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Rezensionen zu
Sechs Jahre

Charlotte Link

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Charlotte Link und ihre jüngere Schwester Franziska waren sich fast so nah wie Zwillinge und Seelenverwandte. Sie waren immer füreinander da und konnten sich alles erzählen. Bereits der Kampf und der Sieg Franziska’s gegen den Lymphdrüsenkrebs – auch als Morbus Hodgkin-Lymphom bekannt – hat die beiden Schwestern schwer getroffen, sie aber auch stärker werden lassen. Weder Franziska noch Charlotte ahnten, dass das Schicksal bei Ihnen zweimal zuschlagen wird. 17 Jahre nachdem Franziska den Morbus Hodgkin-Krebs besiegte, wurde bei ihr Darmkrebs festgestellt. Doch dieses Mal scheint alles weit aus schlimmer, denn der Krebs hat bereits Metastasen in der Lunge gebildet und man macht Franziska nur wenig Hoffnung – bis gar keine Hoffnung – dass der Krebs geheilt werden kann. Von nun an heißt es schnell zu handeln, Ärzte zu konsultieren, Fachmeinungen einzuholen, Therapiepläne auszuarbeiten und stark zu bleiben… Das ist leichter gesagt als getan, denn Franziska trifft zum Beispiel auf eine Ärztin, die ihr auf eine gefühllose und nicht menschliche Weise mehr oder minder eine „Todesnachricht“ vor die Füße wirft und sich der Konsequenzen nicht bewusst zu sein scheint. Diese herablassende Art der Ärztin hat Franziska jegliche Hoffnung genommen und es allen anderen Ärzten erschwert, Vertrauen mit Franziska aufzubauen. Charlotte Link hat auf Wunsch ihrer Schwester alle Momente von der Diagnosestellung bis hin zum Abschied nehmen – insgesamt sechs Jahre Kampf gegen den Krebs – in Worten festgehalten und als Biografie veröffentlicht. Franziska wollte, dass man endlich auch über solche schweren Zeiten offen und ehrlich reden kann und nichts tabuisiert. Die Würde des Menschen sollte auch in schwerer Krankheit unantastbar sein und dafür steht dieses Buch: Über Franziska, Ehefrau, Mutter zweier Kinder, Schwester, beste Freundin und Tochter, die durch Hochs und Tiefs ihrer Krebserkrankung ging, sechs Jahre lang kämpfte und am Ende dennoch gegen den Krebs verlor… Mein Fazit „Sechs Jahre“ ist ein Hörbuch, dass man sich bewusst aussuchen und in einer ruhigen Minute anhören sollte. Hier geht es nicht um Unterhaltung sondern um eine biografische Geschichte, die mehr als nur berührt. Das Schicksal von Charlotte Links Schwester ging mir persönlich sehr unter die Haut. Man sollte keineswegs erwarten, dass dieses Hörbuch in die Kategorie Selbsthilfe- oder Motivations-Buch passt. Denn leider gibt es kein Happyend. Charlotte Link hat sich den Schmerz von der Seele geschrieben, nichts verschönert und ehrliche Worte gefunden. Ehrliche Worte der Frustration, der Angst, der Ohnmacht und des Verlustes. Gerade weil nichts tabuisiert wird, steht neben all den traurigen Momenten am Ende ganz klar der Zusammenhalt der Familie in solch einer schrecklichen Situation im Vordergrund. Charlotte Link zeigt alle Hochs und Tiefs, alle richtigen und falschen Entscheidungen, die ihre Schwester und ihre Familie durchlebten bzw. treffen konnte. Ich bin dankbar, dass sie uns Leserschaft an dieser sehr persönlichen Geschichte daran teilhaben und mitfühlen lässt.

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Anfang 2006 wird bei Charlotte Links Schwester Franziska im Alter von 41 Jahren Darmkrebs diagnostiziert. Die Situation wird von den Ärzten als kritisch eingeschätzt: Sie befürchten, dass bereits die Lymphknoten und das Bauchfell befallen sein könnten. Die Behandlung mit Chemotherapie, Bestrahlung und anschließender Operation beginnt praktisch sofort. Was jetzt so wirken mag, als hätte Charlotte Link das Wechselspiel der unterschiedlichen Therapieformen auf ein ganzes Buch ausgedehnt, ist falsch. Das Schreiben ist ihr Weg, sich mit dem langsamen Sterben ihrer ihr sehr nahestehenden Schwester auseinanderzusetzen und den Verlust zu verarbeiten. Bereits als junge Frau war Franziska zum ersten Mal an Krebs erkrankt: Sie litt unter Morbus Hodgkin, einer sehr seltenen Erkrankung des lympathischen Systems, die mithilfe von Chemo- und Strahlentherapie gut heilbar ist, wenn sie früh erkannt wird. So war es auch bei Franziska: 17 Jahre lang galt sie als krebsfrei, doch der dann auftretende Darmkrebs soll nicht zu ihrem Hauptproblem werden. Was ihr in den nächsten Jahren zu schaffen machen wird, sind die Vernarbungen auf der Lunge, die Jahrzehnte zuvor im Zuge der Morbus-Hodgkin-Therapie entstanden sind: Sie beginnen, sich auszubreiten und die Lungenkapazitäten allmählich dramatisch zu reduzieren. Franziska wird sechs Jahre mit allen nur erdenklichen Höhen und Tiefen, mit Hoffnungen und Enttäuschungen erleben. Sie klammert sich an ihr Leben und will sehen können, wie ihre Kinder aufwachsen. Menschlichkeit und Empathie - oft vergeblich gesucht Innerhalb des ersten dieser sechs schweren Jahre stellen drei Ärzte unabhängig vomeinander Diagnosen, die alle mit Prognosen über Franziskas noch zu erwartende Lebenszeit einhergehen und sich später als falsch erweisen. Diese Diagnosen werden mit Attributen wie "Sie leben Ende des Jahres nicht mehr" oder "Nichts zu machen!" versehen und zum Teil so gefühlskalt und gnadenlos vorgetragen, dass sie in der Patientin schwere seelische Erschütterungen hervorrufen. Für psychisch labilere Menschen als es Charlotte Links Schwester war, können solche Situationen der Anlass für einen Suizid sein. Doch auch das Verhalten des Pflegepersonals in einer der beschriebenen Kliniken eignet sich nicht dazu, Menschen die Angst vor dem Klinikaufenthalt zu nehmen. Die Familie trifft jedoch bei ihrer Suche nach geeigneten Behandlungsmethoden auch auf sehr gute Mediziner, die so sind, wie sie sich jeder Patient wünscht: kompetent, geduldig und einfühlsam. In den Krankenhäusern, in denen sie tätig sind, geht auch das Pflegepersonal sehr fürsorglich mit den Patienten um. Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang. Sechs Jahre ist trotz des ernsten Hintergrunds ein Buch, das seinen Lesern Hoffnung gibt und ihnen vermittelt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Es ist kein Buch, das man nach dem letzten Satz zuklappt, um sofort mit dem nächsten Titel zu beginnen.

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Sechs Jahre

Von: T. Siani aus NRW

06.03.2016

Ich mag mir nicht vorstellen, wie man sechs Jahre so durchhalten kann. Ich habe vorher noch nie ein Buch von Charlotte Link gelesen. Ich kam durch die Hörbücher dazu. Das Buch hat mich sehr berührt. Wir haben schon einige Familienangehörige durch diese schreckliche Krankheit verloren, aber ich war nie so nah dran, dass ich mich mit kümmern musste. Ich mag zu bezweifeln, dass man es sich vorstellen kann, was einem ständig im Kopf rum schwirrt und wie man dabei noch seinen Alltag (häufig überall stressig) so schaffen kann. Noch Tage danach muss ich an jedes Detail denken und wie sie schreibt wie viele Arschlöcher es gibt in deutschen Krankenhäusern ist unvorstellbar. Meine Tante sehr jung gestorben an Brustkrebs in Italien… da habe ich gedacht, wäre sie in Deutschland wäre bestimmt vieles anders gelaufen, aber wie man lesen kann, ist dies nicht der Fall. Ich glaube, dass Franziska nur durch ihre Familie und ihre Tapferkeit nur so lange durchhalten konnte. Ich bewundere diese Frau und ich finde es toll, was diese Familie geleistet hat.

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Charlotte Link Sechs Jahre Der Abschied von meiner Schwester (Blanvalet) Das persönlichste Buch von Charlotte Link Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen. Ein subtiles, anrührendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Ein Buch, das Kraft gibt, nicht aufzugeben und um das Leben zu kämpfen. Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre psychologischen Kriminalromane sind internationale Bestseller, allein in Deutschland wurden bislang über 26 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft. Sechs Jahre ist das erste nicht belletristische und zudem persönlichste Buch der Autorin, in dem sie Abschied nimmt von ihrer Schwester Franziska, die 2012 nach langer Krankheit starb. Es ist die Geschichte einer Familie, die sich aufreibt im Widerstand gegen eine gnadenlose Krankheit und einen teilweise unmenschlichen Klinikalltag und doch nicht aufhört, um das Leben zu kämpfen. © Blanvalet Verlag Meinung zur Veröffentlichung: Die in Frankfurt am Main geborene Charlotte Link zählt gegenwärtig zu den erfolgreichsten deutschen Autorinnen, die mit ihren Gesellschafts- und Spannungsromanen regelmäßig in den Bestsellerlisten anzutreffen ist. Mit ihrem hier vorliegenden Buch Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester, welches bei Blanvalet (gebundene Ausgabe, 320 Seiten, 19,99€) erschienen ist, präsentiert sie jedoch ihr wohl persönlichstes Buch. Es handelt von ihrer Schwester Franziska, die 2012 im Alter von 41 Jahren ihrer Krebserkrankung erlag. Im Alter von 23 erkrankte sie an einer besonderen Form von von Lymphdrüsenkrebs, den sie mit einer kombinierten Chemo- und Strahlentherapie überwand. Diese aggressive Methode jedoch sollte dafür sorgen, dass sie Jahrzehnte später an einem mittlerweile weit gestreuten Darmkrebs erkrankte. Auf Wunsch ihrer Schwester beschreibt die Autorin den Leidensweg ihrer Schwester und die Erfahrungen, die man in dieser Zeit mit der Krankheit und den behandelnden Ärzten machte. Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester ist, trotz der persönlichen und tragischen Thematik, ein Charlotte Link – Buch, denn es ist gut lesbar und sehr spannend. Der große Unterschied zu dem, was man sonst von der Autorin liest: diesmal ist es real – und es wird nicht gut enden. Die Beschreibung persönlicher, medizinisch-intimer Details gerät dabei in keiner Weise voyeuristisch. Wenn die Schilderungen tatsächlich eine abschreckende und unangenehme Wirkung entfalten, so liegt das an der Betroffenheit, die der Leser sich Seite um Seite aneignet. Mitunter gibt es für den Kenner ihres Schaffens interessante Querverweise ins belletristische Werk Charlotte Links (innerhalb des Zeitraums der „sechs Jahre“ entstanden mehrere Bestseller-Romane der Autorin!) – diese Bücher wird man nach Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester wohl anders, aufmerksamer lesen. In erster Linie ist es aber ein Buch über Charlotte Link, welche hier eindeutig im Mittelpunkt steht. Die Autorin beschreibt ihre Gefühlswelt, ihr Erleben und ihre Befindlichkeiten, ihr Leben bildet den Bezugsrahmen des Geschehens – und das ist das durchaus privilegierte Leben der Bestsellerautorin mit all seinen Eigenheiten zwischen Privatversicherung, handverlesenen Spezialisten, die Tag und Nacht zur Verfügung stehen und dem Ferienhaus am Mittelmeer. Die extreme emotionale Bindung an diverse Tiere gegenüber den stets kühl bleibenden Schilderungen der beteiligten Kinder hinterlässt einen schalen Beigeschmack. So wird die Gefahr einer zu starken Identifikation mit der Erzählerin gar nicht erst aufkommen. Wenn dieses Buch zu etwas ermutigt, dann am ehesten dazu, sich gegen unmenschliche Verhältnisse im medizinischen Betrieb zu wehren. Davon abgesehen erschöpft sich Link zwischen dem exzessiven (aber sinnlosen)Anrennen gegen die Erkrankung einerseits und gelegentlichen Zusammenbrüchen andererseits. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit Krankheit, Tod, Endlichkeit sucht man hier vergeblich. Dies ist ein Buch über Charlotte Link und wie sie die Krankheit und das Sterben ihrer Schwester erlebt hat: Es ist mitreißend, erschreckend und faszinierend – neue Perspektiven eröffnet es jedoch nicht. 18 Fragen an Charlotte Link zu ihrem Buch Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester 1. Warum haben Sie dieses Buch geschrieben? Die Erkrankung, der lange Kampf und schließlich das Sterben meiner Schwester stellten ein traumatisches Erlebnis für meine Familie und mich dar. Das Erlebte aufzuschreiben, es dadurch zu ordnen und wieder die Kontrolle über mich bedrängende Bilder und Eindrücke zu gewinnen, hieß, einen ersten kleinen Schritt in die Richtung des Verarbeitens zu tun. Darüber hinaus erschien es mir wichtig, die vielen Erkenntnisse aus jenen sechs Jahren anderen Menschen zugänglich zu machen. Meine Schwester selbst hat manchmal zu mir gesagt: „Darüber musst Du irgendwann einmal schreiben!“ Es ging um die Auswirkungen, die eine Krebserkrankung auf eine ganze Familie hat, um die Wichtigkeit des Kämpfens und Nichtaufgebens, um den Umgang mit Fehldiagnosen und um die Begegnungen mit manchen Ärzten, die offensichtlich nur noch den Tumor vor sich sehen – nicht mehr den Menschen. 2. Welche Bedeutung hatte Ihre Schwester für Sie? Sie war nicht nur meine Schwester. Sie war meine beste Freundin, meine engste Vertraute. Obwohl jede von uns ein ganz eigenes Leben führte, mit eigener Familie, eigenem Beruf, eigenem sozialen Umfeld, waren wir immer füreinander da und standen einander zur Seite. Unser wechselseitiges Vertrauen war grenzenlos. 3. Was war Ihre Schwester für ein Mensch? Was haben Sie an Ihrer Schwester bewundert? Meine Schwester war ein starker Mensch, eine Kämpfernatur. Bis zum Schluss ließ sie sich von ihrer Krankheit mental nicht unterkriegen. Aber auch bevor sie krank wurde, fiel sie durch entschlossenes Handeln auf. Sie war ein sehr mitfühlender Mensch, immer für andere da, ob Mensch oder Tier. Wenn es jemandem schlecht ging, hat sie nie die Haltung „Das geht mich nichts an“ übernommen, sondern hat sich eingesetzt. Sie lebte nach dem Prinzip, dass man verantwortlich ist von dem Moment an, da man Kenntnis vom Leid anderer hat. Dabei ist sie jedoch immer pragmatisch und verstandesorientiert geblieben – und dadurch handlungsfähig. 4. Wie ist Ihre Schwester mit der Angst vor dem Tod umgegangen? Die Art, wie meiner Schwester die – zunächst sehr vernichtende – Krebsdiagnose von einer wirklich brutal agierenden Ärztin überbracht wurde, hat ein schweres Trauma bei ihr ausgelöst, gegen das sie immer wieder mit starken Beruhigungsmedikamenten vorgehen musste. Mit großer Kraft hat sie sich aber auch positiv konditioniert. Sie besiegte den Krebs und war voller Hoffnung. Schon um ihren Kindern ein möglichst unbeschwertes Leben zu ermöglichen, hat sie jeden Gedanken an das Sterben in den Hintergrund geschoben und einen normalen, über lange Strecken sehr heiteren, fröhlichen Alltag gelebt. Als ihr während ihrer allerletzten Lebensmonate wohl klar wurde, dass sie den Kampf verlieren würde, hat sie ihre Ängste mit sich alleine ausgemacht. Es war das erste und einzige Mal in unserer gemeinsamen Geschichte, dass sie sich mir nicht mehr mitgeteilt hat. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie bereits eine andere Bewusstseinsstufe erreicht hatte, von der sie ahnte, dass ich ihr dorthin gedanklich nicht würde folgen können. Sie schien Einblick in Dimensionen zu haben, die mir verschlossen blieben. 5. Was hat der Kampf gegen den Krebs mit der ganzen Familie gemacht? Wir haben sechs Jahre lang in einer Ausnahmesituation gelebt. Das bedeutete neben immer neuen logistischen Problemen – Kinder und Tiere meiner Schwester mussten während ihrer wochenlangen Krankenhausaufenthalte versorgt werden – auch ein Abgleiten in eine seltsame innere Isolation. Nach außen hin haben wir alle funktioniert, haben weitgehend den Alltag aufrechterhalten. Wir haben uns aber anderen Menschen gegenüber immer weniger mitteilen können. Das hing zum einen damit zusammen, dass man eine Scheu hatte, anderen das Thema „Krebs“ sechs Jahre lang immer wieder aufzuzwingen. Es kam hinzu, dass mit steigender Angst und Verzweiflung die Fähigkeit, sich mitzuteilen, immer mehr nachließ. Ich fühlte mich oft wie erstarrt, war buchstäblich nicht in der Lage, das, was ich erlebte, in Worte zu fassen. Ich errichtete eine Mauer – um Franziska zu schützen, mich zu schützen. Das wiederum gab mir ein Gefühl tiefer Einsamkeit, auch, wenn ich unter Menschen war. Der ganzen Familie ging es so. Man war immer weniger Teil der Normalität der anderen. 6. Ihre Schwester Franziska ist mehrfach in ihrem Leben an Krebs erkrankt, aber daran gestorben ist sie letztlich nicht? Franziska erkrankte im Alter von 23 Jahren am Morbus Hodgkin, einer Form des Lymphdrüsenkrebses. Sie besiegte diese Krankheit durch eine sehr harte Chemo-/ Strahlentherapie. Was damals noch nicht bekannt war, da es keine Langzeitstudien gab: Speziell diese Strahlentherapie löst in fast 70% aller Fälle etwa fünfzehn bis zwanzig Jahre später einen Folgetumor aus – einfach deshalb, weil zu viel gesundes Gewebe zerstört wird. Den Darmkrebs, an dem sie mit 41 Jahren erkrankte, hätte sie also nie bekommen, wären nicht die Bestrahlungen achtzehn Jahre zuvor gewesen. Sie starb dann letztlich an den schweren Schäden, die die Strahlen in ihrer Lunge angerichtet hatten. 7. Haben Sie den Eindruck, dass Patienten heute umfassend und sensibler über die Spätfolgen von Krebstherapien aufgeklärt werden? Das kann ich anhand unseres Falles nicht umfassend beurteilen. Ich habe allerdings den Aussagen mancher Ärzte entnommen, dass es Kollegen gibt, die noch immer zu wenig aufklären und sich ausschließlich auf die Bekämpfung der akuten Krankheit konzentrieren – ohne die späteren Folgen angemessen zu berücksichtigen. Andererseits werden aber auch zunehmend Studien in Auftrag gegeben, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Die Spätfolgen der Therapien gewinnen neben den eigentlichen Krebserkrankungen immer mehr Gewicht. 8. Welche positiven Erfahrungen mit Ärzten haben Sie bei der Behandlung Ihrer Schwester gemacht? Wir haben ganz große Könner ihres jeweiligen Fachs kennengelernt. Einen Professor beispielsweise, der ein spezielles Lasergerät entwickelt hat, mit dessen Hilfe selbst solche Lungenmetastasen operiert werden können, die eigentlich als inoperabel gelten. Ihm ist es zu verdanken, dass meine Schwester ihren Krebs besiegen konnte. Wir haben Ärzte getroffen, die sensibel, einfühlsam und voller Anteilnahme mit ihren Patienten umgehen und alles tun, um ihnen zu helfen. 9. Ihre Schwester und Ihre Familie sind aber auch mit einer Reihe von Fehldiagnosen konfrontiert worden. Welche waren das? Einmal wurden bei meiner Schwester Herzmetastasen diagnostiziert, begleitet von den lapidaren Worten des Arztes: „Da können Sie jetzt gar nichts mehr machen!“ Hinterher stellte sich heraus, dass er bestimmte Anzeichen ganz falsch gedeutet hatte, weil er ihre Krankenakte zuvor nicht gelesen hatte. Ein anderes Mal stellte jemand einen Bauchfellkrebs fest. Als Franziska fragte, was sie nun tun könne, antwortete der Arzt: „Sie können Ihr Testament machen, was sonst?“ Auch diese Einschätzung erwies sich als unrichtig. Schlimmer aber als der jeweilige Fehler war für uns die zynische Art, mit der die Diagnosen überbracht wurden. 10. Weshalb weist die Chronologie der Krankenhausaufenthalte Ihrer Schwester so viele Stationen auf? Wir waren immer wieder mit Ärzten konfrontiert, die für Franziska keinen Weg mehr sahen. Da meine Schwester sich damit nicht abfinden wollte, suchte sie weitere Ärzte, andere Krankenhäuser auf – fast immer mit Erfolg. 11. Welche Bedeutung hatte das Prinzip Hoffnung über all diese Jahre hinweg für Sie? Es war die Grundlage für alles. Das erste Gespräch mit der ersten Onkologin hatte uns jede Hoffnung genommen, aber wir haben das nicht akzeptiert, haben gekämpft und Hoffnung aus eigener Kraft neu aufgebaut. Meine Erkenntnis aus jenen Jahren ist, dass Hoffnung unglaubliche Kräfte im Menschen freisetzt, dass gerade die Hoffnung – und nicht nur der sprichwörtliche Glaube – Berge versetzen kann. Es ist eine Tendenz unter vielen Medizinern heute, mit dem Gedanken der Hoffnung äußerst sparsam umzugehen. Ich halte das für einen fatalen Fehler. 12. Sie haben in dieser Zeit ja ganz normal als Autorin weiter gearbeitet, waren Mutter, Ehefrau – wie geht das? Wie lebt man einerseits im „Krebsmodus“ und andererseits sein ganz normales Leben? Man hat ja nicht die Wahl – das normale Leben muss weitergehen. Und letztlich stellt genau diese Tatsache auch eine Rettung dar. Wir alle haben uns zwar oft sehr am Rande unserer Kräfte gefühlt – und vor allem hinterher, als alles vorbei war, gemerkt, dass unsere Batterien vollkommen leer waren - , aber es ist auch gut, dass es inmitten von all dem Schrecken diese Inseln der Normalität gibt: Die Schulsorgen der Kinder, eigene berufliche Probleme oder die des Ehemannes, Haustiere, die zum Tierarzt müssen, Freunde, die mit ihren Belangen aufwarten. Speziell meine Arbeit stellte für mich einen Ort des Entkommens dar. Ich musste sie erledigen, und ich musste mich konzentrieren, und das war gut so. 13. Sie sprechen in Ihrem Buch auch von „Überlebensschuld“, die Sie fühlten. Was genau meinen Sie damit? Den Begriff nannte mir ein Psychologe, den ich nach dem Tod meiner Schwester aufsuchte, weil ich mit meinen Schuldgefühlen nicht zurechtkam. Warum sie und nicht ich? Diese Frage verfolgte und quälte mich. Die Psychologie verwendet den Begriff hauptsächlich, um ein Phänomen zu beschreiben, das sich vor allem bei den Überlebenden von Konzentrationslagern fand: Die ganze Familie war ermordet worden, einer hatte überlebt und kam nun mit seinen Schuldgefühlen nicht zurecht. Ein besonderer Aspekt liegt dabei auf der Willkür des Schicksals. Der Überlebende kann sich nicht sagen, dass er schlauer und geschickter war als die anderen; oft hatte er einfach nur Glück gehabt, war im richtigen Moment am richtigen Ort gewesen, während die anderen, ebenso zufällig, im falschen Moment am falschen Ort waren. Genauso fühlte ich es auch in unserem Fall: Ich hatte nichts richtig gemacht, und sie nichts falsch. Es ging um Zufall, Schicksal, was auch immer. Und damit kam ich nicht zurecht. 14. Hat sich Ihr eigener Blick auf den Tod und das Sterben durch diese Zeit verändert? Ein wenig schon. Ich habe keine besondere Angst mehr vor dem Tod – das sage ich allerdings mit dem Vorbehalt, dass man nie weiß, wie man dann im entscheidenden Moment empfindet. 15. Wie lange verdrängt man das Offensichtliche? Bzw. was macht es aus einem, wenn man sich das Unausweichliche eingesteht? Über eine lange Zeit mussten wir nichts verdrängen, denn es sah so aus, als würde Franziska den Krebs tatsächlich besiegen. Bis zum Ende gab es keinerlei Krebsbefund bei ihr mehr. Sie starb an der Vernarbung ihrer Lunge – Strahlenschäden aus der Behandlung ihres Lymphdrüsenkrebses fast zwanzig Jahre zuvor. Erst in den letzten zweieinhalb Monaten vor ihrem Tod war klar, dass sie es nicht schaffen würde. Wenn ich heute an den Moment zurückdenke, an dem ich mir diese Tatsache eingestanden habe, kann ich nur sagen: Ich war vollkommen erschöpft zu diesem Zeitpunkt. Eines inneren Aufbegehrens war ich überhaupt nicht mehr fähig. 16. In Ihrem Buch schreiben Sie an einer Stelle Sie ist gerade 41 geworden. „Noch ein Jahr“, sagen die Ärzte. Am Ende werden es sechs Jahre Leben sein, die wir erringen. Waren diese sechs Jahre des Kämpfens um jeden Tag Leben in erster Linie ein Leidensweg? Nein. Da waren lange Strecken dazwischen, in denen es uns allen gut ging. Franziska sollte nach einem Jahr tot sein, stattdessen verschwand der Krebs und kam nicht wieder. Wären die vielen Unkenrufe und zahlreichen Fehldiagnosen zwischendurch nicht gewesen, wir hätten fast ein normales Leben geführt. Meine Schwester sprach nicht gerne über ihre Krankheit, also redeten wir über ganz andere Dinge. Wir lachten auch viel zusammen. Als der Krebs festgestellt wurde, war die kleine Tochter meiner Schwester gerade zwei Jahre alt. Franziska wollte unbedingt erreichen, dass dieses Kind später eine Erinnerung an sie haben würde. Das ist ihr gelungen, und schon das waren die sechs Jahre wert. 17. Leben Sie Ihr Leben jetzt bewusster? Insofern, als sich manche Gewichtung verschoben hat. Man neigt ja dazu – ich jedenfalls bin so veranlagt – ziemlich viel wegen Lappalien zu jammern. Da rufe ich mich jetzt immer gleich zur Ordnung. Ich habe den Überlebenskampf meiner Schwester hautnah miterlebt und in den vielen Kliniken eine Menge schwerer Schicksale kennengelernt. Ich erlaube es mir nicht mehr, oder nur noch selten, mich über Nichtigkeiten aufzuregen. 18. Gibt es etwas, das Sie Familien in einer ähnlichen Situation als Rat mit auf den Weg geben würden? Es lohnt sich zu kämpfen, das würde ich jedem sagen. Auch bei aussichtslosen Diagnosen macht es Sinn, andere Ärzte aufzusuchen, nach anderen Wegen Ausschau zu halten, sich nicht sofort einschüchtern zu lassen. Unter Umständen hat man viel mehr Chancen, als auf den ersten Blick ersichtlich. Blanvalet Verlag, 10. September 2014 Christian Funke

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Der Klappentext Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen. [ Quelle: Blanvalet ] Meine Meinung Noch nie, niemals (!!) ist es mir so unglaublich schwer gefallen, eine Rezension zu einem Buch zu tippen. Uns Bloggern steht das riesen Recht zu, unsere subjektive Meinung zu Büchern in die Welt hinauszutragen. Klassische Literaturkritiker müssen objektiv sein, egal wie nahe ihnen eine Geschichte geht. Charlotte Link ist wohl ein geläufiger Name auf dem deutschen Büchermarkt, doch mit Sechs Jahre schrieb sie ihr wohl persönlichstes Buch, denn sie erzählt vom Leiden und Sterben ihrer Schwester Franziska. Nachdem diese mit Anfang 20 an Morbus Hodgin erkrankte, musste sie sich sowohl einer Chemo- als auch einer Strahlentherapie unterziehen. Die Krankheit konnte besiegt werden, doch was keiner wusste: diese spezielle Behandlung hat Langzeitfolgen. Behandelte Morbus Hodkin-Patienten haben ein viel größeres Risiko, im Laufe ihres Lebens andere Krebsarten zu entwickeln. Und so wird bei Franziska im Alter von nur 41 Jahren ein Darmkrebs im Endstadium festgestellt, bei dem ihr die Ärzte kaum noch Hoffnung machen. Hinzu kommt, dass der Krebs bereits in ihre Lungen gestreut hat und sich dort Metastasen gebildet haben. Charlotte Link berichtet von der Krankheit an sich, von ihrer Familie und wie diese mit dem Schicksalsschlag umgeht. Sie zeigt aber auch auf, dass unser Gesundheitssystem an manchen Stellen durchaus ausbaufähig ist und auch, dass manche Ärzte mit ihren Diagnose 1.) vielleicht vorsichtiger sein sollten und 2.) vielleicht nicht mit der Tür ins Haus fallen müssten. An einigen Stellen war ich fassungslos, wie in einem so moderenen Gesundheitssystem wie dem unseren mit Patienten und Angehörigen umgegangen wird. Nach dem Lesen habe ich viele Rezensionen zu diesem Buch gelesen und immer wieder den Vorwurf gelesen, dass Charlotte Link mit dem Leiden ihrer Schwester noch Profit machen wollte. Doch meiner Meinung nach ist jeder Weg, mit dem man den Verlust eines geliebten Menschen zu überwinden versucht, legitim und wenn es für Frau Link das Niederschreiben der Geschichte ist - wer bin ich, dass ich ihr da Profitgier unterstelle? Berührt hat mich das Buch aber vor allem wegen meiner persönlichen Geschichte (und Achtung: hier verlasse ich nun den Pfad der sachlichen Rezension). Als ich 13 Jahre alt war, starb meine Oma (gerade erst 60 Jahre alt geworden) an Brustkrebs, gegen den sie 5 Jahre lang angekämpft hat. Ich kann mich an einige Bilder aus der Zeit erinnern, bspw. als ich das erste Mal den Port unter ihrem Schlüsselbein gesehen habe, als meine Mum mich im Auto gefragt hat, ob ich bemerkt hätte, dass die Oma nun keine eigenen Haare mehr hat, sondern eine Perücke trägt. Oder auch an die Besuche in der Klinik, in der sie ihre Chemotherapien bekommen hat. Aber obwohl ich damals "schon" 13 Jahre war, ist mir durch dieses Buch erst bewusst geworden, wie wenig ich von der Krankheit mitbekommen hab und wie sehr meine Eltern versucht haben, mich und meinen Bruder zu schützen. Ich wusste, dass der Verlust ihrer Mutter für meine Mum, die sich überwiegend um alles gekümmert hat, schlimm war, aber erst nachdem ich Sechs Jahre gelesen habe, kann ich ein kleines bisschen nachvollziehen, wie es sich für meine Mama alles angefühlt haben muss. An manchen Stellen fiel es mir unglaublich schwer weiter zu lesen, da ich am liebsten zu meinen Eltern gefahren wäre, um mich heulend an meine Mama zu schmiegen. Charlotte Link hat mit ihrer Geschichte eindringlich dargestellt, wie schlimm eine solche Krankheit eine Familie treffen kann. Sie hat den kompletten Krankheitsverlauf sehr bildlich dargestellt und dabei alles so erklärt, dass es auch für den Leser, der sich mit dem Fachjargon nicht so auskennt, verstehen konnte. Meiner Meinung nach hat sie dabei eine gute Mischung gefunden, denn es geht nicht nur um die private Situation innerhalb der Familie, sondern auch um die Arzt- und Klinikbesuche und auch um die Krankheit an sich. Mein Fazit Charlotte Links Bericht über ihre Schwestern, deren Leben und Sterben hat mich wirklich umgehauen. Dies mag vielleicht an meiner ganz persönlichen Vergangeheit liegen und eine sachliche Betrachtung mag mir vielleicht dieses Mal weniger gelungen sein. Doch sind es nicht gerade diese Bücher, die die Leidenschaft für einen Bücherwurm begründen? Diejenigen, die einem nahe gehen, auch wenn sie manchmal so traurig sind, dass man darüber in Tränen ausbricht? Mich hat dieses Buch geprägt und so kurz vor dem Jahreswechsel habe ich mein Jahreshighlight gefunden.

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Die erfolgreiche Bestsellerautorin Charlotte Link berichtet in ihrem neuen Werk “Sechs Jahre – Der Abschied von meiner Schwester” von der Krankheit und den Leidensweg ihrer geliebten Schwester Franziska. In diesem persönlichen Werk berichtet die Autorin über die Erfahrungen mit der Diagnose Lymphdrüsenkrebs, an dem ihre Schwester mit 23 Jahren erkrankt. Die Behandlung mit Chemotherapien und Bestrahlungen heilen zunächst die Krankheit, doch was niemand weiß, die Strahlentherapie wird 17 Jahre später ein Folgekarzinom auslösen und Franziska wird daran sterben. Es war für mich zunächst nicht leicht, dieses Buch zu lesen. Aus persönlicher und sehr schmerzhafter Erfahrung kenne ich den Leidensweg eines Krebspatienten und weiß, was die Familie hier durchmacht. Mein Vater ist vor 4 Jahren an Lungenkrebs erkrankt und ein halbes Jahr später daran gestorben. Die Diagnose war für unsere Familie und mich ein Schock und es war ein sehr schwerer und leidvoller Weg, den wir zusammen gehen mussten. Schließlich habe mich doch dafür entschieden, dieses Buch zu lesen, da ich erfahren wollte wie Charlotte Link und ihre Familie mit diesen Schicksalsschlägen umgegangen sind und wie sie, die Therapie bzw. den Umgang mit den Patienten und Angehörigen in den Kliniken und Arztpraxen, erlebt haben. Schon nach lesen der ersten Seiten, hatte ich hier das Gefühl, dass es mir mit den Erfahrungen, die wir vor vier Jahren mit der Krankheit meines Vaters gemacht haben, nicht alleine so geht. Die Autorin schildert hier sehr deutlich, ihre sowohl guten wie auch schlechten Erfahrungen, die sie und ihre Familie mit den Ärzten,Kliniken und mit den unterschiedlichen Therapievarianten gemacht haben. Ebenfalls schildert die Autorin, mit welch geringen Mitgefühl schwer kranke Menschen und ihre Angehörigen, in einigen Arztpraxen und Krankenhäusern behandelt werden und berichtet von ihren sehr persönlichen Erfahrungen, Gefühlen und der ständigen Angst, die man als Angehöriger erlebt. Alles Erlebte und die persönlichen Erfahrungen werden hier sehr detailliert wiedergegeben und ich konnte mich in zahlreichen Zeilen wiederfinden. Zusätzlich möchte dieses Buch aber auch Mut machen und plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben, denn nur mit der Hoffnung im Herzen, erhält man die Kraft zu kämpfen. Neben dem Versuch der persönlichen Aufarbeitung und anderen mit dieser Geschichte zu helfen, geht es der Autorin darum, an ihre liebe Schwester Franziska zu erinnern und dies ist ihr hier, zweifelsohne,gelungen. Fazit: Eine Geschichte voller Hoffnung, Verzweiflung und Rückschläge und ein langsamer Abschied von der geliebten Schwester. Das Buch hat mich wirklich sehr berührt!

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Charlotte Link ist die erfolgreichste deutsche Autorin unserer Zeit. Mit ihren psychologisch ausgefeilten Kriminalromanen landet sie regelmäßig auf den internationalen Bestseller-Listen. “Sechs Jahre” ist das persönlichste Buch der Autorin, in dem sie Abschied nimmt von ihrer 2012 an Krebs verstorbenen Schwester Franziska. Veröffentlicht wurde das Buch 2014 im blanvalet Verlag. Ein schwerer Abschied Charlotte Links jüngere Schwester Franziska erkrankt im Alter von 23 Jahren an einer Form von Lymphdrüsenkrebs. Diesen überwindet sie mit Hilfe einer kombinierten Chemo- und Strahlentherapie. Niemand rechnet damit, dass sie mit 41 Jahren einen bis in die Lunge gestreuten Darmkrebs bekommt. Bald ist klar: die neue Krebserkrankung resultiert aus der agressiven Bestrahlungstherapie des Lymphdrüsenkrebses. Während der jetzt folgenden Behandlungen begegnet die Familie kaltherzigen aber auch mitfühlenden Ärzten.Die nächsten sechs Jahre Krebsbehandlung sind nicht nur für Franziska die Hölle. Ihre ganze Familie leidet. Psychisch besonders betroffen ist Charlotte Link, die ein ganz enges Verhältnis zu ihrer Schwester hat. Franziska stirbt am 7. Februar 2012. Charlotte Link soll ihre Geschichte aufschreiben – das ist ihr großer Wunsch. Fazit Schonungslos berichtet die Autorin über den harten Kampf ihrer jüngeren Schwester gegen den Krebs. Man kann es beim Lesen kaum aushalten, so schlimm sind viele Details. Dieses Buch hat mich oft weinen lassen, den das nicht vorhandene Mitgefühl einiger Ärzte/ Pfleger ist einfach nur schrecklich. Hoffentlich gerät man niemals selbst in diese Situation. Dennoch ist das Buch ein Plädoyer für Hoffnung: man sollte niemals aufgeben, auch wenn das Schicksal eine große Bürde bereit hält. Hoffentlich lesen viele Ärzte und in der Pflege tätigen Personen dieses berührende Buch. Denn Ärzte, die keine Empathie mit ihren Patienten empfinden, sind in ihrem Beruf völlig fehl am Platz. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, bin ich einfach nur dankbar, gesund zu sein. Ich wünsche der Autorin, dass sie ihren schrecklichen Verlust verarbeiten kann. Danke für dieses emotional berührende Buch! “Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester” – Tatsachenbuch von Charlotte Link, erschienen 2014 im blanvalet Verlag, gebunden, 320 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-7645-0521-9 Herzlichen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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In ihrem neuen Werk "Sechs Jahre" schlägt die Krimikönigin Charlotte Link ganz neue Wege ein, weg vom psychologisch eindringlichen Krimi mit absoluter Fesselung, hin zu einem sehr persönlichen und bewegenden Buch, in welchem sie die langen Jahre im Kampf um das Leben und den Tod, den Schwächen und Stärken, den Werten und Verlusten im Umgang mit der todbringenden Krebserkankung ihrer geliebten Schwester verarbeitet und mit den Lesern teilt. Hier hat Charlotte Link als Autorin und zugleich Protagonistin einen mutigen und ehrlichen Schritt auf den Weg der Heilung, Verarbeitung und Aufklärung getan. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, emotional berührt, aufgebaut, mitgerissen, sehr angesprochen und das Thema Abschied, Kampf und Stärke wird hier sehr eindringlich niedergeschrieben. Ich habe sehr sehr selten eine Rezension zu einer Biografie oder Lebensgeschichte verfasst. Ich muss zugeben, dass es mir auch nicht leicht fällt, dass Niedergeschriebene und das Verfassen des Erlebten einer Autorin zu bewerten. Da in einer Biografie verarbeitet wird, was einem Menschen widerfahren ist, finde ich es grotesk und nicht fair dieses Verfassen und die Form der Darstellung zu "besternen"... Daher verlasse ich mich hier ganz auf mein Bauchgefühl und meinen Eindrücken des Lesens, Mitfühlens und Verstehens. Erschienen im Blanvalet Verlag (http://www.randomhouse.de/blanvalet/) Der Klapptext: "Das persönlichste Buch von Charlotte Link- Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen. Ein subtiles, anrührendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Ein Buch, das Kraft gibt, nicht aufzugeben und um das Leben zu kämpfen." Zum Inhalt: Die Autorin Charlotte Link, die sonst eher spannende und psychologisch eindringliche Kriminalromane und Bellestrik schreibt, berichtet sehr offen in "Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester" wie es zu diesem Buch überhaupt kommen konnte. Alles begann, wie so oft, mit einigen Wehwehchen. Ein Zwicken und Zwacken hier, einen Druck dort und ein Unwohlsein hier und da. Alles Nichtigkeiten, denkt jener welcher, der die Signale seines Körpers nicht hört und beachtet. Und eigentlich, so dachte Franziska, die sie von ihrer Schwester liebevoll Tschesie genannt wird, dass ihre Morbus-Hogdkin-Erkrankung lange besiegt sein, doch mit den Spätfolgen rechnete zu dem Zeitpunkt niemand. Ein Ärztemarathon beginnt aufs neue, und obwohl diese meist typischen Folgeerkrankungen, die ein Morbus-Hogdkin Patient erleiden kann, seit Jahren bekannt und erforscht sind, wird Franziska leider erst viel zu spät und nach etlichen Untersuchungen und wiederkehrenden Therapien darauf aufmerksam gemacht, bis es dann für eine heilende Behandlung schon zu spät ist.Auch das diese anfänglichen Wehwehchen von Franziska der neue Beginn einer ganzen Tortur und einer Kranken- , bzw. gar Lebensgeschichte wird, hätte die Autorin, die ihre Schwester über alles liebt, einst auch nicht geglaubt. Wir erleben hier nicht nur Franziskas Schicksal und Qualen auf dem jahrelangen Weg bis hin zum Tod, sondern auch all die Gefühle und Sorgen der ganzen Familie und Freunde. Diese Erkrankung, diese niederschmetternde Diagnose verändert das ganze Leben all derer, die Franziska nahe stehen. Und ihre Schwester Charlotte Link berichtet in diesem Buch über all das, was diese langen sechs Jahre mit traurigen, aber auch unendlich hoffnungsvollen und schönen Momenten geprägt hat. Dieses Buch ist Mahnmal und Ratgeber, Mutmacher und Hoffnungsträger zugleich. Hier werden Betroffene, Angehörige und Interessierte auf medizinischer, fachlicher und emotionaler Ebene mit allen Folgen, Nachwirkungen und Verläufen konfrontiert und informiert, Wege eines annehmbaren Umgangs mit solcher totbringenden Diagnose und Kraft aus der man Hoffnung und Zuversicht schöpfen kann. Meinung: Ich bin sehr bewegt und auch gerührt. Ich bewundere den Mut und auch die Stärke der Autorin, die ich in sonst so ganz anderen Genre und mit einer ganz anderen Sprache und Stil kennengelernt habe. Charlotte Linkt hat es geschafft, mit Nähe, Ehrlichkeit, Zuversicht und viel Gefühl ihre Geschichte, und natürlich die der Schwester Franziska zu verarbeiten und so einen Schritt zur eigenen Verarbeitung im Umgang mit einem schweren Verlust zu tun. Ich mochte gerne von dieser Leidensgeschichte lesen, die auch so viel Mut und Stärke in sich trägt, und "freue" mich Charlotte Links geteiltes Schicksal erfahren zu haben. "Freuen" im Sinne von schön, dass die Autorin ihrem Bedürfnis nachkommt von sich zu erzählen, um vielleicht zu helfen und auch das Trauma zu verarbeiten. In meiner Familie gibt es einen ähnlichen Krankheitsfall mit einer hoffnungslosen Diagnise Krebs und viele ähnliche Erlebnisse, die tag täglich das Leben bestimmen und geprägt haben. Die Autorin, betroffene Schwester und Protagonistin Ch. Link gibt klare und schonungslose Einblicke in die Akte der Schwester, die Zustände in den Krankenhäusern, die Meinungen der Ärzte und den Kampf um eine angemessene Therapie, zudem bringt dieses Buch alle Emotionen, Gedanken und ein Blick in die Seele der Angehörigen. Sie beschreibt sehr klar und verständlich ihren Seelenzustand, das auf und ab, aber auch sehr medizinisch und fachlich den Verlauf der Krankheit. Sehr positiv hervorheben möchte ich, dass man Franziskas, aber auch Charlotte Links und der ganzen Familie, Verzweiflung spürt und als Leser erlebt und das, was sie in den geschilderten Momenten, gerade in denen des Todes, wirklich gefühlt hat. Neben diesen zermürbenden Gedanken, gibt Charlotte Link immer genügend Lebensmut, Hoffnung und positive Lebensgedanken, sodass der Leser ihre Stärke, den Kampf und Willen ansteckend findet. Ein wirklich sehr nahegehendes Buch, welches mich lange berührt, bewegt und mitgenommen hat. Ein Buch, was den Leser lange begleiten wird. Vielen Dank dafür! Die Autorin: "Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre psychologischen Kriminalromane sind internationale Bestseller, allein in Deutschland wurden bislang über 24 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft. Sechs Jahre ist das erste nicht belletristische und zudem persönlichste Buch der Autorin, in dem sie Abschied nimmt von ihrer Schwester Franziska, die 2012 nach langer Krankheit starb. Es ist die Geschichte einer Familie, die sich aufreibt im Widerstand gegen eine gnadenlose Krankheit und einen teilweise unmenschlichen Klinikalltag und doch nicht aufhört, um das Leben zu kämpfen." Meine Empfehlung: Neben dem Buch gibt Charlotte Link in einem sehr intensiven Interview Antworten auf viele wichtige Fragen: http://www.randomhouse.de/Interview_zu_Sechs_Jahre_von_Charlotte_Link/aid55505.rhd?mid=11696 Das Cover: Sehr schlicht und still. In der Mitte ein Foto, vermutlich von Franziska?, eine lebensfrohe und glückliche junge Frau. Ein Gedenken an einem geliebten Menschen. Das passt sehr gut, eine gelungene Auswahl. Hochwertige Verarbeitung und angenehme Gestaltung. Fazit: 5 verdiente Sterne! Charlotte Link hat einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie nicht nur ihre Erlebnisse verarbeitet, sondern auch hilft, aufklärt und Fakten auf den Tisch bringt. Empfehlen möchte ich dieses Buch ohne wenn und aber. Ein wertvolles Buch für Betroffene einer totbringenden Diagnose und im Umgang mit einem schmerzlichen Verlust und das Warten auf den Tod.

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