Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.

Paula Hawkins

(18)
(32)
(32)
(4)
(1)
€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Mit "Girl on the Train" ist der britischen Autorin Paula Hawkins ein sentationeller Debüterfolg mit zahlreichen Übersetzungen und einer Verfilmung gelungen, wie ihn sich im Literaturbetrieb wohl nicht wenige erträumen. Geschickt hat sie dabei das verbreitete Faible für unzuverlässige Erzählerinnen mit dem diffusen Gefühl urban bedingter gegenseitiger Entfremdung kombiniert. Wie aber komponiert man nach einem solchen Einstieg in die schrifstellerische Karriere seinen zweiten Roman, ohne als Eintagsfliege rasch wieder vergessen zu werden? Paula Hawkins nimmt dabei am Setting von "Girl on a Train" mehrere Veränderungen vor. Zunächst ist "Into The Water" nicht mehr in der Gartenzaun-Vorortidylle einer Metropole, sondern in einem kleinen Dorf angesiedelt, in dem aufmerksame Zeitgenossen oft besser über den Tagesablauf ihrer Mitmenschen bescheid wissen, als den Beobachteten lieb ist. Angesichts des Orts ist die Erzählung nicht mehr nur auf wenige zentrale Persönlichkeiten fokussiert, sondern wartet mit einer Vielzahl von verschiedenen Figuren auf. Mit diesem Strukturmerkmal wird der Leser auch als erstes konfrontiert: Ausgehend von einem bestimmenden Ereignis, dem vermeintlichen Selbstmord einer jungen Frau, wird die weitere Entwicklung in kurzen Kapiteln jeweils in personaler Perspektive aus der Sicht eines einzelnen Charakters erzählt. Folglich dient der erste Abschnitt des Romans vorerst dazu, die betreffenden Figuren einzuführen, sie bei ihren angestammten, alltäglichen Aktivitäten darzustellen, die eigentliche Handlung bestenfalls andeutungsweise, in kleinen Schritten voranzutreiben. Gerade dieser Einstieg gestaltet sich für den Leser als sperrig, da er die vielen, innerhalb kurzer Erzählzeit eingeführten Namen im Gedächtnis behalten muß und noch nicht erahnen kann, wem eine Haupt- und wem eine Nebenrolle zufällt. Auch die Erzählperspektive trägt nicht dazu bei, den Einstieg in den Roman zu erleichtern. Die Passagen der meisten Figuren werden in der ersten Person erzählt, sodaß dem Leser unmittelbaren Einblick in ihre Gefühle und Gedanken gewährt wird. Für andere hingegen wir die dritte Person verwendet, was naturgemäß Distanz schafft. Offensichtlich sollte durch eben diese Wahl der Perspektive die Figuren in zwei Gruppen geteilt werden, tatsächlich wird dadurch mehr Verwirrung gestiftet als beseitigt. Einzig Julia Abbot tritt immer wieder in der zweiten Person in einen Dialog mit ihrer verstorbenen Schwester Nel, was ihr die Rolle einer neutralen Instanz, eines Bezugspunktes für den Leser verleiht. Ein weiterer Unterschied zu "Girl on the Train" besteht darin, daß diesmal bewußt keine unzuverlässige Erzählinstanz genutzt wird. Die Autorin verzichtet damit mutig genau auf jenes Stilmittel, das wesentlich zur Popularität des Erstlings beitrug und derzeit im Thrillergenre bevorzugt eingesetzt wird. Daß der Leser dennoch im Ungewissen über die tatsächlichen Vorgänge belassen wird, liegt an der Unvollständigkeit der individuellen Sichtweisen, jeder Erzähler kann immer nur einen Teil des Gesamtbildes liefern. Während Paula Hawkins also die Chronologie der Ereignisse, die zum Tod von Nel Abbott führten, langsam aufrollt, portraitiert sie mit scharfem Blick und spitzer Feder die Lebensbedingungen in einem kleinen Dorf, wo eine überschaubare Anzahl von Menschen auf begrenztem Raum einander tagtäglich begegnen. Dem distanzierten Desinteresse am anderen, mit dem in der Stadt unsichtbare Mauern errichtet werden, stellt sie die kaum verhohlene Neugier kleinerer Ortschaften gegenüber. "Into the Water" ist ein Beispiel dafür, daß ein mit hohen Erwartungen beladener Roman, eingesprochen von hochkarätigen Sprechern, nicht notwendigerweise zu einem außergewöhnlichen Hörbuch führt. Besonders in der vorgelesenen Version ist es eine Herausforderung, zu Beginn den Überblick über die zahlreichen Figuren und deren Beziehungen zueinander zu bewahren. Daher empfiehlt es sich, für die ersten beiden Stunden Papier und Bleistift bereitzuhalten ... was zwar dem Verständnis der Geschichte, nicht jedoch dem entspannten Genuß eines Romans zuträglich ist. Die Aufteilung der Sprecherrollen erfolgt nach dem einfachsten denkbaren Schema: Britta Steffenhagen leiht den weiblichen Figuren ihre Stimme, Simon Jäger den männlichen. Diese Gruppierung zieht zusätzlich eine künstliche Linie und wirft Fragen auf, die der Roman nicht beantworten kann. Fragmente einer Chronik über die ertrunkenen Frauen von Beckford, für die Nel Abbott recherchiert hat, werden außerdem durch eine dritte Sprecherin, Marie Bierstedt, hervorgehoben. Im Interesse der Konsistenz des Hörbuchs wäre es wahrscheinlich günstiger gewesen, lediglich diese Unterscheidung zwischen Chronik und Handlung zu akzentuieren. Des weiteren ist Britta Steffenhagen mit ihrer kratzigen, sich in den Höhen überschlagenden Stimme nicht für alle Figuren gleichermaßen geeignet. Jugendliche oder aufmüpfige Charaktere wie Lena Abbott oder die verschrobene Nici Sage treten durch Steffenhagen wahrlich aus dem Roman hervor, erwachsenere, nüchterne wie Erin Morgan wirken dagegen in ihrem Wesen verfälscht. Fazit Ohne "Girl on the Train" wäre "Into the Water" eine Studie über dörfliche Borniertheit anhand eines mysteriösen Todesfalls. So aber ist es der gefürchtete zweite Roman, dem die Erwartungshaltung der Leserschaft zu hoch hängt.

Lesen Sie weiter

Nachdem ich "Girl on the Train" verschlungen habe, war ich natürlich sehr gespannt auf den zweiten Streich der Autorin und habe mich sehr gefreut, das Buch endlich in den Händen zu halten. Wie man schon dem Cover entnehmen kann, handelt es sich bei "Into the Water" nicht um einen thriller, sondern um einen Roman. Natürlich, verwöhnt, wie ich vom ersten Buch von Paula Hawkins war, habe ich auf einen Spannungsroman gehofft. "Into the Water" beginnt auch sehr spannend. Es handelt sich um ein Gewässer, den Drowning Pool, indem schon Hexen gefoltert wurden und in dem sich bis heute einige Frauen das Leben genommen haben. Nel Abbot ist fasziniert vom Drowning Pool, schreibt sogar ein Buch über die Todesfälle, die sich dort ereignet haben und wird eines Tages selbst tot im Drowning Pool gefunden. Julia, die Schwester von Nel, hat wenig bis gar keinen Kontakt zu Nel und wundert sich umso mehr, als diese sie anruft mit der Bitte sie zurückzurufen. Nach Nels Tod fährt Julia nach Beckford, weil ihre Schwester eine Tochter hinterlassen hat, um die sie sich kümmern möchte. Wie schon gesagt beginnt der Roman sehr spannend, flacht aber im Laufe der Story immer mehr ab. Für meinen Geschmack zog sich die Geschichte um Nel und Julia zu sehr in die Länge. Teilweise musste ich mich wirklich zum Weiterlesen zwingen. Tatsächlich haben mich die Kapitel um viele wechselnde Personen unheimlich verwirrt. Es war mir nur schwer möglich, nach zwei Tagen einfach weiterzulesen, weil ich jedesmal erst zurückblättern musste um verschiedene Passagen erneut zu lesen, sodass ich wenigstens einigermaßen durchblicke. Wie schon bei "Girl on the Train" musste ich mich an den Schreibstil von Paula Hawkins gewöhnen, was mir allerdings bei "Into the Water" nur mäßig gelungen ist. Alles in allem ist "Into the Water" ein raffiniert erzählter Spannungsroman, der mich jedoch dieses Mal leider nicht überzeugen konnte.

Lesen Sie weiter

Hallu ihr Lieben und herzlich Willkommen zu meiner Rezension zu „Into the Water“ von Paula Hawkins. ♥ Into the Future (Leseprobe) | Paula Hawkins | Blanvalet Verlag |978-3-7645-0523-3 |[D] 14,99 [A] 15,50 Ein großes Dankeschön an den Blanvalet Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.♥ Inhalt: Nach mehreren mysteriösen Anrufen von ihrer Schwester, Danielle, kehrt Julia in ihren Heimatort Beckford zurück. Trotz ihrer Angst vor dem „Drowing Pool“ muss Julia nun in Beckford bleiben, bei Nels Tochter. Nel, Julias Schwester, ist Tod, heißt es. Laut Dorfgerüchten soll sie gesprungen sein. Aber Julia ist sich sicher: Nel ist nicht gesprungen! Niemals. Meine Meinung: Zu allererst möchte ich zu dem Cover kommen. Ein wunderschönes Buchcover. Es wirkte auf mich sehr mystisch und magisch, vor allem weil es wie eine Tiefe wirkt und man „hineinsehen“ kann, was an den Wasserspiegelungen liegt. Die Innengestaltung war gut. Dort wo die Seitenzahl stand, stand auch der Name der Person, worum sich das Kapitel gerade drehte. Das Buch wurde mit viel Absätzen und kurzen Kapiteln gezeichnet, dass fand ich gut und in dem Sinn auch leicht zu lesen, da es sehr übersichtlich war. „Traue keinem. Auch nicht dir Selbst.“ (Cover- Untertitel) Leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch überhaupt nicht packen konnte. Der Schreibstil von Paula Hawkins war flüssig und brachte auch unvorhersehbare Wendungen mit sich. Was mir sehr gut gefiel, war das ihr Schreibstil sehr übersichtlich gestaltet ist. In diesem Buch gab es 11 verschiedene Personen aus deren Sicht geschrieben wurde. Für mich waren es zu viele Protagonisten, die eine zentrale Rolle spielten. Es gab Person die in der Personalen Perspektive betrachtet wurden und dann wieder welche die in der Ich-Form betrachtet wurden. Zudem gab es in diesem Buch noch die Stimmen in den Köpfen, die mit dem „Du“ signalisiert wurden. Es fiel mir nach ungefähr 100 Seiten schwer da noch mitzukommen, da das ganze so ineinander verzwickt war. Leider hat mich das beim Lesen immer wieder irritiert und auch jetzt nach dem Ende, sind mir manche Beziehungen, noch nicht ganz verständlich geworden. Manche Situationen bzw. Vergangenheit einer Person hab ich auch jetzt noch nicht so ganz verstanden, ich habe zwar so meine Vermutungen, aber ich bleibe mit ihnen im Unwissenden. Zwischen den Kapiteln der einzelnen Protagonisten gab es auch die „Drowing Pool“ - Kapitel. Dort wurde Stellung zu einer bereits toten Person genommen. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie die einzelnen gestorben waren, da es dort tatsächlich Unterschiede gab. Zum Ende hin wurde immer mehr deutlich wie sehr alles ineinander verzwickt war und was es mit einzelnen Protagonisten auf sich hatte. Die Sachen, die ich davon verstanden hab fand ich wirklich schockierend und absolut unerwartet. In einigen Situation des Buches wurde mir nicht deutlich welche Protagonisten miteinander konfrontierten. Auch wenn mich das Buch nicht richtig packen konnte, habe ich mitgerätselt und lag mit meiner Vermutung komplett falsch. Da ich jedoch wie gesagt nicht richtig in diesem Buch war, gab es viele Wendungen und Situationen die ich nicht nachvollziehen konnte, einfach weil mich dieses Buch leider nicht packen konnte und ich nicht richtig in der Geschichte war. Mein Fazit: Das Buch „Into the Water“ ist auf jeden Fall empfehlenswert, aber man sollte sich darüber Bewusstsein, dass 11 Personen + Drowing Pool Kapitel in einzelnen Sichten betrachtet werden und im Vordergrund stehen. Trotz der Tatsache, dass es mich nicht packen konnte und es dennoch unerwartet und schockierend war, bekommt das Buch von mir: 3,5♥/ 5♥

Lesen Sie weiter

INHALT: »Julia, ich bin’s. Du musst mich anrufen. Bitte, Julia. Es ist wichtig …« In den letzten Tagen vor ihrem Tod rief Nel Abbott ihre Schwester an. Julia nahm nicht ab, ignorierte den Hilferuf. Jetzt ist Nel tot. Sie sei gesprungen, heißt es. Julia kehrt nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Doch sie hat Angst. Angst vor diesem Ort, an den sie niemals zurückkehren wollte. Vor lang begrabenen Erinnerungen, vor dem alten Haus am Fluss, vor der Gewissheit, dass Nel niemals gesprungen wäre. Und am meisten fürchtet Julia das Wasser und den Ort, den sie Drowning Pool nennen … MEINUNG: Ich habe bereits Paula Hawkins gehypten Debüt-Roman Girl on the Train letztes Jahr im Herbst gelesen, weil ich eigentlich den Film im Kino sehen wollte (was ich dann aber doch nicht getan habe). Hier war der Clou einfach, dass man der Protagonistin nicht trauen konnte und sie sich selbst auch nicht. Into the Water ist anders und sollte man auch nicht mit Girl on the Train vergleichen. Into the Water ist doch seine Vielfalt an erzählenden Personen sehr komplex aufgebaut. Paula Hawkins hat quasi (fast) jeder mitwirkenden Person eine Stimme gegeben. Ich habe einige Zeit gebraucht mich zurecht zu finden und die Personen auseinander zu halten. Falls man während des Lesen mal nicht mehr weiß aus wessen Perspektive man liest, dann ist neben der Seitenzahl immer der Name angedruckt. Sowas habe ich zum ersten Mal gesehen und finde es einen ausgesprochen guten Clou vom Verlag. Die Kapitel sind in der Regel recht kurz, aber man muss sich hier schon konzentrieren. Ich hatte nicht das Empfinden, dass es ein Buch ist, was man mal so nebenbei liest. Ich fand es spannend, dass die Autorin bei allen Personen auch immer unterschiedliche Erzählperspektiven gewählt hat. Einige sind in der dritten Person, einige in Ich-Form und Julia (die eigentlich nur Jules genannt wird) führt quasi ein Zwiegespräch in Du-Form mit ihrer toten Schwester. Paula Hawkins kann also in meinen Augen definitiv schreiben. Mit den ganzen Verstrickungen untereinander in dem kleinen Ort Beckford und der englischen Atmosphäre erinnert mich der Roman sehr an die Serie Broadchurch. Auch vom Konstrukt her findet man hier sehr viele Parallelen. Jede Person hat so ihre Geheimnisse, die langsam ans Tageslicht kommen und alle hänge fast miteinander zusammen. Ich fand aber vieles recht vorhersehbar. Das Buch wird als Roman deklariert, aber liest zum Teil wie ein Thriller. Ich glaube, dass ist auch das Problem, welches ich mit dem Buch hatte. Die Auflösung habe ich kommen sehen und mir fehlte einfach der Wow-Effekt, aber vielleicht sollte es diesen auch gar nicht geben und das Buch liegt mehr Wert auf die zwischenmenschlichen Verbindungen. Diese lotet Paula Hawkins sehr fein und präzise aus. Sie konfrontiert den Leser mit einer großen Palette an intensiven Gefühlen und menschlichen Abgründen. Viele Sachen werden auch erst bewusst, nach dem es bereits zu spät ist darüber mal zu sprechen, denn das tun hier ganz viele Personen nicht miteinander. FAZIT: Into the Water ist sehr atmosphärischer Roman, der mehr Wert auf Protagonisten und die Atmospähre legt als auf den Thrill-Faktor. Es ist schwierig hier nicht mit den Erwartungen eines Thrillers ranzugehen, denn in dieser Hinsicht war ich von dem Buch enttäuscht, weil vieles vorhersehbar war. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Als Nel Abbott tot im Fluss aufgefunden wird, kehr Jules nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Nie wieder wollte sie zurück an diesen Ort, in das Haus ihrer Familie, das am Ufer des dunklen Flusses liegt, in der Nähe des Drowning Pools, der furchtbare Erinnerungen heraufbeschwört. Nele sei gesprungen, heißt es, doch Jules ist gewiss, dass Nele niemals in das geliebte Wasser gesprungen wäre. Reflektionen: Nach Girl on the Train ist Into the Water der neue Spannungsroman von Paula Hawkins. Der als solcher im Genre Roman publiziert ist. Girl on the Train hatte mich seinerzeit nicht vollkommen überzeugt, doch ich war mir sicher, dass ein zweiter Roman von Paula Hawkins literarisch sicher ausgereifter und noch intensiver sein würde. Dementsprechend waren meine Erwartungen an diesen Roman sehr hoch. Nach wenigen Seiten schlägt der Wiedererkennungswert Paula Hawkins Stils gnadenlos zu. Absolut im gleichen Stil und Ausdruck, beginnt sie die Geschichte der beiden Schwestern Nel und Jules Abbott zu erzählen. Julia, ich bin’s. Du musst mich zurückrufen. Bitte Julia. Es ist wichtig. Du musst mich so bald wie möglich anrufen, in Ordnung? Ich ... äh ... Es ist wichtig. Okay. Ciao. (Zitat) Nel, die tot im Fluss aufgefunden wird, liebte den Fluss ohnegleichen. Tagtäglich, bei Wind und Wetter, schwamm sie in seinen Fluten. Fast mystisch fühlte sie sich zu ihm hingezogen und sie beabsichtigte, seine geheimnisvolle Geschichte aufzuschreiben. Doch diese Geschichte erzählt auch von den toten Frauen und Mädchen, die sich in seine Fluten stürzten. Nels Recherchen brachten fast den ganzen Ort gegen sie auf, doch davon ließ sie sich nicht beirren. Bis ins 16. Jahrhundert reichten ihre Nachforschungen zurück, die mystische, brutale Rituale offenlegten. Manche meinen, die Frauen hätten dem Wasser etwas von ihrem Wesen überlassen, andere behaupten, der Fluss selbst hätte sich etwas von ihrer Macht bewahrt, denn seither zieht dieser Ort die Glücklosen, die Verzweifelten, die Verzagten, die Verlorenen an. Sie alle kommen hierher, um mit ihren Schwestern zu schwimmen. (Zitat) Als Nel, die Spirituellem nicht abgeneigt war, stirbt, kehrt Jules ins Haus der Familie zurück. Sie ist sich gewiss, dass Nel auf Grund ihrer Verbundenheit zum Fluss niemals gesprungen wäre. In Zwiesprache mit Nel durchlebt sie so alte Erinnerungen, leidet unter großen Ängsten, Schmerz, einem schlechten Gewissen und sie muss sich der Missgunst und Wut Nels Tochter Lena stellen. Paula Hawkins hat ihren Roman psychologisch geschickt aufgebaut, sodass ein gewisser Sog zunächst das Tempo des Lesens bestimmt. Anfangs treibt die Neugierde durch die Seiten, denn der Einstieg ist mehr als rätselhaft und scheint zunächst undurchschaubar. Als Leser benötigt man viel Fantasie und langanhaltendes Interesse, sowie die Bereitschaft unermüdlich Zusammenhänge erkunden zu wollen, um letztendlich spekulierend einen roten Faden greifen zu können. Persönliche Interpretationen von Sätzen, Absätzen und Kapiteln sind gefragt, bis man feststellt, dass sich die Autorin in zu vielen nichtig wichtigen Nebenschauplätzen verliert. Müßig und schwerfällig wird das Lesen, wenn man erkennt, Perspektive für Perspektive, erneut in weiten, nebensächlichen Ausschweifungen festzuhängen. Eine wenn auch gelungene, mystisch, rätselhafte und düstere Grundstimmung reicht nicht aus, um zu fesseln, wenn eine ordentliche Portion literarischen Pfeffers fehlt. Spannungshöhepunkte fehlen fast gänzlich, obwohl sie als Pfeiler des Spannungsromans unabdingbare Elemente wären. Paula Hawkins zeichnet ihre Charaktere hinreichend intensiv, vielschichtig und gut. Sie erlaubt dadurch einen sehr tiefen Blick in die Seelen der einzelnen Persönlichkeiten und eröffnet dadurch das Verständnis nachvollziehbarer Motivationen von Handlungen und Denkweisen. Aber diese ausgeprägt ausführliche Zeichnung macht nicht wett, dass uninteressantes, rückblickend, ellenlang beleuchtet wird. Sehr gut hingegen ist Paula Hawkins intelligentes Spiel der Perspektiven. Großartig in Szene gesetzt wirken die wechselnden Perspektiven enorm. Die Figuren erhalten Präsenz und mit dem Perspektivwechsel läuft die Geschichte weiter. Die Story wird nicht abwechselnd aus Sicht einer Figur erzählt, sondern sie wird von der nächsten Figur/Perspektive vorangetrieben. Die Grundidee von Into the Water ist interessant, aber die Umsetzung ist alles andere als überzeugend. Fazit und Bewertung: Into the Water ist ein intelligentes Spiel der Perspektiven, dass den geschickten psychologischen Aufbau unterstreicht. Wer bereit ist unermüdlich Zusammenhänge erkunden zu wollen, zu spekulieren und stetig zu interpretieren, der könnte mit diesem Roman einen Lesegenuss empfinden, wenn er über Längen hinwegsieht und das Verlieren in Nebenschauplätzen akzeptiert.

Lesen Sie weiter

Darum geht’s: Zerstrittene Schwestern – tragische Tode – ein Fluss – eine Geschichte über unbequeme Frauen… Klappentext: »Julia, ich bin’s. Du musst mich anrufen. Bitte, Julia. Es ist wichtig …« In den letzten Tagen vor ihrem Tod rief Nel Abbott ihre Schwester an. Julia nahm nicht ab, ignorierte den Hilferuf. Jetzt ist Nel tot. Sie sei gesprungen, heißt es. Julia kehrt nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Doch sie hat Angst. Angst vor diesem Ort, an den sie niemals zurückkehren wollte. Vor lang begrabenen Erinnerungen, vor dem alten Haus am Fluss, vor der Gewissheit, dass Nel niemals gesprungen wäre. Und am meisten fürchtet Julia das Wasser und den Ort, den sie Drowning Pool nennen … Fazit: Als großer Fan von “Girl on the Train” habe ich mich sehr auf das neue Buch von Paula Hawkins gefreut und es dann auch fast in einem Rutsch durchgelesen. Der besondere Schreibstil, ermöglichte es mir sofort in die Geschichte einzutauchen und mit den verschiedenen Charakteren mitzufühlen, vor allem mit Jules. Es war so, als ob Jules direkt mit Ihrer verstorbenen Schwester sprechen würde oder Ihr einen Brief schreiben würde. Das Wort von Jules ist also oft an Ihre Schwester gerichtet, was mir sehr gut gefallen hat. Paula Hawkins hat es wirklich drauf, Gefühle zu transportieren und zwar auf tiefgreifende Art und Weise. Die Charaktere sind komplex und teilweise kompliziert – genauso wie die ganze Geschichte. Die ganze Geschichte war von Anfang an sehr interessant, vielversprechend und, meiner Meinung nach, sogar mit einem gewissen Gesellschaftskritischen Unterton versehen. Das gefiel mir sehr und ich empfand es auch als etwas außergewöhnliches. Leider verlor sich dann die anfängliche Spannung im Laufe der Zeit ein wenig und es gab immer wieder Längen in der Geschichte, welche ich als nebensächlich und belanglos empfand. Es gibt es sehr viele Charaktere zwischen denen hin und her gesprungen wird, was ich generell sehr mag. Hier war es allerdings dann evtl. doch ein wenig zu viel des guten und manche Charaktere verblassten im Gegensatz zu anderen und teilweise war es für mich dann auch ein wenig verwirrend, sodass ich ab und zu überlegen musste wer jetzt noch mal wer war und wer mit wem verwandt war. Hier hätte dem Buch vielleicht ein wenig mehr kürze und dafür mehr Klarheit gut getan. Ein Glossar über die Personen und deren Verwandtschaft, hätte ich gut und sinnvoll gefunden. Trotz Verwirrungen wurde die Geschichte ab einem gewissen Punkt für mich auch sehr vorhersehbar und so konnte ich mir schon ein Ende zusammenreimen, welches dann auch eintraf. Das Ende hätte, für meinen Geschmack, etwas spektakulärer sein können und ein spannender Twist hat mir leider auch gefehlt. Dennoch hat mich die Idee der Geschichte und der Schreibstil fasziniert und teilweise gut unterhalten. Ich kann das Buch weiterempfehlen, wenn man gerne mal einen etwas ruhigeren Thriller lesen möchte, welcher eine gewisse Komplexität hat und viele Emotionen transportiert.

Lesen Sie weiter

Darum geht’s: Zerstrittene Schwestern – tragische Tode – ein Fluss – eine Geschichte über unbequeme Frauen… Klappentext: »Julia, ich bin’s. Du musst mich anrufen. Bitte, Julia. Es ist wichtig …« In den letzten Tagen vor ihrem Tod rief Nel Abbott ihre Schwester an. Julia nahm nicht ab, ignorierte den Hilferuf. Jetzt ist Nel tot. Sie sei gesprungen, heißt es. Julia kehrt nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Doch sie hat Angst. Angst vor diesem Ort, an den sie niemals zurückkehren wollte. Vor lang begrabenen Erinnerungen, vor dem alten Haus am Fluss, vor der Gewissheit, dass Nel niemals gesprungen wäre. Und am meisten fürchtet Julia das Wasser und den Ort, den sie Drowning Pool nennen … Fazit: Als großer Fan von “Girl on the Train” habe ich mich sehr auf das neue Buch von Paula Hawkins gefreut und es dann auch fast in einem Rutsch durchgelesen. Der besondere Schreibstil, ermöglichte es mir sofort in die Geschichte einzutauchen und mit den verschiedenen Charakteren mitzufühlen, vor allem mit Jules. Es war so, als ob Jules direkt mit Ihrer verstorbenen Schwester sprechen würde oder Ihr einen Brief schreiben würde. Das Wort von Jules ist also oft an Ihre Schwester gerichtet, was mir sehr gut gefallen hat. Paula Hawkins hat es wirklich drauf, Gefühle zu transportieren und zwar auf tiefgreifende Art und Weise. Die Charaktere sind komplex und teilweise kompliziert – genauso wie die ganze Geschichte. Die ganze Geschichte war von Anfang an sehr interessant, vielversprechend und, meiner Meinung nach, sogar mit einem gewissen Gesellschaftskritischen Unterton versehen. Das gefiel mir sehr und ich empfand es auch als etwas außergewöhnliches. Leider verlor sich dann die anfängliche Spannung im Laufe der Zeit ein wenig und es gab immer wieder Längen in der Geschichte, welche ich als nebensächlich und belanglos empfand. Es gibt es sehr viele Charaktere zwischen denen hin und her gesprungen wird, was ich generell sehr mag. Hier war es allerdings dann evtl. doch ein wenig zu viel des guten und manche Charaktere verblassten im Gegensatz zu anderen und teilweise war es für mich dann auch ein wenig verwirrend, sodass ich ab und zu überlegen musste wer jetzt noch mal wer war und wer mit wem verwandt war. Hier hätte dem Buch vielleicht ein wenig mehr kürze und dafür mehr Klarheit gut getan. Ein Glossar über die Personen und deren Verwandtschaft, hätte ich gut und sinnvoll gefunden. Trotz Verwirrungen wurde die Geschichte ab einem gewissen Punkt für mich auch sehr vorhersehbar und so konnte ich mir schon ein Ende zusammenreimen, welches dann auch eintraf. Das Ende hätte, für meinen Geschmack, etwas spektakulärer sein können und ein spannender Twist hat mir leider auch gefehlt. Dennoch hat mich die Idee der Geschichte und der Schreibstil fasziniert und teilweise gut unterhalten. Ich kann das Buch weiterempfehlen, wenn man gerne mal einen etwas ruhigeren Thriller lesen möchte, welcher eine gewisse Komplexität hat und viele Emotionen transportiert.

Lesen Sie weiter

Wie viele andere habe ich Paula Hawkins’ Debüt "Girl on the train" vor zwei Jahren nur so verschlungen, ein originelles Buch, das aus dem drogenvernebelten Blickwinkel einer Alkoholikerin geniale Twists baut. Auf den Nachfolger „Into the Water“ war ich deshalb unheimlich gespannt. Zumal Paula Hawkins erneut auf die Fallstricke von Erinnerungen setzt und damit eine Vorliebe für die Manipulierbarkeit unserer Wahrnehmung offenbart. Reibungslos auf geht das Konzept aus meiner Sicht dieses Mal aber nicht. Schon die Inhaltsangabe zeigt, dass viel auf einmal gewollt wird: Schauplatz ist Beckford ein kleiner, englischer Ort nahe des Drowning Pools, eine felsenreiche Flussbiegung, an der früher "Hexen" ertränkt wurden und im Laufe der Jahrhunderte einige Frauen ihr Leben verloren haben. Die Schriftstellerin Nel soll hier Selbstmord begangen haben, doch ihre Schwester Jules hat Zweifel. Um sich um Nels Tochter, die 15jährige Lena, kümmern zu können, kehrt Jules in ihren Heimatort zurück, doch das weckt viele dunkle Erinnerungen, von denen Jules hoffte, sie für immer in den Tiefen ihrer Seele begraben zu haben. So ganz klar war mir aufgrund des Klappentextes zunächst nicht, worauf die Geschichte hinaus will. Trotzdem fand ich die Idee ansprechend, einen mystischen, offenbar verfluchten Ort, an dem es seit Jahrhunderten immer wieder zu Todesfällen kommt, mit Vorkommnissen in der Gegenwart zu verbinden. Das hat Ansätze eines Schauerromans und verspricht jede Menge atmosphärischen Grusel. Genau hier verzettelt sich die Geschichte aber - denn das vielversprechende Setting tritt hinter 10 verschiedenen Erzählperspektiven (+ 4 weiteren literarischen Stimmen) zurück und eine Vielzahl von Nebenschauplätzen läuft sich gegenseitig den Rang ab. Im Zentrum der Ereignisse stehen: Die tote Schriftstellerin Nel, ein totes Mädchen, deren verzweifelte Mutter, die Familie des ortsansässigen Polizisten (auch da ein Todesfall), die dunklen Kindheitserinnerungen von Jules, in der sie durchlebt, wie ihre Schwester sie einst ertränken wollte, eine eigenwillige Wahrsagerin sowie Nels Buch über die Geschichte des Drowning Pools. Viel? Viel! Im Gegensatz zu etlichen englischsprachigen Kritikern habe ich mich allerdings schnell in der Handlung zurecht gefunden und die Figuren samt ihrer persönlichen Hintergründe auseinander halten können, auch wenn sich das Puzzle nur holprig zusammensetzt und die Ereignisse teilweise eher lose miteinander verwoben sind. Trotzdem liest sich das Buch gefällig und abwechslungsreich und viele Gedanken, die die Autorin einbaut, haben mir gut gefallen. Wie schon in „Girl on the train“ beweist Paula Hawkins ein Talent für eine düstere Grundstimmung und einen scharfen Blick auf menschliche Abgründe, auf Gemeinheiten, die wir uns selbst antun und die, die wir von anderen ertragen müssen. Auf die Probleme, die uns unser Körper bereitet, entweder, weil wir oder andere ihn als unattraktiv wahrnehmen oder aber umgekehrt, indem das Äußere Auslöser für sexuelle Übergriffe ist. Über all dem schwebt die Kritik an Sexismus und Frauenfeindlichkeit. Leider bleibt das Bild fragmentarisch, weil die Aufmerksamkeit der Leser ständig in eine andere Richtung gelenkt wird. Hier werden sich einige vielleicht leichter, andere schwerer darin tun, sich alle paar Seiten in eine neue Sichtweise einzufinden. Für mich hat der häufige Wechsel zuviel Unruhe in die Handlung gebracht und mehr als einmal den Spannungsbogen gestört. Wohin sich die Story im Kern bewegt, ist trotz der Vielzahl an Spuren auch leider lange vor dem Finale klar, jedenfalls dem Leser. Die Figuren haben es da deutlich schwerer, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Alle pröddeln vor sich hin, brechen Dialoge in den entscheidenden Momenten ab, agieren generell hochemotional und erwecken den Eindruck, der Wahrheit offensiv aus dem Wege gehen zu wollen. Mir war es zwischendurch zuviel Drama, zuviel Tragödie und die Sichtweisen von Jules und Lena hätten mir hier durchaus gereicht, zumal ich Probleme hatte, mich auf einige der übrigen Charaktere einzulassen, die die Handlung entweder kaum bereichern (Erin) oder aber zu aggressiv die Kommunikation stören (Louise). Die Erkenntnisse kommen dann eher nebenbei, sind mehr Zufallsprodukt als Ergebnis gründlicher Ermittlungen. Aber gut: Auf dem Buchumschlag steht auch nicht Kriminal- sondern Spannungsroman, wenngleich das mit der Spannung dann doch so eine Sache ist. Fazit: "Into the water" ist kein schlechtes Buch, das die Klasse von "Girl on the Train" aus meiner Sicht jedoch nicht erreicht und klassisch vorführt, dass weniger oft mehr ist. Das Buch wäre deutlich stärker ohne die vielen emotionalen Einbrüche der Charaktere und einer größeren Konzentration auf die Hauptfiguren, da die häufigen Perspektivwechsel das Geschehen überladen wirken lassen und sich das Potenzial des Settings nicht gänzlich entfalten kann. Teile des Buches haben mich wirklich gut unterhalten, leider gab es zwischendurch immer wieder Dinge, die die Spannung gedrückt haben.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.