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Rezensionen zu
Der Zug der Waisen

Christina Baker Kline

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Das Buch hatte ich jetzt wirklich lange auf meinem SuB liegen und endlich habe ich jetzt mal die Zeit gehabt es zu lesen :-) Und es hat sich total gelohnt, eine tolle Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen... In dem Roman geht es um zwei Frauen aus zwei verschiedenen Generationen. Zum einen haben wir hier die IrinVivian die bei einem Brand ihre gesamte Familie verliert. Sie wurde 1929 mit anderen Kindern in einem Waisenzug gesetzt und von New York in den Westen Amerikas gebracht . Die zweite Person ist die Waise Molly. Ihre Geschichte spielt 2011 in Maine. Sie muss wegen des Diebstahls eines Buches in der Bücherei 50 Sozialstunden absolvieren. Die Alternative ist nur der Jugendknast. Auch ihre Kinderheit ist nicht leicht, die Mutter Drogenabhängig und der Vater tot. Sie wird von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Beide Frauen treffen aufeinander - aus sehr unterschiedlichen Gründen, aber mit der selben Aufgabe. Molly soll bei Vivian den Dachboden aufräumen. Dabei gehts Molly aber ehr darum ihre Sozialstunden abzusolvieren um dem Jugendknast zu entgehen. Problem dabei ist nur, dass Vivian gar nichts auf ihrem Speicher entsorgen will, sondern noch einmal in ihrer Vergangenheit schwelgen will. Vivian erzählt Molly ihre Geschichte und schnell wird klar, dass die zwei Frauen mehr miteinander gemein haben, als sie ursprünglich vermutet haben. Ein tolles Buch über die Freundschaft auch über mehrere Generationen hinweg und dem gleichen Schicksal.

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"Der Zug der Waisen" habe ich als sehr wertvoll erachtet, da im Anhang des Buches das Schicksal vieler Kinder um 1929 neu geformt wurde. Als Waisen stiegen sie in einen Zug und wurden bevor sie in neue Familien kamen begutachtet und oft verworfen. Gesucht wurden oft billige Arbeitskräfte, selten bekamen die Kinder wirklich ein gutes Zuhause, wo sie Wärme und Liebe empfingen. Die Autorin nutzte dieses damalige Geschehen, um es in einer wirklich faszinierenden Story zu verarbeiten. Es geht wirklich ins Herz und bewegte mich sehr, denn die beschriebenen Emotionen sind deutlich und die Angst vor dem Ungewissen lässt mir die Haare zu Berge stehen. Ein Kind verliert seine Familie bei einem Brand und wird wie Vieh in einen Zug verfrachtet, um anderen Kinderlosen eine Tochter oder Sohn zu ersetzen oder im schlimmsten Fall eine billige Arbeitskraft zu werden, die hungert und geschlagen wird. All dies lesen wir in diesem Buch und als ich begreife, dass dieses genauso passiert sein könnte, bewegt mich das Schicksal von Vivian noch um einiges mehr. Ihre und Mollys Geschichte werden miteinander verwoben und ergeben anfänglich noch keinen Sinn, denn Molly lebt im Heute und Vivian erlebt ihre Kindheit / Jugend neu, indem sie Molly darüber berichtet. Molly muss Sozialstunden (so will ich es nennen) abarbeiten und wird damit beauftragt Vivian zu helfen, indem sie ihren Dachboden ordnet. Dort trifft sie auf ein ganzes Leben und die Gemeinsamkeiten die Vivian und Molly haben, ist die, das beide in Pflegefamilien aufgewachsen sind. Vielleicht ist dieses der Grund, warum sich Vivian öffnet und aus ihrem Leben erzählt? Ein wirklich hartes Schicksal, was auch anders hätte enden können. Vivian lässt einige andere Menschen in ihre Lebensgeschichte einfließen, die es nicht so gut getroffen haben wie sie selbst, als sie am Bahnhof regelrecht verschachtert wurden. Vivian selbst muss drei Pflegefamilen durchwandern, um endlich anzukommen. Vivian verliert sehr viel, kann aber auch einiges an Gewinn verbuchen. Es kommt darauf an, wie sehr man sich in die Story einlassen kann, für mich war es ein absolutes Leseerlebnis, denn es ist der Autorin wirklich gelungen mir den Zug der Waisen nahezulegen. Es ist auf der einen Seite sehr traurig, da es nach einer wahren Begebenheit nacherzählt wurde und auf der anderen Seite, wenn man Molly betrachtet, unheimlich wertvoll, denn Molly selbst fühlt sich hin und hergerissen, da sie von ihrer Mutter abgeschoben wurde. Molly und Vivan ergänzen sich sehr gut, obwohl der Altersunterschied sehr hoch ist. Warum sollte sich Alt und Jung nicht ergänzen und vereinen? Beide können voneinander lernen, auch wenn die Lebensumstände unterschiedlich sind. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der dadurch brilliert, dass er mich mitnahm auf eine Reise ins Ungewisse und mich zutiefst bewegen konnte. Die 352 Seiten waren voll gepackt mit wertvollen Informationen, jeder Menge Emotionen und einer Story die nachwirkt. Ein Roman mit dem Prädikat Besonders Wertvoll! Wer sich darauf einlassen kann, wird sicherlich genauso begeistert zurückblicken können wie ich.

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New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen. Die Story ist von Anfang an wirklich ergreifend. Was ich vor allem sehr interessant fande, war wie mit dieser Story eine bestimmte Epoche der Zeitgeschichte behandelt wurde. Als Leser fiebert man mit der Geschichte der beiden Protagonisten automatisch mit. Das liegt vor allem auch daran, dass die Charaktere einfach überzeugend gestaltet wurden. Ich finde es sehr schwer, dieses Buch zu rezensieren, da es auf seine eigene Weise fesselt und bewegend ist. Ich rate einfach demjenigen, der sich für diese Zeit interessiert, für diesen Abschnitt in der Geschichte, sich dieses Buch mal etwas näher anzuschauen. Es ist mehr als nur eine bloße Geschichte Das Cover finde ich auch gelungen. Im Hintergrund der Zug. Farblich schlicht gehalten. Im Vordergrung zwei Mädchen. Eigentlich mag ich es ja nicht, wenn man die Gesichter von Protagonisten sieht, so dass man sie sich nicht mehr selbst vorstellen kann, aber hier hat es wunderbar gepasst, weil sich das Ganze in Einklang mit der kompletten Handlung bringen kann. Fazit: Ein außergewöhnliches, bewegendes Buch.

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Die 17 jährige Molly wächst bei Pflegeeltern auf. Sie gilt als rebellisch, schützt sich selbst mit ihrem "Goth-Image" und scheint nirgendwo richtig hinzugehören oder rein zu passen. Als sie bei einem Buchdiebstahl in der hiesigen Bibliothek erwischt wird, wird sie zu Sozialstunden verdonnert. Diese kann sie bei der 91 jährigen Vivian Daly ableisten, indem sie ihr dabei helfen soll, den Dachboden zu entrümpeln. Die beiden Frauen verbindet bald mehr, als das vermeintliche Aufräumen des Dachbodens. Sie öffnen sich einander und trotz des großen Altersunterschiedes haben beide etwas gemeinsam: sie beide mussten ihren Weg durch die Welt finden. Vivian kam 1929 als Tochter irischer Einwanderer nach New York. Als sie bei einem Wohnungsbrand ihre Familie verlor, wurde sie mit einem Zug in den Mittleren Westen geschickt. Als Waisenkind sollte sie dort - als Teil eines Wohlfahrtsprogramms - ein neues Zuhause finden. Doch was auf sie wartete, waren schwere Bewährungsproben und alles andere, als eine neue Heimat. Erst in der Begegnung mit Molly öffnet sich die alte Dame und mit jedem Gegenstand, welchen sie aus den alten Kartons fischen, erzählt Vivian ihre Geschichte. "Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte und eine unerwartete Freundschaft." (Klappentext) Genau so ist es, denn indem Christina Baker Kline in ihrem Roman "Zug der Waisen" Vivian Dalys Geschichte schildert, greift sie genau diese weniger bekannten, unschönen und harten Aspekte des vermeintlichen Wohlfahrtprogramms "Orphan Trains" auf. Die eine oder andere von ihr geschilderte Szene erinnert mehr an einen Sklavenhandel. So werden die Kinder nach einer vorangegangenen Ankündigung (wie die eines Zirkus', der in die Stadt kommt), alle auf eine große Bühne gestellt und potentielle Interessenten konnten sich per vorgeschobenem Adoptivvertrag je nach Bedarf eines der Kinder heraussuchen und mitnehmen. Die Autorin schildert diese Szenen sehr authentisch. Betrachtet man die damalige politische Lage, mit der dazugehörigen Zeit der Schwarzen Pädagogik (die sich mit dem Gründer des Wohlfahrtprogramms deckt), dass harte Arbeit, Bildung und strenge Erziehung ausschlaggebend seien, um Kinder vor Sittenlosigkeit und Armut zu schützen, dann braucht es nicht viel, um sich vorzustellen, dass nicht alle Kinder in eine gelungene Adoption mit einem fortlaufend schönen Leben gestartet sind. Mit eindrücklichen Worten beschreibt Baker Kline eine sowohl bewegende als auch mitreissende Geschichte, über Schicksal, Mut, Stärke und Freundschaft. Denn auch in Molly bewegt sich etwas.... Hätte ich dieses Buch erst einmal durchgelesen, bevor ich anfing nach Hintergrundinfos zu suchen, hätte ich es einfacher gehabt. Die Autorin war nämlich so nett, diese am Ende direkt mit zu schreiben und einen kleinen Überblick zur Geschichte der "Orphan Trains" - inklusive sieben s/w-Abbildungen - zu geben. Doch macht nicht genau das ein gutes Buch aus, dass man schon während des Lesens so von der Geschichte mitgezogen wird, dass man mehr zum Hintergrund wissen möchte und danach sucht? Ohne dieses Buch hätte ich mich bestimmt nicht so mit diesem Thema auseinander gesetzt.

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Inhalt: Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel der amerikanischen Geschichte New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen. Wie es mir gefallen hat: Ja, ich hatte es unglaublich gern lesen wollen, weil die amerikanische Geschichte voll ist von düsteren Passagen, die kaum thematisiert werden, denn auch in meinem Studium hatte ich nur ein ganz grobes Seminar über die Eckdaten amerikanischer Geschichte, die jeder eigentlich so im Laufe seines Lebens durch Filme etc. mitbekommt. Trotzdem hatte ich ein bisschen Angst, dass es mir zu "historisch" wird. Denn in meiner Freizeit möchte ich mit Geschichte nicht noch so bombardiert werden. Und genau aus diesem Grund hat dieses Buch mich so sehr von sich überzeugen können! Denn obwohl man jede Menge Wissen über diesen Teil der Geschichte erfährt steht dies keinesfalls im Mittelpunkt und es geht somit nur um die Story. Die beiden Hauptfiguren Molly und Vivian sind für wirklich wundervolle, starke Frauen, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten ihre jeweilige Geschichten erfahren haben, aber trotzdem noch ihren Kern bewahrt haben, der dem Leser sofort ans Herz wächst. Sie sind beide mutig und doch einsam, weil sie soviel schon verloren haben und jede auf ihre eigene Weise aus diesen schmerzlichen Erfahrungen daraus hervorging. Beide Zeitebenen haben gut miteinander harmoniert und haben sich schön und traurig zugleich lesen lassen. Wie bereits erwähnt hat man sehr viel über die Geschichte der "Waisenzüge" erfahren, ohne das die geschichtlichen Fakten aber im Vordergrund standen oder sich aufgedrängt haben. Vielmehr wurde dies sehr subtil impliziert und es war sehr ,sehr gut recherchiert! Der Schreibstil hat mich auch besonders angesprochen, denn er war flüssig und schnell zu lesen, ohne dabei etwas von seiner melancholischen Poesie zu verlieren. Besonders Vivians Erinnerungen haben mich sehr stark berührt, denn sie war nie unzufrieden, undankbar oder hat sich beklagt. Sie hat einfach nur versucht ein Zuhause zu finden. Und dies auf eine so aufopferungsbereite Art, dass ich an manchen Stellen einfach nur die Größe dieser Protagonistin schätzen konnte. So eine stark und gut gezeichnete Figur ist mir schon lange nicht mehr begegnet. Sie dann als Einundneunzigjährige zu sehen, wie sie auf ihr Leben zwischen so vielen guten und viel mehr schlechten Menschen schaut, war wirklich sehr ergreifend. Ebenso auch die Sympathie, die sie Molly entgegenbrachte. Denn sie konnte Molly verstehen und Molly fühlte sich auch von ihr verstanden, so wie sie waren taten sie einander unglaublich gut! Und dies hat man als Leser einfach spüren können. Der Zug der Waisen ist ergreifend ,schön und doch traurig zugleich. Definitiv ein Buch, was gelesen werden sollte, vor allem da es Einblick in ein Thema bietet, welches auch heute noch immer wieder verschwiegen wird. Umso schöner ist es also, dass dieses Buch dann auch noch so überzeugen konnte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Abschließend kann ich sagen, dass dieses Buch definitiv eine Empfehlung ist, nicht nur wenn man sich für amerikanische Geschichte interessiert. Die beiden Protagonistinnen sind fabelhaft gezeichnete Frauen und besonders das Ende ist schöner, als man es von so einem ergreifenden Buch erwarten könnte, wenn nicht gar das schönste Ende, was ich dieses Jahr lesen durfte! Außerdem sehr schön war, dass im Nachwort noch ein ganzer geschichtlicher Teil zu finden war, sodass man auch da noch einmal genaueres nachlesen konnte, was mit Bildern und wichtigen Fakten auch sehr gut gemacht war!

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Das Buch in drei Worten? Bewegend, berührend, emotional. Wie ist das Cover? Das Cover ist passend gewählt, auch wenn es in Bezug auf den Inhalt des Buchs beinahe wie ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen wirkt. Das Cover ähnelt einem Schawrz-Weiß-Foto, auf dem zwei spielende und glücklich aussehende Kinder zu sehen sind. Im Hintergrund fährt ein Zug, der der Zug der Waisenkinder hätte sein können. Gerade in Bezug auf die Thematik des Buchs, Waisenkindheit und die Schwierigkeiten, die eine solche Kindheit nach sich ziehen, bilden die zu sehenden, glücklichen Kindern einen krassen Gegensatz. Wie war die Handlung? Die Geschichte hat zwei Erzählebenen. Die eine von Molly, die die Rahmenhandlung bildet, und die von Vivian (oder Niamh, wie sie eigentlich heißt), die die eigentliche Geschichte stellt und die Binnenhandlung darstellt. Vivian erzählt der ebenfalls elternlosen Molly ihre Lebensgeschichte. Und diese ist unglaublich traurig und emotional. Mehrmals hatte ich Tränen in den Augen und war dankbar, weder in der damaligen Zeit unter den damaligen Umständen, noch überhaupt elternlos aufgewachsen zu sein. Niamhs Geschichte hat mich berührt und bewegt. Niemals hätte ich gedacht, dass es für Kinder in den 1930er Jahren so schwer war, eine Familie zu finden. Ein trauriger Themenkomplex, der sehr gut rübergebracht wurde. Wie waren die Figuren? Es gibt zwei Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind. Niamh und Molly. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und haben dennoch ihre Gemeinsamkeiten. Beide teilen das Schicksal der Elternlosigkeit, wissen um die Probleme des Lebens in Pflegefamilien und haben sich schlussendlich gesucht und gefunden. Niamh ist eine Kämpfernatur, die trotz all dem, was ihr passiert ist, nie aufgegeben hat. So viele Tiefschläge, die sie zu erleiden hatte, hätten andere Menschen gebrochen. Die Nebenfiguren der Rahmenhandlung waren eher blass, mussten aber auch nicht schillernder gezeichnet sein. Immerhin kamen sie nur marginal vor. Die Nebenfiguren der Binnenhandlung waren da schon detaillierter, wenn auch nicht immer sympathisch. Wie war der Schreibstil? Der Schreibstil war sehr angenehm. Je nachdem in welchen Teil der Geschichte man sich befand, als in Mollys oder Niamhs, veränderte sich der Schreibstil ein wenig. Bei Niamh waren die Worte gewählter, distinguierter und wirkten (passenderweise) ein wenig angestaubt. Bei Molly war es dagegen impulsiver, sprunghafter und frischer. Beides zusammen konnte mich sehr gut unterhalten. Was war gut? Mir hat gut gefallen, dass die Thematik ohne Romantisierung rübergebracht werden konnte. Die Lebensgeschichte einer Waisen der 1930er Jahre wurde nicht geschönt oder übertrieben gezeichnet – so fühlt es sich jedenfalls für mich an. Gut ist auch, wie sich die Handlung entwickelt. Von Beginn an verlaufen beide Handlungsstränge parallel zueinander, erst etwa in der Mitte des Romans erfährt der Leser, wie es dazu kam. Auch wenn das Ende, das ich mir insgeheim gewünscht hatte, ein wenig vorhersehbar war, habe ich mich nicht daran gestört. Es war einfach schön. Gibt es etwas Außergewöhnliches? Ich habe zwar schon oft Protagonisten gehabt, die Waisen sind, man denke nur an „Harry Potter“, doch nie wurde ein realistischer, historisch möglicher Lebensweg geschildert. Die Bedingungen, unter denen die Kinder damals durch das Land reisten und in Familien gebracht wurden, lassen mich aus heutiger Sicht nur den Kopf schütteln. Es hat sich zwar einiges getan, aber problemfrei funktioniert das System noch immer nicht. Kann ich das Buch weiterempfehlen? Auf jeden Fall. Die Geschichte hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Innerhalb eines Tages und ein paar Stunden hatte ich das Buch beendet. Es ließ mich einfach nicht mehr los. Die Thematik der Elternlosigkeit ist mir – Gott sei Dank – fremd. Dennoch fehlt es mir nicht an Empathie, mich in die Figuren hineinzufühlen. Lest dieses Buch, es erweitert euren emotionalen Horizont. Ich danke dem Goldmann Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Der Zug der Waisen“.

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Eine längst vergessene Geschichte Amerikas in den 30er Jahre. Tausende von Waisenkinder wurden aus Großstädten eingesammelt, in Züge gesteckt und aufs Land gebracht, wo sie in "Pflegefamilien" untergebracht wurden. Ein Buch in zwei Zeitschienen erzählt: 2011, Molly, Pflegekind, versucht sich durchzuschlagen und weiß, dass sie in ihrer Pflegefamilie nicht willkommen ist. 1929, Niamh, die ihre Familie durch ein Brand verloren hat und in so einem Zug gesetzt wird. Zwei sehr starke und mutige Protagonistinnen, die aber auch beide sehr einfühlsam, anpassungsfähig und einsam sind, und viel zu schnell erwachsen werden mussten. Ich fand beide Zeitschienen, sehr angenehm, traurig und zugleich schön zu lesen. Ich habe es durchwegs sehr genossen und gleichzeitig auch eine Menge über diese Zeit gelernt, da mir die Geschichte der "Waisenzüge" überhaupt nicht bekannt war, es sehr gut recherchiert war, ich mir ein sehr gutes Bild davon machen konnte und es sehr interessant fand. Der Schreibstil war schön flüssig geschrieben und manchmal sogar schon fast ein wenig poetisch. Ich muss schon sagen, dass ich sehr glücklich bin, das Buch gelesen zu haben. Es war auf jeden Fall eine große Bereicherung zum Thema Geschichte, aber auch sehr angenehme, gefühlvolle, einfühlsame und auch sehr einsame und traurige Stunden mit den Protagonistinnen, in der ich mich in diese Zeit sehr gut reinfühlen konnte und viel gelernt habe. Ein sehr zu empfehlendes Buch!!!

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ZUM INHALT: Ein bewegender Roman über ein vergessenes Kapitel der amerikanischen Geschichte New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen. MEINE MEINUNG: Dies ist so ein Buch, was ich eher durch Zufall für mich entdeckt habe, denn ich muss sagen, so auf den ersten Blick hat mich das Cover nicht ganz so angesprochen, doch durch einen Zufall, habe ich mir mal die Beschreibung durchgelesen und dieses hat mich total angesprochen und ich wollte es unbedingt lesen und jetzt muss ich sagen, mir gefällt das Cover doch sehr gut und es ist sehr passend zum Buch. Ich habe schon einmal ein Buch gelesen, was so in eine ähnliche Richtung geht und daher war ich sehr gespannt wie mir nun das so gefallen wird und ich bin begeistert. Wir finden hier die Gegendwart und die Vergangenheit vor und sowas liebe ich ja total. Das Buch beginnt im Jahr 2011 und wir lernen Vivian kenne, die in die Jahre gekommen ist und Molly, ein Teenager, der der alten Dame helfen soll, ihren Dachboden zu entrümpeln, nur Vivian will nichts wegwerfen, sondern eher die ganzen Kisten durchsehen und sich erinnern. Am Anfang ist Molly nicht begeistert, aber im Laufe der Geschichte ändert sich das doch und sie hört Vivian zu, was diese zu erzählen hat, nämlich ihre Geschichte. Dann lesen wir aus dem Jahr 1929 und das ist die Geschichte von Vivian, die mit neun Jahren Waise wird und mit einem Zug mit anderen Kindern nach Westen verschickt wird um dort eine neue Familie zu finden, nur ist dies immer alles nicht so einfach, denn nicht alle habe Glück und Vivian muss ziemlich tapfer sein und vorallem kämpfen. Mir hat es richtig gut gefallen, ich liebe Bücher in denen es um Rückblenden geht wie bei Vivian, ich finde es spannend zu erfahren, was damals so passiert ist, wie Leben geprägt wurde und wie man so etwas durchsteht. Und die Autorin konnte mich absolut mitreißen, mich in die Geschichte abtauchen lassen. Mir verdeutlichen, wie das Leben damals so war, was diese Kinder so mitmachen mussten. Normal gefällt mir meistens die Vergangenheit am besten, doch hier ist die Gegenwart auch ein großer Bestandteil und man erfährt auch so einiges über Molly und warum sie so ist wie sie ist und ich muss sagen, auch dies fand ich toll und auch hier wollte ich einfach mehr erfahren. Ich finde es Wahnsinn was die Autorin hier geschaffen hat, man merkt das sie sich gut informiert hat, es aber so umgesetzt hat, dass es jeder gut verstehen und nachvollziehen kann und dazu mit zwei Charakteren die die Geschichte zudem machen was sie ist, nämlich einzigartig und begeisternd. Ich kann jedem das Buch ans Herz legen, gerade wer sich für die Grundidee interessiert und der einfach eine Geschichte zum abtauchen braucht. 5/5 Sterne

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