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Rezensionen zu
Bedenke, was du tust

Elizabeth George

Ein Inspector-Lynley-Roman (19)

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Die berühmte Schriftstellerin und Feministin Clare Abbott verstirbt plötzlich in Dorset. Doch erst auf Drängen ihrer Freundin und Lektorin Rory Statham ergeben genauere Untersuchungen, dass es Mord war. Dann gibt es noch einen versuchten Mordanschlag auf Rory. Barbara Havers hatte Kontakt zu der Verstorbenen und möchte gern in diesem Fall ermitteln, doch ihre Chefin will davon nichts wissen. Auf Drängen von Lynley darf sie schließlich den Fall in Dorset doch übernehmen. Dabei tun sich Abgründe in der Familie der Assistentin von Clare auf, die Havers in Dorset und Lynley in London nach und nach aufdecken. Meine Meinung: Elizabeth George hat einen guten Schreibstil und das Buch lässt sich trotz seiner Dicke flott lesen. Allerdings beginnt die Geschichte sehr zögerlich, da am Anfang nur die Nebenhandlung rund um eine ziemlich kaputte Familie beschrieben wird. Dies ergibt hinterher schon Sinn, aber bis die Handlung richtig in Fahrt kommt dauert es. Es ist kein Krimi, bei dem mit viel Spannung und Action nach einem Täter gesucht wird. Es ist mehr die Betrachtung von Abhängigkeiten in einer Familie und deren psychologischer Auswirkung. Das alles wird eher gemächlich erzählt. Nichts für Thrillerfans, aber für alle die einen gut geschriebenen psychologischen Krimi mögen. Dafür gibt es von mir 4/5 Sternen.

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Ich muss gestehen, ich kenne bisher die Geschichten um Inspector Lynley und seiner öfters mal ins Fettnäpfen tretenden Mitarbeiterin Barbara Havers nur als Verfilmung aus dem Fernsehen. Da mir diese spannenden Filme immer gut gefallen haben, war ich auf die Buchvorlage des neuen Romans um Inspector Lynley gespannt. Ich habe mir das Buch in der vollständigen Lesung – die übrigens über 20 Stunden dauert und von Stefan Wilkening toll vorgetragen wird – angehört. Erst einmal ist für mich seit der letzten Verfilmung einiges in der Rahmenhandlung passiert und aktuell steht Barbara Havers auf der Abschussliste ihrer Chefin und sie arbeitet nicht mehr offiziell mit Inspector Thomas Lynley zusammen. Achtung Spoiler Auch im Privatleben der beiden hat sich einiges getan, Thomas Lynley ist frisch verliebt, aber von fester Beziehung kann man noch sprechen. Barbara wird von einer Kollegin auf Trapp gehalten, die versucht ihr einen neuen Kleidungsstil angedeihen zu lassen und lässt außerdem nichts unversucht, Barbara irgendwie zu verkuppeln. Da es Barbaras Kollegin wirklich gut meint, da sie um die Probleme mit der Vorgesetzten weiss und Havers alles versucht um ihre Chefin bei Laune zu halten um nicht in irgendein Provinznest versetzt zu werden, lässt Barbara sich auf die eine oder andere Unternehmung ein und bei einer dieser Gelegenheiten lernt sie zufällig die Bestsellerautorin Clare Abbott kennen. Wenige Tage später erfährt sie vom Tod dieser Frau und kurze Zeit später kontaktiert Rory Stratham, die Freundin und Lektorin von Clare Abbot Barbara, denn sie glaubt nicht an eine natürliche Todesursache… Im Verlauf setzt sich Lynley sehr für Babara Havers ein und sie erhält die Erlaubnis nebst einem neuen Kollegen den Tod von Clare Abbott etwas genauer zu betrachten….. Tatsächlich gibt es kleine Ungereimtheiten und Barbaras Ermittler-Instinkt ist geweckt, besonders als sie kurze Zeit später Rory in deren Wohnung mehr tot als lebendig auffindet….. Spoiler Ende So zusammengefasst, ist dies aber nur ein Puzzle-Teil der Gesamthandlung, die eigentlich eine tragische und krankhafte Familiengeschichte ist, denn es gibt hier einige auffällige Personen bzw. eigenwillige Beziehungen, die zum Verwirrspiel um die Auflösung der Kriminalgeschichte betragen. Wer sich hier knisternde Spannung und „blutige Szenen“ erhofft, der liegt hier ganz falsch. Elisabeth George hat einen sehr angenehmen und besonders anschaulichen Erzählstil, der mir gut gefällt. Allerdings fehlt mir tatsächlich hier die fesselnde Spannung in der Handlung, obwohl man aber unbedingt hinter die Auflösung der Geschichte kommen möchte. Die Fokussierung auf eine Verdächtige und der Versuch diese Person eines vermutlichen Verbrechens zu überführen, steht im Vordergrund der Ermittlungen. Wer die anderen Geschichten aus dieser Reihe kennt, der weiss, dass meist das Böse im Verborgenen liegt, was sich hier wieder einmal bestätigt... Da es ein Roman ist und nicht in der Kategorie Krimi oder Thriller herausgegeben wurde, kann ich dies nur bestätigen, das Hörbuch ist unterhaltsam, aber man muss sich schon etwas Zeit nehmen um hinter alle Fassaden schauen zu können. Der Vorleser Stefan Wilkening macht seine Sache wirklich gut und ihm ist es auch zu verdanken, dass dieser Roman lebendig wird und man ins Geschehen abtaucht, was ein ganz besonders wichtiger Punkt für mich ist um bei so langen „Vorträgen“ überhaupt am Ball zu bleiben und das hat sich hier auf jeden Fall gelohnt. Fazit: Kein spannender und fesselnder Krimi, aber eine hörenswerte tragisch/krankhafte, aber auch mörderische Familiengeschichte, die wunderbar von Stefan Wilkening vorgetragen wird!

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Die Feministin und Autorin Clare Abbott feiert gerade große Erfolge mit ihrem jüngst erschienen Buch „Auf der Suche nach Mr Darcy“, in dem es über die Institution Ehe geht. Auf ihren Lesereisen begleiten sie die Verlagsmitarbeiterin Rory Statham und ihre dominanten Assistentin Caroline Goldacre. Barbara Havers besucht eine ihrer Lesungen und führt auch ein kurzes Gespräch mit der Autorin und ihren beiden Begleitungen. Als Clare Abbott kurz danach von ihrer Assistentin tot in ihrem Hotelzimmer gefunden wird, setzt sich Rory mit Barbara Havers in Verbindung, da sie nicht an eine natürliche Todesursache glauben kann, sie verdächtigt Clares Assistentin, die ein sehr eigenartiges Verhalten an den Tag legt, ihrer Chefin etwas angetan zu haben. Doch DS Barbara Havers steht aufgrund von Fehlentschlüssen in ihrem letzten Fall unter strenger Beobachtung ihrer Chefin Isabelle Ardery, ihrer beruflichen Karriere droht ein schnelles Ende, wenn sie sich noch einen Fehltritt erlaubt. Nichtsdestotrotz überzeugt sie ihren direkten Vorgesetzten DI Lynley davon, sich des Falles anzunehmen und bald stellt sich heraus, dass die berühmte Feministin vergiftet worden ist. Isabelle Ardery ist gegen die Ermittlungen in diesem Fall, da Clare Abbott in Dorset lebte und in Oxford starb und es somit nicht in das Arbeitsgebiet von Scotland Yard fällt. Lynley übergeht ihre Anweisungen jedoch und kurz darauf macht Havers sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Winston Nkata auf den Weg nach Dorset, um herauszufinden, wer Interesse an dem Tod der bekannten Feministin gehabt hätte. Besonders interessieren sie sich für Caroline Goldacre, da ihr Verhältnis zu Clare ungewöhnlich zu sein schien. Nach dem Suizid ihres Sohnes Will vor zwei Jahren scheint sie sehr labil, doch hatte sie einen Grund, ihrer Arbeitgeberin den Tod zu wünschen? Eigentlich spielt die Krimihandlung in diesem Roman nur eine Nebenrolle (der Mord geschieht erst nach 200 Seiten), auch Thomas Lynleys und Barbara Havers' Privatleben wird relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet, was aber der Lesefreude keinen Abbruch tut. Die Autorin hat sich auch schon in einigen vorherigen Romanen nicht hauptsächlich auf das Verbrechen, sondern auf die Psychologie ihrer Charaktere konzentriert und beherrscht dies wirklich meisterhaft. Statt der Geschichte eines Mordes wird vielmehr die Geschichte der Familie Goldacre erzählt, von Caroline, ihrem zweiten Mann Alistair, ihrem Sohn Will, der Selbstmord beging, ihrem Sohn Charlie, der als Psychologe in London lebt und arbeitet und dessen Frau India, die sich vor Kurzem von ihm getrennt hat. In dieser Familie ist jeder auf seine Weise unglücklich, was aber zumeist ihren Ursprung in dem unberechenbaren Verhalten Carolines hat. Sie will alles und jeden kontrollieren und schreckt auch nicht vor Lügen zurück, um ihre Macht, die sie über die einzelnen Familienmitglieder hat, zu behalten. So versuchen ihr Mann, ihre Kinder und selbst India es ihr recht zu machen, doch Wills Suizid bringt Carolines Machtverhältnisse ins Wanken. Man könnte meinen, dass der Selbstmord die Familie zerstört, doch die Frage ist eigentlich, ob es überhaupt etwas zu zerstören gab, da die gesamte Familiengeschichte nur auf Lügen aufgebaut zu sein scheint. Die Charaktere und ihre Geschichten sind das, was diesen Roman so lesenswert macht, die Perspektivwechsel zwischen Havers, Lynley, Alistair, Charlie India und Rory unterstützen dies noch. Der Roman ist flüssig zu lesen und da dies nun schon der 19 Band mit den beiden Hauptermittlern ist, fühlt man sich gleich „zu Hause“. Auch wenn, wie schon erwähnt, der größte Teil des Romans nicht unbedingt von Lynley und Havers handelt, so ist es doch offensichtlich, dass ihre Charaktere sich innerlich und- in Havers Fall- auch äußerlich entwickeln. Diese Entwicklung ist etwas, das mir bei den drei vorangegangenen Romanen gefehlt hat, hier aber nun endlich geschieht. Besonders Barbara Havers, die schon seit dem ersten Buch der Reihe größere Veränderungen strikt abgelehnt hat, scheint langsam zu begreifen, dass sie sich selbst verändern muss, um ein erfüllteres Leben zu haben. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe, nicht nur, um die Entwicklungen der Hauptfiguren zu verfolgen, sondern auch, weil Elizabeth George mich wunderbar unterhalten kann, was sie mit diesem Buch endlich wieder bewiesen hat.

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Familienschande

Von: wal.li

11.06.2016

Caroline Goldcares jüngerer Sohn Will, der eigentlich die Versöhnung mit seiner Freundin Lily geplant hat, begeht völlig unerwartet Selbstmord. Ein schwerer Schlag, von dem sich seine Familie kaum erholen kann. Noch drei Jahre später ist nichts verarbeitet, die Wunde immer noch offen. Auch Charlie, der Ältere der beiden Brüder, kommt nich über Wills Tod hinweg. Erst die Trennung von seiner Frau India rüttelt ihn ein wenig auf. Caroline, die ihre manipulativen Finger immer mit im Spiel hat, tut das Ihrige, um ihre Welt wieder in ein gutes Licht zu rücken. Plötzlich jedoch stirbt Carolines Arbeitgeberin, die feministische Schriftstellerin Clare Abbott, an einem Herzinfarkt. Barbara Havers hatte während einer Lesung eine kurze Begegnung mit der Autorin und als deren Lektorin sie bittet, den Todesfall genauer unter die Lupe zu nehmen, nimmt Havers die Gelegenheit wahr, einen eigenen Fall zu lösen. Havers, die sich während des letzten Falles heftig mit ihrer Chefin überworfen hat, ist praktisch nur noch zur Bewährung in London. Sie darf sich keinen Fehler mehr erlauben, sie ist so damit beschäftigt, keine Fehler zu machen, dass ihre eigentliche Tätigkeit kaum noch stattfindet. Lynley und die Polizeisekretärin Dorothea hecken einen Plan aus, wie sie Barbara auf die Sprünge helfen wollen. Mit einer fast 200 Seiten langen Einleitung nimmt sich Elizabeth George viel Zeit, das Feld für ihre Geschichte zu bereiten. Dabei gelingt es ihr, das sich zusammenbrauende Gewitter herbei zu schreiben, ohne etwas über die geheimen Strukturen zwischen den handelnden Personen zu verraten. Wenn man sich auf diese langsame Erweckung der Neugier einlassen kann, wird man schließlich ein spannenden Psychogramm einer gestörten Familie entdecken, das einen schaudern lässt. Ob man diesen Roman noch als Kriminal bezeichnen kann, mag fraglich sein, denn die Untersuchung der Polizei bildet eigentlich eher einen Nebenschauplatz. Dennoch fesselt dieses Geflecht an offenen und unterschwelligen Beziehungen außerordentlich. Beinahe wie ein Korken, der so langsam immer mehr unter Spannung gerät und endlich aus dem Flaschenhals gesprengt wird. Doch jede Andeutung über die Ermittlung könnte schon zu viel verraten. Deshalb sei nur und das gerne gesagt, die Autorin hat vielleicht keinen typischen Kriminalroman aber ein herausragendes Stück Spannungsliteratur geliefert. Der geneigte Leser muss für die über 700 Seiten etwas Zeit mitbringen, Zeit, die ausgesprochen gut verwendet ist. 4,5 Sterne

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Ich möchte eine Lanze für Elizabeth George brechen. Die Leser der Lynley/Havers-Reihe, die noch immer Kriminalromane erwarten, sollten bemerkt haben, dass seit geraumer Zeit diese Bücher verlagsseitig bereits auf dem Schutzumschlag als Roman bezeichnet werden. Der Todesfall ist mittlerweile nur noch Beiwerk, das tragische Ende. Der Schwerpunkt der Autorin liegt in der Charakterisierung der Personen und in der Beschreibung des unheilvollen Beziehungsgeflechts, innerhalb dessen sie sich bewegen. Und das macht sie mit Bravour! Diese Verlagerung des Schwerpunkts ist bei George seit dem gewaltsamen Tod von Thomas Lynleys Frau Helen zu beobachten, und auch in den nachfolgenden Romanen ist sie dieser Linie treu geblieben. Unter diesem Aspekt betrachtet, fügt sich der aktuelle, neunzehnte Band der Reihe, „Bedenke, was du tust“ (erschienen bei Goldmann, in der Übersetzung von Charlotte Breuer und Norbert Möllemann), hier nahtlos ein. Im Zentrum der Handlung steht Caroline Goldacre, und die Geschichte beginnt mit dem Selbstmord ihres Sohnes Will. Ehefrau und Mutter beschuldigen sich wechselseitig für dessen Tod verantwortlich zu sein und hassen sich bis aufs Blut. Dass Caroline kein einfacher Charakter ist, zeigt sich auch an dem Verhältnis zu ihrem Ehemann, den sie mit ihren Verbalattacken und ihrer offensichtlichen Verachtung dazu bringt, sie zu verlassen. Und auch ihre Arbeitgeberin Clare Abbott, eine feministische Autorin, hat unter ihren Launen zu leiden. Es scheint, als hätte Caroline die Autorin in der Hand, würde über Insiderwissen verfügen, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Doch dann wird Clare Abbott tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden, sie wurde vergiftet, und es stellt sich die Frage nach dem Mörder. Da Barbara Havers die Autorin von einer Lesung kannte und sympathisch fand, möchte sie den Fall unbedingt übernehmen. Aber weil sie noch immer wegen der „italienischen Affäre“ auf Bewährung ist, muss sich Lynley einschalten, um die Chefin zu überzeugen. Gemeinsam mit ihrem „Aufpasser“ Winston Nkata beginnt Havers zu ermitteln und fördert äußerst intime Geheimnisse der Akteure zutage. Die Frage ist nur, würde jemand töten, um zu verhindern, dass diese öffentlich werden? Reine Krimileser werden eher enttäuscht sein, denn Mord und Totschlag treten in diesem Roman in den Hintergrund. Und auch Havers und Lynley bleiben blass, hier ist kaum eine Entwicklung zu erkennen. Speziell bei Havers sollte sich Frau George jetzt bremsen, denn mittlerweile ist hinreichend bekannt, dass ihre optische Erscheinung nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht und ihrer Chefin ein Dorn im Auge ist. Ganz anders die psychologische Komponente des Romans. Die Autorin zeichnet das Bild einer dysfunktionalen Familie so bravourös, wie ich es bisher selten gelesen habe. Die manipulative Mutter, der durchsetzungsschwache Stiefvater - die Beschreibungen runden die Persönlichkeiten und verleihen ihnen Tiefe. Aber gleichzeitig sezieren sie auch die komplizierten und verhängnisvollen Familienstrukturen bis ins Detail. Das ist einfach nur großartig!

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Bei „Bedenke, was Du tust“ handelt es sich um den 19. Fall des Ermittlerduos Barbara Havers und Thomas Linley; in Cambridge wurde eine feministische Bestsellerautorin Clare Abbott tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Ihre Freundin und Lektorin hat Zweifel, dass es sich wirklich um eine natürliche Todesursache handelt und wird, nachdem sie diese Zweifel der Polizei gegenüber äußert, mit dem Tode ringend in ihrer Wohnung aufgefunden. Als zweiter Handlungsstrang wird die Geschichte von Clares Sekretärin Caroline und ihrer Familie erzählt und auch Havers Kampf um Anerkennung bei ihrer Vorgesetzten und ihr Bemühen, streng nach Vorschrift zu arbeiten um nicht strafversetzt zu werden, zieht sich durch das Buch. Havers Arbeit steht im Mittelpunkt des Krimis und DI Linley hält sich diesbezüglich eher zurück und nutzt seine Zeit um bei der gemeinsamen Vorgesetzten eine Vernichtung von Havers unter Zwang unterschriebenen Versetzungsantrag, und bei seiner neuen Liebe etwas mehr Verbindlichkeit zu bewirken. Den Krimi fand ich spannend, in sich schlüssig und die Einblicke in die Abgründe der menschlichen gut erzählt. Allerdings wirkte es auf mich stellenweise schon etwas langgezogen und manche Wiederholungen hätten nicht unbedingt sein müssen; da hätte ich einiges gerne kürzer gehabt. Ansonsten hatte ich den Eindruck, dass die Krimis, die ich von Elizabeth George bislang kenne, wesentlich prüder geschrieben wurden. Leider zeigten sich hier mehrere Personen in ihrem Sprachgebrauch ziemlich vulgär, was wohl zu der Thematik des Falles paßte, mir aber doch zuviel betont wurde. Selbst Havers konnte sich in dieser Richtung nur schwer zurückhalten, was mich genaugenommen schon etwas enttäuscht hat, denn es paßt so gar nicht in das Bild, das ich mir bislang von ihr gemacht habe. Linley erschien mir in diesem Fall eher überflüssig zu sein. Bislang habe ich die Krimis immer selber gelesen; dieses war mein erstes Hörbuch eines Krimis von Elizabeth George. Gelesen wurde die Hörbuchfassung grandios von Stefan Wilkening, den ich erst mal googlen mußte, denn ich hatte die ganze Teit den Eindruck, dass Simon Templar ( Niels Clausnitzer) spricht; eine sehr gute Wahl des Sprechers, der den Genuss des Hörbuches eindeutig aufwertet. Fazit: Ein spannender und in sich schlüssiger Krimi, der allerdings stellenweise etwas weniger langgezogen oder vulgär hätte sein können.

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Ich habe schon einige andere Inspector-Lynsey-Romane gelesen und war immer begeistert von der Vielschichtigkeit der Geschichte und der darin enthaltenen Personen. Genauso ging es mir auch hier – immer wieder lernt man neue Facetten kennen und ist überrascht über die Wendungen die die Handlung dadurch nimmt. Das Hörbuch bleibt wirklich spannend bis zur letzten Minuten und ich hätte nie vermutet, wie das alles zusammenhängt. Auch finde ich es erschreckend, welche tiefen Abgründe sich in dem Schicksal eines Menschen auftun können und zu was Menschen zu tun bereit sind und aus welchen Beweggründen. Auch wird man dazu angeregt darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist ist im Leben und wie wichtig Ehrlichkeit ist. Trotzdem hat mich das Hörbuch sehr gut unterhalten und ich kann es wirklich weiter empfehlen.

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Inhalt zu „Bedenke, was du tust“ von Elizabeth George: Bedenke, was du tust von Elizabeth GeorgeSeine Partnerin Barbara Havers glaubt nicht an einen natürlichen Tod bei der Bestsellerautorin Clare Abbott, deren Lesung sie erst kürzlich besucht hat. Es steht viel auf dem Spiel, denn Havers ist bei ihrer Vorgesetzten in Ungnade gefallen und muss sich dringend bewähren: „Bedenke, was du tust“ gibt ihr die Chefin mit auf den Weg. Schließlich wird auch noch die Freundin und Lektorin der Toten vergiftet. Barbara Havers sieht als Einzige eine Verbindung zum Selbstmord eines jungen Mannes, der sich bei Dorset von einer Klippe stürzte. Sie überredet Inspector Lynley, ihr den Fall zu übertragen, der ihre große Chance sein könnte. Kritik zu „Bedenke, was du tust“ von Elizabeth George: Ein bisschen kompliziert ist sie ja schon, diese weitschweifige Familiengeschichte, die Elizabeth George ihren Fans hier serviert. Notwendig ist sie allerdings, um die Hintergründe der Kriminalhandlung zu verstehen. Doch hätte ein bisschen mehr Inspector Lynley und etwas weniger Nebenfiguren mir besser gefallen. Das Hauptaugenmerk von „Bedenke was du tust“ liegt diesmal eindeutig auf dessen Partnerin Barbara Havers. Dafür erfährt Lynley auch mal wieder etwas Liebesglück – man gönnt es ihm, auch wenn die Handlung doch ein wenig straffer sein könnte. Was die Spannung dann doch 700 Seiten lang aufrecht hält, ist die Frage nach dem Motiv. Hier ist sie wieder typisch Elizabeth George: Sie führt den Leser durch Irrungen und Wirrungen, streut Fährten und so manches Geheimnis ist eigentlich gar keins; und erst ganz zum Schluss wird klar, wie alles zusammenhängt. Letztendlich ist das Buch auch ein Fest für alle, die Barbara Havers in allen vergangenen Bändern liebgewonnen haben. Sie ist, zugegeben, auch eine meiner Lieblingsfiguren im Inspector-Lynley-Universum – und wird sich hoffentlich auch weiter ab und zu nicht ganz regelkonform verhalten. Fazit zu „Bedenke, was du tust“ von Elizabeth George: „Bedenke, was du tust“ bietet eine bewährte und solide, vor allem aber spannungsreiche Handlung, gespickt mit malerischer englischer Kulisse und liebevollen Schrulligkeiten. Der Roman ist in weiten Teilen mehr ein Familiendrama als ein echter Krimi. Es entstehen zahlreiche Beziehungsgeflechte, und Krimi-Puristen werden sich damit vielleicht manchmal schwer tun. Doch echte Inspector-Lynley-Fans werden das verzeihen. Wie immer schreibt Elizabeth George flüssig, detailliert und pointiert, so dass allein der Stil ihrer Bücher sie zu einem Genuss macht.

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