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Rezensionen zu
Die Erfindung der Flügel

Sue Monk Kidd

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Die 11 jährige Sarah, wohlbehütete Tochter eines reichen Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geschenk. Die zehnjährige Hetty „Handful“, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Sarah mag Hetty und das sie Hetty nicht die Freiheit schenken darf, bringt sie ihr verbotenerweise das Lesen bei, und beide werden Freundinnen. Doch das Leben und ungewöhnliche Ereignisse trennen immer die Wege beider. Irgendwann hofft Sarah, das sie Hetty doch noch die Freiheit schenken kann. Wer kennt und liebt, „Vom Winde verweht“? Dieses spielt auch in Charleston um die gleiche Zeit. Es geht um Sklavenhaltung und die ersten Aufstände gegen die Sklaverei aus dem Norden. Wer Südstaatenromane liebt, sollte sich dieses Buch unbedingt mal ansehen. Die Sprache ist dabei modern gehalten und leicht zu lesen. Man erfährt einerseits das Leben aus Sarahs Sicht, ebenso wie aus der Sicht des schwarzen Sklavenmädchen Hetty, wobei mir ihre Sicht einfach am besten gefallen hat. Trotz Eingesperrt sein, führen die Sklaven ein schweres und arbeitsreiches Leben aber verzweifeln selten. Sie nehmen ihr Schicksal hin aber aufgeben und brechen lassen sie sich nicht. Hetty und ihre Mauma halten zusammen und planen natürlich immer wieder freizukommen, zur Not mit illegalen Mitteln. Ob sie es am Ende schaffen, müsst ihr aber selbst lesen.Ich fand es sehr spannend und lehrreich erzählt und auch sehr bildhaft erzählt. Außerdem berührt das Schicksal beider Frauen, die jeder auf ihre Weise, dem Leben trotzen.LESEN!!!!

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Da mir auch schon die Romane "Die Bienenhüterin" und "Die Meefrau" von Sue Monk Kidd unheimlich gut gefallen hatten, waren meine Erwartungen an ihr neues Buch hoch - ich gebe es zu. Doch ich wurde nicht enttäuscht. Sue Monk Kidd schafft es auf einfühlsame, bildhafte Art und Weise, uns sowohl das Leben der wohlbehüteten Plantagenbesitzertocher Sarah als auch das ihrer Sklavin Handful zu beschreiben. Kaum nachvollziehbar scheint, was wir von Beginn bis Ende des 19 Jahrhunderts in Carolina, einem Südstaat der USA verfolgen. Sklaven, die nur mit Passierschein die Straßen betreten dürfen (und dabei bloß allen Weißen auszuweichen haben). Mädchen, die gerne Anwältin werden würden, was absolut undenkbar ist. Und letzten Endes sowohl Sarah, die versucht für ein Ende der Sklaverei zu kämpfen und Handful, die das Beste aus ihrem eigenen Schicksal machen möchte. Immer wieder wechselt die Perspektive zwischen den beiden Mädchen, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Besonders interessant ist in diesem Fall übrigens das Nachwort, das man nicht übergehen sollte! Denn was ich bis zum Lesen des Nachworts nicht wusste: viele Aspekte der Geschichte sind nicht fiktiv, sondern historisch belegt! Insgesamt ein absolut empfehlenswertet, lesenswerter Roman!

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Sehnsucht nach Freiheit

Von: leseratte1310

24.05.2015

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so vieles gemein haben, werden in diesem Buch beschrieben. Sarah bekommt ein Geschenk zu ihrem 11. Geburtstag, dass sie nicht wirklich haben möchte, nämlich die 10jährige Sklavin Hetty. In der Nacht stellt sie eine Urkunde aus, die Hetty die Freiheit gibt. Außerdem beschließt sie Anwältin zu werden. Aber ihre Eltern sind natürlich nicht einverstanden, dass Hetty frei wird. Obwohl es verboten ist, Sklaven in Lesen und Schreiben zu unterrichten, macht Sarah genau dies, um ihren Protest gegen die Ungerechtigkeiten kundzutun. Auch Hetty „Handful“ hat ihre Träume. Sie sehnt sich nach Freiheit, denn aus den Geschichten ihrer Mutter weiß sie, dass alle Menschen nach Freiheit streben, denn „einst haben alle Menschen Flügel gehabt…“ Nicht nur Hetty bleibt die Freiheit verwehrt, auch Sarah muss erkennen, dass sie nicht frei ist. Den gewünschten Beruf darf sie nicht ergreifen. Ihr Weg ist vorbestimmt, sie hat zu heiraten und Kinder zu bekommen. Abwechseln wird die Geschichte der beiden starken Frauen geschildert und immer wieder gibt es Berührungspunkte in ihrem Leben. Jede schildert ihre Leben, ihre Träume und Hoffnungen auf ihre eigene besondere Art. Dennoch ist ihr Schicksal miteinander verknüpft, denn ihr Verhalten und ihre Entscheidungen haben auch Einfluss auf die andere. Obwohl der Schreibstil sehr leicht ist, ist die Geschichte doch sehr bewegend und emotional. Natürlich hat man schon sehr oft über die Geschichte der Sklaverei in Amerika gelesen, doch immer wieder erschüttert es einen, wie die Sklaven behandelt wurden. Auch beim Lesen dieses Buches möchte man wieder dazwischen gehen und auf menschenwürdiges Verhalten drängen. Ein wunderbar bewegender Roman, der noch lange nachhallt.

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Die Grimkés gehören zu den einflussreichen Familien in Charleston; der Vater einer zehn- bzw. später elfköpfigen Geschwisterschar übt das Amt eines Richters aus, doch besitzt man selbstverständlich auch Plantagen und die dazugehörigen Sklaven. Auch im Haus selbst arbeiten zahlreiche Leibeigene. Sarah Grimké erhält zu ihrem elften Geburtstag im November 1803 nicht nur ein eigenes Zimmer zugewiesen, sondern auch noch ihre erste Sklavin geschenkt, die 10jährige Hetty, die von von ihrer Mutter Charlotte nur „Handful“ genannt wird. Sarah Grimké lehnt das Geschenk spontan ab, was einen Skandal auf ihrer Geburtstagsparty hervorruft, und wird von ihrer Mutter gezwungen, Entschuldigungsbriefe an sämtliche Damen zu schreiben, die bei diesem Vorkommnis anwesend waren. Der Versuch, Hetty aus dem Sklavenstand zu entlassen, scheitert ebenfalls kläglich, und so versucht Sarah zumindest, Hetty das Leben so leicht wie möglich zu machen. Sie bringt ihr heimlich sogar das Lesen und Schreiben bei, was ebenfalls gegen alle Konventionen verstößt. Gemeinsam und doch in vollkommen unterschiedlichen Welten wachsen die beiden Mädchen heran, und auf ihre Art versuchen beide, aus den bestehenden Konventionen auszubrechen. Hetty, deren Mutter schon eine überaus starke Persönlichkeit besitzt, hat oft den Eindruck, dass Sarah beinahe gefangener ist als sie selbst. Dennoch hat sie sich dem Sklaventum zu beugen, und manch üble Begebenheit widerfährt ihr. Dabei empfindet sie jedoch ihren Status zwar als fremdbestimmt, auch jeder Willkür der Weißen ausgesetzt, doch ihr Innerstes, ihre Persönlichkeit, die empfindet sie als 'frei'. 'Ich gehöre niemandem' ist bis zum Schluss ihre Überzeugung. Sarah dagegen hält den Spagat zwischen ihren Überzeugungen einerseits und den Konventionen andererseits, die sie wie ein zu enges Korsett beherrschen, irgendwann nicht mehr aus. Sie bricht aus, indem sie nach Norden zieht, sich einer Gruppe Quäker anschließt und fortan für die Befreiung und Gleichstellung der Sklaven kämpft. Dem schließt sich schließlich auch ihre jüngere Schwester Nina an, und unversehens kämpfen sie auch für die Rechte der Frauen. Eine ungewöhnliche und fast unmöglich scheinende Freundschaft beschreibt Sue Monk Kidd in ihrem Roman da, eine, die gegen alle Widerstände, Konventionen und Schicksalsschläge zu wachsen beginnt und sich letztlich zu behaupten weiß, auch wenn sich Hettys und Sarahs Leben lange Zeit kaum noch berühren. Dabei bedient sich die Autorin eines ständigen Perspektivwechsels, der dem Hörer sowohl die Welt Sarahs näherbringt als auch das Leben Hettys anschaulich verdeutlicht. Gelesen werden die beiden Charaktere in dem ungekürzten Hörbuch von Inka Friedrich und Bibiana Beglau, wobei mir persönlich die Besetzung der Sklavin Hetty deutlich besser gefiel. Der Klang der Stimme sowie der oftmals fast pragmatische Vortrag passten m.E. hervorragend zu der dargestellten Rolle. Sarah dagegen fand ich oftmals eher farblos und gleichförmig dargestellt, so dass mir diese Passagen zeitweise ein wenig zu langatmig vorkamen. Interessant fand ich die Tatsache, dass diesem Roman wirkliche Personen zugrunde liegen. So gab es die beiden Schwestern Sarah und Angelina Grimké aus Charleston tatsächlich, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts für die Abschaffung der Sklaverei, gegen die Rassentrennung und für die Frauenrechte eingesetzt hatten. Auch eine Sklavin namens Hetty gab es, allerdings ist über sie außer der Tatsache, dass sie jung gestorben ist, fast nichts überliefert. Deshalb ist dieser Part des Romans als fiktiv anzusehen. Insgesamt bietet dieser Roman einen beeindruckenden historischen Einblick darin, wie schwierig es zu Zeiten der Sklaverei war, gegen die damaligen Konventionen zu schwimmen. Ein lebendiges Bild dafür, wie sehr es sich auch lohnt, sich für seine Überzeugungen einzusetzen. Beeindruckend. © Parden

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Meine Meinung: Charleston, South Carolina Anfang des 19. Jahrhunderts: Die 11-jährige Sarah wächst wohlbehütet als Tochter eines Plantagenbesitzers auf. Sie liebt das Lesen und ihr größter Wunsch ist es einmal Anwältin zu werden. Das ist allerdings nicht gerne gesehen. Zu ihrem Geburtstag erhält Sarah ein sehr ungewöhnliches Geschenk, die 10-jährige Hetty „Handful“, die ihr fortan als Dienstmädchen zu Seite stehen soll. Sarah ist entsetzt. Für sie ist es absolut nicht vorstellbar einen Menschen zu besitzen. Da Handful nicht lesen kann bringt Sarah es ihr bei, Dies ist allerdings verboten und wird sehr hart bestraft. Doch Sarah nimmt es in Kauf und kämpft weiter … Der Roman „Die Erfindung der Flügel“ stammt von der Autorin Sue Monk Kidd. Für mich war dieses Buch das erste der Autorin und ich war sehr neugierig darauf wohin mich die Reise wohl führen würde. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Sarah ist die Tochter eines Plantagenbesitzers und lebt sehr wohlbehütet. Sie liebt es zu lesen. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt sie eine Sklavin geschenkt. Das schockt das junge Mädchen doch sehr, denn sie wurde vorher noch nicht wirklich mit dem Rassenunterschied konfrontiert. Sarah bringt Handful das Lesen bei, da diese es nicht kann. Dafür allerdings kassiert sie eine heftige Strafe. Es ist einfach nicht gerne gesehen wenn sich die Herrin mit ihrer Sklavin beschäftigt. Ich empfand Sarah als starkes Mädchen, das versucht etwas zu verändern. Hetty „Handful“ ist eine Sklavin. Sie soll für Sarah da sein, ihr helfen. Bildung ist ihr untersagt. Handfuls größter Wunsch ist Freiheit. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend. Sie nimmt den Leser gefangen, lässt ihn teilhaben an Handfuls Schicksal und wie Sarah versucht etwas zu verändern. Das Buch liest sich flüssig und ist gut verständlich. Die Handlung ist eine Mischung aus Realität und Fiktion. Sie basiert auf einer wahren Geschichte. Die Rolle der Frau in der damaligen Zeit wird sehr gut dargestellt. Sue Monk Kidd hat sehr gut recherchiert und schildert alles eindringlich. Als Leser begleitet man den Lebensweg von Sarah und Handful über 3 Jahrzehnte, von 1803 bis 1838. Der Roman ist sehr schonungslos und zeigt die Brutalität des Sklavenlebens schonungslos auf. Er verbreitet aber auch den Lebensoptimismus. Auch der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant ausgearbeitet und ins Geschehen integriert. Es ist eben ein schwieriges Thema, in das die Autorin dem Leser hier einen sehr guten Einblick gewährt. Fazit: Kurz gesagt ist „Die Erfindung der Flügel“ von Sue Monk Kidd ein wirklich gelungener Roman über eine doch schwierige Zeit. Die realistischen Charaktere, der mitreißender Stil der Autorin und eine interessant, sehr gut recherchierte Handlung haben mich hier bewegt und begeistert. Sehr zu empfehlen!

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Meine Meinung: Der Roman "Die Erfindung der Flügel" von Sue Monk Kidd spielt in der Zeit von 1803 bis 1838 in Südamerika und basiert auf den historischen Persönlichkeiten Sarah und Angelina Grimké, die Pionierinnen gegen die Sklaverei waren und sich gegen die Unterdrückung von Frauen im patriarchalischen System einsetzen. Erzählt wird die Geschichte jeweils abwechselnd aus der Sicht von Sarah Grimké und ihrer Skalvin Hetty "Handful" und dadurch lernt man die beiden Figuren und ihre Sichtweisen der Dinge sehr gut kennen. Sarah Grimké wächst als Tochter eines Richters wohlbehütet auf. Ihr sehnlichster Wunsch ist es Anwältin zu werden, ein Wunsch der in dieser Zeit, wo Frauen unterdrückt werden und Männer im patriarchalischen System das Sagen haben, als unmöglich erscheint. Mit 12 Jahren erhält Sarah ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk. Ihr wird die zehnjährige Hetty, eine Sklavin, geschenkt, die ihr fortan als Dienstmädchen dienen soll. Sarah, die schon als junges Mädchen eine flammende Abscheu gegen die Sklaverei entwickelte, bringt Hetty schließlich das Lesen bei, obwohl dies gesetzlich verboten ist. Hetty Handful hingegen wird in die Sklaverei hineingeboren. Ihr Mutter steht ebenfalls im Dienste der Familie Grimké und sie leben dort das harte Leben von Sklaven, wo Unterdrückung, Schläge und Peitschenhiebe an der Tagesordnung stehen. Um ihrer Tochter Mut zu machen, erzählt Ihre Mutter ihr die Geschichten von Ihrer Großmutter aus Afrika, die magisch und fantastisch erscheinen und wo die Menschen ihres Volkes damals Flügel hatten und wegfliegen konnten. Hetty wünscht sich nichts sehnlicher als diese Flügel zurück, um in die Freiheit zu fliegen. In "Die Erfindung der Flügel" wird die Stimmung und die Verzweiflung der Unterdrückten, der damaligen Zeit, sehr gut ausgedrückt. Das Thema der Sklaverei wird schonungslos angesprochen und hier wird nichts beschönigt. Ebenfalls wird die Unterdrückung der Frau geschildert, die damals als selbstverständlich angesehen wurde. Frauen durften nicht gebildet sein und die Familie stand hier im Vordergrund. Die Frauen hielten die Familien zusammen und der Mann war das Oberhaupt der Familie, der sich um das wirtschaftliche Belange gekümmert hat. Für mich ist es erschreckend, was die beiden Figruen Hetty und Sarah in der damaligen Zeit erlebt haben.Beide Figuren konnten auf ihre Art und Weise nicht frei leben und wurden unterdrückt und ich habe mit Sarah und Hetty mitgefiebert und mir ihre Freiheit gewünscht. Durch die bildhaften Schilderungen konnte ich mich sehr gut in die damalige, sehr schwierige Zeit, hineinversetzen. ich sah die Umgebung bildlich vor mir und konnte die Atmosphäre ebenfalls deutlich spüren. Die Geschichte macht zwischenzeitlich größere Zeitsprünge, so dass man die Hauptpersonen heranwachsen sieht und ihre Veränderungen miterlebt. Der Schreibstil bleibt hier, trotz des komplexen Themas, sehr leicht und man kann das Buch schnell lesen. In der Mitte des Buches hat sich der Inhalt für mich etwas gezogen, da die Geschichte von Sarah hier sehr ausführlich erzählt wurde. Trotzdem hat mich der Inhalt des Buches mitgerissen, schockiert und begeistert und obwohl ich eigentlich nicht so gerne historische Romane lesen, hat mir der Inhalt des Buches sehr gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Fazit: Ein wunderbares Buch, welches sich mit der Thematik der Sklaverei und der Unterdrückung der Frauen beschäftigt und in eine andere Epoche entführt, wo man mit den Hauptpersonen, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, einfach mitfiebern muss. Eine Geschichte über die Hoffnung und den unbändigen Wunsch nach Freiheit.

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Schon vor Jahren (vor meiner Bloggerzeit) habe ich Sue Monk Kidds Buch "Die Bienenhüterin" gelesen. Es spielt ebenso in der Heimat der Autorin, den Südstaaten der USA. Und wie wir alle wissen, war gerade der Süden der Staaten geprägt vom Sklavenhandel. Jeder Plantagenbesitzer besaß eine Vielzahl Schwarzer, die er meistens unter unmenschlichen Bedingungen wie Vieh hielt. Auch in "Die Erfindung der Flügel" geht es primär um das Thema Sklavenhaltung. Charlston 1803: Die elfjährige Sarah Grimké, Tochter eines großen Plantagenbesitzers, bekommt zum Geburtstag eine eigene Kammerzofe. Die zehnjährige Hetty "Handful" soll ihr zur Hand gehen, doch Sarah verweigert eine eigene Sklavin. Sie hasst die Sklaverei und beginnt bereits in jungen Jahren dagegen aufzubegehren. Doch ihre Eltern dulden ihren Widerstand nicht. Handful wird dadurch eher zu einer Art Freundin der Plantagentochter und Sarah bringt ihr verbotener Weise das Lesen bei. Beide Mädchen träumen von einer Freiheit, die für sie unmöglich ist. Sarah scheitert an der Zeitepoche, in der sie lebt, denn sie möchte die Sklaverei abschaffen und Anwältin werden. Sie interessiert sich brennend für das Thema und lernt verbotener Weise mit ihrem Bruder Thomas dessen Schulstoff mit. Und Hetty Handful träumt von der Freiheit und einem eigenen Leben, das ebenfalls zu diesen Zeitpunkt für Schwarze noch unerreichbar war. Sarah eckt im Laufe der Jahre immer mehr mit ihren Ideen in der Gesellschaft an. Dadurch wird es für sie unumgänglich die Heimat zu verlassen. Und so ist sie bereit, in eine ungewisse Zukunft zu gehen, um sich selbst und ihre Ideen zu verwirklichen. Mit ihrer kleinen Schwester Nina hat sie eine Seelenverwandte gefunden bzw. herangezogen, die noch härter gegen die Sklaverei vorgeht als sie. Die Geschichte der beiden Mädchen wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Handful geschildert und der Roman in sechs Teile mit Zeitabschnitten geteilt. Diese Zeiteinteilungen beginnen im Jahr 1803 und enden 1838. Über diesen Zeitraum bleibt die Freundschaft der beiden Mädchen mehr oder weniger bestehen. Die erste Hälfte, die von den Schicksalen der beiden Mädchen in Charlston erzählen, hat mich begeistert. Hier geht es alleine um Sarah und Handful und um ihr Leben als Kinder bis zum heiratsfähigem Alter. Die Verbundenheit der beiden Mädchen, die ein total konträres Leben führen, wurde in einer sehr bidlhaften und atmosphärischen Sprache erzählt. Diese selbstverständliche Grausamkeit gegenüber den Sklaven hat mich sehr berührt. Oft wurden diese schlimmer als Tiere behandelt und ihnen jegliches menschliche Gefühl abgeschworen. Auch die Geschichte von Handfuls Mauma und die Bedeutung des Quiltes, den sie näht, der mit ihrer Lebensgeschichthe verbunden ist und eine alte Tradition birgt, hat mich sehr berührt. Der weitere Verlauf der Geschichte hat mich dann leider nicht mehr komplett überzeugen können, auch wenn es sich hier teilweise um eine wahre Geschichte handelt. Denn die Schwestern Grimké hat es wirklich gegeben und waren berüchtigte Frauenrechtlerinnen, die sich energisch für die Anti-Sklaverei-Bewegung eingesetzt haben. Und diese wahren Begebenheiten um die Grimké-Schwestern hat die Autorin mit Handfuls fiktiver Geschichte geschickt verknüpft. Ebenfalls in diesem Teil des Romans ließ die Spannung etwas nach, die Geschichte plätscherte vor sich hin und der religiöse Teil war mir eindeutig zu viel. Sarah konventiert zur Quäker-Gemeinde, um später gemeinsam mit ihrer Schwester Nina wieder die Religion zu wechseln. Sarah versucht dadurch den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen und sich selbst zu verwirklichen, doch auch in der Quäkergemeinschaft gibt es Regeln und Pflichten, denen sie sich stellen muss. Trotzdem berühren sowohl die Geschehnisse, als auch die Charaktere und man denkt nach Beenden des Buches noch länger über all diese Greueltaten der Menschheit in der Vergangenheit nach. Schreibstil: Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Gefallen haben mir die verschiedenen Sprachweisen, je nach dem gerade Sarah oder Handful erzählt. Sarah hat ein Sprachproblem und stottert manchmal. Diese Störung kommt in Phasen und hält bis ins Erwachsenenalter. Auch Handful spricht nicht fließend Englisch, was der Leser ebenso mitverfolgen kann. So wirken die Erzählungen sehr autent. Fazit: Eine wunderbare Geschichte rund um die Zwänge des Menschen, seine Träume und die Grausamkeit des Sklaventums, verpackt in einem Roman um zwei Frauen und deren Leben. Wegen den für mich nicht so überzeugenden Mittelteil vergebe ich statt 5 "nur" 4 Sterne.

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