Showdown hat bei mir doch für einen großen Überraschungsmoment gesorgt, sehr unvorhersehbar und verblüffend. Ganz besonders gefallen hat mir der Schreibstil und der facettenreiche Ausdruck der Finnin, der mich absolut überzeugt hat, und worauf ich bei einer finnischen Autorin so gespannt war. Ganz neu und sehr selten bisher sind die zum Teil ungarischen Weisheiten und Zitate. Leider sind diese nicht übersetzt, aber der Sinn lässt sich aus den Inhalten der Passagen sehr gut erahnen. Weniger Thriller, aber dafür umso mehr Krimi, den ich loben möchte. Cover: Absolut stimmig, einladen und schon auf ein besonderes Werk hindeutend. Der Titel ist absolut treffend: flirrend, polarisierend und facettenreich. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, das Schriftbild locker und angenehm und das Buch liegt trotz seiner Stärke gut in der Hand. Fazit: Zwar nicht der übliche Thriller, aber ein grandios komponierter Krimi mit viel Tiefe und Genie. Ein Debüt, welches punktet und 4 Sterne + verdient!

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Hm, ich tue mich oft schwer mit nordischen Krimis oder Thrillern, aber dieser hier konnte mich irgendwie überzeugen. Auch wenn ich jetzt im Nachhinein eher von einem Krimi sprechen würde. Als erstes hat mich hier das Titelbild angesprochen, irgendwie fesselt es mich. Der Weg in den Wald hinein… Der Schreibstil von Kati Hiekkapelto konnte mich begeistern. Ich bin mir nicht sicher ob es an der Übersetzung lag, aber ich mochte die Sätze und die Ausdrucksweise. Mir hat die Sprache gefallen auch wenn man als Leser hier und da mit fremdsprachigen Passagen konfrontiert wurde, zu denen es leider keine Übersetzungen gab, hier wäre es schön gewesen eine Fußnote mit Übersetzung zu machen. Aber diese wenigen Passagen haben das Verstehen der Sachlage nicht behindert. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und in ihrer Art so unterschiedlich wie sie nur sein können. Da haben wir Anna Fekete, sie kam als Kind mit ihrer Mutter und ihrem Bruder als Flüchtling aus Jugoslawien nach Finnland. Das ist nun über 20 Jahre her. In dieser Zeit hat Anna nicht nur die finnische Sprache gelernt. Im Gegensatz zu Anna die von der Streifenpolizistin nun zur Kripo wechselt hat ihr Bruder sein Leben nicht wirklich im Griff. Er ist Alkoholiker (anscheinend braucht jeder nordische Krimi einen Alkoholiker?) und macht Anna das Leben nicht wirklich leicht. Auf der einen Seite versucht sie den Kontakt zu ihm wieder zu bekommen, auf der anderen Seite erschwert er ihr Leben…Im Kommissariat stößt Anna auf Esko Niemi, er ist ein absoluter Ekeltyp und man baut am Anfang als Leser einen richtigen Hass auf ihn auf. Kaum ist Anna richtig in der neuen Stelle angekommen gibt es schon den ersten Mordfall. Zu dem Mordfall gibt es dann aber auch noch einen zweiten Erzählstrang, hier lernen wir das Mädchen Bihar kennen und es bleibt lange unklar wie dieser Erzählstrang mit der ganzen Geschichte zusammenhängt. Wir erfahren in Form von Briefen und Tagebucheinträgen einiges über das Leben von der jungen Kurden. Die Flucht, die eigenen Wurzeln mit Riten und Sitten aus der Heimat und das einfinden in der neuen Welt. Grundsätzlich ist hier eine Menge Stoff verarbeitet worden und es sind viele Seiten zu lesen, meist mag ich alles eher ein wenig zusammengefasst, aber hier hat das alles gut gepasst und mich hat quasi jede Seite unterhalten. Mir hat insgesamt die Ausführliche Beschreibung der verschiedenen Charaktere sehr gut gefallen. Die Art und Weise wie alle miteinander agieren, sich zum Teil doch sehr aneinander reiben und aufreiben, das hat mich immer wieder weiter getrieben. Ich konnte das Buch irgendwie nicht aus der Hand legen und wo ich am Anfang “Respekt” vor der Seitenzahl hatte, war ich dann doch schneller am Ende, als gedacht. Mit dem Ende konnte mich die Autorin auch überraschen, ich tapte lange im Dunkeln.

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Haas und Birtel GmbH & Co. KG

Von: Monika Kolling aus Wadern/Saar

05.02.2015

Macht süchtig. ermittler, die man so schnell nicht vergisst. Absolut fesselnd!

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Der brutale Mord an einer jungen Joggerin beschert Anna Fekete, Kriminalkommissarin mit Migrationshintergrund, einen denkbar schlechten Einstieg an ihrem neuen Arbeitsplatz bei der Kripo in der Stadt, die nach der Einwanderung schon einmal ihr Wohnort war. Die Polizei geht zunächst von einer Beziehungstat aus, der Exfreund des Opfers ist verschwunden und mit ihm eine seiner Waffen. Ein Amulett, das im Jogginganzug der Toten gefunden wird, findet zunächst keine Beachtung. Dieses wird erst interessant, als ein weiterer Mord geschieht und auch beim zweiten Opfer, ebenfalls einem Jogger, dieses Amulett gefunden wird: es zeigt einen blutrünstigen Kriegsgott der Azteken, der Menschenopfer forderte. Geht nun ein Serienmörder um, der wahllos Jogger umbringt, zumal beide Opfer scheinbar in keiner Verbindung zueinander standen? - Darüber hinaus erhitzt der Notruf eines kurdischen Mädchens die Gemüter der Kriminalbeamten. Handelt es sich um einen Fall von häuslicher Gewalt? Befindet sich das Mädchen in Lebensgefahr? Die Kollegen entscheiden sich gegen weitere Ermittlungen, da sich der Verdacht gegenüber der Familie nicht erhärtet und das Mädchen während der Vernehmungen davon spricht, dass alles ein Versehen gewesen wäre. Anna Fekete will diese Sache dennoch nicht auf sich beruhen lassen und beobachtet die Familie entgegen der Entscheidung ihres Vorgesetzten weiterhin. - Aber nicht nur die schwierigen Ermittlungen machen Anna zu schaffen, auch ihr zugeteilter Partner Esko entpuppt sich als wenig kollegial. Seine Manieren lassen zu wünschen übrig, seine Erscheinung ist ungepflegt und nicht zuletzt seine rassistischen Kommentare bezüglich Annas Herkunft machen ihr das Arbeitsleben schwer. Zudem sorgt sich Anna um ihren Bruder Ákos, der im Gegensatz zu ihr in Finnland nie heimisch geworden ist und immer weiter abzusinken droht. Entgegen der Ankündigung des Verlages auf dem Buchdeckel, dass es sich um einen Thriller handelt, hat Kati Hiekkapelto mit ihrem ersten Roman Kolibri einen Krimi geschaffen, dessen Handlung in seiner düsteren Stimmung dem typischer nordischer Kriminalromane entspricht. In ihrem Debüt hat Hiekkapelto neben den Ermittlungen zu den Mordfällen zwei weitere parallel laufende Handlungsstränge untergebracht, die für sich gesehen genug Stoff für eigene Geschichten hergegeben hätten: Zum einen gibt es die Familien- und Migrationsgeschichte der Anna, die zur ungarischen Minderheit im ehemaligen Jugoslawien gehörte und aus dem Ort Magyarkanisza stammt, der heute zur autonomen Provinz Vojvodina in Serbien gehört und in den ihre Mutter zurückgekehrt ist. Anna ist beruflich erfolgreich und in der finnischen Gesellschaft integriert, sie gilt als Paradebeispiel für gelungene Einwanderungspolitik. Trotzdem zweifelt sie ständig an sich und glaubt, ihren Platz im Leben immer noch finden zu müssen. Zum anderen gibt es die Geschichte des kurdischen Mädchens Bihar, das die gesellschaftliche Ehre der Familie verletzt haben und nun zwangsverheiratet werden soll. Darüber erzählt Bihar regelmäßig in der Ich-Form. Machen die Beschreibungen zur Herkunft der Hauptprotagonistin Anna Sinn, um die Figur entwickeln zu können, wirken Bihars Einlassungen wie Lückenfüller - was bei der Brisanz des Themas schade ist. Immer wieder aufkommende Spannung zu den Ermittlungen in den Mordfällen wird dadurch unterbrochen. Grundsätzlich aber ist Kolibri ein gelungener Kriminalroman, der leicht zu lesen ist und mit Sozialkritik bezüglich Einwanderungspolitik, Rassismus oder auch des Umgangs mit alten Menschen nicht geizt. Man darf gespannt sein, wie es mit der sympathischen Kriminalkommissarin Anna Fekete und ihrem beruflichen wie privaten Umfeld weitergeht. dt. Erstausgabe: 2014 - Heyne Verlag innerhalb der Verlagsgrupp

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Auf den ersten Seiten lernte ich die Protagonistin Anna kennen. Man bekommt einen kleinen Einblick in ihr bisheriges Leben, welches nicht ganz glücklich war. In Finnland nimmt sie eine neue Stelle bei der Kripo an und trifft dann auf den ihr zugeteilten Kollegen Esko. Von Anfang an zeigt er Anna, dass er nicht vor hat sie zu akzeptieren. Nur aus welchem Grund? Anna hat da eine Vermutung, denn sie ist Ungarin… Das Verhältnis zwischen den beiden ist wirklich angespannt und begleitet den Leser durch das gesamte Buch. Anna tat mir sogar ab und zu ein bisschen leid. Und Esko war mir mehr als unsympathisch. Er scheint sein Leben selbst nicht im Griff zu haben, verendet ständig im Alkohol und ist mies gelaunt. Das Buch hat zwei Erzählstränge und diese erzählen jeweils eine ganz andere Geschichte. Am Anfang war mir das nicht ganz geheuer, doch dann fand ich mich ganz gut zurecht. Der erste Erzählstrang wird von Anna erzählt und bezieht sich auf die Joggingmorde. Der andere Erzählstrang wird in Form von Briefen/ Tagebucheinträgen von einer jungen Kurdin erzählt. Sie erzählt von ihrer Flucht, von ihrer Einreise in Finnland und von dem schweren Werdegang in der neuen Welt, den Traditionen, Sitten ihrer Kultur, welche in ihrer Familie überhand nehmen. Besonders gut fand ich, wie die Autorin beide Themen miteinander verbunden hat. Nun aber zur eigentlichen Story. Die Art der Morde war schrecklich und nach dem ersten Mord hatte ich die Hoffnung, dass es spannend weitergeht. Aber im Endeffekt kam die Autorin immer wieder zum Eklat zwischen Anna und Esko zurück. Dann kam der zweite Mord, Story und dann der dritte Mord. Alles sehr vorhersehbar. Gut durchdacht war jedoch die Auflösung des Täters. Bis zum Schluss tappte der Leser total im Dunkeln. Die Verzweigung zwischen den einzelnen Opfern war so weit extrem weit entfernt oder gar nicht vorhanden, was einfach auf nichts schließen ließ. Die Auflösung war dann sehr überraschend… Neben den Themen Rassismus und dem kurdischen Glauben war es sehr interessant, dass die finnische Autorin noch den aztekischen Glauben durch das Amulett, welches bei jedem Opfer gefunden wurde, mit einbrachte. Auch die Herleitung des Buchtitels war sehr interessant. Jedoch hat mir einfach der Spannungsbogen gefehlt und das Erzählen der Geschichte wurde leicht langatmig. Mit mehr Highlights und Wow-Effekten wäre es ein tolles Buch. Fazit In ihrem ersten Roman spricht die Autorin interessante Themen an und setzt diese gut um bzw. bringt sie gut in das Buch ein. Da mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat, werde ich die Autorin im Auge behalten und freue mich auf ihr nächstes Buch und werde auch dieses lesen. Ich hoffe nur mit ein wenig mehr Spannung.

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Großartig und sympathisch

Buchhandlung Mayer

Von: Editha Kunzke-Mayer aus Finsterwalde

18.07.2014

Ich habe diese Charaktere sehr genossen und habe sehr gern Zeit mit diesem Buch verbracht. Danke dafür!

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Thalia.at

Von: Doris Oberauer aus Grieskirchen

20.06.2014

Ein wahnsinnig toller und spannender Thriller. Packend, atmosphärisch und sehr gut konstruiert!

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